SkandinavienTour 2015

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

SkandinavienTour 2015

Beitragvon gudrun55 » Sa, 15. Apr 2017, 12:49

Hallo Norwegenfreunde!

Jetzt möchte ich endlich mein Versprechen einlösen von unserer Tour 2015 berichten.

Sie dauerte vom 13. Mai bis zum 21. Juni, also glückliche 6 Wochen. Unterwegs waren wir mit PKW und Wohnwagen (das ganze Gespann 10 m lang), und unser Hund war natürlich auch wieder mit von der Partie.Die Qualität der Fotos ist nicht so optimal- sie sind mit einfachen Digitalkameras gemacht, da arbeiten wir noch dran 8) .

Wir haben Zeit - deshalb beginnt der Urlaub wie immer knapp hinter der Haustür, wir verbringen einige Tage am Ratzeburger See und auf Rügen bevor es am 19. Mai mit der Fähre von Sassnitz nach Trelleborg geht.

Eine Strecke, die ja vor 1989 für uns nicht denkbar war und wir genießen dankbar den Blick auf die ehemalige Demarkationslinie

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und auch den Aufenthalt auf der Insel.

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Am 19.Mai geht es auf einer ruhigen Überfahrt rüber nach Trelleborg, und relativ zügig weiter auf der E6 gen Norden, ein entspanntes und angenehmes Fahren, toll!

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Die Landschaft verändert sich, es wird hügeliger und felsiger, gefällt uns sehr gut. Wir verlassen die E6 und biegen ab auf die 163 Richtung Tanum, kommen an die Schärenküste, nach Fjällbacka.

Nach einer etwas abenteuerlichen Fahrt durch den Ort und aufsetzen des Wohnwagens bei der steilen Abfahrt checken wir auf dem dortigen Campingplatz ein.

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Die steilen Wände des Vetteberg ragen fast senkrecht unmittelbar hinter den letzten Häusern auf. Durch den Vetteberg verläuft die Kluft Kungsklyfta, bei der Teile des Films Ronja Räubertochter gedreht wurden.

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Die Aussicht von oben, traumhaft:

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Und am Fuß des Berges ist ein Gedenkort für die großartige Ingrid Bergmann, die hier zeitweise gelebt hat.

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Der nächste Tag führt uns zu den Tausende von Jahren alten Felszeichnungen in Tanumshede. Sie sind auf der UNESCO Welterbeliste zu finden.

„Diese Traumlandschaften zeigen Schiffe, Triumphwagen, Schlitten, Krieger, Bedienstete und Jagdszenen. Einige beschreiben ganze Geschichten“

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Und sie sind wirklich beeindruckend! Das ganze Museum ist höchst bemerkenswert: Es kostet keinen Eintritt (auch das Parken nicht!), ist wunderbar gestaltet im Innen- genauso wie im Freiluftbereich. Es sind einige Touristen unterwegs, aber auffällig viele Kinder toben hier herum, erleben und erfahren Geschichte hautnah zum Anfassen. Klasse!

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Wir verbringen den ganzen Tag zwischen den Felsen, die alle zu Fuß auf Wanderwegen miteinander verbunden und erreichbar sind.

Neben den Felsenritzungen ist Tanumshede bekannt für den Tanum teleport, eine Satellitenstation für Telefonate nach Nordamerika und später in die ganze Welt. Erbaut wurde die Anlage 1971 und gemeinsam mit Dänemark, Finnland und Norwegen betrieben. Die riesigen Parabolantennen sind weithin sichtbar, sie lassen Haus und LKW wie Spielzeug wirken.

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so, das war der Start- ab dem nächsten Tag sind wir dann auch endlich wieder in Norwegen.

bis denn, LG gudrun55
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Re: SkandinavienTour 2015

Beitragvon syltetoy » Sa, 15. Apr 2017, 13:22

Vielen Dank, das geht schon mal gut los, die Fotos sind doch ok :)
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Re: SkandinavienTour 2015

Beitragvon Ronald » Sa, 15. Apr 2017, 13:23

Moin Gudrun55,
das sieht ja toll aus. Und die "helleristninger" sind ja mehr als beeindruckend, obwohl wir auch schon viele gesehen haben, aber nicht in der Anzahl und Größe.
Vielen Dank.
Gruß
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Re: SkandinavienTour 2015

Beitragvon Fjellpolo » Sa, 15. Apr 2017, 14:25

Der Anfang des Berichts in Deutschland und Schweden ist schonmal sehr schön: Fjällbacka kenne ich bisher nur aus Camilla Läckberg-Krimis - sehr spannend auch mal ein paar Fotos davon zu sehen!
Ich freue mich schon auf den weiteren Reisebericht!

Viele Grüße, Claudia
Fjellpolo
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Re: SkandinavienTour 2015

Beitragvon gudrun55 » Sa, 15. Apr 2017, 15:01

Sonntag, 24. Mai

Oslo, Norwegens Haupstadt, eine quirlige, lebendige Stadt und riesig groß, aber auch sehr grün und mit viel Wasser, sie beschert uns heute einen ganz besonderen Tag.

Wir möchten zunächst zum Vigelandsanlegget auch Vigelandpark genannt. Hier stehen 212 Stein- und Bronzeskulpturen des norwegischen Bildhauers Gustav Vigeland. Er träumte von einem Park voller Plastiken, die das menschliche Leben in all seinen Phasen darstellen sollten. Und er hat ihn innerhalb der letzten 20 Jahre seines Lebens (von 1923 bis 1943) verwirklicht, indem er alle seine Werke der Stadt Oslo vermachte und dafür ein Atelier und die Mittel zur Vollendung seiner Vision zur Verfügung gestellt bekam.

Doch bei diesem Blick

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verkündet das Navi, wir hätten unser Ziel erreicht- na das kann ja wohl nicht - nochmal neu programmiert schickt es uns quer durch Oslo- aber nicht zum Park!

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Dabei konnten wir sehen, dass es eine interessante Stadt ist- mit schnell wechselnden Aussichten!

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Nachdem es (das Navi) dann dem Schicksal, aus dem Fenster geworfen zu werden, durch abstellen gerade noch entkommen ist, haben wir den Weg zum Park doch noch gefunden.

Schon das große schmiedeeiserne Tor mit seinen 7 Flügeln am Haupteingang ist eine sehenswerte Arbeit von Vigeland. Wir können leider nur einen Ausschnitt fotografieren, weil der Rest von lauter Bussen blockiert ist.

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Eine Granitbrücke säumen 58 Bronzeskulpturen, die verschiedene Lebensstadien zeigen.

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Die Eidechsenskulpturen an den 4 Ecken symbolisieren den Kampf des Menschen gegen das Böse.

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Von der Brücke schaut man in den gepflegten Park

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Der Springbrunnen besteht aus 6 Riesen, die auf ihren Schultern ein gewaltiges Gefäß tragen. Am Beckenrand sind 20 Figurengruppen angeordnet.

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Der 17 m hohe sogenannte „Monolith“ ist der höchste Punkt des Parks.

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Er besteht aus 121 menschlichen Figuren in allen Lebensstadien, die ein Mensch durchlebt, und die sich aneinander klammern um sich gegenseitig zu stützen. Er wurde aus norwegischem Iddefjord-Granit in einem Stück gehauen.

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Die 36 Gruppen aus Granitfiguren am Sockel stehen für Lebenszyklen und Beziehungen.

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Der Park ist wunderschön und lebendiger Bestandteil des öffentlichen Lebens, er kostet keinen Eintritt. Auf den Figuren wird heumgeturnt oder gespielt, richtig toll!

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Nach Stunden fahren wir weiter, zur Festung Akershus auf der Halbinsel Akersneset, direkt am Ufer des Oslofjords.

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Von der Festung hat man schöne Aussichten, auch wenn man teilweise um das Kreuzfahrtschiff herum schauen muss.

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Wir brechen auf, denn wir möchten noch zum Holmenkollen:

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Als wir jedoch zum Auto zurückkehren, steckt hinter der Windschutzscheibe ein unangenehmer gelber Zettel: wir müssen 500 Kronen (ca.60 Euro!) Strafe für falsches Parken bezahle, so wie die 5 Autos neben uns auch, dabei waren wir sicher, nicht im Parkverbot zu stehen! Wir haben sogar ein Parkticket gezogen und hinter die Windschutzscheibe gelegt, aber...irgendwo für uns nicht erkennbar begann die Parkverbotszone... naja, bezahlen und abhaken!

Der Holmenkollen ist der Stadtberg von Oslo und der Eingang zum großflächigen Waldgebiet Marka, welches die norwegische Hauptstadt umgibt. Von diesem Hotel aus aus hatten wir eine fantastische Aussicht über den Oslo-Fjord und die grüne Metropole Norwegens.

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Der Holmenkollen beherbergt zudem eine der großen Touristenattraktionen von ganz Norwegen: die Skisprungschanze, eine kühne, S-förmige Stahlskulptur. Eine federleicht wirkende Sprungschanze im Designer-Look, 60 Meter hoch, von deren Absprungbalken aus die Sportler das Meer sehen können.
Wir konnten heute beobachten, wie mutige Menschen an einem Drahtseil hängend die Schanze herunterrasen… sie kreischten so laut, das musste der ultimative Kick sein- hammermäßig!

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Ein toller, beeindruckender und interessanter Tag, an dem die Zeit nur so geflogen ist -spätabends sind wir zurück am Campingplatz und fallen nur noch hundemüde ins Bett!

Das wars erstmal, Fortsetzung folgt.

LG gudrun55
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Re: SkandinavienTour 2015

Beitragvon Ronald » Sa, 15. Apr 2017, 15:25

Moin,
tolle Perspektiven vom Vigelandpark.
Oslo ist immer ein Besuch wert, besonders, wenn das Wetter mitspielt.
Ein reiner Städtetrip nach Oslo steht bei uns noch auf dem Programm.

"(ca.60 Euro!) Strafe für falsches Parken bezahlen": Vor einigen Jahren haben wir in Mandal die teuerste Tasse Kaffee in unserem Leben bezahlt: 70 DM, waren es. Ganz schnell zur Bank und bezahlt - abhaken sowas.

Bin gespannt auf Teil 3.
Gruß
Ronald
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Re: SkandinavienTour 2015

Beitragvon syltetoy » Sa, 15. Apr 2017, 19:02

Ganz toll....in dem Park war ich noch nie, schön das du die Fotos teilst.
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Re: SkandinavienTour 2015

Beitragvon gudrun55 » Sa, 15. Apr 2017, 19:43

Hallo,

vielen Dank für die netten Rückmeldungen!

Fjellpolo hat geschrieben: Fjällbacka kenne ich bisher nur aus Camilla Läckberg-Krimis

durch die Krimis bin ich erst auf die Idee gekommen, den Ort genauer anzusehen :wink:


Ich muss noch etwas nachtragen, mir ist tatsächlich beim Posten ein Teil des Reiseberichtes abhanden gekommen, und zwar der Teil zwischen Fjällbacka und Oslo :lol:

Hier ist er:

Wir brechen wir in Fjällbacka auf, bei 14° und bedecktem Himmel.

Das Wetter verschlechtert sich zunehmends. Als wir über den Svinesund, die „Riksgrense“ fahren, ist es total ungemütlich. Kalter Wind und Regen! Die Autobahn führt natürlich über die neue Brücke und so kann ich kann die alte fotografieren.

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Die alte zweispurige Brücke wurde 1946 in Betrieb genommen. Doch sie ist nicht für das heutige hohe Verkehrsaufkommen mit schweren Fahrzeugen geeignet und deshalb durch eine neue Brücke ergänzt worden. Damals überquerten sie insgesamt 6.300 Fahrzeuge – heute sind es durchschnittlich 15.000 Fahrzeuge – täglich!

Die Einreise nach Norwegen klappt hervorragend, ohne Pass- und Zollkontrollen. In der Touristeninformation decke ich mich mit Broschüren ein. Weil das Wetter jetzt richtig schlecht ist, nehmen wir nicht den Campingplatz am Meer, den wir eigentlich anvisiert hatten, sondern wollen den in der Innenstadt von Fredrikstad nehmen. Doch der ist voll wegen einer Großveranstaltung und wir werden abgewiesen. So fällt der Ausflug auf die Hvaler Inseln auch ins Wasser, vielleicht bei der Rückreise…

Wir fahren weiter bis Drammen, durch den fast7, 5 km langen Oslofjordtunnel. Und stellen fest, dass es wieder viele Tunnel, Brücken, Kreisverkehre, Drempel, und holperige Strassen gibt.

Willkommen in Norwegen!!!!!

Als wir in Drammen in den Wohnwagen schauen ist der Boden bedeckt mit Besteck, Töpfen usw. Eine Schüssel steht auf dem Gasherd - wenn die Glasplatte nicht schon kaputt gewesen wäre (auf Rügen hatte ich nämlich mal vergessen, den Gasherd auszumachen und den Deckel zugeklappt :oops: ), jetzt wäre sie es definitiv- und auch die Abdeckung von der Heizung ist wieder ab. Also nochmal neu organisieren und umpacken.

Dafür ist der Platz in Drammen aber wieder sehr schön, vom Wohnwagenfenster aus mit Blick auf den Flusss Drammenselva und Schwäne.

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Beim Abendspaziergang kommt tatsächlich wieder die Sonne heraus.

Und am nächsten Tag erleben wir Oslo!

Einen schönen Abend allerseits!
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Re: SkandinavienTour 2015

Beitragvon skandinavian-wolf » Sa, 15. Apr 2017, 20:50

Danke, sowohl für Erinnerungen (Oslo), als auch Tipps. Vielleicht fahren wir auf der Hin- oder Rückfahrt noch beim Vetteberg vorbei.

Viele Grüße und ein schönes Osterfest wünscht Bild
Uwe
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Re: SkandinavienTour 2015

Beitragvon fcelch » Sa, 15. Apr 2017, 21:56

Toller Bericht und schöne Fotos.

Ich finde das Oslo oft zu Unrecht als "nicht soooo lohnend" abgestempelt wird. Ich finde die Stadt toll und nicht weniger interessant als Bergen. Bei so schönem Wetter ist es im Vigelandspark wunderbar entspannt. Und auch unten am Hafen.....und am Holmenkollen.....und der Oper....und auf Karl Johann....

....Fernweh!

VG
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Re: SkandinavienTour 2015

Beitragvon gudrun55 » So, 16. Apr 2017, 8:00

Guten Morgen und frohe Ostern in die Runde!

Danke für die Feedbacks!

fcelch hat geschrieben:Ich finde das Oslo oft zu Unrecht als "nicht soooo lohnend" abgestempelt wird. Ich finde die Stadt toll und nicht weniger interessant als Bergen. Bei so schönem Wetter ist es im Vigelandspark wunderbar entspannt. Und auch unten am Hafen.....und am Holmenkollen.....und der Oper....und auf Karl Johann....


Nun, wir sind nicht so die Städtemenschen- einmal durchbummeln und bestimmte Dinge ansehen reicht uns schon- dann sind wir froh wieder raus zu kommen! :D Aber Oslo fanden wir tatsächlich lohnenswert, waren aber heilfroh nur mit PKW unterwegs zu sein. Da finde ich es vorteilhaft, einen Wohnwagen zu haben, den kann man abstellen und ist trotzdem mobil.

fcelch hat geschrieben:....Fernweh!


Ja!!!!!!!!!! Das bekomm ich beim Schreiben auch ganz stark!

Noch 11 Wochen, dann geht es wieder los :bounce:
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Re: SkandinavienTour 2015

Beitragvon KaZi » So, 16. Apr 2017, 8:12

Danke für den schönen Bericht. :D
Gruß Karsten


https://www.kazis-seite.de
"Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und »SCHEISS GÖTTER!« zu rufen." (Terry Pratchett)
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Re: SkandinavienTour 2015

Beitragvon gudrun55 » So, 16. Apr 2017, 8:52

Noch ganz erfüllt von den Eindrücken aus Oslo geht es weiter.

Wir fahren Richtung Süden, wieder ans Meer. Unterwegs verdüstert sich der Himmel immer mehr und bei stürmischem Wind erreichen wir Verdens End.Das "Ende der Welt" liegt an der Südspitze der Insel Tjøme am Eingang des Oslofjordes und hat Panoramaaussicht zum Skagerrak, das Gebiet war früher ein Aussichtsposten für Lotsen auf der Jagd nach Aufträgen.

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Heute ist dieses Gebiet ein beliebter Ausflugs- und Badebereich mit tollen Stränden und sogar bei dem miesen Wetter ist richtig viel los. Ein Campingplatz, den wir anvisiert hatten, ist leider belegt.Es scheint hier ein Oldtimertreffen stattzufinden, uns begegnen viele richtig schöne und alte Autos.

Nach einem Spaziergang zurück am Auto fängt es an zu regnen und der Regen wird immer stärker, bald schüttet es wie aus Eimern. So fahren wir wieder landeinwärts,

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entlang des Telemarkkanals. Er ist 105 Kilometer lang und führt von der Nordsee bis nach Dalen, über schon vorher vorhandene Seen, die zusätzlich aufgestaut wurden, und Verbindungsflüsse. Ein System von 18 Schleusenstufen bewältigt auf der Strecke einen Höhenunterschied von 72 Metern. Der letzte Abschnitt wurde 1892 fertiggestellt, nachdem ihn 500 Arbeiter fünf Jahre lang ohne Maschinen dem norwegischen Fels abgetrotzt haben. Zu seiner Zeit wurde er in Reisehandbüchern als achtes Weltwunder bezeichnet.

Charakteristisch für den Telemarkkanal sind seine historischen, originalgetreu erhaltenen und handbetriebenen Schleusen. Wir machen Halt bei der Ulefoss Schleuse und betrachten sie eingehend – im strömenden Regen.

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Gegen Abend landen wir auf dem Teksten Familiecamping. Für Familien mit Kindern ein super Platz! Riesiger Spielplatz mit großen Rutschen und anderen Spielgeräten, ein Badeplatz mit Schaukel und Rutsche ins Wasser und ganz viel Platz. Es gibt sogar im Sanitärbereich der Männer einen Wickelraum. Preiswert ist er auch und ein „Selbstbedienungsplatz“, das heißt, das Geld wird in einen Umschlag gelegt und auf Vertrauensbasis in einer Kassette deponiert.

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Am nächsten Morgen scheint die Sonne von einem strahlend blauen Himmel. Heute wollen wir weiter durch die Telemark Richtung Rjukan fahren und am Berg Gaustatoppen einen Stop einlegen.

Zunächst liegt auf unserem Weg die Stabkirche Heddal.

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Obwohl die Stabkirchen fast zwei Jahrhunderte nach dem Beginn der Christianisierung Norwegens errichtet wurden, finden sich an den Bauwerken viele heidnische Elemente z. B. Drachenköpfe, Odindarstellungen und heidnische Symbole. Der Drache galt als Dämon, der nur durch sein eigenes Bild gebändigt werden konnte. In vielen Kirchen finden sich beim Eingang ins Innere sogenannte Geisterschwellen, eine hohe Stufe, die Naturgeister von dem Eindringen in die Kirche abhalten soll.

Der Sage nach erbaute der Troll Finn, der im Svintruberg unweit Heddals wohnte, dieses Gotteshaus im Laufe von nur drei Tagen.

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Mit einer Turmhöhe von 26 Metern und einer Länge von 20 Metern ist es die größte Stabkirche des Landes. Aufgrund ihrer Größe und der Vielzahl der sich überlappenden Dächer wird die Stabkirche Heddal als „gotische Kathedrale aus Holz“ bezeichnet.

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Für den Bau wurde harzreiches Kiefernholz verwendet, das zum Schutz gegen Fäulnis regelmäßig nach mittelalterlichem Vorbild geteert wird. Mit Hilfe der Radiokarbonmethode konnte nachgewiesen werden, dass ein Balken der Grundkonstruktion aus der Zeit zwischen 875 und 925 stammt.

Im Chor steht ein geschnitzter Bischofs-Stuhl aus dem 14. Jahrhundert - einer der wenigen erhaltenen aus dieser Zeit. Die Stuhlseite zeigt eine Kampfszene zwischen einem Löwen und Drachen.

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Sonntags finden in der Kirche normale Gottesdienste statt, an Samstagen werden oft Hochzeiten abgehalten.

Der Aufenthalt hier ist beeindruckend und bei dem Gedanken daran, wie alt das alles ist, wird mir ganz feierlich zumute.

Danach geht es weiter, über die 651 Richtung Rjukan, hinauf auf ca.1200m Höhe. Herrlich - Berge, Schnee, das Karge- voller Begeisterung halten wir an um zu staunen und zu fotografieren. Eine gute Dosis Adrenalin bekommen wir zu den Fotos dazu, denn der Straßenrand, an dem wir halten, ist voller Schotter und es geht noch etwas bergauf. Beim Anfahren klappt es so eben in letzter Sekunde, da weg zu kommen… nach etlichen Fehlversuchen mit durchdrehenden Reifen.

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Vom Gaustatoppen soll man bei klarem Wetter ein Sechstel Norwegens überblicken können - nach Osten bis zur schwedischen Grenze und nach Süden bis zur Küste. Nach Norden schaut man über die Weite der Hardangervidda.

Aus unserer Wanderung wird aber nichts, auch er präsentiert sich noch im weißen Winterkleid. Das war zu der frühen Jahreszeit auch nicht wirklich anders zu erwarten gewesen. Wir müssen eben wiederkommen!

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Wir fahren runter nach Rjukan und halten nach einer steilen Serpentinenabfahrt am Vemork Kraftwerk.

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Es wurde durch Geschehnisse im 2. Weltkrieg sehr bekannt. Während Nazi-Deutschland hier schweres Wasser für das eigene Atomprogramm herstellte, kämpfte der norwegische Widerstand mit diversen Kommandoaktionen erbittert dagegen an. Er schaffte es nach mehreren erfolglosen Angriffen auf das Kraftwerk, dass eine mit schwerem Wasser beladene Eisenbahnfähre auf dem Tinn-See geprengt, und somit die Auslieferung an Deutschland erfolgreich verhindert wurde.

Der Weg vom Parkplatz zum Kraftwerk führt zunächst über eine beeindruckende alte Hängebrücke (diese Schlucht mußten die Saboteure überwinden…) von der auch manchmal Bungee-Sprünge angeboten werden, und unter der die Ruine eines über 100 Jahre alten Kraftwerkes zu sehen ist.

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In einer Hütte ist dargestellt, wir die Saboteure lebten.

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Ein wunderschöner alter Steinbau, ganz sorgfältige Arbeit, obwohl es ja „nur“ ein Industriebau ist.

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Wir geniessen die Weiterfahrt auf dem RV 37 Richtung Amot, rauf und runter- Winter, Frühling und Sommer an einem Tag erleben, schön!

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Am Møsvatn laden mehrere Plätze zu Pausen und Spaziergängen ein, aber nicht alle sind schon befahrbar.

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Und überall sieht man Hütten – beneidenswert!

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Oder alte Speicher

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Wir beenden die heutige Fahrt auf dem Hyllandsfoss Camping, ein idyllischer Platz an einem gestauten Fluss, Hyllandshylen, am Beginn des Wasserfalles mit diesem Blick aus dem Wohnwagenfenster

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Und diesen Aussichten beim Spaziergang- traumhaft!

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Übrigens merken wir hier die Nähe zum Polarkreis (+Sommerzeit), um 23.00 ist es noch immer nicht dunkel!

Auf der Fähre haben wir eine Flasche Lysheim „Linie Aquavit“ erstanden. Der wird in ehemaligen Sherryfässern aus Eichenholz gelagert und reift 19 Wochen lang auf Schiffen, die den Äquator (Linie) kreuzen. Davon genießen wir jetzt einen und freuen uns des Lebens!


So, bis zur nächsten Fortsetzung,

liebe Grüße gudrun55
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Re: SkandinavienTour 2015

Beitragvon Rapakiwi » So, 16. Apr 2017, 11:09

Hallo Gudrun,
vielen Dank für Deinen sehr interessant geschriebenen Bericht mit den unterlegten Fotos! Ich mag Berichte mit Hintergrundinfos und dem Blick für´s Detail; es ist eine Freude, dadurch an Eurer Reise teilhaben zu dürfen.

Ich könnte sofort losfahren, wenn ich die Bilder sehe. :D

Aber erst einmal warte ich gespannt, wohin wir bei der Fortsetzung Deines Berichts landen; ich freue mich schon darauf!
Ha det bra
Anja
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Re: SkandinavienTour 2015

Beitragvon Stina_M » So, 16. Apr 2017, 16:29

Am beeindruckendsten finde ich die Stabkirche - vielen Dank für die vielen Fotos und den Bericht!
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