Lofoten 2018

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Lofoten 2018

Beitragvon Michael Oppelt » Sa, 01. Sep 2018, 8:22

Hallo,

ich möchte gerne meine Erfahrungen vom diesjährigen großen Norwegen-Urlaub weitergeben. Gefahren sind wir mit 2 Motorrädern von Anfang Juli bis zur letzten August-Woche, also mit viiiiel Zeit.

Gegenüber früheren Jahren gibt es ein paar interessante Entwicklungen in Norwegen. Zum Beispiel:

- sie bauen wie die Bekloppten Straßen, Autobahnen, Kreisverkehre bei größeren Ortschaften, Häuser (vor allem Zweitwohnsitze in touristischen Regionen). Sie haben zwar schon früher recht viel gebaut - jetzt ist aber noch deutlich mehr Druck dahinter weil offensichtlich (vor allem auch privat) deutlich mehr Geld in die Hand genommen wird als früher.

Das hat zur Folge, dass manch schöne Motorradstrecke verschwindet. Vor allem die E6 wird im Norden gerade autobahnartig ausgebaut. Das bedeutet: Meidet soweit es geht die Hauptstrecken - vor allem im Süden gibt es eine Unzahl von Nebenstrecken die meist traumhaft schön sind! Besonders heftiger Autobahnbau zur Zeit: Trondheim Südseite, Bodo Ortsausgang nach Osten, und (leider): Über den Polarkreis nördlich von Mo i Rana.

- 2018 war auf den Lofoten nicht so extrem überfüllt wie 2016 - trotzdem muss man sagen, dass der Tourismus über die letzten Jahre deutlich zunimmt. Mit allen Begleiterscheinungen (Kommerzialisierung). Wer das nicht mag, der sollte eher in ruhigere Gebiete gehen die es immer noch in unendlicher Zahl gibt. z.B. Vesteralen oder Senja. Oder die absoluten Hotspots (A, Svolvaer, Nusfjord, Henningsvaer) vermeiden oder nach Mitte August dort hingehen. Am 10. August enden die norwegischen Ferien, dann wirds ruhiger.

- was dieses Jahr unglaublich genervt hat war die riesige Zahl an (ständig größer werdenden) Wohnmobilen, deren Fahrer oft den Ehrgeiz haben, auch noch die letzte kleine Straße bis zu ihrem Ende zu fahren. Die Einheimischen sind davon inzwischen extrem genervt, Busse können ihren Fahrplan nicht mehr einhalten, usw.... Der Gipfel für mich war ein Wohnmobilfahrer, der im absoluten Halteverbot auf der E10 an einer Engstelle gehalten hat und dann begonnen hat, mit dem entgegenkommenden Auto darüber zu reden dass seine Frau gerade zum Fotografieren ausgestiegen ist. Hinter ihm war eine riesige Schlange mit Autos, Bussen, Trucks, .... Diese Wohnmobile verstopfen die kleinen Straßen - ich vermute, dass sich die Norweger dort irgendwann wehren werden. Fahrverbote oder ähnliches. Dazu gibts wohl keine Alternative.

- Das Wetter: war dieses Jahr so warm wie selten. Die Seen hatten über 20 Grad - sehr ungewöhnlich. Meer war zeitweise etwa 16 - das ist auch relativ viel. Noch ungewöhnlicher (hab ich so noch nie gesehen): Auch deutsche Motorradtouristen mit Adventure-BMWs sind im T-Shirt und kurzer Hose gefahren ... Bei 30 Grad auf der Straße ...

Wir fahren nächstes Jahr wieder - es war sooo toll. Immer wieder was Neues, diesmal das Landesinnere im Süden zwischen Kristiansand + Geilo.

Ach, und noch zur Fähre: Die schönste, schnellste und günstigste ist für uns die Fjordline von Hirtshals nach Langesund oder Kristiansand. Die werden wir auch zukünfig nehmen. Dann vermeiden wir die ätzende Strecke über Göteborg+Oslo. Kann ich nur empfehlen.

Viele Grüße

Michael
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Re: Lofoten 2018

Beitragvon Gudrun » Sa, 01. Sep 2018, 9:58

Danke für Deine Zusammenfassung. Wird es auch einen Reisebericht geben :wink:

Grüße Gudrun
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Re: Lofoten 2018

Beitragvon Michael Oppelt » Sa, 01. Sep 2018, 11:02

Hallo Gudrun,

ich habe schon vor 30 Jahren aufgehört, im Urlaub zu fotografieren. Weil ich gespürt habe, dass der Genuss am "sich durchs Land treiben lassen" was (gerade mit dem Motorrad) für mich bei schönem Wetter schnell einen fast meditativen Character annimmt, viel größer ist, wenn ich nicht überlegen muss, ob ich jetzt hier oder da halten sollte um zu Fotografieren. Ich filme also mit den Augen und speichere es auf meiner Festplatte zwischen den Ohren :D Die hat aber leider keine USB-Schnittstelle :D

Dazu kommt heute, dass alles, was es zu filmen + fotografieren gibt, im Internet zur Verfügung steht.

Also: Kein Reisbericht, sorry :)

Aber gerne spreche ich über das Thema "Norwegen" - z.B. darüber, was mir dort auffällt weil es sich von anderen Ländern unterscheidet und in welche Richtung sich die Gesellschaft dort bewegt. Interessant ist z.B. der dort vergleichsweise starke gesellschaftliche Zusammenhalt, der traditionell auch einschließt, dass man NICHT versucht, mehr zu sein als der andere. Es fühlt sich aber so an, als würde der zunehmende Reichtum der Bevölkerung genau das verringern. Materielle Gier und Angeben mit dem was man hat ist also in Norwegen heute weiter verbreitet als vor 30 Jahren. Je mehr man hat desto gieriger wird man? Ist das so? Ganz sicher gibt es inzwischen (im Gegensatz zu früher) auf den Lofoten ein paar sehr gierige Norweger. Ich hab gesprochen mit ein paar jungen Leuten (keine Norweger!) die z.B. beim Betrieb der Jugendherbere in A echt übel ausgenutzt werden. Juhe Kabelvag ist aber anders, denn die wird nicht privat geführt sondern von der Volkshochschule. Es scheint so zu sein, dass staatliche Institutionen in Norwegen ihre Angestellten vergleichsweise fair behandeln und dass Ausbeutung eher im privaten Bereich (z.B. unter Umgehung des Mindestlohns) stattfindet.

Spannend.

Grüße

Michael
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Re: Lofoten 2018

Beitragvon Gudrun » Sa, 01. Sep 2018, 11:59

Michael Oppelt hat geschrieben:Weil ich gespürt habe, dass der Genuss am "sich durchs Land treiben lassen" was (gerade mit dem Motorrad) für mich bei schönem Wetter schnell einen fast meditativen Character annimmt, viel größer ist, wenn ich nicht überlegen muss, ob ich jetzt hier oder da halten sollte um zu Fotografieren.
Das habe ich in den gerade zurückliegenden Urlaubstagen auch festgestellt. Insofern Verständnis für Dich.

Grüße Gudrun
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Re: Lofoten 2018

Beitragvon Badener1972 » Sa, 01. Sep 2018, 14:09

Genau aus diesem Grund gibt es bei mir häufig Filmaufnahmen aus anderen Perspektiven als üblich. Dieses überlegen wo man den anhalten könnte/müßte zum filmen hab ich bei mir nämlich auch abgeschaltet. Ich film dann eben von dort wo ich sowieso grade stehe. Zumindest stehe ich mit dieser Variante schon nicht in irgendwelchen Ecken die eigentlich Ausweichstellen sind (eine der schlimmsten Stellen was das angeht dürfte ja die Ausweichbucht am Wasserfall im Trollsteig sein, überwiegend kann diese ja nicht zum Ausweichen genutzt werden da dort meist geparkt wird um ja die spektakulärsten Bilder vom Foss zu bekommen...)

Grüße
Wolfgang
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Re: Lofoten 2018

Beitragvon Kumulus » Sa, 01. Sep 2018, 14:46

Michael Oppelt hat geschrieben:was dieses Jahr unglaublich genervt hat war die riesige Zahl an (ständig größer werdenden) Wohnmobilen, deren Fahrer oft den Ehrgeiz haben, auch noch die letzte kleine Straße bis zu ihrem Ende zu fahren. Die Einheimischen sind davon inzwischen extrem genervt, Busse können ihren Fahrplan nicht mehr einhalten, usw...


Das kann ich nur bestätigen; allerdings ohne einen Vergleich zu früheren Jahren zu haben, denn ich war das erste Mal auf den Lofoten.

Gefühlt ist jedes dritte Fahrzeug, dass einem entgegenkommt ein Wohnmobil. Und meistens eines dieser Riesen-Schlachtschiffe, für die eigentlich eine LKW-Fahrerlaubnis verpflichtend sein müsste. Die Fahrer überwiegend im Vorruhestands- bzw. Rentenalter und hoffnungslos überfordert mit so einem Gefährt. Aus Angst, von der Fahrbahn abzurutschen, die dieser Franzose hier:


Bild



wird dann gnadenlos die linke Spur genutzt. Überholvorgänge, die man wegen der deutlich geringeren Fahrgeschwindigkeiten dieser "grauen Esel" eigentlich durchführen möchte, sind selten möglich. Bei Tempo 80 km/h wird dann schon über zig Kilometer hinweg mit Tempo 65 km/h gefahren. Mit Autoschlangen hinter sich, die es eigentlich nur in einem Stau oder vielleicht mal bei einem "Stop-and-Go-Verkehr" geben sollte. Aber bitte nicht mal rechts heranfahren und den nachfolgenden und schnelleren Verkehr die Fahrbahn überlassen.

Nervig auch, dass die Bewohnerinnen und Bewohner insbesondere in den Hot-Spots auf den Lofoten ihre Grundstücke verbarrikadieren müssen. Überall Sperren mit den Hinweisen "Privat" und "Parken verboten" oder gar "Camping verboten". Ich kann dir nur Recht geben, Michael, hier wird es vermutlich bald staatliche Regelungen geben, um die dortigen Menschen und die Natur vor diesen Tourist-Raudies zu schützen.

Gruß
Martin
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Re: Lofoten 2018

Beitragvon Mainline » Sa, 01. Sep 2018, 15:41

:lol: Diese bösen Wohnmobilfahrer im Rentenalter, wahrscheinlich sogar ohne LKW Führerschein, wegen denen wir nicht überholen können und nur mit 65 km/h durch unser Lieblingsreiseland kriechen müssen, um dann mit vielen Touristen vor verbarrikadierten Privatgrundstücken zu stehen. :lol:
Da muss doch der Staat eingreifen, um die Einheimischen vor uns zu schützen :twisted:

Ich habe mich in diesem Jahr gern auf 60 km/h eingelassen. Wir nannten es „ Cruisen“ und es war herrlich entspannend.
Aber vielleicht hat in diesem Jahr auch das extrem gute (heiße) Wetter in Norwegen für eine andere Wahrnehmung bei den Autotouristen gesorgt.

Entspannte Grüße,
Gerhard
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Re: Lofoten 2018

Beitragvon Michael Oppelt » Sa, 01. Sep 2018, 16:24

Hätte ich mir ja denken können dass da gleich ein Wohnmobilfahrer getroffen aufjault :D

Gerhard, ich habe nicht die Tendenz, alle Wohnmobilfahrer in einen Topf zu werfen. Ich will nochmal drauf hinweisen, dass ich vor allem sehr große Wohnmobile und bestimmte Verhaltensweisen für problematisch halte.
Ich hab mich z.B. im Urlaub über jeden VW-Camping-Bus gefreut, der eben nicht so viel Platz beansprucht.

Mainline hat geschrieben::lol: Diese bösen Wohnmobilfahrer im Rentenalter, wahrscheinlich sogar ohne LKW Führerschein, wegen denen wir nicht überholen können und nur mit 65 km/h durch unser Lieblingsreiseland kriechen müssen

Falls Du mich damit meinst - wir waren davon eigentlich wenig betroffen da man mit dem Motorrad meist ganz gut überholen kann. Auch Wohnmobile. Und: Auf den Lofoten kann man eh kaum über 60 fahren - darum ging es gar nicht.

Und das Wort "böse" würde ich in dem Zusammenhang nicht verwenden (wie kommst Du darauf?) - ich finde eher, dass da einige recht rücksichtslos unterwegs sind.

Mainline hat geschrieben:Da muss doch der Staat eingreifen, um die Einheimischen vor uns zu schützen

Ich glaub nicht, dass er das "muss", ich glaube jedoch, dass er das tun wird. Inzwischen gibts dieses Symbol: "Für Wohnmobile verboten" schon an einigen Ecken - und das ist ganz neu, vor 10 Jahren gabs das fast gar nicht. Also als Verbotsschild nicht nur wg. Aufenthalt sondern auch wg. Durchfahren.

Übrigens: Es gibt durchaus auch Wohnmobilfahrer, die sich etwas klüger verhalten. Zum Beispiel: Irgendwo hinfahren, dort bleiben und dann die Tagesausflüge mit Roller oder Fahrrad machen. Mit nem Riesen-Wohnmobil zu nem Besuch nach A zu fahren ist einfach nicht klug. Stattdessen: Auf den Campingplatz bei Flakstadt und dann Ausflüge mit dem Zweirad - das wäre gut.

Grüße

Michael
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Re: Lofoten 2018

Beitragvon Mainline » Sa, 01. Sep 2018, 18:10

Hallo Michael,
ich weiß nicht, welcher Wohnmobilfahrer aufgeheult hat? Aber ich kenn zum Beispiel die Forumsempfehlungen zur Reisegeschwindigkeit in Norwegen. Die lautet 60km/h. Deshalb musste ich bei Martins Beitrag Schmunzeln :lol:

Deine Empfehlung, nicht mit dem Wohnmobil nach Å zu fahren und stattdessen das Fahrrad zu nehmen, kann ich nicht teilen. Denn es fahren auch sehr, sehr viele Reisebusse nach Å, dann können das Wohnmobile auch.
Etwas differenzierter sehe ich auch Radfahren auf den Lofoten. Dies sorgt, zumindest auf den Hauptstraßen, nicht nur für gefährliche Situationen, sondern ist höchst ineffizient. Bei dem Mehrverbrauch der vielen PKW, Wohnmobilen und Lastwagen, die pro Stunde hinter Fahrrädern abbremsen und dann zum Überholen wieder beschleunigen müssen, verursacht ein Radfahrer einen Verbrauch von 30 Liter/100km. - Motorräder können natürlich ungebremst dran vorbeiziehen :D

Das es heute mehr Beschränkungen für Wohnmobile gibt als vor 10 Jahren ist doch klar. Schließlich melden die Wohnmobilhersteller seit Jahren steigende Absatzzahlen. Daher finde ich es gut, wenn die Norweger auf die geänderten Anforderungen reagieren und ihre Infrastruktur weiter ausbauen. (Die langen Baustellen am Polarkreis hatten doch etwas von Island-Pisten)

Genauso wichtig finde ich es, allen Reisenden ihren Platz zu lassen. Klar, wenn ich mit meiner Gummikuh unterwegs bin, stören mich Wohnmobile und Busse. Bin ich im Wohnmobil oder Reisebus, stören mich die Mopeds mit den „waghalsigen“ Überholmanövern. Der eine möchte in Fahrerlebnis auf Norwegens Straßen, ein andere kommt zum fotografieren auf die Lofoten. Aber alle sind wir Touristen und wollen Urlaub machen.

Die Kunst liegt vielleicht darin, flexibel auf selbst wahrgenommene Missstände zu reagieren. Fahr z.B. in der Hauptsaison nicht mehr auf die Lofoten und überlass das Areal den Wohnmobilen. Stattdessen fährst Du nach..., ach nee, wenn wir darüber schreiben, sind da in zwei Jahren auch die Wohnmobile :lol:

Momentan ist ja Senja angesagt. Hab ich dieses Jahr besucht. In Ersfjord standen die Leute Schlange um das goldene Klo anzuschauen. Das wird bald wie auf den Lofoten. Da suche ich lieber ganz schnell das Weite. :roll:

Wenn wir zwei Touristen uns begegnet wären, hätte dich mein geringer Platzbedarf sicher gefreut :lol:
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Touristische Grüße,
Gerhard

Fahrt nach Island. Natur pur! ... und mehr Platz für uns in Norwegen :)
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Re: Lofoten 2018

Beitragvon Kumulus » Sa, 01. Sep 2018, 20:37

Mainline hat geschrieben:Aber ich kenn zum Beispiel die Forumsempfehlungen zur Reisegeschwindigkeit in Norwegen. Die lautet 60km/h. Deshalb musste ich bei Martins Beitrag Schmunzeln.



Kann ich gut verstehen, Gerhard. Aber ich wollte dich eigentlich weder zum Schmunzeln bringen noch die im Forum als für Norwegen als allgemeingültige Reisegeschwindigkeit infrage stellen. Und auf alle Fälle wollte und will ich keine "Hetze" gegen Wohnmobilfahrer machen. Ich war das nämlich 10 Jahre selber und weiß, wovon ich spreche.

Ich habe aber in diesem Urlaub die Erfahrungen machen können, dass sehr, sehr viele von diesen Riesen-Flagschiffen mit ungeübten und teilweise verängstigten Fahrzeugführern gelenkt werden, die dann doch zum Verkehrshindernis werden. Und teilweise auch straßenverkehrsgefährdend sind.

Im Übrigen bin auch ich niemand, der durch diese wunderbare Landschaft hetzt. Aber wenn ich 50 und mehr Kilometer auf einer normalen Strecke, wie zum Beispiel die E6 von Mosjøen nach Grong, hinter jemanden schlichtweg "hinterherbummeln" muss, dann empfinde ich das schon als grenzwertig. Unabhängig von der allgemein gültigen Reisegeschwindigkeit weiß man, dass man erstens auch mal Strecke fahren muss und zweitens, dass es auch Abschnitte in Norwegen gibt, die eine höhere Geschwindigkeit als diese 60 km/h zulassen. Und in solchen Momenten stört mich so ein Verhalten, 65 statt 80 oder 50 statt 70 km/h zu fahren.

Na ja, jeder hat so seine Ansichten. :) :)

Martin
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Re: Lofoten 2018

Beitragvon Badener1972 » Sa, 01. Sep 2018, 21:32

Nunja, auch wenn wir jetzt doch ein wenig vom Thema abkommen, was eben speziell bei Wohnmobilen dazukommt ist, das ein extrem hoher Anteil mit Mietfahrzeugen unterwegs ist.
Zum allergrößten Teil eben Personen, die rein schon die Fahrzeuggröße nicht gewohnt sind, und dann bekommen sie bei der Abholung noch die berühmt berüchtigte Fahrzeugeinführung. Solang die Fahrzeuge in der Heimat gemietet werden bekommt man diese ja noch auf Deutsch, fliegt man aber nach Norwegen und mietet dort kann es durchaus passieren das man das Ganze dann noch in Englisch bekommt. Da wollte ich nicht wissen, wie viele da nur noch die Hälfte verstehen aber trotzdem fleißig "Yes, yes" sagen.
Nachvollziehen kann ich die Überforderung von einigen da durchaus, wir hatten unsere Mobile jeweils auch nur gemietet. Ich hatte jedoch den Vorteil, das ich mein Geld da schon einige Jahre mit Autofahren verdient und auch schon den Lkw-Schein hatte. Ansonsten wäre ich mit der Informationsflut bei der Übergabe vielleicht auch ein wenig überfordert gewesen.

Gruß
Wolfgang
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Re: Lofoten 2018

Beitragvon Michael Oppelt » So, 02. Sep 2018, 9:15

@Gerhard
- Ich hatte Deinen VW-Bus von Deinen Reiseberichten her schon noch in Erinnerung - und es war nicht einfach nur so dahingesagt, dass ich gerade in diesem Sommer für VW-Bus Fahrer viel Sympathie gespürt habe (es waren sehr wenige - es ist nicht nur so dahingesagt dass die Wohnmobile seit Jahren jedes Jahr größer werden). Ich empfinde es einfach als rücksichtslos, ohne Not mit seinem dreiachsigen "Haus" auf Strecken unterwegs zu sein, die für solche "Häuser" zu eng sind.
- Dein Vergleich mit Menschen, die aus beruflichen Gründen dort unterwegs sind, hinkt. Lastwägen + öffentlicher Nahverkehr haben gute Gründe diese Strecken zu fahren - es ist in öffentlichem Interesse dass sie das tun. Sind ja auch vergleichsweise wenige (gegenüber den Wohnmobilen).
- Mit dem Zweirad auf den Lofoten unterwegs zu sein ist bei schönem Wetter ein Traum - dass man sich auf manchen Strecken mit einem motorisierten deutlich leichter tut als mit dem Fahrrad stimmt auch. Mit "Zweirad" meine ich also im Fall der Riesenwohnmobile: Roller

@Wolfgang
Dein Argument: "Da können viele nicht gescheit fahren!" - das hört man ja immer wieder, egal ob es dabei um Wohnmobile auf engen Straßen oder um Sportwägen auf der Autobahn geht. Mir persönlich ist das ziemlich egal wie gut jemand fahren kann - warum sollte mich das stören. Worauf ich raus wollte war: Manche Straßen sind zu eng für viele große Fahrzeuge, unabhängig davon, wie "gut" jemand fährt.

Ich will mit diesem Posting nicht "Stimmung machen" sondern auf bestimmte problematische Verhaltensweisen hinweisen. Und zwar auf Verhaltensweisen , die man relativ einfach vermeiden kann - letztlich auch zum eigenen Vorteil. Es gibt auf den Lofoten folgende Strecken die problematisch sind: Ganz besonders: Die E10 auf dem letzten Stück nach A und in Teilbereichen südlich von Leknes und die Stichstraße von der E10 nach Henningsvaer raus (es gibt noch mehr enge Strecken, die sind aber so wenig befahren dass es nur selten problematisch ist). Vermeidet es einfach soweit wie möglich, die genannten Strecken mit großen Wohnmobilen zu fahren und nehmt stattdessen euren Roller dafür.

Grüße

Michael
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Re: Lofoten 2018

Beitragvon Mainline » So, 02. Sep 2018, 11:11

Michael Oppelt hat geschrieben:@Gerhard
- Dein Vergleich mit Menschen, die aus beruflichen Gründen dort unterwegs sind, hinkt. Lastwägen + öffentlicher Nahverkehr haben gute Gründe diese Strecken zu fahren - es ist in öffentlichem Interesse dass sie das tun. Sind ja auch vergleichsweise wenige (gegenüber den Wohnmobilen).


Hallo Michael,
ich dachte auch an die Reisebusse, die an einem Tag 2000 Kreuzfahrer von Leknes nach Å bringen :wink:
Aber anscheinend geht es auf den Lofoten ja nur um 5-10 schmale Straßenkilometer, die während den 6 Wochen Sommerferien, stark frequentiert sind. Klar nerven die 10 oder 15 Minuten Verzögerung, aber ist das bei 3 Wochen Urlaub erwähnenswert?
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Du hast ja selbst festgestellt, dass ab 10. August viel weniger los ist und es viele Alternativen mit weniger Touristen gibt. Also lässt sich das Problem bei zukünftigen Reisen einfach umgehen.

Wir können leider nur in den Schulferien Urlaub machen. Trotzdem hatten wir in diesem Jahr einen sehr schönen Urlaub in Norwegen, nahezu ohne störenden Begleiterscheinungen und bei traumhaften Wetter. Meine Zutaten: Nur eine Hinreise gebucht, das Ziel nur grob anvisiert und keinen festen Zeitplan. Nach zwei Wochen mal auf den Kalender geschaut und beschlossen, in drei Tagen die Reiserichtung für die Heimreise zu wechseln :)
Daher war ich auch angesichts eurer unangenehmen Reiseerfahrungen etwas überrascht.

@Martin
Wie immer bin ich auf deinen ausführlichen Reisebericht gespannt :D

Zufriedene Grüße,
Gerhard
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Re: Lofoten 2018

Beitragvon Michael Oppelt » So, 02. Sep 2018, 11:35

Hallo Gerhard,

als Motorradfahrer waren wir vergleichsweise wenig betroffen, das hatte ich schon geschrieben. Ich fahre schon ziemlich lange auf die Lofoten und habe Kontakte zu Menschen, die dort wohnen. Wenn jemand zu mir sagt: "Ich habe den Job in Sorvagen nicht angenommen weil es völlig unklar ist, wie lange ich unter diesen Bedingungen brauche um auf der Straße dort hin zu fahren" oder wenn jemand sagt: "Die Linienbusse können ihre Fahrpläne nicht mehr einhalten", dann gibt es hier offensichtlich ein relativ neues Problem.

Die Norweger haben durch verstärkten Straßenbau versucht, Abhilfe zu schaffen - einige Engstellen sind aber aus geographischen Gründen kaum zu ändern. So wird es eben in den nächsten Jahren zu weiteren Verboten kommen - und das halte ich auch für notwendig. Ähnliche Einschränkungen gab es in den letzten Jahren auch beim früher völlig freien Zelten - auch hier hat manches dermaßen ausgeufert, dass man heute viele Schilder: "Camping verboten" findet.

Wenn Leute beginnen, auf Friedhöfen zu zelten (wie in Flakstad geschehen) dann braucht man sich nicht wundern, wenn Einheimische sauer werden.

Grüße

Michael
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Re: Lofoten 2018

Beitragvon fcelch » So, 02. Sep 2018, 13:13

Zwar nicht auf den Lofoten, spndern im Fjordland habe von den gischilderten Dingen auch einiges mitbekommen.
I.d.R. sind es aber Norweger und nicht die Ausländer die mir negativ auffielen. Wie ist das auf den Lofoten.
fcelch
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