28.07.18 - SamstagHeute wollen wir nach Ulefoss, ich habe eine Kanalfahrt auf dem Telemarkkanal bis Lunde gebucht. Wir setzen uns mit klopfenden Herzen ins Auto und drücken alle mit mulmigem Gefühl die Daumen... es springt an. Halleluja!
In Ulefoss können wir kurz nach unserer Ankunft auch gleich die Telemarken in die Schleuse fahren sehen. Das sieht von oben schon sehr spektakulär aus, wie das Wasser in die Schleuse schießt. Was ich toll finde ist, dass alles manuell gemacht wird, das Öffnen und Schließen der Tore dauert somit ziemlich lange. Wir gehen an Bord und los geht’s um 11 Uhr. Die Fahrt durch den Kanal ist sehr angenehm und beschaulich und die erste kleine Schleuse (Eidsfoss) lässt nicht lange auf sich warten.
Es ist wirklich toll, in diese schmale Schleuse zu fahren, zu sehen, wie sich die großen Holztore schließen und das Becken geflutet wird. Der Wasserdruck, der das Wasser hineinschießen lässt, ist immens und wenn man -so wie wir - ganz vorne sitzt, wird man nass.
Für die Kinder besteht an einer Stelle die Möglichkeit, am „Piratenprogramm“ teilzunehmen und auszusteigen. Der Sohnemann will Pirat spielen und geht mit Papa und Hund von Bord (inklusive tollem Piratenhut). Ich bleibe mit dem Töchterlein an Bord und kurz darauf erreichen wir die Vrangfoss-Schleuse, diese ist mit ihren 5 Stufen die größte und echt imposant. Ganz oben angekommen steigen dann die ausgesetzten Piraten wieder zu. Eine total nette Idee! Die weitere Fahrt bis zur Schleuse in Lunde ist gemütlich und führt durch die schöne Landschaft der Telemark. Wir essen noch etwas an Bord (sehr gemütlich sitzend an der frischen Luft) und schon sind die 2 Stunden Fahrt vorbei. In Lunde steigen wir aus und können noch die Henrik Ibsen und die Viktoria beobachten, bevor es mit dem Bus zurück nach Ulefoss geht, wo ja unser Auto wartet.
Wieder am Campingplatz angekommen leihen wir für die Kinder die hier zur Verfügung stehenden Catcars aus und die beiden toben wieder ausgelassen auf dem Spielplatz.
Ich beschließe, nochmals eine kleine
Mama-Alleine-on-Tour zu machen. Ich parke am Bø Muesum, um an der Bøelva spazieren zu gehen (kleine Wanderung gefunden auf ut.no). Man kommt auf dem Weg gleich zum Oterholtfossen, der über die glatt geschliffenen Felsen fällt.
Kein Vergleich natürlich zu den Fossen im Fjordland, aber trotzdem wunderschön. Ich laufe den Pfad weiter, der direkt an der Bøelva entlang führt. Kurze Zeit später folgen noch zwei kleine Fossen: Haugesagfossen und Berghølfossen.
Der Pfad führt durch dichten Wald dann entlang eines Nebenflusses, der leider auch fast ausgetrocknet ist. Da Bø ja riesengroß und vollkommen touristisch ist, hatte ich erwartet, dass mir hier viele Leute begegnen - doch kein Mensch verirrt sich hierher... komisch, wo es hier doch so schön ist... Nach etwa 1 ½ Stunden komme ich wieder am Auto an und fahre zum CP zurück.
Abends gehen wir in Bø noch essen und stellen fest, dass wir einfach keine Stadtmenschen sind ... der Verkehr, die vielen Menschen, Auto fahrende Proleten, Touris, die oben ohne ins Restaurant gehen möchten ... nö, lieber Landei bleiben!
Aber um sich auf zu Hause einzustimmen, ist das gar nicht so schlecht. Später freut es mich sehr, dass es richtig regnet und die ausgedörrte Telemark auch ein paar Tropfen Wasser abbekommt.