Der Eigner der ColorLine hat sich endlich mal ein paar Details zu den nächsten Jahren entlocken lassen.
(aus Kieler Nachrichten v. 13.12.04)
Color-Chef hat noch Pläne: Kommt die "Fantasy II"?
Am Ziel seiner Visionen ist Olav Nils Sunde noch lange nicht. Der Eigner der Reederei Color Line hat immer noch große Pläne. Weitere Investitionen sollen die Flotte seiner Reederei modernisieren, dabei haben auch deutsche Werften eine aussichtsreiche Position. "Wir werden im nächsten Jahr einige Schiffe bestellen", kündigt er am Sonnabend vor der Ankunft der neuen "Color Fantasy" in Kiel an. Die Option für die Schwester der "Color Fantasy" endet offiziell am 3. Dezember 2005, es deutet aber vieles darauf hin, dass er diese Frist nicht voll ausschöpfen will. Die Buchungssituation für die "Color Fantasy" übertreffe bereits jetzt alle Erwartungen, erläutert Sunde. So liegen die Zahlen für die Abfahrten des Neubaus allein im ersten Quartal 2005 um 90 Prozent über den Zahlen, die die "Prinsesse Ragnhild" in diesem Jahr erzielte. Von dem Boom profitiert aber auch die "Kronprins Harald", deren Buchungen im ersten Quartal um 30 Prozent gegenüber 2004 zulegten. Um 140000 Passagiere schraubt die Reederei die Buchungen im nächsten Jahr nach oben. "Wir sind an vielen Wochenenden schon ausgebucht", erklärt Sunde.
Der Bau einer zweiten "Color Fantasy" wird auch für den Kieler Hafen weitere Veränderungen mit sich bringen. So sickerte bereits durch, dass das Schwesterschiff im Vergleich zur "Color Fantasy" etwas vergrößert werden soll. Für Kiels Hafenchef Jörg Rüdel kein Problem: "Das würden wir auch schaffen. Gar keine Frage".
Derzeit führt Sunde nach eigenen Worten Gespräche mit verschiedenen Werften. "Auch deutsche Werften haben gute Chancen", erklärt Sunde. Zum Kreis der aussichtsreichsten Werften gehört neben der Aker Finnyards in Turku auch die Meyer Werft in Papenburg. HDW fällt angesichts der neuen Konzernstrategie aus.
Eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung der Neubauten spielen deutsche Banken. Die 302 Millionen Euro teure "Color Fantasy" wurde mit Hilfe eines Konsortium unter Führung der Deutschen Bank realisiert. Die für Schiffskredite zuständige DB-Tochter Schiffshypothekenbank zu Lübeck (SHL) baut mit der Color Line auch ihr Skandinaviengeschäft aus. Mit im Boot sind auch die HSH Nordbank und Nordea, die größte skandinavische Bankengruppe. Sie haben die größte Einzelinvestition in der Geschichte der norwegischen Schifffahrt auf die Beine gestellt. Und was die Banker, die sämtlich mit an Bord waren, freute, waren die bereits jetzt erkennbaren Erfolge. Neben Fährpassagieren und Lkw gibt es auch auf allen anderen Bereichen Verbesserungen. So wird das obere Pkw-Deck (Deck 5) während der Wintermonate als Messehalle genutzt. Sunde: "Wir haben im Februar zwei große Textilmessen an Bord". Da im Winter die Zahl der Autos deutlich kleiner als in den Sommermonaten ist, soll so das Pkw-Deck besser ausgelastet werden. Darüber hinaus ist die "Color Fantasy" auch regelmäßig Plattform für Konferenzen. So auch im April, wenn an Bord eine internationale Fährschiffskonferenz abgehalten wird. "Das Konferenzcenter ist bereits für ein halbes Jahr ausgebucht", verkündet Sunde. Firmen buchen es für Tagungen, Präsentationen oder Fortbildungen. Dafür steht auf Deck 12 auch der größte schwimmende Konferenzbereich zur Verfügung. Alles ist mit modernster Technik für Konferenzschaltungen oder Video-Übertragungen ausgerüstet. Damit greift Sunde stärker in den Markt der Tagungs-Hotels ein. Als Feind der Hotels will er sich aber nicht sehen. "Wir bringen den Hotels in Norwegen und Deutschland ja schließlich auch viele Urlauber", sagt Sunde. Im vergangenen Jahr nutzten rund 600000 Passagiere die Fähren zwischen Kiel und Oslo.
Na dann warten wir mal ab.
Hier übrigens noch ein paar "Innenbilder"
http://www.schiffsphoto.de/HTM/Cruise/CF/CF.htm
Gruß ihmotep