Danke!
Julindi, na dann mal los- aber der Sognefjellvegen dürfte schon gesperrt sein...
Mir geht es bei den vielen schönen Reiseberichten hier ja genau so! Irgendwie - müsste man Rente mit 50 einführen oder so...
Tja, nun gehts "nur noch" zur Fähre und nach Hause
Sonntag, 17.06.2018
E16 - Göteborg - Fähre nach Kiel
Am Morgen brechen wir rasch auf. Da der Platz ebenfalls als Holzsammelplatz verwendet wird, müssen wir uns an einem Stapel Baumstämme über einen Haufen Sägespäne und geschälter Rinde vorbeidrängeln - aber es ist Platz genug
Wir fahren in Richtung Oslo, kurz vor Vik entleeren wir Toilette und Abwasser und füllen Frischwasser nach.
typisch norwegisches Abschiedswetter
AMB_5388 by
Astrid Beyer, auf Flickr
Wir nehmen Kurs auf den Tunnel, kurven mautfrei unter dem Oslofjord steil bergab und nach einer Kurve wieder bergauf.
AMB_5390 by
Astrid Beyer, auf Flickr
Treffen auf die E6 - und rollen bis zur Grenze.
Am Svinesund Rastplatz wird gebaut. Unser Stamm-Burger-Lokal hat geschlossen, dafür gibts einen Kaffee im Motell og Kro auf der linken Gebäudeseite.
Und als wir im Andenkenladen noch eine Kleinigkeit aussuchen, geht die Tür auf und herein stürmt eine Gruppe eifrig lärmender, sich gegenseitig ins Wort fallender, aufgeregter Asiaten.... (weiß wirklich nicht, ob Chinesen oder Thailänder oder...)
Es sind zumindest die Männer dieselben!
Sie nehmen wortreich die Verkäuferinnen für ihre Anliegen - Tax Refund - in Beschlag.
Wir entdecken die zweite Kasse und werden sofort bedient, die Verkäuferin ist froh, aus der Hektik entkommen zu können.
Die Welt ist klein!
Weiter geht es über die Svinesundbrücke gen Süden. Imposante dunkle Wolken - sieht toll aus!
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Astrid Beyer, auf Flickr
AMB_5397 by
Astrid Beyer, auf Flickr
Dann bricht ein Unwetter los, dass ich nur noch im Schneckentempo schleiche und vergeblich die nächste Ausfahrt suche. Keine Markierung mehr sichtbar. Stürmischer böiger Wind, Sichtweite unter 50m, stellenweise wahrscheinlich Hagel - oder einfach heftiger Regen?
Nach 10 Minuten (?) wird es wieder schwächer, wir atmen auf.
Noch mehrfach kreuzen Regengebiete unsere Richtung - bzw. wir ihre. Aber das ist jetzt alles harmlos...
Kurz vor Götebörg Umleitung. Das Navi schlägt eine andere Strecke vor. Wir nehmen aber die ausgeschilderte Strecke - und tatsächlich landen wir nicht sehr viel später am Stenaline-Terminal.
Kurz vor der bekannten grünen Brücke (Älvsborgsbron) in Göteborg:
AMB_5423 by
Astrid Beyer, auf Flickr
Koje beziehen, duschen, dann treibt es uns an Deck. Bitte nicht mehr soviel Fotos, wir haben schon reichlich von den fast drei Wochen - und Fähre, naja, immer dasselbe ...
Und dann folgt eine Überfahrt der Superlative:
Eine dunkle Regenfront nähert sich. Über dem Festland Sonne und Haufenwolken. Sehr fotogen.
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Astrid Beyer, auf Flickr
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Astrid Beyer, auf Flickr
Cumulus by
Astrid Beyer, auf Flickr
Micha meint, wir bekommen ganz sicher keinen Regen ab, das zeige sein Regenradar. Ich sehe das anders. Unser Schiff legt rückwärts ab, dreht im Hafenbecken - das dauert gefühlt eine Ewigkeit - und nimmt genau Kurs auf die dunkle Wolkenfront ....
Wolkenfront by
Astrid Beyer, auf Flickr
Wolkenfront II by
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Älvsborgbron unter der Wolkenfront by
Astrid Beyer, auf Flickr
Wolkenfront III by
Astrid Beyer, auf Flickr
Älvsborgbron unter der Wolkenfront II by
Astrid Beyer, auf Flickr
Als die ersten Krananlagen im Regen unsichtbar werden, bringe ich mich und meine Kamera in Sicherheit.
Hafenanlagen im Schauer by
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Noch ein allerletztes Foto:
im Regen by
Astrid Beyer, auf Flickr
Kurze Zeit später flüchten alle vor dem einsetzenden Starkregen - es wird eng an der Treppe und an den Fenstern
Durch die beschlagenen Scheiben war nicht allzuviel zu erkennen, ob Hagel oder nicht, aber es ergossen sich regelrechte Wasserfälle jeweils auf das tiefer liegende Deck und der Bach ergoß sich genau vor die Eingangstür, so dass die später kommenden noch so richtig nass wurden.
Knapp 10 Minuten später nur noch Nieselregen, wir wagten uns wieder nach oben, immer dem hin und her schwappenden Wasser ausweichend. Die Riesenpfütze machte jede Kursänderung mit.
Regenbögen, Fallstreifen, Sonne, Kontraste. Nur der Wind macht es einem schwer, die Kamera ruhig zu halten. Leichter Nieselregen stört nicht wirklich. Wir machen zahlreiche Fotos, bis uns der Magen richtig knurrt.
schwacher doppelter Regenbogen by
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Regenbogenfuß by
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Strahlen über den Krananlagen by
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Regenbogen-Strahlen II by
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Ausfahrt aus Göteborg nach dem Regen by
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das war sie:
Göteborg by
Astrid Beyer, auf Flickr
Das Buffet reichhaltig wie immer, die Leute drängelig wie immer
Als ich mein Handy im WLan anmelde und einige Fotos versenden möchte, merke ich den Seegang bzw. die Stöße am Schiff durch den Wind unangenehm. Lege sofort das Handy weg, konzentriere mich aufs Essen und auf den Horizont vor den Fenstern.
Mache mich schließlich schnell wieder auf den Weg an Deck - frische Luft um die Nase hilft immer.
Und habe natürlich die Kamera dabei
Abendrot by
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Abendrot II by
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Möwe im Sturm by
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Abendrot III by
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Abendrot und Mond by
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Abendrot über der Ostsee by
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Gegenverkehr:
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AMB_5618 by
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Ordentlich durchgepustet sind wir schließlich in die Koje - da störte mich auch das Rumpeln des Schiffes nicht mehr...
Montag, 18.06.2018 Fähre nach Kiel Irgendwann nachts gegen eins werden wir wach. Ich luge aus dem Kabinenfenster nach achtern, wo ich Norden vermute - es sieht irgendwie ein wenig heller aus. Lass uns nachschauen!
Okay, Jacke und Hose über den Schlafanzug, Mütze und Windjacke - und wir sind schon wieder auf dem Weg nach oben...
Tatsächlich!
Zwischen den beiden Schornsteinen entdecken wir die silbrigen Wolken,
NLC, noctilucent clouds. Wahnsinn!
NLC 2018-06-18 01:27 MESZ by
Astrid Beyer, auf Flickr
NLC 2018-06-18 01:24 MESZ by
Astrid Beyer, auf Flickr
NLC 2018-06-18 01:25 MESZ by
Astrid Beyer, auf Flickr
Die Geländer müssen als Stativersatz herhalten.
Eine reichliche halbe Stunde später wandern wir durchgefroren, aber aufgekratzt und zufrieden wieder durch das menschenleere Schiff zu unserer Kabine...
Wir werden vor der Lautsprecherdurchsage wach.
Da an den Frühstückstischen immer Gedränge ist, gehen wir zeitig zum Restaurant. Es klappt - wir finden tatsächlich auch einen funktionierenden Kaffee-Automaten und machen zügig für den zweiten Duchgang Platz.
An Deck wird eine Wimpelkette gehißt. Für die Kieler Woche offensichtlich.
Sonne und Wind.
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die Colorline am Horizont:
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Astrid Beyer, auf Flickr
Erst als wir im Hafen liegen, werden die Autodecks freigegeben. Doch auf der Treppe staut es sich - alles Leute, die über den Fußgängerausgang raus wollen... Unterhalb Deck 7 ist alles frei.
Zwischen den Bussen und Lkws zum WoMo, einsteigen durch die Seitentür geht trotzdem.
Als wir endlich hinaus rollen, steht ein WoMo allein auf seiner Spur - der Fahrer hat wohl den Anschluß verpasst
Diesmal ist die Verkehrsführung aus Kiel heraus etwas anders, doch schließlich landen wir auf unserer Autobahn und sind ohne größere Verzögerung am frühen Nachmittag zu Hause.
Ende der Reise...
Tja, und unser erstes Fazit:
- Es war einfach nur toll.
- Man sollte immer (!) auf jedes(!) Wetter eingestellt sein.
- Fotografieren geht eigentlich immer und je schlimmer das Wetter, desto spektakulärer im Nachhinein die Fotos...
- Man lässt viel zu viel auf der Jagd nach seinem Reiseziel am Wegesrand unbesehen bzw. unbesucht links liegen
- Und: es gibt für uns noch so viel Unbekanntes in Norwegen, dass wir noch jahrzehntelang Neues entdecken können ohne Angst vor Langeweile. Bzw. es gibt so einige Orte, die man einfach bei anderem Wetter /zu anderer Jahreszeit unbedingt noch einmal erleben MUSS!
Grüße Astrid
P.S. Link vergessen...
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