Zurückwandern - oder nicht???

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Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon Zwackel » Do, 11. Jan 2018, 13:08

Hallo,
Mein Mann und ich sind momentan unsicher was wir machen sollen. Wir sind jetzt 9 Jahre in Norwegen und momentan machen wir uns Gedanken, ob wir wieder zurückgehen sollten. Wir treten hier in N. ein wenig auf der Stelle und die letzten Jahre waren überwiegend negativ. Mein Mann musste mehrere Male Lohneinbußen hinnehmen und ich mache nun seit über drei Jahren ein Martyrium mit meinem Rücken durch ( 4 Operationen, Nervenschaden etc.). Ich habe einen Antrag auf 100% utføre gestellt und der müsste auch bald durch sein.

Nun ist vor nicht so langer Zeit der Bruder meines Mannes gestorben und mein Mann macht sich nun um seine Eltern Sorgen, die schon etwas älter sind und ich fühle mich mit meinen Dauerschmerzen mehr oder weniger gefangen in unserem kleinen Ort, hier in Norwegen. Da kommt bei mir auch gaaanz stark der Wunsch durch, nach D. zurückzukehren.
Es ist ganz furchtbar, wir sind hin und hergerissen und wissen nicht was wir machen sollen. Evtl. wäre es besser (aus ökonomischer Sicht), hier in N. zu bleiben – wenn mein Antrag auf Utføre durch ist. Was bleibt einem finanziell, wenn man zurück nach D. geht? Das sind wichtige Fragen und da wir auch schon um die 50 sind, sollte man es sich gut überlegen.
Hier habe ich leider nicht die Möglichkeit so viel darüber zu reden, deshalb hoffe ich von euch evtl. ein paar Inputs zu bekommen, was wir bei unser Entscheidungsfindung noch nicht bedacht haben.
LG
Zwackel
 
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Re: Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon Kumulus » Do, 11. Jan 2018, 13:32

Hallo Zwackel,

herzlich Willkommen im Forum und bei Freunden. Ich kann dir bei deiner Entscheidung, ob ihr zurück nach Deutschland geht oder nicht, überhaupt nicht helfen. Aber ich drücke dir die Daumen, dass ihr für euch die richtige Entscheidung trefft, wenn sie denn mal ansteht.

Ich denke, wie die Entscheidung in ein anderen Land auszuwandern oder umzusiedeln ist jede Entscheidung, solche Schritte wieder rückgängig zu machen, sehr individuell und kann eigentlich von niemanden objektiv beurteilt werden. Für den einen sind es berufliche Perspektiven und materielle Dinge, die einen bewegen, seine Heimat woanders zu suchen, für andere ist es die Liebe zu einem Land, einer Region, einer Kultur, die ihn sich zu Hause fühlen lassen.

Es ist kein einfacher Weg und keine einfache Entscheidung. Ich wünsche dir dafür alles Gute.

Gruß
Martin

P. S. Das Thema "Rückwanderung" oder "Zurückwandern" taucht hier im Forum immer wieder mal auf. Bemühe doch einfach schon mal die Suchfunktion. Da findest du dann Threads wie diesen hier:

viewtopic.php?f=3&t=20854&hilit=Zur%C3%BCckwandern&start=15
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Re: Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon hobbitmädchen » Do, 11. Jan 2018, 13:43

Kumulus hat geschrieben:Ich denke, wie die Entscheidung in ein anderen Land auszuwandern oder umzusiedeln ist jede Entscheidung, solche Schritte wieder rückgängig zu machen, sehr individuell und kann eigentlich von niemanden objektiv beurteilt werden. Für den einen sind es berufliche Perspektiven und materielle Dinge, die einen bewegen, seine Heimat woanders zu suchen, für andere ist es die Liebe zu einem Land, einer Region, einer Kultur, die ihn sich zu Hause fühlen lassen.

Hätte ich nicht besser schreiben können!

Es ist sicher keine leicht Entscheidung, aber lese wirklich mal die Beiträge unter dem Link von Kumulus. Vielleicht findest Du da ein paar Argumente, was für Euch das Beste ist.

Viel Glück und halte uns gerne auf dem Laufenden!

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Re: Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon Zwackel » Do, 11. Jan 2018, 17:48

Danke für die Antworten und guten Wünsche :)
Habe mir einige der Beiträge nochmal durchgelesen und "Kasi" spricht mir aus dem Herzen, wenn sie von Sommerabenden, Kaffeestückchen beim Bäcker, Ausflugslokale und Familie spricht. Das sind dann Dinge, die sich plötzlich mehr in den Vordergrund drängen, wenn man nun wie ich plötzlich sehr eingeschränkt ist. Man beginnt wirklich alles zu hinterfragen, wird ängstlich und ich finde keine Antworten.

Aber unabhängig von dem Genannten wird bei uns wahrsch. leider das Geld entscheidend sein, denke ich. Ich weiss nicht wieviel Geld ich in D. bekommen würde wenn ich arbeitsunfähig bin. Vieleicht hat ja einer von euch bereits damit Erfahrungen gesammelt (hab nichts mit der Suchfunktion gefunden). Müsste wohl Frührente beantragen :roll: .
Als wir 30 oder 40 waren, stand das finanzielle noch nicht so im Vordergrund. Das hat sich (leider) nun geändert.
Ich meine gelesen zu haben, dass bei einem Rückzug dann auch das Geld (utføretrygd) endet. Dazu kommt, dass unser Haus momentan sehr schlecht zu verkaufen ist. Hier stehen einige Häuser der gleichen Bauweise, teilweise in direkter Nachbarschaft, seit Ewigkeiten zum Verkauf. Selbst wenn man extrem mit dem Preis runtergeht.

Naja, wir werden noch ein wenig hin und her überlegen und mal versuchen zu erfahren was ich evtl. in D. beantragen kann. Und ob mein Mann überhaupt noch eine Arbeit findet in seinem fast biblischem Alter :D . Manchmal ist es ja so, dass sich dann plötzlich Wege auftun und alles wird sich irgendwie ordnen.

Vieleicht sollte man sich daran festhalten, dass eh alles vorherbestimmt ist :)
LG
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Re: Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon Löwin » Mo, 15. Jan 2018, 22:50

Ich bekomme aus Deutschland seit 5 Jahre Erwerbsunfaehigkeitsrente, einfach mal bei der LVA anrufen, die geben dir die Nummer von der Stelle in Berlin, war bei mir so, die sagen dir was du machen musst , ich habe alle Untersuchungen von hier machen lassen, dann wurde alles nach D. geschickt und nach 6 Monaten bekam ich Bescheid und die 6 Monate auch nachbezahlt, allerdings habe ich hier auch nicht gearbeitet sondern 38 Jahre in D. ich bekomme volle Erwerbsunfaehigkeitsrente und werde dieses Jahr oder spætestens naechstes Jahr dann die richtige Rente bekommen. Wir bleiben noch 6 Jahre hier, dann geht es auch zurueck, dann geht mein Mann in Rente, genau wie beschrieben, fehlt uns einfach hier zuviel und ausserdem wuerden wir mit der Rente von D. und der hier ,einfach nur noch sparen muessen, da wir schon alter waren, als wir kamen und in D. ginge es uns besser. Ich wuensche euch alles Gute

liebe Gruesse Løwin
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Re: Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon limor » Mi, 17. Jan 2018, 7:31

Guten Morgen.
Ich meine fuer uns (die sich altersmaessig spaet in Norwegen angesiedelt haben) Aeltere (wir kurz vor 60 und 10 Jahre im Land) ist deine Fragestellung gut nachvollziehbar. Die Løsung habe ich leider nicht parat.

Løwin spricht es an - das Zurueckziehen mit Rentenantritt - weil es rechnerisch klueger ist. Wir ziehen auch in Erwaegung dann gehen zu muesssen.
Zu wollen - eher nicht aus heutiger Sicht (haben hier alles was man braucht und nehmen altgewohnte Genuesse im Urlaub zu uns - und der ist nicht nur in Deutschland). Ja - auch meine Eltern sind alt (90) - møglich ich brauche eines Tages eine Permisjon hier. Kinder und Enkel leben alle in Deutschland - und ihr eigenes Leben mit dem Wissen - dass wir zumindest finanziell helfen wenn noetig.

Heimat ist da wo man sich wohlfuehlt. Und wenn es fuer euch sich nicht mehr so anfuehlt - dann findet heraus, was Deutschland bereithaelt wenn ihr dort wohnt. Ich wuesste nicht einmal mehr ob ich mit den Behoerden klar kaeme (mentalt).

Im Winter sind die Tage oft endlos. Womit fuellst du sie (du bist zu Hause - oder?). Hobbys? Wir gehen voll arbeiten ... und haben trotzdem "loecher". Und nun gefuellt mit Modelleisenbahn vom Dachboden geholt und Mann "spielt" und "konstruiert" - und ich Infrarotsauna, Meditasjon, stricken, fotografieren, Urlaub planen und auf neue "Sommerprojekte" kommen.
Keiner der nach Norwegen ausgewanderten gleicht dem anderen - aber vielleicht kannst du hier und da im Forum nuetzliches fuer euch herausfiltern.

Alles Gute! Linda
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Re: Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon justusjonas » Mi, 17. Jan 2018, 19:39

Fürsorge seinen Eltern gegenüber, für Sie da sein,
hat nicht zwangsläufig mit „da leben, wo man sich wohl fühlt“ zu tun.
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Re: Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon Zwackel » Di, 23. Jan 2018, 7:51

Es tut gut so verschiedene und gute Antworten zu bekommen, die einen auch mal andere Sichtweisen aufzeigen.
Ich glaube, wir müssen noch ein wenig darüber nachdenken, um rauszufinden was ich / wir wollen und können.
Was mir nun immer mehr bewusst wird ist, dass man nichts übers Knie brechen sollte, auch wenn ich manchmal situationsbedingt zu Kurzschlusshandlungen geneigt bin.
Kann man sich eigentlich beim Nav beraten lassen, wie sich verschiedene Szenarien finaziell auswirken ?? Ich wurde beim NAV bisher nur auf die Infos im Internet verwiesen. Dort ist aber sehr viel nur allgemein gehalten.
Löwin hat geschrieben:Im Winter sind die Tage oft endlos. Womit fuellst du sie (du bist zu Hause - oder?). Hobbys? Wir gehen voll arbeiten ... und haben trotzdem "loecher". Und nun gefuellt mit Modelleisenbahn vom Dachboden geholt und Mann "spielt" und "konstruiert" - und ich Infrarotsauna, Meditasjon, stricken, fotografieren, Urlaub planen und auf neue "Sommerprojekte" kommen.

Ja, das ist ein Problem. Ich hatte vor meiner Rückengeschichte nie Probleme mich zu beschäftigen. Immer Vollzeit gearbeitet und Pferdesport, Motorrad, Tauchen, Bootsturen usw. brachten mir viel Freude. Darum wollten wir auch nie so zentral in einer Stadt wohnen. Abgesehen von den Preisen in Stavanger hätte sich das eh nicht realisieren lassen. Es ist nun eine gewaltige Umstellung, zu Hause rumzuhocken und wegen der Schmerzen und der Medikamente keinen Antrieb mehr zu haben.
Bis zur Rente sind es ja doch noch über 10 Jahre - oder eher 15, wenn man 67 als Renteneintritsalter annimmt. Das ist doch noch relativ lange :roll:. Ich hoffe, ich bekomme auch weiterhin Beispiele und Anregungen von euch - das hilft wirklich beim grübeln :)
LG
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Re: Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon limor » Di, 23. Jan 2018, 12:12

Hei Zwackel.
Diese Neigung zu Kurzschluss Handlungen teile ich ... :) Schoen dass ihr wieder am Ueberlegen und vielleicht auch Planen seid.
In wie weit NAV mit einem Berater helfen kann - wage ich nicht zu beurteilen. Wenn du konkrete norweg. Anliegen hast - denk ich schon. Mit europaeischen Renten und Antragsfragen eher nicht.
Empfehle dir zu deinem Renten"zahler" (BfA usw.) in Deutschland kontakt zu suchen. So bekommst du eher Auskuenfte - und mit einem Gespraechstermin beim naechsten Urlaub in Deutschland vielleicht mehr Klarheit.

Wenn du hier uføre bekommst - habt ihr zumindest dein halbes Standbein gesichert. Hoffe dein Mann hat noch Arbeit und auch wieder Motivation. Hoehen und Tiefen haben wir hier auch durch...
Bleibt Sorge um Eltern in Deutschland und Langeweile/ Wohlfuelen - dem Leben einen Sinn geben - in Norwegen.

Ich habe abklingende Influensa - daher im Schreibmodus heute :)
Meine Eltern (beide noch ruestig aber lebens - traurig/ auch weil wir so fern sind!) wuerden aber trotzdem nicht wollen/erwarten (und mich schimpfend zurueckschicken), dass wir ihretwegen hier beenden - denn auch unser Leben ist endlich. Und verpflichtet ist man moralisch - ja - aber auch zur Gestaltung des eigenen Lebens. Es klingt schoen - wenn man von Grossfamilien liest, wo der Uropa dem Urenkel den Nuckel gibt und die Schwigertochter die Grossmutter pflegt. Nur dieser Zustand muss bezahlbar ein - auch mit dem eigenen freien Leben. (hoffe nicht eine Diskussion loszutreten damit).

Ich kann weder eure familiaere Bindung noch Elterns Beduerftigkeit einschaetzen.

Freizeit: du musst dir und euch Gutes tun - eurem gewaehlten Leben hier die einst geliebten Seiten wieder abgewinnen. Naehen lernen? Gibt es Strickklubb bei euch? Viele norweg. Frauen sitzen auch zu Hause ... was treibt sich so "herum" bei euch im Dorf (wandergruppe, kaffeeklubb, fotografie... ). Unser Dorf ist winzig - aber ziemlich aktiv. Allerdings sind wir beide hier genug mit uns selbst beschaeftigt... ausgelastet noch.
Habt ihr groessere Stadt in der Naehe? Im Winter fahren wir gern dorthin nach dem Fruehstueck - oft nur um mitten im "Gewuehl" des Einkaufssentrums einen Kaffee zu trinken - wie viele andere auch. Kaufen meist nix - weil wir ja ausser essen und trinken auch nichts brauchen.

So hab einen guten Tag und wuensche dir alles liebe. Wenn du mal Kurzschlusss -stimmung hast - kannst mir auch gern mailen.
LG Linda
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Re: Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon Zwackel » Di, 23. Jan 2018, 18:57

Hallo Linda,
vielen Dank für deine tollen Beitrag. Da muss man ja fast froh sein, dass du eine Infuenza hattest, die dich in so einen tollen Schreibmodus versetzte :D .
Ich werde mich als erstes bei der Deutschen Rentenversicherung beraten lassen, was die "deutsche Seite" angeht. Ansonsten werden wir das NAV um ein Beratungsgespräch bitten.
Linda hat geschrieben:Bleibt Sorge um Eltern in Deutschland und Langeweile/ Wohlfuelen - dem Leben einen Sinn geben - in Norwegen.
===> jaaa, dass bleibt :roll: .
Wobei unsere Eltern auch nicht wollen, dass wir wegen ihnen zurückkommen. Aber man fühlt sich doch unwohl.
Linda hat geschrieben: was treibt sich so "herum" bei euch im Dorf (wandergruppe, kaffeeklubb, fotografie... ). Unser Dorf ist winzig - aber ziemlich aktiv.
. Das Problem bin ich selber. Oft kann ich wegen meines Rückens nich so lange sitzen oder stehen. Ich muss mich ab und zu hinlegen. Mir wurde nun ein Stimulator in den Rücken eingesetzt, aber der bringt leider auch nicht viel. Ich muss weiterhin starke Schmerzmittel nehmen und bin dauernd müde, kaputt und antriebslos.
Ich mache jeden Tag meine Übungen und dann bin ich platt. Einmal habe ich eine Einladung zu einem Spaziergang angenommen, mit Damen, die ebefalls "Rücken" hatten. Die sind fast über die Hügel gerannt :shock: .

Linda hat geschrieben:Habt ihr groessere Stadt in der Naehe? Im Winter fahren wir gern dorthin nach dem Fruehstueck - oft nur um mitten im "Gewuehl" des Einkaufssentrums einen Kaffee zu trinken - wie viele andere auch.

Ja machen wir auch und gerne - wir lieben "Kaffeetrinkengehen" :D . Aber das ist es ja, da müssen wir fast 30 km nach Stavanger fahren. Vor 2 Wochen sind wir 40 km zu einem Bäcker mit angeschlossenem Caffee gefahren, nur um schön zu frühstücken :) . Das sind dann die kleinen Dinge, auf die man sich freut.
Nun muss ich mich wieder ein wenig hinlegen.
Und bei Kurzschlusss -stimmung melde ich mich.
LG Zwackel
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Re: Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon inesmstaedt » Mi, 24. Jan 2018, 10:09

Liebe Zwackel,

bei Deiner eigentlichen Frage
Da kommt bei mir auch gaaanz stark der Wunsch durch, nach D. zurückzukehren.
Es ist ganz furchtbar, wir sind hin und hergerissen und wissen nicht was wir machen sollen. Evtl. wäre es besser (aus ökonomischer Sicht), hier in N. zu bleiben – wenn mein Antrag auf Utføre durch ist. Was bleibt einem finanziell, wenn man zurück nach D. geht?

kann ich Dir leider nicht weiterhelfen, aber aus Sicht einer ebenfalls "Rücken"leidenden antworten. Ich hab "erst" eine OP an der Wirbelsäule hinter mir, aber evtl. drohen weitere, habe ebenfalls Dauerschmerzen, kann auch nicht lange sitzen und stehen und nicht weit/schnell laufen. Nehme auch dauerhaft Schmerzmittel und bin dauernd müde, kaputt und antriebslos. Ich gehe weiterhin arbeiten (deswegen wieder weg von den ganz starken Medis zurück zu NSAR), weiß nicht, wie lange es noch geht.
ich fühle mich mit meinen Dauerschmerzen mehr oder weniger gefangen in unserem kleinen Ort, hier in Norwegen.
Mein persönliches "Gefängnis" heißt "Arbeiten --> nach Hause, ausruhen, Haushalt machen so gut es geht, (schlecht) schlafen --> Arbeiten..." Bin vor dieser elendigen Sache z.B. auch leidenschaftlich gern Motorrad gefahren... :cry:

Linda hat geschrieben:
was treibt sich so "herum" bei euch im Dorf (wandergruppe, kaffeeklubb, fotografie... ). Unser Dorf ist winzig - aber ziemlich aktiv.. Das Problem bin ich selber.
Irgendwelche Freizeit-Aktivitäten sind auch bei mir in D ebenso beschränkt. Was ich damit sagen will: Ich finde es gut, dass Du Dich von beiden Stellen (DRV/NAV) beraten lässt, was das Finanzielle angeht. Wenn das geklärt ist, würde ich an Deiner Stelle tief in mich gehen und versuchen, herauszufinden, wo Du Dich trotz der gesundheitlichen Einschränkungen wohler fühlen würdest. Denn auch in D wird es leider nicht anders sein mit dem
zu Hause rumzuhocken und wegen der Schmerzen und der Medikamente keinen Antrieb mehr zu haben.
Wenn es in Sachen Gesundheitssystem und Finanzen keinen gravierenden Unterschied ausmacht, würde ich "mein Herz und Bauchgefühl" entscheiden lassen. Entschuldige den langen Roman...
LG Ines
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Re: Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon Zwackel » Mi, 24. Jan 2018, 18:06

Hallo liebe Ines (Leidensgenossin).
Du brauchst dich nicht für die Länge des Beitrages zu entschuldigen. Je länger der Bericht desto besser :D .
Du hast Recht mit dem was du sagst und ich würde natürlich meine Probleme mitnehmen, bei einem Umzug nach D.
Ich habe nur hier ab und zu das Gefühl, dass mir nicht so geholfen wird, wie es evtl. in D. möglich wäre. Durch die OP`s habe ich einen ordentlichen Nervenschaden davongetragen und wurde vom Orthopäden abgeschoben zum Neurochirurgen. Der war sehr interessiert mir den Stimulator einzusetzen, den er sehr in den Himmel hob. Direkt nach der OP war ich auf einmal austherapiert und an den Hausarzt zurücküberwiesen. Selbst die Einweisung über das Einstellen des Stimulators mit einer Fernbedienung musste mir noch bei der Klinikentlassung bei einer Schwester erbetteln. Die vielen verschiedenen Schmerzmittel, die man teilweise auch kombinieren kann, wurden nie richtig eingestellt. Mein Hausarzt entscheidet so aus dem Bauch heraus :D . Das sind jetzt nur ein paar wenige Einblicke. Ich habe schon viel schlimmeres hier mitgemacht, auf das ich jetzt nicht eingehen möchte. Sonst geht evtl. die Diskussion in eine ungewollte Richtung.
Sagen möchte ich nur, dass ich das Gefühl habe, dass ich in D. evtl. mehr Möglichkeiten bzw. Alternativen hätte, wie Besuch des Thermalbades und andere Sachen, die mir gut tun. Es kann natürlich auch sein, dass ich mir evtl. zuviel erhoffe bzw. erträume.
Ich wünsche dir alles Gute mit deinem Rücken und das deine Schmerzen schnell auf ein erträgliches Mass zurückgehen.
LG Zwackel
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Re: Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon inesmstaedt » Do, 25. Jan 2018, 11:14

Liebe Zwackel,

das wünsche ich Dir von ganzem Herzen auch! :bussi:
LG Ines
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Re: Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon Christoph1988 » Do, 25. Jan 2018, 17:28

also mein vater hat seit vielen jahren knieprobleme, hat sich das mehrfach operieren lassen und es wurde eigentlich mit jedem versuch schlimmer...er wird dieses jahr 60 jahre alt und brauchte nach der ersten op erstmal 2 jahre um überhaupt eu-rente zu bekommen und da gab´s dann genau 35% von der altersrente...nach der zweiten op haben sie die rente erstmal wieder eingestellt und der ganze mist ging von vorn los...arbeiten kann er damit aber auf dem bau auch nicht mehr...eine umschulung wollten sie ihm selbst mit 50jahren schon nicht mehr geben...
er nimmt jedentag verschiedene schmerzmittel, die mittlerweile auch nicht mehr so wirklich wirken und die ärzte interssiert es einfach gar nicht...als er nach einer schmerztherapie gefragt hat, meinte seine ärztin, das bringe eh nichts

ist also in good old deutschland auch nicht alles sahne...obwohl ich neulich nen arbeitsunfall hatte und dabei das erste mal ein norwegisches krankenhaus von innen gesehen habe. das hätte ich mir schon moderner und besser ausgestattet vorgestellt...ordentlich gemacht haben sie es aber ;)
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Re: Zurückwandern - oder nicht???

Beitragvon Wandervogel » Mo, 29. Jan 2018, 23:08

Zwackel hat geschrieben: Evtl. wäre es besser (aus ökonomischer Sicht), hier in N. zu bleiben – wenn mein Antrag auf Utføre durch ist. Was bleibt einem finanziell, wenn man zurück nach D. geht? Das sind wichtige Fragen und da wir auch schon um die 50 sind, sollte man es sich gut überlegen.


Hallo,

Die Entscheidung kann niemand nehmen aber bitte nicht auf die Emotionen hören. Es wird in D nicht besser.

Über die Invalidenrente entscheidet jeder Staat selber. Es heißt, man kann in einem 100 % Invalide sein und im anderen arbeiten gehen zu müssen und deshalb wird auch die eine Rente gestrichen.
Man muß eigentlicht gar nichts untenehmen
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