Hallo Martin, mit dem Foto an genau derselben Stelle ist ja echt lustig - so klein ist Norwegen doch eigentlich nicht! Du hast nur die Kamera anders herum gehalten...
Jetzt geht's weiter mit Gletscher Nr. 2:
12. Tag – 28. Juli 2016 Am Morgen des nächsten Tages zeigte sich sogar mal die Sonne und wir konnten den Blick vom Campingplatz über den Lusterfjord, einen Ausläufer des Sognefjords genießen. Die mietbaren Boote am Bootssteg standen von dem vielen Regen fast völlig unter Wasser.
Aber wir waren auch nicht zum Bootsfahren oder Angeln hierhin gefahren, sondern weil wir zum Nigardsbreen wollten. Nach dem Frühstück fuhren wir los: Es ging am Fjord entlang bis Gaupne und dann hoch ins Jostedalen. Hier war die Straße deutlich breiter als die zum Kjenndalsbreen. Leider fing es auf der Fahrt zu regnen an. Unterwegs sahen wir wieder rosafarbene Rundballen, die sich neben weißen und grünen Rundballen überall in Norwegen fanden. Anfangs waren wir erstaunt über die Farbwahl der norwegischen Bauern, inzwischen hatten wir erfahren, dass die Bauern mit den rosa Rundballen eine Krebsstiftung unterstützen.
Die letzten Kilometer bis zum Gletscher ging es über eine Mautstraße bis zu einem großen, schon sehr vollen Parkplatz. An der Mautstelle versuchte ein russischer Motorradfahrer sich an der Schranke vorbei zu mogeln, aber kam nur halb daran vorbei und war dann eingeklemmt. Er hat es zum Glück der anderen Besucher dann doch wieder rückwärts raus geschafft und ist abgehauen. Vom Parkplatz, auf dem Autos aus ganz Europa parkten, ging der Weg zum Gletscher los. Der Weg war sehr schön, allerdings nicht einfach zu laufen, da durch den Regen die Felsen und Steine sehr rutschig waren und die Bäche, die immer wieder den Weg kreuzten, sehr breit waren. Dafür wären bei Sonnenschein wahrscheinlich noch viel mehr Besucher dort gewesen. Zwischendurch ging es über Holztreppen oder an Seilen entlang über steile Felsen.
Aus dem Gletschersee fischten die Jungs Eisbrocken, probierten das Gletschereis und spielten damit Fußball und Eisrutsche.
Über glatt geschliffene Steine näherten wir uns dem Gletscher. Ein Schild wies einen Weg rechts zum Aussichtspunkt und einen links über die Brücke zum Gletscher für geführte Gruppen. Eigentlich wollten wir richtig zum Gletscher und wagten uns zunächst über die wackelige Brücke. Allerdings warteten links vor dem Gletscher haufenweise Gruppen auf ihre Gletscherführungen in langen Schlangen, so dass wir doch wieder über die Brücke zurück gegangen und auf der anderen Talseite entlang gegangen sind.
Schließlich erreichten wir die Absperrung, von der aus man eine tolle Sicht auf den Nigardsbreen hatte: Das intensive Blau des Gletschers mit den tiefen Gletscherspalten und das tosende Wasser des aus dem Gletscher rauschenden Flusses waren sehr beeindruckend!
Nach vielen Fotos und einem Picknick am Gletscher ging es wieder zurück. Es hatte vorher schon aufgehört zu regnen, und inzwischen waren die Felsen durch den Wind abgetrocknet. Dadurch war der Weg viel einfacher und schneller zu bewältigen, da man festen Halt hatte. Nur auf dem letzten Stück fing es wieder kräftig an zu regnen. Trotzdem war es eine tolle Wanderung!!!
Auf dem Rückweg durch das Jostedalen erwarben wir eine Ansichtskarte, wo der Rückgang des Gletschers in den letzten 250 Jahren dargestellt ist. Inzwischen ist der Gletscher leider noch deutlich mehr geschrumpft…