Südnorwegen mit Kindern

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon Fjellpolo » Mi, 19. Okt 2016, 17:31

Hallo Martin,
danke für den netten Kommentar - dass wir sogar mal an einer Stelle waren, die du noch nicht gesehen hast... :wink:

Die Wanderung geht erst über den ashaltierten Weg den Berg hoch. Oben auf dem Berg teilt sich der Weg: Rechts herum Richtung Nordspitze kommt man zu den Granittreppen und dem Holzweg, gerdeaus geht es über die Insel zur Westseite zu den Vogelfelsen. Wir haben einen ca. 5-6 km langen Rundweg gemacht, den steilen aspaltierten Weg muss man immer beim Hoch- und Runterlaufen vom und zum Campingplatz nehmen. Besser nachzuvollziehen und schön beschriebene Touren mit Karten findet man bei www.insel-runde.de

Auf dem Rückweg haben wir eine Familie getroffen, welche eine Oma mit dem Rollstuhl bis zum Ende des geteerten Abschnittes geschoben hatten und dann zu Fuß mit ihr noch etwa 50 m auf dem buckeligen Pfad weiter gegangen sind - ich hoffe, sie haben die Oma gut wieder nach unten bekommen, ohne dass sie aus dem Rollstuhl gefallen ist oder damit den Berg runter gerauscht ist... :cry: Das gab bestimmt Muskelkater in den Armen der Schiebenden, bzw. Haltenden...

Gruß, Claudia
Fjellpolo
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Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon Fjellpolo » Sa, 22. Okt 2016, 17:22

Es geht wieder weiter mit dem Reisebericht:

8. Tag – Sonntag, 24. Juli 2016
Heute ließen wir den Tag zunächst ruhig angehen. Mittags gab es im Museumsdorf Brudavolltunet auf unserem Gelände bei einem Tag der offenen Tür ein Rømmegrøt-Essen. Diese Spezialität und auch das Museumsdorf wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Es war ganz schön viel los. Vor allem ältere Norweger und Norwegerinnen in ihrem Sonntagsstaat kamen zum geselligen Rømmegrøt-Essen. Einige Frauen kochten in riesigen Töpfen den Weizenbrei und verkauften diesen für ganz schön viel Geld… Dafür gab es auch Kaffee und Beerensaft gratis. Der Rømmegrøt war echt lecker, und es war ein schönes Erlebnis, beim traditionellen Rømmegrøt-Essen mitzumachen.

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Nach dem Essen sind wir dann ins Museumsdorf gegangen. Zwei ältere Norweger kamen uns gleich hinterher gelaufen. Einer von ihnen sprach etwas deutsch und hat uns durch die verschiedenen Häuser und Scheune geführt und viel erklärt.

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Die Scheune stammt noch aus dem 17. Jahrhundert. Unser Fremdenführer erzählte uns, dass die Bäuerin bei jedem Wetter das Heu aus der Scheune die steile Auffahrt herunter tragen musste, um damit die Kühe im Stall darunter zu füttern. Als die Bäuerin dabei einmal auf dem Eis der Auffahrt ausrutschte und sich das Bein brach, musste der Bauer die Aufgabe des Tiere Fütterns übernehmen – und ruckzuck baute er eine Luke im Boden der Scheune durch die er das Heu einfach nach unten werfen konnte!

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Wir konnten neben einem feineren Bauernhaus, wo der Bauer mit Familie lebte, auch ein einfacheres kleineres Haus besichtigen, in das die Eltern des Bauern nach Übergabe des Hofes ziehen mussten:

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Eine norwegische Mausefalle:

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Am Nachmittag ging es wieder zum Angeln nach Rjåneset. Diesmal angelten wir von den Felsen an der Spitze der Halbinsel, wo eine Familie zwei Tage vorher einige schöne Fische gefangen hatte. Wir blieben leider diesmal ohne Erfolg… Vielleicht haben uns auch die Möwen und Schweinswale alle Fische weggeschnappt!

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Also weiter zum Fähranleger nach Volda. Eine Mitarbeiterin des Sportgeschäfts hatte uns erzählt, dass sie dort in 20 Minuten einen Haufen Fische gefangen hätte. Hier waren etliche Angler. Ein paar Norweger angelten mit Garnelen als Köder und fingen einen Fisch nach dem anderen – größere als den von uns 2 Tage vorher gefangenen Pollack! Und warfen alle wieder ins Meer!!! Wie gerne hätten wir die Fische genommen! Sonst waren dort noch einige nette Flüchtlinge am Angeln, die uns halfen, als der Pilker nach einem missglückten Wurfversuch an einem Pfahl hing: Ein Mann balancierte 5 Meter über dem Meer über eine schmale Kaimauer, um unsere Angelschnur zu befreien!

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Abends gab es Tiefkühlpizza aus dem Supermarkt…
Dabei zeigte sich ein herrlicher Regenbogen!

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Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon Mainline » Sa, 22. Okt 2016, 18:24

Hallo Claudia,
vielen Dank für den schönen Reisebericht. Er weckt bei mir schöne Erinnerungen, denn viele der Orte haben wir mit unseren Jungs auch besucht. Oft habe ich sogar die gleichen Bilder gemacht, - nur mit anderen Kindern :lol:
Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Liebe Grüße,
Mainline
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Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon Fjellpolo » So, 23. Okt 2016, 16:29

Danke für den netten Kommentar! Jetzt kommt mal wieder ein Tag mit einer wahrscheinlich weniger bekannten, aber tollen Wanderung...

9. Tag – 25. Juli 2016
Heute wollten wir im Romedalen wandern. Es ging wieder das Follestadalen entlang bis etwa zur Hälfte der Strecke zwischen Ørstafjord und Hjørundfjord. Von dieser Straße geht eine Mautstraße durch das Romedalen ab. Diese 7 km lange „Straße“ wird auch als Familienwanderung empfohlen, die mit Kinderwagen zu bewältigen ist. Wir haben aber die Maut von 45 NOK bezahlt und sind auf dem Schotterweg bis zum Straßenende gefahren, um dort die von Bauer Tormod und in der Touristeninformation empfohlene Wanderung zu beginnen. Da die Straße WIRKLICH schlecht war, haben wir für die 7 km bestimmt eine halbe Stunde gebraucht. Dafür war die Spazierfahrt durch das enge Tal mit vereinzelten Almen aber wunderschön. Zwischendurch musste unser 9-Jähriger immer wieder aussteigen, um wie Michel aus Lönneberga Gatter zu öffnen und zu schließen.

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Am Ende Straße auf der letzten Alm waren einige gerade unbewohnte Ferienhäuser, zwischen denen Schafe grasten. Von hier sollte die unmarkierte Wanderung losgehen nach rechts über den Berggrat. Wir mussten erstmal schlucken – aber wofür hatten alle so eine schöne Wanderausstattung bekommen?

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Diesmal war es nicht so schwierig, den Pfad zu finden und dann ging es bergauf… Dafür war der Blick zurück wunderschön! Es wurde immer wärmer und steiler – irgendwann ging es durch ein Geröllfeld…

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Die Jungs haben die steile Wanderung zum Glück gut geschafft. Und ich WAR geschafft, als wir endlich am Grat angekommen sind!

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Auf der anderen Seite des Berggrates lag der Brillavatnet, der Brillensee, wo wir uns das mitgebrachte Picknick schmecken ließen.

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Und da wir doch ganz schön kaputt waren und am Himmel dunkle Gewitterwolken aufzogen, machten wir uns lieber wieder auf den steilen Rückweg statt dem Weg weiter bis zum Molladalen zu folgen. Ungefähr auf halber Höhe haben wir den einzigen Wanderer getroffen: Ein etwa 30-jähriger Bauer, der auch Englisch studiert und Lehrer werden möchte, machte diese anstrengende Wanderung durch unwegsames Gelände als Reha-Sport nach einer Hüft- und Schulter-OP!!! Reha-Maßnahmen in Deutschland sehen anders aus...

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Wir waren glücklich, wieder heil unten anzukommen, ruhten uns aus und stärkten uns mit Blaubeeren. Auch die Schafe suchten den Schatten:

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Auf der Rückfahrt durch das Tal kamen uns immerhin noch zwei Familien zu Fuß entgegen, die sich für die Wanderung auf dem Schotterweg entschieden hatten. Ganz schön was los… :wink: Lustig waren die Rinder, die sich um einen Picknicktisch gruppiert hatten, als würden sie darauf warten, dass wir Ihnen den Tisch decken!

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Erschöpft konnten wir uns dann abends wieder bei dem herrlichen Ausblick von unserer Terrasse entspannen…

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Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon syltetoy » Mo, 24. Okt 2016, 7:27

Es macht Spaß deinen Berichten zu folgen und die schönen Fotos dabei zu betrachten.
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Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon Julindi » Mo, 24. Okt 2016, 8:54

Danke für den herrlichen Bericht :D und die vielen tollen Fotos!
Liest sich super und ich freue mich immer, schon selbst Gesehenes wieder zu sehen :)
Freue mich auf weitere Tage in Norge!!
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
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Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon Fjellpolo » Mo, 24. Okt 2016, 16:49

Das freut mich, dass euch der Bericht gefällt, auch wenn wir vor allem an den bekannten Stellen waren. Und für manche ist es ja bestimmt auch das erste Mal Norwegen...

Diesmal kommt nur ein "kurzer Tag":

10. Tag – 26. Juli 2016

Nach der anstrengenden Wanderung am Vortag ließen wir den heutigen Tag ruhig angehen. Nachmittags sind wir wieder nach Rjåneset zum Angeln gefahren. Es war wieder richtig schön an dieser Stelle an der Westküste. Die Kinder angelten mit großer Ausdauer, leider wieder ohne Erfolg… Wir hätten es doch mal mit dem Boot des Vermieters versuchen sollen – da dieser inzwischen allerdings selbst für eine Woche in Urlaub gefahren war, war es uns unangenehm, seinen Bruder darum zu bitten, mit uns die 20 Minuten bis zum Boot zu fahren und uns zu erklären, wie es funktioniert.

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Auf der Rückfahrt durch Ørsta mussten wir nochmal eins der spannenden Häuser auf „Stelzen“ fotografieren, die so gebaut werden, damit die Mäuse nicht eindringen können: Sie schaffen es zwar, an den aueinander gestapelten Steinen hochzuklettern, können dann aber nicht die große Steinplatte überwinden, die zuoberst liegt. Die Konstruktionen sehen doch immer ganz schön mutig aus…

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Abends haben wir wie immer in diesem Urlaub ein Kapitel aus „Die Langerudkinder im Sommer“ von Marie Hamsun vorgelesen, einem norwegischen Kinderbuch von 1924 über das Leben und die alltäglichen kleinen Abenteuer von 4 Kindern auf einem Bauernhof in den norwegischen Bergen vor fast 100 Jahren – quasi das Bullerbü Norwegens.

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Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon Kumulus » Di, 25. Okt 2016, 14:49

Eine schöne Fortsetzung, Claudia.

Solche Wanderungen sind doch immer wieder ein Erlebnis - und dank der fantastischen Aussicht auch die ganze Mühe Wert.

Das mit den "Langerud Kinder" ist ein guter Tipp. Das interessiert mich.

Danke und Gruß
Martin
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Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon Fjellpolo » Di, 25. Okt 2016, 21:27

11. Tag – 27. Juli 2016
Heute hieß es nach 7 Tagen Abschied nehmen von unserer schönen Hütte in den Sunnmøre-Alpen. Nachdem alles gepackt und das Haus geputzt war, ging es am späten Vormittag los Richtung Sognefjord: Wir wollten einen Gletscher besichtigen – solange es noch geht… :-?
Zunächst ging es am Voldafjord und Austefjord entlang bis zum Hornidalsvatnet, dem tiefsten Binnensee Europas mit einer Tiefe von 514 m.

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Als wir am Nordfjord ankamen, entschlossen wir uns spontan, zum Kjenndalsbreen zu fahren. Julindi hatte den kleinen Spaziergang zum Gletscher hier im Forum empfohlen. Die Fahrt über eine enge Straße am grünen Gletschersee Lovatnet entlang war wunderschön.

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Die letzten paar Kilometer ging es über eine Mautstraße bis zu einem Parkplatz. Hier begann ein gut ausgebauter Wanderweg, danach konnte man noch weiter durch ein Geröllfeld laufen, um dem Gletscher noch näher zu kommen. Richtig ran kam man allerdings nicht. Inzwischen war auch die Sicht nicht mehr so gut, und es fing an zu nieseln. Insgesamt war es eine sehr schöne Fahrt durch das Tal und ein netter Spaziergang zum Kjenndalsbreen. Allerdings war der Gletscher an sich bei Nieselregen nicht mehr besonders beeindruckend, wo wir schon viele Schneefelder vorher gesehen hatten.

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Nach einer kleinen Pause liefen wir etwa 20 Minuten zum Auto, um wieder zurück durch das Tal zum Nordfjord und von dort weiter bis zum Sognefjord zu fahren.Unterwegs sahen wir einen neugierigen Fuchs neben der Straße.

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Die Fahrt ging bei zunehmenden Regen, der den Rest des Tages nicht mehr aufhören wollte, weiter am Innvikfjord entlang und in Utvik auf der E 39 und RV 5 Richtung Süden.

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In Sognedalsfjora erreichten wir die Ausläufer des Sognefords, dem wir landeinwärts bis Luster folgten. Auf dem Dalsøren-Campingplatz hatten wir für 2 Tage eine Hütte reserviert, die Kinder freuten sich über ihre eigene Schlafebene. Nach dem vielen Regen war der Platz insgesamt sehr sumpfig – mir taten die vielen Camper in ihren Zelten ganz schön leid. Aber überall waren bei dem Regenwetter die Hütten ausgebucht… Die Waschräume mit Duschen und Küche, wo wir Wasser holen und unser Geschirr abspülen mussten, sahen dem Wetter entsprechend matschig aus. Aber in unserer Hütte hatten wir es warm und gemütlich!

Das war schon der 11. Tag - mehr als der halbe Urlaub ist schon vorbei - aber wir hatten auch jetzt schon wahnsinnig viel erlebt und gesehen! - In der 2. Hälfte gehts es bald ruhiger zu mit weniger Fotos...
Gute Nacht, Claudia
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Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon syltetoy » Mi, 26. Okt 2016, 7:00

Schön das noch ein paar Tage vor uns liegen :)
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Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon Kumulus » Mi, 26. Okt 2016, 8:52

Das ist ja witzig, dass man an ein und derselben Stelle ein Foto macht, wie hier am Lovatnet:


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Schöne Fortsetzung. Ich hoffe, auch wenn eurer Hüttenaufenthalt am 11. Tag zu Ende ging, dass du noch über ein paar Erlebnisse berichten kannst.

Danke
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Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon Fjellpolo » Do, 27. Okt 2016, 21:07

Hallo Martin, mit dem Foto an genau derselben Stelle ist ja echt lustig - so klein ist Norwegen doch eigentlich nicht! Du hast nur die Kamera anders herum gehalten...

Jetzt geht's weiter mit Gletscher Nr. 2:

12. Tag – 28. Juli 2016
Am Morgen des nächsten Tages zeigte sich sogar mal die Sonne und wir konnten den Blick vom Campingplatz über den Lusterfjord, einen Ausläufer des Sognefjords genießen. Die mietbaren Boote am Bootssteg standen von dem vielen Regen fast völlig unter Wasser.

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Aber wir waren auch nicht zum Bootsfahren oder Angeln hierhin gefahren, sondern weil wir zum Nigardsbreen wollten. Nach dem Frühstück fuhren wir los: Es ging am Fjord entlang bis Gaupne und dann hoch ins Jostedalen. Hier war die Straße deutlich breiter als die zum Kjenndalsbreen. Leider fing es auf der Fahrt zu regnen an. Unterwegs sahen wir wieder rosafarbene Rundballen, die sich neben weißen und grünen Rundballen überall in Norwegen fanden. Anfangs waren wir erstaunt über die Farbwahl der norwegischen Bauern, inzwischen hatten wir erfahren, dass die Bauern mit den rosa Rundballen eine Krebsstiftung unterstützen.

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Die letzten Kilometer bis zum Gletscher ging es über eine Mautstraße bis zu einem großen, schon sehr vollen Parkplatz. An der Mautstelle versuchte ein russischer Motorradfahrer sich an der Schranke vorbei zu mogeln, aber kam nur halb daran vorbei und war dann eingeklemmt. Er hat es zum Glück der anderen Besucher dann doch wieder rückwärts raus geschafft und ist abgehauen. Vom Parkplatz, auf dem Autos aus ganz Europa parkten, ging der Weg zum Gletscher los. Der Weg war sehr schön, allerdings nicht einfach zu laufen, da durch den Regen die Felsen und Steine sehr rutschig waren und die Bäche, die immer wieder den Weg kreuzten, sehr breit waren. Dafür wären bei Sonnenschein wahrscheinlich noch viel mehr Besucher dort gewesen. Zwischendurch ging es über Holztreppen oder an Seilen entlang über steile Felsen.

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Aus dem Gletschersee fischten die Jungs Eisbrocken, probierten das Gletschereis und spielten damit Fußball und Eisrutsche.

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Über glatt geschliffene Steine näherten wir uns dem Gletscher. Ein Schild wies einen Weg rechts zum Aussichtspunkt und einen links über die Brücke zum Gletscher für geführte Gruppen. Eigentlich wollten wir richtig zum Gletscher und wagten uns zunächst über die wackelige Brücke. Allerdings warteten links vor dem Gletscher haufenweise Gruppen auf ihre Gletscherführungen in langen Schlangen, so dass wir doch wieder über die Brücke zurück gegangen und auf der anderen Talseite entlang gegangen sind.

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Schließlich erreichten wir die Absperrung, von der aus man eine tolle Sicht auf den Nigardsbreen hatte: Das intensive Blau des Gletschers mit den tiefen Gletscherspalten und das tosende Wasser des aus dem Gletscher rauschenden Flusses waren sehr beeindruckend!

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Nach vielen Fotos und einem Picknick am Gletscher ging es wieder zurück. Es hatte vorher schon aufgehört zu regnen, und inzwischen waren die Felsen durch den Wind abgetrocknet. Dadurch war der Weg viel einfacher und schneller zu bewältigen, da man festen Halt hatte. Nur auf dem letzten Stück fing es wieder kräftig an zu regnen. Trotzdem war es eine tolle Wanderung!!!

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Auf dem Rückweg durch das Jostedalen erwarben wir eine Ansichtskarte, wo der Rückgang des Gletschers in den letzten 250 Jahren dargestellt ist. Inzwischen ist der Gletscher leider noch deutlich mehr geschrumpft…

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Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon Heidrun » Do, 27. Okt 2016, 23:25

Eine schöne Reise und ein schöner Reisebericht! Ich habe jetzt alles hintereinander gelesen und freue mich sehr, mitreisen zu dürfen. :)
An einigen Orten Eurer Reise war ich auch schon, und es macht Spaß, einerseits die eigene Erinnerung aufzufrischen, aber andererseits auch die Betrachtung durch eine neue Perspektive.
Vieles kenne ich noch nicht ( zB. Runde ) und das weckt die Neugier - da muß ich unbedingt noch mal hin....
Das Thema Gletscher stimmt einen natürlich nachdenklich und traurig.
Marie Hamsun kannte ich bisher nicht, ich habe gleich mal geforscht und herausgefunden, dass sie mit Knut Hamsun verheiratet war. Ein guter Tip und ich bin schon gespannt, etwas von ihr zu lesen, denn das ist bestimmt auch was für große Kinder :D
Vielen Dank und ich freue mich schon auf die Weiterreise,
Herzliche Grüße
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Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon Kumulus » Fr, 28. Okt 2016, 6:25

Faszinierend diese Eismassen des Jostedalsbreen. Die Menschen daneben wirken wie klitzekleine Spielzeugfiguren. Eine schöne Tour, die ihr dorthin gemacht habt. Und sicherlich ein unvergessliches Erlebnis für Groß und Klein.

Danke für's Mitnehmen
Martin
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Re: Südnorwegen mit Kindern

Beitragvon syltetoy » Fr, 28. Okt 2016, 6:51

Schön das wir wieder an einer tollen Tour teilnehmen konnten....vielen Dank.
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