Endelig sommer i Norge!

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Ronald » Mo, 06. Nov 2017, 16:30

Reisebericht Norwegen 2017

So dann will ich mal anfangen die ersten Tage über unsere große Norwegenreise einzustellen.

Komme med på tur!

«Endelig sommer i Norge»
10.260 km fra Halstenbek til Kirkenes og retur –
men «heftig og begeistret»

Prolog
Seit Donnerstag 6. Juli 2017 sind wir wieder Zuhause. Wir hatten dieses Mal wieder eine tolle, interessante und abwechslungsreiche Tour ohne Schwierigkeiten, Blessuren, Krankheiten oder ähnliches.
Das Wetter war dieses Mal so, wie man es sich von Norwegen eigentlich verspricht – nur etwas zu nass an einigen Tagen und etwas zu kalt an mehreren Tagen; aber dafür hatten wir ja vom Windstopper bis Sloggy-long-long und dicken Wintersocken alles dabei – weswegen wir uns auch wieder eine Dachbox für das Auto geliehen hatten.
Die Sommersachen, wie wir sie 2013 benötigten, kamen nur am ersten Tag in Halden und Fredrikstad sowie am Abfahrtstag Oslo mit der Fähre zum Einsatz.
Ich sichtete meine 7.500 Fotos zur Beschriftung, denn ich suchte wieder einmal Flüsse, Berge, Wasserfälle, Orte und Täler aus Straßenkarten und Online bei Norgeskart und atlas.no, teilweise mit Google Earth, heraus, weil sich mein GPS für die Kamera nicht mehr verwenden lässt. Die Fa. JOBO hat einfach kein Update mehr herausgebracht und somit kann ich die Fotokamera-GPS-Sender-Empfänger nicht mehr verwenden.
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Jetzt haben wir auch die Elche gezählt, die wir gesehen haben: Es waren zwei Kühe mit je 2 Kälbern und zwei einzelne, also insgesamt acht Elche. Nur „Herr Elch“ war nicht zu sehen.
Dann waren es drei Seeadler, davon zwei von Krähen attackiert, Schneehase und Rotfuchs sowie unendlich viele Rentiere mit ganz jungem Nachwuchs.
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Hier kommt meine Reiseschilderung.

Tag 1 – Mittwoch 17. Mai 2017 – Halstenbek – Halmstad
Die Anreise von Halstenbek Richtung Dänemark und weiter nach Schweden verlief problemlos. Kurz vor der dänischen Grenze kam von hinten ein schwarzer Mercedes zu uns aufgeschossen. Ich hatte ja meine Geschwindigkeit schon entsprechend reduziert auf 40 km/h. Die dänische Polizei – oder waren es Zöllner? – winkten uns durch und holten den Mercedes-Fahrer raus. Wir grinsten über beide Backen.
Das Wetter meinte es gut mit uns und so näherten wir uns der Große-Belt-Brücke. Vom Januar letzten Jahres hatten wir noch in Erinnerung, dass sich die Maut-Stelle auf Seeland befindet. Wir hatten noch dänische Kronen und so „kratzten“ wir tatsächlich 240 DKK zusammen, etwas über 32 EUR.
Wir näherten uns der Hauptstadt und machten unsere „Sprüche“ über die „Sprüche“ der Hamburger Grünen, dass man sich doch ein Beispiel an Kopenhagen nehmen möge, das wäre ja DIE Fahrradstadt. Na ja, von Kopenhagen herum konnte man das nicht behaupten, denn die Autobahnen waren teilweise fünfspurig – und wo sie es noch nicht waren, das wurde fleißig gebaut.
Auch Kopenhagen hatten wir erfolgreich umfahren und so waren wir um 15.20 Uhr an der Fähre in Helsingør. Hier konnte ich in EUR bezahlen, 55 EUR für die Überfahrt, sonst wären es der Euro weniger, nämlich 390 DKK. Auf der Fähre haben wir das obligatorische „wienerbrød“ und einen Kaffee genossen, bis es weiterging nach Tylebäck, etwas nördlich von Halmstad.
Die Unterkunft nannte sich Tylebäck Hotell & Konferens. Auf der Internet-Seite stand geschrieben: „Tylebäck ist der perfekte Ort für Rekreation und Motivation.“ Gut, einige der jungen Leute sahen auch so aus, vor allen Dingen, dass sie Motivation brauchten. Wir brauchten nur eine vernünftige Unterkunft.
Das Zimmer war nicht schlecht, es lag in einem vom Haupthaus separaten Gebäude und wir konnten das Auto direkt vor der Tür parken. Das Abendessen war „gesetzt“, d.h. entweder mochte man Schweinebraten, Gemüse und Ofenkartoffeln oder man begnügte sich mit Tuc. Wir wählten Ersteres. Außerdem war es so warm, dass wir draußen essen konnten.
So langsam trudelten auch die „motivationssuchenden Arbeitskreisler“ aus den umliegenden Konferenzräumen zum Abendessen ein – und gingen nach dem Abendessen den umgekehrten Weg für weitere Motivation. Wir blieben noch auf der Terrasse sitzen bei Bier und Wein, bis wir uns vor unser Zimmer verzogen – dort ließ es sich auch gut sitzen.

Tag 2 - Donnerstag 18. Mai 2017 – Halmstad – Halden - Fredrikstad
Frühstück am nächsten Morgen: Von 08.00 Uhr bis 09.00 Uhr. Ja gut, die Motivationskurse fingen ja schon um 09.00 Uhr an – und so waren wir auch schon um 09.00 Uhr auf der Straße. Die Fahrt durch Schonen und bis Göteborg war etwas eintönig – jedenfalls für den, der Norwegen kennt. Um Göteborg war es recht anstrengend zu fahren, denn auch hier war eine Großbaustelle.
In der Provinz Bohuslån wurde es schöner und abwechslungsreicher. Die Riksgrense zu „unserer zweiten Heimat“ haben wir am 18. Mai akkurat um 13.54 Uhr überschritten. Erst steuerten wir Halden an und stoppten zunächst am Rød Herregård, dessen älteste Gebäude aus dem 16. Jahrhundert stammen. Heute ist es ein lebendiges Museum und – wie fast alle Museen in Norwegen – nur für eine kurze Zeitspanne im Sommer geöffnet.
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Die Weiterfahrt führte uns auf die Festung Fredriksten.
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Die Festung wurde von 1661 bis 1701 erbaut und bis 1719 von den Schweden belagert.

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Bei unserer Ankunft „bastelten“ Zimmerleute fleißig an einem riesigen Bühnenbild und den Sitzplätzen für das seit 2005 jährlich in Halden stattfindende Opernspektakel. Es dauert zwar nur drei Tage, fand in den vergangenen Jahren einen großartigen Anklang, so dass es jetzt jährlich stattfindet. Dieses Mal sollte es „Tryllefløyten“ – „Die Zauberflöte“ von Mozart sein. Offensichtlich hatte man auf gutes Wetter gehofft.

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Heute zeigte das Thermometer 24° C an, gefühlt waren es mindestens 27° C – nicht so unser Ding.

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Halden - Tista

Daher versuchten wir, nachdem wir die Festung „abgewandert“ und einen Blick über die Stadt geworfen hatten, aus der Stadt herauszukommen, um frischen Wind auf dem Land zu finden.
Das ging ganz gut bei den ersten, etwa 3.000 Jahre alten Felsritzungen (helleristninger) dieser Reise bei Begby, wo wir auch zum ersten Mal einen Gletschertopf (jettegrytta) gesehen haben.

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Hier sind mehrere sehr gut erhaltene Zeichnungen aus der Bronzezeit zu sehen und man muss auch nicht erst wer weiß wohin laufen, um diese Felsritzungen zu betrachten; sie liegen alle nahe beieinander.

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Das Hotel in Fredrikstad war dann dank unserer „Else“ leicht zu finden und einen Parkplatz in der Garage fanden wir auch.

Tag 3 - Freitag, 19. Mai 2017 – Fredrikstad – Gamlebyen - Hvaler
Am nächsten Tag spazierten wir von unserem Hotel zum Anleger der kostenlosen „byferga“. Im Park vor dem Rathaus stand eine tolle Eisenskulptur. Aus einer Eisenplatte war zunächst ein Elch ausgeschnitten, dann ein weiterer Elch, dann wohl ein Reh usw. bis zu einer Eule.

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Auf dem Weg zur Anlegestelle passierten wir mehrere hübsche Holzhäuser.

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Die an den Kais der Vesterelven liegenden „Schiffe“ waren auch nicht ganz ohne.

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Auf der kleinen Insel Isegran befindet sich das Maritime Center Fredrikstad. Hier lagen sieben Segelschiffe vom Typ Colin Archer

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sowie das Vollschiff „NAJADEN“.
Sie wurde 1897 in Karlskrona/Schweden als Schulschiff für die schwedische Marine gebaut. Sie segelte bis 1938. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde die „NAJADEN“ als Hafensperre in Halmstad/Schweden benutzt.
Bis Mai 2013 wurde sie von dem Verein „Najadens venner“ mehr oder weniger gepflegt. 2014 wurde sie von norwegischen Enthusiasten mit Unterstützung von lokalen Sponsoren für 300.000 SEK gekauft und nach Frederikstad überführt, wo sie heute Teil des Maritime Center Fredrikstad ist.
Am Abzweig der Vesterelva von der Glomma steht seit über 300 Jahren ein Schaufelrad. Es diente in „grauer Vorzeit“ der Mühle eines Müllers auf der Insel Isegran.

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An der Glomma, nahe des Fähranlegers, steht auch eine Büste des großen Polarforschers Roald Amundsen. Er war in der Nähe, in Tomta, geboren.

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An der Toldbodbrygga kam die kleine kostenlose Fähre und brachte uns zum Anleger Gamlebyen.
In Gamlebyen stolperten wir über das Kopfsteinpflaster von einem historischen Gebäude zum anderen. „Gamlebyen“, die Altstadt von Fredrikstad, Sie wurde 1567 von König Frederik II gegründet und gilt als Nordeuropas bestbewahrte Festungsstadt. Heute sind hier Geschäfte, Werkstätten, Galerien, Cafés und ein Museum angesiedelt.
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Eingang zu Gamlebyen

Eindrücke aus Gamlebyen
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Byens Radhus

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Fredrik II

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Østre Fredrikstad Kirke 1779

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Commandantgaarden

Auf jeden Fall ist die Altstadt absolut sehenswert.
Im Anschluss unternahmen wir noch eine kostenlose „Mini-Kreuzfahrt“ zwischen den verschiedenen Inseln von Fredrikstad.
Vorbei an den Traditionsseglern und alten Schiffen des Maritime Center,

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und den nicht so traditionsreichen Schiffen der Anwohner (?).
An der Fährstation Gressvik kam ich mit dem Schiffsführer ins Gespräch. Er sei früher auch zur See gefahren, aber das sei jetzt ein interessanter Job, weil er hier mit vielen Leuten ins Gespräch komme, seine Stammfahrgäste kenne und sich so ein Schwätzchen ergibt. An der Station Sentrum stiegen wir aus – und er winkte aus dem Ruderhaus hinterher.
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Am Nachmittag fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein nach Skjærhalden im Hvaler Nationalpark an der Küste.
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Unser Ziel war eigentlich das Leuchtfeuer Homlungen, das noch in meiner Sammlung fehlt. Es war Freitagnachmittag und Norwegen rüstete für das Wochenende. Am Bootshafen waren viele Menschen mit ihrer Wochenendausrüstung für die „hytte“ zu der man hier mit dem Boot fährt – was kann es bei Sonnenschein auch Schöneres geben? Wir fragten, ob man das Leuchtfeuer irgendwie zu Fuß erreichen könne. Ja, das geht; man muss nur den „kyststien“ benutzen – dort hinten! Als wir den fyrsti, bzw. dessen Anfang sahen, wussten wir, es würde ein ähnliches Abenteuer werden wir die „Besteigung des Trollhatten“ 2013. War nichts – auch die Fähren, die dort ab Skjærhalden fuhren, würden nicht den Leuchtturm passieren.

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Aber entdeckten wir dort etwas anderes: Die Schwester der Kopenhagener Meerjungfrau. Nur schien diese etwas älter zu sein.
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Letztlich haben wir uns ein Eis gekauft und sind wieder Richtung Hotel gefahren. Es war ein lohnenswerter Ausflug zu einem der schönen, wassernahen Erholungsgebiete.
Kurz nachdem wir Skjærhalden verlassen hatten, sahen wir auf der rechten Seite einen unscheinbaren, weißen Bau, der aber dennoch unsere Aufmerksamkeit auf sich zog: Es war die Hvaler Kirche, eine der ältesten erhaltenen Steinkirchen aus dem 11. Jahrhundert, die im romanischen Stil erbaut wurde. Leider war die Kirche, die noch sehr gut erhaltene Kalkmalereien enthalten soll, nicht geöffnet.
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Hvaler Kirche war auch eine sog. „valgkirke“ – eine Wahlkirche.
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Am 25. Februar 1814 wurden in etwa 300 Kirchen in Norwegen die Wahlen der Männer der späteren verfassungsgebenden Versammlung in Eidsvoll durchgeführt. Die Wahlen wurden nach dem Gottesdienst am Freitag, 24. Februar 1814 durch den jeweiligen Pastor der Gemeinde durchgeführt, da der Pastor in der Gemeinde auch der erste „Amtsvorsteher“ war, der auch die Grundlagen der Wahlordnung „verstand“. Ausgeschlossen von der Wahl waren Frauen und Häusler, also Bauern mit wenig Grundbesitz oder Tagelöhner.
Aber die Wahlen dauerten an anderen Orten bis Ende März 1814.
Es sollte nicht nur die erste von vielen mittelalterlichen Steinkirchen sein, die wir in Norwegen vorfanden, sondern auch die erste Wahlkirche, der noch mehrere folgten.
Abends konnten wir dann noch an der Kaikante der Vesterelva sitzen und die Abendsonne bei einem Bier genießen, bevor es nach einem Abendspaziergang zum Hotel ging.
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Re: Endelig sommer i Norge! - Teil 2

Beitragvon Ronald » Mo, 06. Nov 2017, 17:33

„Endelig Sommer i Norge“

Teil 2 - Tag 4 bis 6 – Fredrikstad – Øyer – Lillehammer – Gausdal – Rondane - Røros

Hier kommt zunächst ein Nachtrag mit den in Norwegen gefahrenen Strecken.

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Halden – Fredrikstad

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Fredrikstad - Skjærhalden

Tag 4 - Sonnabend, 20. Mai 2017 – Fredrikstad – Eidsvoll - Øyer

Am Sonnabend düsten wir Richtung Norden. Das Ziel war das Hafjell Hotel & Resort etwas außerhalb von Lillehammer. Allerdings war die Fahrt dorthin nicht einfach, jedenfalls nicht so, wie wir uns die Route ausgedacht hatten, denn in Sarpsborg fand ein großes Radrennen statt, weswegen die von „Else“ angesagten Straßen gesperrt waren.
Zur späten Mittagszeit erreichten wir Eidsvoll und kurz danach das Eidsvoll Verfassungshaus – „Eidsvollbygningen“ -, wo am 17. Mai 1814 die erste norwegische Verfassung von Abgeordneten aus ganz Norwegen verabschiedet wurde. Die am 24. Februar 1814 gewählten Männer der verfassungsgebenden Versammlung von Eidsvoll tagten hier vom 10. April bis zum 17. Mai 1814, der Tag, an dem die Verfassung verabschiedet wurde und der neue König Christian Frederik gewählt wurde, der die Versammlung zwei Tage später auflöste.
Der 17.Mai ist als Tag der Verfassung Nationalfeiertag geworden.

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Leider konnten wir das Haus nicht ohne Führung besichtigen und die letzte englischsprachige Führung war gerade „abgegangen“. Macht nix, also weiter nach Lillehammer. Vorher wurde noch Balke Kirche, eine Steinkirche aus dem 12. Jahrhundert mit Anbauten aus dem 18. Jahrhundert besichtigt. Da es eine Pilgerkirche ist, die am „pilegrimsleden“, also dem Pilgerweg nach Trondheim liegt, war sie geöffnet und wir konnten die Innenausstattung bewundern, u.a. ein geschnitztes Altarbild von 1526, das elf Heilige mit dem Jesuskind zeigt.
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Balke Kirche 12. – 18. Jahrhundert

Weiter ging die Fahrt nach Norden entlang des Mjøsa, mit 365 qkm der größte norwegische See. Das Hotel haben wir zunächst nicht gefunden und sind zu weit nach Norden gefahren. Macht nix – wir hatten ja Zeit!
Das Hotel lag recht gut und wir hatten ein Zimmer zur ruhigen Seite. Das Abendessen wurde frisch zubereitet auf persönlichen Wunsch, ohne Speisekarte, denn es waren nur wenige Gäste im Hotel. Hier wollten wir zwei Nächte bleiben.

Hier ist die Strecke Fredrikstad – Eidsvoll Gjøvik – Øyer.

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Tag 5 – Sonntag, 21. Mai 2017 – Øyer – Maihaugen – Gausdal - Øyer

Am nächsten Morgen zeigte sich ein grauer Himmel bzw. eine graue Wand: Nebel und nasskalt. Unser erster Versuch nach Maihaugen, dem Freilichtmuseum in Lillehammer zu kommen, war daher nur ein Versuch, so dass wir uns zurück in das Hotel verzogen, um unsere ersten Fotos zu sichten. Am frühen Nachmittag klappte es dann aber doch und es war herrlich ruhig hier draußen, denn nur ganz wenige Leute hatten den Weg zum Museum gefunden – außer einer japanischen Gruppe, die aber recht schnell „durchgeschleust“ wurde, so dass wir doch recht gute Fotomotive fanden.
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Maihaugen Eingang

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Garmo Stabkirche

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Das Zimmer des Lehrers

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Das Museum Maihaugen wurde durch den Zahnarzt Anders Sandvig gegründet, der 1887 damit begann, alte Häuser und Gebäude von Bauernhöfen aus dem Gudbrandsdal auf seinem Privatgelände zu sammeln. 1904 bot die Stadt Lillehammer ihm an, das gegenwärtige Gelände auf dem „Mai-Hügel“ – „Maihaugen“ zu verwenden, weil sein Gelände nicht mehr ausreichte. Das alte Dorf – neben dem Stadtmuseum – besteht aus Siedlungen aus dem Gudbrandsdal, u.a. mit der alten Garmo Stabkirche.
Der komplette, aus 27 Häusern bestehende, Bauernhof Bjørnstad gård wurde von 1908 bis 1913 von Lalm in Vågå nach Maihaugen gebracht. Er stellt damit eine einzigartige Zusammenstellung eines norwegischen Bauernhofes aus 1700 dar.

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Bjørnstad gård – Vågå 1700

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Andersstua

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Da wir aber doch recht schnell wieder aus dem Freilichtmuseum heraus waren, kam uns spontan die Idee doch in das Gausdal zu fahren. Auf dem Weg dorthin stoppten wir an der 1727 gebauten Kirche in Fåberg. Es ist die einzige Kreuzkirche, die einen Turm im Westen hat; alle anderen haben einen Turm in der Mitte. Die Bauart ist der Domkirche in Oslo nachempfunden.
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In Fåberg steht eine Stabkirche, von der zwei Portale in Oslo in der Universität im Kulturhistorischen Museum aufbewahrt werden.
In Aulestad fotografierten wir das Wohnhaus des Bjørnstjerne Bjørnson. Bjørnson war Dichter, Literaturnobelpreisträger und Politiker. Er verfasste u.a. den Text der norwegischen Nationalhymne „Ja vi elsker dette landet“. Es ist schon ein stattliches Haus und der Ausblick über das Gausdal war prächtig.
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Aulestad Bauernhof
Leider zogen rasch dicke Regenwolken auf und wir „schwommen“ buchstäblich nach Hafjell zurück.

Hier kann der Ausflug nach Aulestad nachverfolgt werden.

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Tag 6 - Montag, 22. Mai 2017 – Øyer – Ringebu – Rondane – Folldal - Røros

Am Montag, 22. Mai, fuhren wir pünktlich um 10.00 Uhr aus Øjer ab mit dem Ziel: Røros, UNESCO-Weltkulturerbestadt.
Unser erster Halt auf der E 6 nach Norden war die Stabkirche Fåvang, die im engeren Sinne keine Stabkirche ist. Jedoch wurde sie aus Teilen von anderen, „niedergelegten“ Stabkirchen gebaut, wobei die ältesten Teile aus dem 12. Jahrhundert stammen.
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An der Straße, nahe der Kirche fanden wir einen Stein, der die Zahlen 1856 und 1860 sowie das Wort „flom“ enthält. Eine Markierung zeigt an, wie hoch das Wasser des Flusses Lågen am 18. Juni 1860 stand.
Nach knapp 5 km erreichten wir die Stabkirche von Ringebu, eine der ältesten und größten erhaltenen Stabkirchen Norwegens aus dem Jahr 1220. Leider war die Kirche noch nicht geöffnet. Öffnungszeiten: 3. Juni bis 27. August. So sollte es uns noch öfter gehen. Was reisen wir auch „außerhalb der Saison“ nach Norwegen?
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Sehr alte Grabplatten

Bei Ringebu bogen wir auf den RV 27 ab, um etwas weiter die an der Fylkesgrenze zwischen Oppdal und Hedmark beginnende Nationale Touristenstraße Rondane zu fahren. Die Straße führt durch den Rondane Nationalpark, seit 1962 der erste Nationalpark Norwegens.
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Nasjonal turistveg Rondane

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Kongsvegen

Bei Venabygd passierten wir die pittoreske Venabygd Fjellkapell, eine kleine Kapelle, die älter aussieht als sie ist, denn sie wurde 1979 aus Beton und Holz erbaut.
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Venabygd fjellkapell

Hier oben befanden wir uns nicht nur im Winter, sondern teilweise auch in den Wolken. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was auf uns zukommen würde. Im Nachhinein haben wir festgestellt dass der FV 27 in bis zu 1.000 m Höhe verläuft – und dann war es auch kein Wunder, dass hier noch Winter herrschte.

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Die Nationale Touristenstraße Rondane umfasst auch ein Teilstück des FV 219, an dem sich die Sollia Kirche aus dem Jahr 1738 befindet. Zunächst hat man von der Straße einen sehr guten Blick auf die Kirche. Es ist eine Langkirche, dessen Glockenturm in der Mitte auf dem Bau thront.

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Der Bau der Kirche wurde erforderlich, weil 1720 die Kirchenpflicht eingeführt wurde, die zwei Mal im Jahr einen Kirchenbesuch vorschrieb. Da der Weg vom Setningsdalen nach Ringebu nicht nur sehr lang, sondern auch gefährlich war, willigte der König ein, dass in Sollia eine Kirche gebaut wurde – jedoch ohne Unterstützung des Staates, so dass die Bürger auf sich alleine gestellt waren, den Blockhausbau zu erstellen.

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Nach etwa 20 Minuten erreichten wir die zweite „Sehenswürdigkeit“ der Touristenstraße, den Wasserfall Atnbrufossen. Die Wasserkraft dieses Wasserfalls wurde früher für ein Sägewerk mit Flößerei und Kraftwerk; genutzt.

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Nach weiteren 10 Minuten standen wir an der Aussichtsplattform Sohlbergplassen, von der der Blick auf den Atnsjøen und die runden Berge von Rondane genauso eingerahmt sein sollte, wie auf einem berühmten Bild des Malers Harald Sohlberg „Winternacht in Rondane“. Da sich die Wolken etwas anhoben, konnten wir auch die runden Berge etwas sehen.
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Sohlbergplassen

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Atnsjøen

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Wir nutzten die kurze Regenpause, um etwas am Atnsjøen spazieren zu gehen und ein paar Fotos zu schießen.
Noch einmal 10 Minuten später erreichten wir das sog. Haupteinfahrtstor zum Rondanegebirge aus östlicher Richtung: Strømbu. Leider hatte die Wärmehalle, wie sie auf der Webseite von Statens Vegvesen für diesen Rastplatz bezeichnet wird, nicht geöffnet, denn ab Lillehammer wurde es kühler, um nicht zu sagen: Kalt. Im Rondane Nationalpark auf der Nationalen Touristenstraße waren es bis zu 2° C und etwas Schneeregen, meistens aber Nieselregen an diesem Tag – nicht sehr gemütlich.
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Flora

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Neuschnee

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Rentiermoos

Auf unserem weiteren Weg nach Røros erreichten wir Folldal und den Folldal bygdetunet, das nächste Freilichtmuseum auf unserer Reise durch Norwegen. Die dunkelbraunen Holzhäuser stammen aus dem 17. Und 18. Jahrhundert und wurden von der Folldal Gemeinde aus der umliegenden Gegend und zum Teil auch aus Dovre hier zusammen getragen.
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Heute finden hier Kurse und weitere Aktivitäten statt.
Gleich hinter Folldal entdeckten wir eine unter Denkmalschutz stehende alte BP-Tankstelle aus den 1950er-Jahren, die ebenfalls zum Folldal-Museum gehört.
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Grimsbu BP-Station

Der vorletzte Stopp vor unserer Ankunft in Røros war Tynset, der Geburtsort von Bjørnstjerne Bjørnson. „Die“ Attraktion von Tynset ist der 11,7 m lange und 5,27 hohe „größte Tretschlitten der Welt“, der vor dem Rathaus der Gemeinde steht. Tretschlitten werden in Skandinavien im Winter zur Fortbewegung und auch zur Beförderung von Sachen benutzt.
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Tynset

Letzter Halt war schließlich die Gammelbrua in Tolga, eine Rekonstruktion der alten Brücke von 1736.

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Gammelbru Tolga

Gegen 17.00 Uhr erreichten wir Røros und zogen in das Bergstadens Hotel ein, eine lebende Baustelle, wie uns aber auch schon an der Rezeption bedeutet wurde. Leider war hierüber nichts im Internet zu finden. Über dem Zimmer, das wir erhielten, wurde mit einem Presslufthammer gearbeitet. Das stellten wir aber erst fest, nachdem wir uns „häuslich eingerichtet“ hatten. Also zurück zur Rezeption und ein anderes Zimmer erbeten. Das hat dann auch geklappt. Also Sachen einpacken, über den Flur schleppen und wieder einrichten. So langsam waren wir hungrig und vor allen Dingen durstig. In der „Skanckebua“ vertilgten wir erstklassige Fish & Chips mit einem lokalen Fassbier und Wein
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Nun waren wir nach so vielen Reisen nach Norwegen endlich in Røros angekommen und damit in der Fylke Sør-Trøndelag, nach Østfold, Akershus, Oppland, Hedmark, in der fünften Provinz. Es sollten noch viel mehr werden.

Und hier kommt der Streckenplan.

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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon syltetoy » Mo, 06. Nov 2017, 19:02

Toller Auftakt....in Røros hätten wir uns treffen können .. .da bin ich jeden Sommer ;)
Mein Lieblingsort :)
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon hobbitmädchen » Di, 07. Nov 2017, 8:23

Danke für schöne Aufnahmen aus Østfold :super:

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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon gudrun55 » Di, 07. Nov 2017, 9:13

Wie schön, ein neuer Reisebericht! Und da ihr so lange unterwegs wart, werden wir ja sicher noch eine Weile lesen können :D

Vielen Dank für die vielen Informationen, die du vermittelst, das ist alles sehr interessant zu lesen.

Die nationale Touristenstrasse Rondane sind wir dieses Jahr auch gefahren, aber da hat es die ganze Zeit wie aus Eimern geschüttet..., die Berge in der Umgebung und die Sollia Kirke von der Strasse aus konnten wir nur erahnen :lol:

Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

liebe Grüße! gudrun55
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Kumulus » Di, 07. Nov 2017, 9:59

Super Ronald

Danke für diesen wunderschönen Auftakt eurer Sommerreise, auf die ihr uns jetzt alle mitnehmt. Mit viel Liebe zum Detail und den Hintergründen macht es Freude, eure Tour nachzuverfolgen. Und ich bin mir sicher, so manches Lesezeichen werde ich wieder für eigene Unternehmungen setzen. Fredrikstad zum Beispiel - deine Schilderungen und Bilder sind vielversprechend.

Danke schon mal für deine ganze Mühe
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Endelig sommer i Norge! - Teil 3

Beitragvon Ronald » Di, 07. Nov 2017, 12:02

Moin,
Danke für die Ermunterungen!

Habe eben versucht Teil 3 einzustellen. Ist fehlgeschlagen.
Ich guck mal nach, woran das liegt.
Gruß
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Re: Endelig sommer i Norge! Teil 3-1

Beitragvon Ronald » Di, 07. Nov 2017, 12:54

2. Versuch

Endelig Sommer i Norge! Teil 3-1 - Røros

Tag 7 – Dienstag, 23. Mai 2017 – Røros – Femunden – Grenselandet


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Røros

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Bergmannen og hans hustru

In Røros am Eingang zur Kjerkgata steht ein Denkmal für die ehemalige Bevölkerung von Røros: „Errichtet zum Ruhm und Ehre derjenigen, welche mit Mühe und Entbehrung diese Bergmannstadt gebaut haben“: „Bergmann und seine Ehefrau“, geschaffen vom bekannten norwegischen Bildhauer Sivert Donali. Und hier sollte man seinen Rundgang durch die UNESCO-Weltkulturerbestadt Røros beginnen.

1664 wurde das erste Erz in Røros gefunden und im gleichen Jahr eröffnete der Sachse Lorentz Lossius die erste Grube. Die zweite wurde im nächsten Jahr eröffnet und die dritte eine weiteres Jahr später.

Bis 1977 wurde hier Erz geschürft, die Schmelze wurde nach einem erneuten Brand 1953 geschlossen. 1980 wurde Røros wegen seines geschlossenen und gut erhaltenen Stadtbildes mit seinen Holzhäusern in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste aufgenommen.

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Immerhin wurde hier 333 Jahre Erz geschürft und hat zum Wohlstand der Stadt geführt, wie auf dem eingangs erwähnten Bergarbeiterdenkmal beschrieben.

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Schmelzhütte

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Abraum

Ein nicht zu übersehendes Wahrzeichen ist die gewaltige 1784 erbaute, achteckige Kirche „Bergstadens Ziir“ – der Bergbaustadt Zier -, die nach der Kirche in Kongsberg und dem Nidarosdom die drittgrößte Kirche Norwegens ist. Interessant sind auch die riesigen Abraum- bzw. Schlackehalden, die das Gesicht der Stadt prägen.

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Steht man dann auf dem „malmplassen“, dem Erzplatz, auf dem das angelieferte Erz gewogen wurde – die Waage steht noch dort – und schaut in Richtung der Kirche, so hat man zusammen mit der „hytteklokka“, der Grubenglocke DAS Fotomotiv von Røros.

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Die Glocke wurde geschlagen, um den Arbeitern das Ende der Arbeitsschicht bzw. die Pausen anzuzeigen.
Nach einem Rundgang und Museumsbesuch (soweit geöffnet) sollte man sich im ältesten Restaurant von Røros, der „Kaffestuggu“, entspannen und mit leckeren Sachen stärken.

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Wer noch nach einer Wolldecke oder einem Plaid sucht, ist mit Røros Tweet aus dem Røros Husflidsutsalg bestens bedient, denn der nächste Winter kommt bestimmt. Und der ist in Røros besonders kalt, denn hier wurde 1914 der Kälterekord Norwegens mit – 50,4° C gemessen!
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Ronald » Di, 07. Nov 2017, 13:18

Teil 3–2 Femunden und Grenselandet

Nach einer Stärkung und angesichts des guten Wetters, nämlich seit dem frühen Morgen hatten wir strahlend blauen Himmel, bot sich ein Ausflug zum Femunden, dem drittgrößten See Norwegens an. Er ist 60 km lang und bis zu 5 km breit. Der See liegt südöstlich von Røros zur der schwedischen Grenze hin. Östlich des Sees liegt der Femundsmarka Nasjonal Park.

Nachdem in Røros 1644 Erz gefunden war, begann man hier am Ort Femundshytta das Erz aus den Gruben von Røros zu verarbeiten. Hierdurch konnte man sich die recht aufwändige Beförderung großer Mengen Holz nach Røros sparen und die Schlacke konnte, anders als in Røros, dezentral deponiert werden. Die Hütte bestand bis 1833.
Wir fuhren entlang des FV 28 und dann des FV 26 bis zum Femundsenden. Wir hatten einen herrlichen Weitblick über den teilweise noch gefrorenen Femunden bis hinüber auf die andere Seite, wo wir den/die (?) Elgahogna sehen konnten.

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Elgahogna

In Buvika fanden wir ein herrliches, kleines Paradies mit einigen netten Fotomotiven ebenso bei Sømadal mit der rauschenden Sømaå.

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Bei Buvika steht die kleine Sømadal Kirche, eine Langkirche aus dem Jahr 1937 mit nur 150 Plätzen. Mehr Leute wohnen hier wohl auch nicht in der Gemeinde.

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In den Kiefernwäldern, besonders am Femundsenden, lagen zahlreiche große Felsbrocken und man fragte sich, wie die hier wohl hingekommen sind?

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Von hier aus meinten wir auch den 1.591 m hohen Sålekinntoppen zu erkennen.

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Die Strauchflechten in diesen Wäldern sind wichtige Winternahrung für die südlichste Rentierherde Norwegens. Die Flechten werden aber auch nach Deutschland exportiert für die Trauergestecke im November.

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Langsam wurde es Zeit für die Rückfahrt, denn der Magen knurrte und der Mund war auch irgendwie trocken von dem ganzen Mineralwasser. 

Unterwegs entdeckten wir noch die kleine Holzkirche Holøydalen von 1908.
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Auf dem Rückweg kamen wir am Dølmotunet der Gemeinde Tolga vorbei. Es ist eine Sammlung von alten Wohn- und Bauernhäuser und – wie nicht anders zu erwarten - geöffnet vom 17. Juni bis 08. August, die Periode des norwegischen Sommers, wie wir noch erfahren sollten.

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Die vier Sprungschanzen, die wir auf der anderen Seite der Straße sahen, nahmen sich ohne Schnee recht komisch aus.

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Von hier aus konnten wir auch die Tolga Kirche fotografieren, eine oktogonaler Holzbau aus dem Jahre 1840.

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Und etwas weiter sollte uns der erste Elch dieser Reise vor die Linse kommen, er holte sich sein Abendbrot auf einer Wiese.

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Wir holten unser Abendbrot in der Skanckebua mit norwegischem Spekemat und gezapftem Bier.
Und so las sich dann ein sogenannter „Ruhetag“ in Røros. Bei unserer Rückkehr strahlte Røros in der frühen Abendsonne.

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Und so sah die Tour um den Femunden aus.
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Aber der Ruhetag sollte dann tatsächlich am nächsten Tag erfolgen, bevor wir uns weiter gen Norden aufmachten – aber das Wetter war einfach zu schön, um es nicht auszunutzen, was sich am nächsten Tag zeigen sollte.

Tag 8 – Mittwoch, 24. Mai 2017- Røros Ruhetag
Ruhetag – und tatsächlich kein einziges Foto.

Fortsetzung folgt.
Gruß
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Kumulus » Di, 07. Nov 2017, 13:38

Wow - richtig schön. Deine Beschreibung und vor allem die Bilder bei diesem traumhaft schönen Frühlingswetter. Beneidenswert!!

Ich freu mich schon auf die Fortsetzung
Martin
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Kumulus
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Re: Endelig sommer i Norge! Teil 4

Beitragvon Ronald » Di, 07. Nov 2017, 16:27

Moin,
Danke Martin,
es geht weiter.

Endelig sommer i Norge! Teil 4

Tag 9 – 25. Mai 2017 – Himmelfahrt – Røros – Tydal- Stjørdal - Steinkjer

Für die Weiterfahrt nach Steinkjer hatten wir uns entschieden, über die FV 705 durch das Tydalen, Neadalen und Leksdalen über „die Hölle“ zu fahren, wie noch zu beweisen sein wird.

Um 10.20 Uhr setzten wir uns in Bewegung. Schnell merkten wir, dass wir durch den Landesteil fahren werden, der ja bekanntlich der kälteste Norwegens ist: Kaum eine Sprosse an den Birken zu erkennen, das Gras ist braubraun und der Aursund mit Botnet und Brekkfjorden teilweise noch mit einer kompletten Eisdecke versehen. Auch das Wasser der dahinplätschernden Flüsschen ist grau – der Himmel ebenso.

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Da fällt es dann auch nicht weiter auf, dass ich irgendwo versehentlich eine Einstellung an meiner Kamera vorgenommen habe, zufolge dessen die nächsten Fotos in schwarz-weiß sind. Nachdem mir das erst nach dreieinhalb Stunden aufgefallen ist, sagte ich zu meiner Frau: „Oh ja, und dann lassen wir wie früher Abzüge im 6 x 9 cm Format in chamois-hochglanz und Büttenrand machen.“ :lol:
Wenigstens kurz vor Verlassen des FV 705 habe ich den Fehler bemerkt und im Handbuch erst einmal nachgeschaut, wie ich denn nun wieder auf Farbfotos komme.

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Die Fahrt war aber dennoch landschaftlich reizvoll – und viele Motive gab es wegen der etwas durch den Regen und leichte, tiefhängende Wolken ohnehin nicht.

Allerdings lag ein interessantes „Vertshus“ am Wegesrand: die Væktarstua am Stugusjøen. Wir sahen einen Anschlag am Haus: „Kon-Tiki auf der Væktarstua“ mit einem Hinweis, das Thor Heyerdahl hier Teile seines Buches über die Fahrt von 1947 mit dem Balsaholz-Floß über den Pazifik geschrieben hatte. Heute befindet sich hier in Zusammenarbeit mit dem Kon-Tiki-Museum in Oslo eine kleine Ausstellung über diese Fahrt und Thor Heyerdahl. Zu sehen ist auch seine alte, kleine Reiseschreibmaschine. – Und der Kaffee hat auch geschmeckt – und die Toilette durften wir auch benutzen.

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Am Wegesrand lag die kleine Flora kapell mit ihrem Zwiebelturm von 1936. Hier auf dem Friedhof konnten wir dann auch unsere Scheibenwaschanlage mit Wasser auffüllen, was bei norwegischen Tankstellen ja nicht immer möglich ist, denn man soll da ja die „sprinklervæske“ kaufen.

Anmerkung: Seitdem haben wir jetzt im Auto einen leeren 5-l-Kanister liegen, denn auch kürzlich in Holland und England habe ich nicht überall Wasser für die Scheibenwaschanlage bekommen - nur die vorgefertigte, teure Mischung.

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Bei Selbu sichteten wir wieder eine mittelalterliche Kirche: Selbu kirke, deren Baujahr von Experten auf das Jahr 1150 datiert wird. Zwar hat die Kirche im 19. Jahrhundert umfangreiche Renovierungen und Anbauten erfahren, die ursprünglichen romanischen Kapitel, Ornamente und Fresken sollen noch erhalten sein. Leider konnten wir diese nicht ansehen, denn die Kirche war geschlossen und gehörte wohl nicht zu den Pilgerkirchen.

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Die Fotos von der Abfahrt in Røros bis Selbu wurden mir von meiner Frau zur Verfügung gestellt. Grund: Siehe oben.
Gegen 14.30 Uhr erreichten wir den kleinen Bahnhof „Hell“ nördlich von Trondheim am Flughafen Værnes gelegen. Was diesen Ort interessant macht, ist das kleine Schild an der Güterabfertigung, so dass Briten und Amerikaner und andere englischsprechende Nationen ein Schmunzeln – oder ein nachdenkliches Gruseln? – entlockt: „HELL GODS-EXPEDITION“. Nun denn, DAS Schild musste fotografiert werden, bevor es auf die Weiterfahrt, nunmehr auf der E 6 ging.

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Aber offensichtlich hat diese Station einen hohen Grad an „Anziehung“ – siehe Bilderrätsel 1672.

Eine halbe Stunde später kamen wir an der Kortman Kerzenfabrik in Anes vorbei, wo die Leute schon Schlange standen vor den Restaurants und deren Toiletten. Gut, schnell noch ein Foto von einer ungewöhnlichen Sammlung von „Amerikanismen“: Straßenschilder, Pick-up Café-American Diner, alten Straßenkreuzern, einem alten amerikanischen Polizeiauto und vieles mehr.

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Kurz vor Steinkjer sahen wir wieder eine Kirche recht prominent auf einem Hügel liegen. Da wir „gut in der Zeit“ lagen, machten wir einen Abstecher zur Mære Kirche, die zwischen 1150 und 1200 in zwei Etappen gebaut wurde. Es ist eine der ältesten mittelalterlichen Steinkirchen in Trøndelag. Bei einer Renovierung im Jahr 1879 fand man 10 mittelalterliche Münzen, bei einer weiteren Renovierung 1966 fand man sogar 565 Münzen: Norwegische, dänische und deutsche mittelalterliche Münzen, die dem Riksantikvar, dem Denkmalsschützer, übergeben wurden.

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Auch bei dieser Kirche handelte es sich um eine „Wahlkirche“ von 1814. Bei genauerem Hinsehen meinten wir den Unterschied zwischen „Nynorsk“, hier an der Mære Kirche und „Bokmål“ an der Hvaler Kirche zu „entdecken.

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Mære Kirche

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Hvaler Kirche

Um kurz vor 17.00 Uhr erreichten wir unser Hotel in Steinkjer: Tingvold Park-Hotel. Hier hatten wir bereits 2013 übernachtet und waren sehr zufrieden. Es sollte auf der ganzen Reise das einzige Hotel sein, in dem uns nicht nur ein absolut ausgezeichnetes Frühstück angeboten wurde, das keine Wünsche offen ließ, sondern das auch ein ebenso tolles kalt-warmes Abendbuffet im Preis eingeschlossen war als auch die leckeren frischen Waffeln am Nachmittag, die man sich selbst zubereiten konnte bei heißem Kaffee. Und den brauchte man auch, denn die Außentemperatur betrug nur etwa 6° C.
Und auf der Zimmerkarte war auch gleich das Rezept für die leckere „Tingvold-vaffel“ abgedruckt, dass ich hier gerne weiter gebe:
„Tingvold-vaffel“
4 Egg
250 gr. Sukker
300 gr. Smør
4 dl Kulturmelk
950 gr. Hvetemel
1 l H-melk
2 ts. Bakepulver
2 ts. Vaniljesukker
200 gr Potetmel
3 dl Kaldt vann
-

Smelt smør, og bland i ingrediensene in den rekkefølge som står over. Steikes i godt varmt vaffeljern.
Vel bekomme!»

Wir bekamen wieder ein gutes, geräumiges Zimmer Nr. 226 und freuten uns auf zwei Übernachtungen in Steinkjer.

Gruß
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Endelig sommer i Norge! Teil 5

Beitragvon Ronald » Di, 07. Nov 2017, 17:00

Endelig sommer i Norge! Teil 5
Tag 10 – Teil 5 Steinkjer – Mosjøen


Tag 10 – 26. Mai 2017 – Steinkjer – Stiklestad – Bardal - Steinkjer
Heute war norwegische Geschichte angesagt und zwar ganz große – nach dem ausgezeichneten Frühstück mit Aussicht auf die alte Grablege auf dem hoteleigenen Grundstück. Hier befinden sich 20 Grablegungen von etwa 600 bis 1.030 n.Chr. Die 38 Steine von ursprünglich 45 Steinen sind in einer Schiffsform angelegt und 40 m lang und 9 m breit. Man ging davon aus, dass es sich hier auch um eine Gerichtsstätte gehandelt hat, daher der Name Tingvold. Diese Annahme hat sich aber nach den Ausgrabungen als falsch erweisen.

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Tingvold Steinfeld
Anmerkung: Diese Aufnahme stammt aus unserer Reise 2013.

Leider regnete es auf dem Weg nach Stiklestad, so dass wir die Fahrt entlang des Leksdalsvatnet und die Landschaft nicht genießen konnten.

In Stiklestad angekommen, versuchten wir zuerst in die Kirche zu kommen, denn unseren Informationen nach sei die Kirche geöffnet. Pustekuchen, alle Türen waren verschlossen. Nun denn, ein paar Fotos von außen

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und dann stapften wir durch den Regen in das Kulturzentrum, um etwas mehr zu erfahren, als das, was wir ohnehin schon gelesen hatten.
An der Rezeption erklärte uns ein junger Mann auf Deutsch, dass später eine Führung stattfinden würde, für die sich ein Paar angemeldet hätte, und ob wir Lust hätten, diese Führung mitzumachen. Natürlich! Vorher erhielten wir aber Zugang zur ständigen Ausstellung, die sehr anschaulich mit Figuren und Nachbildungen den Übergang von der vorchristlichen Zeit bis zur der Zeit nach der Schlacht von Stiklestad berichtet, als das Christentum Einzug in Norwegen hielt - Hier in Stiklestad, das muss kurz erwähnt werden, fiel Olav Haraldsson am 29. Juli 1030. „Er wurde zu „Olav dem Heiligen“, dem wichtigsten Heiligen des Nordens und zu Norwegens ewigem König“ – so der Ausstellungstext.

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Die Schlacht bei Stiklestad markiert den Übergang von der norwegischen Stammesgesellschaft zur Königsherrschaft und zum Christentum in Norwegen, also von der vorchristlichen Wikingerzeit zum christlichen Mittelalter.

Hier kann man noch mehr erfahren:
https://stiklestad.no/german/

Nun aber trafen wir uns zur Führung für die Kirche. Ein norwegisches Paar und wir waren die einzigen Gäste. Netterweise erklärte sich das junge Paar bereit, dass die Führung in englischer Sprache stattfand, so dass wir den Ausführungen einigermaßen nachkommen konnten. Stattdessen erwies sich der junge Führer aber nicht so sehr der englischen Sprache mächtig, dass wir dann mit den norwegischen „Füllwörtern“ dennoch folgen konnten.
Es war eine interessante Führung durch die Kirche, deren älteste Teile aus dem Jahr 1180 stammen, also erst 150 Jahre nach der Schlacht von Stiklestad, während man andernorts bereits viel früher mit dem Bau der Steinkirchen begonnen hatte.

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Dann erhielten wir noch eine Führung durch den Nachbau eines Wikinger-Langhauses auch mit interessanten Erklärungen. Dadurch konnten wir uns den Besuch des Wikinger-Langhauses in Sandnessjøen später sparen.

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Auf dem Gelände befindet sich die größte Freilichtbühne Europas, auf der jeweils im Juli die Schlacht mit 350 Schauspielern nachgespielt wird und oberhalb der Arena befindet sich ein großes Standbild mit „Olav zu Pferde“.

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Auf dem Gelände befindet sich noch ein Freilichtmuseum, dessen Besuch bei Regen nicht wirklich Spaß machen würde,

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Freilichtmuseum

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Freilichtmuseum

und eine kleine russisch-orthodoxe Kapelle, die Kapelle des Heiligen Olav, die von Folldal nach Stiklestad überführt und 2014 geweiht wurde.

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Ebenfalls steht dort die katholische St. Olavs-Kapelle, 1930 erbaut.

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St.-Olavs-Kapelle

Und ganz wichtig, nach all diesen Besichtigungen oder Fast-Besichtigungen: Ein Restaurant und – wie der Engländer sich höflich und zurückhaltend ausdrücken würde – „Conveniences“.
Und wenn man nicht weiß, ob man sich die angebotenen Riesenbrote oder Riesenportionen von „lapskaus“ oder „finnbiff“ antun soll, kann man getrost zu den leckeren norwegischen Waffeln mit „rømme og syltetøy“ greifen.

Ein weiteres Ziel sollte Bardal mit seinen Felsritzungen sein. Wir fuhren also zurück nach Steinkjer und haben – trotz „Else“ – die richtige Abfahrt verpasst, so dass wir zunächst auf der E 6 nach Norden und auf dem FV 17 nach West fuhren. Konnte irgendwie nicht stimmen, unsere Richtung. Na gut, wir hatten Zeit und so fuhren wir um die kleine westlich von Steinkjer liegende Halbinsel (?) über Bartnes nach Bardal, das eigentlich gleich links um die Ecke von Steinkjer liegt. So lernt man neue norwegische Landschaften kennen und man trifft auf Elche, dieses Mal eine Elchkuh mit zwei etwa einjährigen Kälbern, die ganz ruhig auf der Lichtung standen und sich fotografieren ließen. Toll, jetzt haben wir schon vier Elche!

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Dann standen wir auch endlich vor den tollen Felsritzungen von Bardal. Hier sind 400 Figuren zu sehen! Unglaublich beeindruckend! Sie stammen aus der Steinzeit, 4.000 bis 1.800 v.Chr., der nordischen Bronzezeit und frühen Eiszeit, 1.800 bis 500 v.Chr., und der frühen Eisenzeit.

Was macht man denn so als Steinzeit-, Bronzezeit- oder Eisenzeitmensch, wenn man keinen Fernseher hat, keinen PC, kein Smartphone, keinen Rasen mähen muss, nicht auf Elternabende oder zu Skatabenden gehen muss? Und Theater, Oper oder Kneipen gab’s damals auch nicht. Zunächst geht man auf die Jagd oder zum Fische fangen, man muss ja schließlich was essen. Dann macht man wahrscheinlich das, was die Menschen auch heute noch machen, sonst würden die ja ausgestorben sein. Und dann bleibt noch als Beschäftigung - richtig: Figuren in Felsen ritzen. Und dann aber auch richtig: 140 Boote, 53 Pferde, 16 Elche, 4 Rentiere, 25 Schalensteine, 15 Fußsohlen, 12 Ringfiguren, 11 Menschen, 10 Rahmenfiguren, 5 Vögeln, 1 Wal (!) und 1 Bär.

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Also eine einmalige Ansammlung von Figuren, die auch trotz der Feuchtigkeit gut zu sehen waren. Wer also in dieser Gegend ist: Hinfahren und ansehen.
Das war ein richtiger Geschichts- und Kulturtag und hat uns den Regen vergessen lassen. Im Hotel angekommen wurden, wie jeden Abend, die Fotos auf dem Laptop und der externen Festplatte gesichert und nach dem wieder vortrefflichen Abendessen gesichtet. Denn am nächsten Tag sollten wieder viele Motive eingefangen werden, was wir noch gar nicht ahnten.

Das war's für heute!

Gruß
Ronald
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Dixi » Di, 07. Nov 2017, 19:17

Hallo Ronald,

wie gewohnt von Dir, ein ganz starker Reisebericht mit unheimlich vielen Details zu den Lokationen die Ihr besucht habt und ganz tollen Fotos..
Absolut Spitze. :super: :super:
Vielen Dank für Deine Aufwendungen dem Forum dies zur Verfügung zu stellen.
Und Naja, die Reise geht ja noch ein paar Tage. :D
Bin dann gespannt auf die Fortsetzung.

Viele Grüße
Dixi
Meide Orte schöner Erinnerungen !
Dixi
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Ronald » Di, 07. Nov 2017, 22:25

Moin und guten Abend, Dixie,
ganz lieben Dank!
Es kommen noch etwa 40 Tage ...
Na, und mir macht es ja auch Spaß, wenn es Euch gefällt, denn ich fahre ja auch die Route noch mindestens 3-4 Mal rauf und runter.
Kommt mal weiter mit - bis nach Grense Jakobselv und retur.
Da habt Ihr ordentlich was zum Lesen.
Aber für jetzt: Gute Nacht.
Gruß
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Kumulus » Mi, 08. Nov 2017, 9:44

Tolle Fortsetzung Ronald

Und für mich wieder ein "Lesezeichen", falls ich noch mal wieder durch die Gegend komme.

Danke für die ganze Mühe
Martin
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