Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Julindi » Mo, 10. Dez 2018, 10:47

Vielen Dank für die tolle Fortsetzung! :D
Dieser Sonnenuntergang ist ja wirklich einfach nur der Hammer!! Wahnsinns Farben...
Man kann auf deinen Bildern die Stille sehen... herrlich!
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Julindi
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Badener1972 » Di, 11. Dez 2018, 21:51

Da kann ich mich meinen Vorschreibern nur vorbehaltlos anschliessen!

DANKE!

Gruß
Wolfgang
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon gudrun55 » Mi, 12. Dez 2018, 0:28

Herzlichen Dank für eure freundlichen Rückmeldungen! Ja, das war etwas ganz Besonderes, was wir da erleben durften!


Freitag, 10.08

Solbakken CP - Gratangen Hotell
https://goo.gl/maps/yYkkgXizZjF2

Nach der üblichen Morgenrunde fahren wir gegen Mittag los, doch nochmal zum Polar Park.

Es handelt sich dabei den nördlichsten Wildpark der Welt, er existiert seit 1994 und erstreckt sich auf einer Fläche von 110 ha. Zu sehen sind die vier großen Raubtiere des Nordens: Wolf, Bär, Luchs und Vielfraß, darüber hinaus Elch, Moschusochse, Rentiere, Hirsche und Polarfuchs. Die Tiere leben an bewaldeten Hängen und Hügeln in naturbelassenen großzügigen Gehegen, sodass jedes Tier genug Rückzugsmöglichkeiten und auch Platz hat. Manche der Tiere laufen im Park frei, wie z. B. Rentiere.

Ich werde aber alleine hineingehen, denn der Eintritt mit 28 Euro ist ja doch ganz schön happig.

Und er ist wirklich weitläufig! Ich glaube da kommen etliche km zusammen. Vor allem weiß man ja nicht, wo die Tiere gerade sind, orientiert sich am besten daran, wo gerade ein kleiner Menschenauflauf an einem Zaun ist.

Ziemlich schnell erblicke ich eine Elchkuh mit ihrem Jungen,

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dann laufe ich lange auf und ab und suche…

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bin schon etwas frustriert, als ich unmittelbar vor mir einen Bären liegen sehe. Na klar, es ist Mittagszeit – da sind die Tiere nicht unbedingt aktiv!

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Dann finde ich zwei Wölfe,

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und zwei Luchse bei ihrer Mittagsruhe,

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und sehe endlich mal einen lebenden Moschusochsen.

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Papa Elch sehe ich nur aus der Ferne – er schmachtet Frau und Kind an, die durch einen Zaun von ihm getrennt sind.

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Rentiere sind wie erwähnt frei im Gelände unterwegs.

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Die anderen Tiere bekomme ich nicht zu Gesicht. Ich hätte mich vorher mal besser über die Fütterungszeiten informiert. Aber o.k., hat sich trotzdem gelohnt.

Über einen Teil des Parks geht eine ZIPline. Das wäre ja gar nichts für mich!

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Der obligatorische Gang durchs Besucherzentrum…

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und die beiden muss ich unbedingt auch noch ablichten :lol:

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Es ist nun doch schon später Nachmittag und deshalb fahren wir nur wenige km bis zum Rastplatz am ehemaligen Gratangenhotell oberhalb von Gratangsbotn.

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Denn hier wartet noch ein schöner Wanderweg, entdeckt zu werden.

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So langsam herbstelt es...

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Es zieht sich zu und beginnt zu regnen, deshalb wird vor dem Gipfel umgekehrt. Zum Glück, denn es kommt zu kräftigen Regenschauern! So können wir uns heute Abend mal wieder auf ein Spiel konzentrieren :wink:

Samstag, 11.8

Hotell Gratangen – Stetind
https://goo.gl/maps/3MxJyHmLbPn

Der Regen verabschiedet sich heute Morgen, es ist windstill und wolkig. Beim Frühstück genießen wir die Aussicht.

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Hunderunde und weiter.

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Ein Stop an der Halogalandsbrua, die ja kürzlich für den Verkehr freigegeben wurde.

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Die "Santa Barbara" im Hafen von Narvik ist diesmal klar und deutlich zu erkennen.

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Wir wollen die Fähre Kjopsvik – Drag nehmen und vorher am Stetind, Norwegens Nationalberg, pausieren und wandern.
Auf dem Weg dahin zieht es sich wieder zu und beginnt zu regnen, so dass wir ihn dann leider nicht in der ganzen Pracht sehen können.

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Der Wanderweg muss aber noch gegangen werden, wir sind ja nicht aus Zucker.

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Eine Passage ist ganz schön steil und matschig,

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Aber dafür hat man dem Wasserfall neben sich :D

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Eine sehr erfrischende Tour, irgendwann wird umgekehrt,

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und zurück am Wohnwagen zeigt der Stetind sich doch noch fast komplett.

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Die Strecke über die 827 ist überhaupt eine tolle Alternative zur Fähre Bognes – Skarberget. Steile Felsen und viele kleine Wasserfälle, Kiefern auf felsigem sumpfigen Grund – herrlich!


Sonntag, 12.8

Stetind - Innervatnet Rastplatz
https://goo.gl/maps/8Fqq2P54L2x

Am nächsten Morgen regnet es weiter, es ist ein alles durchdringender schräg fallender feiner Regen.

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Es ist nichts los, die Fähre haben wir fast für uns alleine.

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In Innhavet nutzen wir die Möglichkeit zu entsorgen, Wasser und Benzin aufzufüllen sowie einzukaufen.

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Am Kobbelv macht der Regen etwas Pause und wir auch.

Hier gibt es ein Restaurant,

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einen Wasserfall,

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und Erinnerungen an die deutsche Besatzung. Ein Steg führt bis hinunter zum Leirfjord .

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Am Weg gibt Informationstafeln über Historie und Technik, denn auch ein Kraftwerk wurde hier gebaut. Sehr informativ und sehr interessant.

Das ist der Anfang eines Eisenbahntunnels, durch den eine Linie nach Narvik führen sollte, beides wurde nie fertiggestellt. Heute kann dieser Tunnel für Events gemietet werden.

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Danach fahren wir durch bis zum Innervatnet am Beginn des Saltfjellet. Dort bleiben wir über Nacht.

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Montag, 13.8

Innervatnet – Krokstranda Camping
https://goo.gl/maps/tRTqtW2XJv62

Weiter geht es Richtung Saltfjellet.

Stop an einem der vielen Rastplätze mit Wandertafel – losgehen ins Fjell, vorbei an einem der vielen „namenlosen“ Wasserfälle und es regnet nicht mehr – fantastisch!!!

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Am Polarkreiszentrum kann man natürlich auch nicht so einfach vorbeifahren :wink: , auch da nochmal rein ins Fjell.

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Aber es weht ein kalter Wind, uns fehlen Mütze und Handschuhe. Ich glaube, anfangs habe ich mal geschrieben, dass wir die Fleecesachen nicht brauchten, das stimmt natürlich nicht. Da war ich wohl noch so mit dem sommerlichen Teil der Tour beschäftigt, dass ich das verdrängt habe…

Am frühen Nachmittag landen wir auf dem Campingplatz Krokstranda. Als ich uns im Kro anmelden will weht mir der Duft vom Mittagsbuffet in die Nase – unter anderem frischer Lachs! Ohh, heute bleibt die Küche im Wohnwagen kalt. Es schmeckt köstlich! Als wir wieder rauskommen scheint sogar die Sonne und es gibt noch eine entspannte Verdauungsrunde.

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Dienstag, 14.8

Krokstrand Camping – Korgfjellet Fjellstue
https://goo.gl/maps/Cm939nEUJr92

Ist schon irre, wir sind am Nachmittag fast immer die ersten und morgens die letzten am Platz. Aber wir stehen dazu, wir haben in unserem Leben in so viel in Zeitkorsetts gesteckt, einfach nur nach der inneren Uhr leben ist Luxus pur und den gönnen wir uns. Das bedeutet aber natürlich auch, wir kommen erst wieder am späten Vormittag weg vom Campingplatz.

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Es ist zwar bedeckt, aber regnet nicht, deshalb überlegen wir noch eine Gletscherzunge des Svartisen anzusehen, den Austerdalsisen.

Zunächst sind wir mal wieder, ja was ? geschockt – fasziniert – beeindruckt - ich weiß es nicht! von den Wahnsinnsbaumaßnahmen der E6, die sich über viele, viele Kilometer hinziehen.

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Wir finden die Abzweigung zum FV353 und kommen am Svartisvatnet an, kurz bevor das letzte Boot des Tages ablegt. Dann noch wandern und schauen, das letzte Boot zurück nicht zu verpassen, ne, das ist uns zu knapp. Hierzubleiben bis morgen lockt aber auch nicht.

Das Marmorschloss liegt doch in der Nähe – lass uns dahin fahren! Gesagt, getan: retour! Ich gebe die Zielkoordinaten im Navi ein. Das schickt uns dann vom Svartisvatnet kommend über die erste Brücke westwärts. Die Strasse ist derart schlecht, der Wohnwagen rappelt dermaßen, dass wir nach kurzer Zeit umkehren. Das geht nicht mit Gespann. An der E6 ist Rossvoll Camping. Da wollen wir einchecken und morgen dann nur mit PKW fahren. An der E6 angekommen, (respektive der Baustelle), finden wir den Platz aber nicht und irgendwann sind wir so weit weg, dass die beiden Ziele wieder auf die „da wollen wir noch hin“ Liste kommen!

Was nun? Uns fällt ein, dass man ja statt durch den Korgfjelltunnel auch über das Korgfjellet fahren kann und dass oben an der Fjellstue ein großer Parkplatz ist. Da fahren wir jetzt hin.

Gute Entscheidung! Es gibt Wanderwege und die Aussicht – einerseits können wir bis zum Svartisen schauen und andererseits zum Okstindan Gebirge- ist klasse.

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Die heutige Wanderung geht noch zum

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und ein Stück weiter.

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Ich beneide die Norweger um ihre Wochenendhütten!

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Ja, und am Abend kommen wir wieder nicht dazu, ein Spiel zu machen… und ich lerne im Nachhinein, dass Fotos vom Abendhimmel immer mit Stativ zu machen sind! :evil:

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Nun, das war ein Tag mit viel hin und her, aber letztendlich auch wieder ein toller Tag!

Fortsetzung folgt...
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Kumulus » Mi, 12. Dez 2018, 7:21

Wow - tolle Fortsetzung !! Und wieder mit ein paar Anregungen für mich, wenn ich mich im kommenden Jahr wieder auf den Weg in den Norden begebe.

Den Austerdalsisen solltet ihr noch mal nachholen - ich finde Gebirge und Eis lohnen immer. Aber ihr habt bestimmt noch andere und weitere "Point of Interest" in eurem Bericht. Ich bin gespannt. Auch wenn ihr, wie es scheint, bereits auf dem Rückweg seid.

Danke
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Julindi » Mi, 12. Dez 2018, 8:50

gudrun55 hat geschrieben:Ist schon irre, wir sind am Nachmittag fast immer die ersten und morgens die letzten am Platz. Aber wir stehen dazu, wir haben in unserem Leben in so viel in Zeitkorsetts gesteckt, einfach nur nach der inneren Uhr leben ist Luxus pur und den gönnen wir uns. Das bedeutet aber natürlich auch, wir kommen erst wieder am späten Vormittag weg vom Campingplatz.

... für mich der Inbegriff für einen perfekten Urlaub - Luxus pur!! :D

Danke für das neue "Nord-Fernweh-Futter" :wink:
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon CrazyHorse » Mi, 12. Dez 2018, 10:56

Das Korgfjellet habe ich mir jetzt auch vorgemerkt...

gudrun55 hat geschrieben: und ich lerne im Nachhinein, dass Fotos vom Abendhimmel immer mit Stativ zu machen sind! :evil:

Passiert mir auch immer wieder, aber nur weil ich manchmal zu faul bin, das Stativ rauzuholen...

Gruß Matthias
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Ronald » Mi, 12. Dez 2018, 11:24

Moin,
superschöne Erinnerungen auch für uns an die Reise 2017!!!
Danke!
Gruß
Ronald
-----------
Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon gudrun55 » Do, 13. Dez 2018, 10:32

Vielen Dank, ich freue mich über eure Rückmeldungen :D

Kumulus hat geschrieben:Auch wenn ihr, wie es scheint, bereits auf dem Rückweg seid.


ja, bald ist Ende :-?

Kumulus hat geschrieben:Den Austerdalsisen solltet ihr noch mal nachholen


auf jeden Fall, wir möchten dort in der Ecke auch unbedingt noch Richtung Melfjordbotn fahren.

Bis zur nächsten Fortsetzung dauert es noch ein bisschen, bis dahin liebe Grüße! gudrun55
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon gudrun55 » Do, 13. Dez 2018, 23:15

Da habe ich es doch noch geschafft, weiterzuschreiben, schneller als gedacht! :D

Mittwoch, 15.08

Korgfjellet - Børgefjell Camping
https://goo.gl/maps/b94j6nzYBCP2

Die Strasse über das Korgfjellet ist nicht nur wunderschön, sie ist auch ein Teil des sogenannten „Blodveien“ (Blutweges). Während der Besatzung Norwegens im 2. Weltkrieg wurde diese und andere Straßen unter menschenunwürdigen Zuständen von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen gebaut, viele kamen dabei ums Leben. Ein Blutkreuz, das im Juni 1943 auf einen Felsen gemalt wurde, gab der Strecke den Namen. Das Blut stammte von einem Kriegsgefangenen, der an der Straße erschossen wurde, und das Kreuz wurde von seinem Bruder gemalt.

Heute ist es ein "Weg der Dokumentation" dieser Ereignisse. In regelmäßigen Abständen finden sich Tafeln, anhand derer man sich informieren kann oder auch Gedenktafeln. Ich finde, so beklemmend das ist, es ist wichtig und sollte nicht vergessen werden.

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Nach dem Frühstück machen wir nur eine kleine, aber feine Tour, die auf den Svalvasshaugen.

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Danach geht es weiter, wieder runter zur E6 und der erste Stop ist in Mosjøen. Wir bummeln über die Sjøgata und bewundern die schönen alten Holzhäuser. Sie stehen zum Teil direkt am Wasser und sind Kern einer Stadt, die im vorigen Jahrhundert als „Drehscheibe“ zwischen den Menschen am Meer und denen im Binnenland entstand.

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An der Strandgata ließ Shell 1933 eine Tankstelle bauen. Für uns mit besonderer Verbindung, da in Monheim am Rhein ungefähr zu dieser Zeit eines der ersten Werke in Deutschland gebaut wurde und Johannes`Großvater dort gearbeitet hat.

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Der Børgefjell Nationalpark ist unser nächstes Ziel, aber vor allem möchten wir lieber Nebenstrassen als die E6 fahren. Deshalb biegen wir ab zum „Villmarksveien“. Für diese Brücke habe ich keinen Namen gefunden, sie befindet sich dort, wo der Fv 273 auf die 73 trifft.

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Hier können wir Menschen beim Rafting beobachten… hallelujah, nichts für mich!

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Wir fahren zum „Børgefjell Camping“. Ein Platz am Fluss in völliger Einsamkeit. Am Briefkasten hängt zwar ein Schloss, aber den Deckel kann man so abheben, und Quittungen sind auch nicht vorhanden. Ob die überhaupt noch jemand entleert? Egal, wir schreiben eine eigene Quittung, wickeln unsere 40 Kronen ein und fühlen uns sehr wohl hier,

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obwohl an diesem Ort Trolle ihr Unwesen treiben :shock:

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Doof ist nur, dass der Wanderparkplatz sich in 3 km Entfernung befindet. Deswegen ist der Weg dahin schon ein Teil der heutigen Wanderung. Egal, es ist wirklich schön hier und weil es sich zuzieht und regnet, könnten wir eh nicht so weit aufwärts.

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Donnerstag, 16.8

Børgefjell Camping – Steinvikholm Slott
https://goo.gl/maps/KMnRFv3rw312

Den Platz werden wir uns merken, aber für heute geht es nach der Hunderunde weiter, denn es regnet. Auf dem Weg Richtung E6 sehen wir interessanterweise häufig die Sami – Flagge an Häusern wehen, öfter als die norwegische.

Hier in der Mitte Norwegens wieder jede Menge Kartoffelfelder, abgeerntete Weizenfelder oder golden wogender Weizen, die Wiesen haben schon einen leichten orangefarbenen Herbstton. Es regnet unentwegt, mal kräftiger, mal nieselig.

Als Stellplatz für die Nacht steuern wir Steinvikholm Slott an. Wieder ein Tip aus einem Reisebericht des Forums, danke, Martin! Wir finden es sehr, sehr angenehm, als Gespannfahrer in Skandinavien auch Wohnmobilstellplätze problemlos nutzen zu können. Übernachtungen sind dort günstiger als wenn man auf einen Campingplatz fährt.

Heute bleibt alles grau in grau und wir machen es uns im Wohnwagen gemütlich.

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Freitag, 17.8

Steinvikholm Slott – Røste Camping
https://goo.gl/maps/BqJbEMsYpe12

Am Morgen ein ganz anderer Anblick, wir haben die Sonne wieder!

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Wir sind zwar auf dem Heimweg, aber ein Schlenker muss noch sein, wir wollen Røros und den Femundsee noch kennenlernen. Also auf die 705 Richtung Røros, und stetig, aber nicht steil, aufwärts.

Der Fluss Nea fließt breit und träge neben uns, immer wieder über kleine steinige Stufen abwärts. Birken- und Nadelwälder schon mit einem Hauch von Herbst, schwer und leicht gelblich, ab und zu ein Wasserfall, Wochenendhütten, alte oder grasbewachsene Hütten, Kühe und auch Rentiere sehen wir mal wieder, es ist eine wunderbare Strecke.

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Im Stugudalen eine Pause,

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ein paar Schritte um den See Ystesosen.

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und weiter bis zum Røste Camping. Ein schöner Platz in toller Lage. Bei strahlendem Sonnenschein bauen wir Tisch und Stühle auf zum Grillen, herrlich. Doch nach kurzer Zeit merken wir, wir sind hier im Hochgebirge, es ist empfindlich kalt. Wir holen Decken, ziehen warme Sachen an (heute Morgen reichte noch ein Top!)und genießen die kalte und klare Luft!

Danach, na klar, geht es noch auf Tour, diesem Schild nach.

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Die Sonne beginnt unterzugehen und taucht alles in ein orangefarbenes Licht, wunderschön!

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Die Hütte erreichen wir heute nicht, wir kehren nämlich um, damit wir noch im hellen zurück am Campingplatz sind. Gute Nacht, das war ein toller Tag! :D


Samstag, 18.8

Heute ist Ruhetag.

Regen ist angesagt, es weht ein kalter Wind, das Thermometer ging heute Nacht auf 2° runter. Und der Hund hatte massiven Durchfall mit Erbrechen, das war nicht schön :|

Bei der Morgenrunde sehen wir tatsächlich einen Elch! Natürlich ist keine Kamera parat…

Morgen soll die Sonne wieder scheinen, dann erkunden wir Røros!

Und damit geht es demnächst weiter. Bis dahin, liebe Grüße! gudrun55
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon CrazyHorse » Fr, 14. Dez 2018, 9:53

Børgefjell ist eine interessante Alternative zur E6. Danke für den Tipp!

Gruß Matthias
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Kumulus » Fr, 14. Dez 2018, 11:36

CrazyHorse hat geschrieben:Børgefjell ist eine interessante Alternative zur E6. Danke für den Tipp!



Das finde ich auch !!

Ein interessante Fortsetzung. Den Børgefjell-Campingplatz habe ich mir gleich notiert. Ich finde solche Möglichkeiten der Übernachtung einfach großartig.

Und wie ich sehe, war bei euch dann auch die Sonne wieder zurück. Das lässt noch auf einen grandiosen Schluss hoffen.

Danke
Martin
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Pedrolino » Fr, 14. Dez 2018, 18:01

Toller Reisebericht und super Bilder :D
Ob wir es auch mal so hoch in den Norden schaffen?
Freue mich auf die Fortsetzung Deines umfangreichen Berichtes.
Liebe Grüße
Christiane
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon Mainline » Sa, 15. Dez 2018, 7:36

Hallo Gudrun,
vielen Dank für diesen schönen Reisebericht.
Viele Grüße,
Gerhard
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon syltetoy » So, 16. Dez 2018, 19:20

Sehr schön da biste ja vor meiner Tür hergefahren (Tydal) :wink:
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Re: Endlich wieder Norwegen - Juli und August 2018

Beitragvon gudrun55 » So, 16. Dez 2018, 20:26

Lieben Dank fürs nette Feedback!

Pedrolino hat geschrieben:...Deines umfangreichen Berichtes.

Ja, von 6 Wochen zu berichten, ist schon eine lange Zeit, und wir haben so viel tolles gesehen :D

syltetoy hat geschrieben:Sehr schön da biste ja vor meiner Tür hergefahren (Tydal)

Boah, da hast du dir ja eine tolle Ecke ausgesucht, beneidenswert!

Nun, da kommt die letzte Fortsetzung.

Sonntag, 19.8

Über Røros, die einzige Hochgebirgsstadt Norwegens, könnte man jetzt seitenweise referieren. Visit Norway sagt:

Røros ist eine der ältesten Holzstädte Europas. Sie liegt auf einer sanft ansteigenden Hochebene 628 Meter über dem Meeresspiegel. Die Stadt wurde 1644 gegründet. Zu dieser Zeit wurde das erste Kupfererz in der Region entdeckt. Im Laufe der Jahre wurde Røros zur wichtigsten Bergbaustadt Norwegens. Der ursprüngliche Charakter der Stadt ist größtenteils erhalten geblieben. Der historische Straßenverlauf und die Bauernhäuser im Zentrum sind seit ihrem Bau im 17. Jahrhundert nahezu unverändert. Dank der authentischen Holzgebäude und des einzigartigen Charakters einer alten Bergbaustadt wurde Røros 1980 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Wir besuchen diesen Ort an einem Sonntag – was uns zunächst wegen unserer „Zeitlosigkeit“ gar nicht bewußt ist :roll: -bei herrlichstem Sonntagswetter und weil wir heute mal früh dran sind, ist es noch leer und ruhig. Es macht so viel Spaß, durch die Gassen zu laufen und zu entdecken :D

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Røros wird von der weißen Oktogonalkirche aus dem Jahre 1784 überragt, an deren Glockenturm die Bergmannszeichen Meißel und Schlägel angebracht sind.

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Da Sonntag ist, haben Touristen keinen Zutritt, sie gehört heute den Bewohnern für ihren Gottesdienst. Um 10.00 Uhr beginnen die Glocken zu läuten und Menschen strömen herbei. Es findet eine Taufe statt, die meisten, auch Kinder und der Täufling erscheinen in ihren „Bunads“. Ein wunderbarer Anblick. Wir bleiben natürlich dezent im Hintergrund und machen keine Fotos.

Neben der Kirche Peder Hiorts Grabkapelle.

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Oberhalb der Kirche ist der Friedhof gelegen. Am nördlichen Ende des Kirchhofes befindet sich die kreisförmige Steinkapelle, die im Stil einer „Goahti“, der traditionellen Behausung der Samen, erbaut wurde. Røros ist ja nicht nur Bergbaustadt, die Gegend hat eine lange gemeinsame Geschichte mit der südsamischen Minderheit, die einst dieses Gebiet besiedelte und von seinen Rentierherden lebte.

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Der Legende zufolge kamen die reichen Bodenschätze per Zufall ans Licht: Der Bauer Hans Olsen Aasen schoss ein Rentier, das im Todeskampf ein glänzendes Stück Stein aus der Erde brach – Erz! Dem Ereignis muss natürlich ein Denkmal gesetzt sein.

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Weil Norwegen keine eigene Bergbautradition hatte, holte man Bergleute aus ganz Europa – auch aus Deutschland – nach Røros, die die Gruben im Storvola anlegten. 1644 wurde hier die erste Erzgrube in durch den Sachsen Lorentz Lossius eröffnet. Bei einem Besuch im Bergbaumuseum "Smelthytta" kannst du alles rund um das Thema Kupfererz und Bergbau der Region erfahren.

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Die riesigen Schlackeberge berichten beeindruckend von der Industriegeschichte.

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Vor der Schmelzhütte der „Malmplass“ (Erzplatz), früher das Zentrum des Ortes. Hier wurde das angelieferte Erz gewogen, und hier steht auch das wahrscheinlich meisfotografierte Motiv: die Glocke, die zu Schichtbeginn bzw. Schichtende läutete.

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In der Gasse Sleggveien, am Fuß der Schlackenhalden stehen heute noch die kleinen, flachen bis zu 250 Jahre alten Holzhäuser der einfachen Bergleute, von den Handwerkern des Museums in traditioneller Bauweise restauriert. Sie wird auch die „Pippistraße“ genannt, denn 1969 wurde eine Folge von Pippi Langstrumpf in hier gedreht.

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Sehr, sehr schön! Einen Besuch von Røros und Umgebung können wir nur empfehlen :D

Zur Umgebung gehört auch das Naturschutzgebiet „Kvitsanden“, durch das wir anschließend noch spazieren. Es ist ein 0,4 km² (oder 10 Fußballfelder) großes Gebiet, welches aus feinstem Flugsand besteht. Es entstand gegen Ende der letzten Eiszeit, als Schmelzwasser Moränenmaterial absetzte. Der Wind blies die feinen Bestandteile aus und lagerte diese hier ab. Das Areal kann über einen Naturwanderweg erkundet werden.

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Am Nachmittag kehren wir in bester Stimmung zum Campingplatz zurück. Ich bin so voller Adrenalin, daß ich noch eine Tour machen muss, also versuche ich, heute die Høsenfjellhytta zu erreichen, 3 km vom Campingplatz entfernt. Ich erreiche sie denn auch, gelegen an der Baumgrenze mit einem wunderbaren Blick Richtung Glomma und Håmmålsfjellet.

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Als ich dort herumstreife, sehe ich einen Weg, der weiter hinauf aufs Fjell führt – da muss ich auch noch hin!

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Nun aber schnell wieder zurück, die Sonne beginnt unterzugehen. War es bis jetzt schon wunderbar, in diesem warmen Sonnenlicht wird es noch schöner.

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Die Hütte ist zwar schon geschlossen, aber durchs Fenster kann ich sehen, wie gemütlich sie ist.

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Dann muss ich mich sputen, denn es wird tatsächlich wieder dunkel nachts, zwar nur ein paar Stunden, aber dann will ich natürlich zurück sein.

Uiuiui, was habe ich nachher schwere Beine, ich falle um ins Bett und schlafe wie ein Stein

Montag, 20.8

Røste Camping – Femundtunet Camping
https://goo.gl/maps/YzMjyhdxozu

Gestern auf dem Fjell habe ich schon gemerkt, dass es hier richtig kalt ist und in der Nacht geht das Thermometer auf 1°runter. Dabei ist die Luft so klar, es ist fantastisch, Johannes mit seiner chronischen Lungenkrankheit hat im Moment keinen Husten!

Heute ist unser Ziel der Femundsee. Wir fahren nach einem Einkauf in Os über die 28. Eine angenehme Fahrt mit schönen Aussichten, außerdem sehen wir viele Wanderer, Beerensammler, Angler und - Ziegen.

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Vom Femundsee selber sehen wir allerdings auf der Strecke wenig, auch weil es sehr wolkenverhangen ist und zeitweise regnet. Am südlichen Ende befindet sich ein großer Campingplatz, Femundtunet. Dort checken wir ein.

Anschließend fahren wir Richtung Elgå, spielen mit dem Gedanken, dort ein wenig zu wandern. Zunächst fahren wir über den Fv 645, eine Hammer - Schotter – Holperpiste. Aber rechts und links der Strasse ist es so schön, wir müssen dauernd anhalten. Da sind schon Herbstfarben, und dass es meist regnet, spielt gar keine Rolle.

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Hier sehen wir auch wieder Rentiere. Sie stehen auf der Strasse und scheinen den Schotter zu fressen. Später lese ich, dass sie dabei Mineralien aufnehmen.

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Der Wald ist echter Urwald hier mit riesigen Steinfeldern.

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Dann treffen wir auf die 221, die von Schweden kommt, ab hier ist auch wieder eine Asphaltdecke. In Elgå angekommen, regnet es sehr heftig und wir haben keine rechte Lust zu laufen, fahren wieder zurück zum Campingplatz.

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Nach einer kleinen Pause und einem guten Essen kehren die Sonne und die Lebensgeister wieder zurück. Vom Campingplatz aus kann man auf der Ostseite des Femunden entlangwandern, was wir dann auch tun. Es ist sehr windig und es gibt recht heftige Wellen auf dem See, man hat das Empfinden, am Meer zu sein.

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Ein glücklicher Hund!

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Gute Nacht!

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Dienstag, 21.8

Femundtunet - Friisvegen
https://goo.gl/maps/oNi6tnNBpPR2

Nun geht es unaufhaltsam heimwärts. Wir möchten Norwegen noch nicht verlassen und haben die Idee, in Langesund eine Fähre nach Dänemark zu nehmen, deshalb fahren wir westwärts.

Am Isterfossen ein Stop, doch statt wilder Stromschnellen sind ruhige Wasser, Steine und Enten zu beobachten.

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Wildere Wasser können wir dann an der Elvbrua im Engerdal beobachten und auch wieder Riesenwackermänner im Wald.

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Wir erreichen bei Koppang die E3, fahren dort Richtung Norden, vorbei an dem Riesenelch,

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und biegen bei Atna ab auf die Nationale Touristenstrasse Rondane. Der folgen wir dann aber nur bis zum Abzweig des Fv 385, der auch Friisvegen genannt wird und die kürzeste Verbindung zwischen dem Gudbrandsdalen und dem Østerdalen darstellt. Für uns maßgeblich ist aber, dass es sich um einen Hochgebirgspass handelt, er führt über das bis 1158 Meter hohe Ringebufjellet.

Am Strassenrand finden sich etliche Wanderparkplätze und weil das Wetter optimal schön ist bleiben wir hier oben zum Wandern und gönnen uns anschließend eine Übernachtung im Fjell.

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Zum Glück stehen wir etwas geschützt. Aus dem erhofften tollen Sonnenuntergang wird nichts, Wolken ziehen auf und mit ihnen ein kräftiger Wind. Die Nacht wird sehr ungemütlich und am Morgen ist alles in dicken Nebel gehüllt bei nur 6°. Wie schnell sich das alles hier ändern kann!

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Unten am Gudbrandsdalslågen an der E6 ist es nicht viel besser

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und nach einem Telefonat mit zu Hause beschließen wir jetzt auf dem direkten Weg, also über die E6 bis Malmö und die goßen Brücken via Dänemark nach Hause zu fahren.

Direkter Weg heißt bei uns nicht unbedingt „schnell“ :oops: . Bis wir im Rheinland ankommen vergehen noch vier Tage mit einigen durchaus schönen Augen-Blicken. Davon zum Schluss noch ein paar Impressionen:

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Ja, das war`s für 2018.

Lieben Dank für die Aufmerksamkeit und die freundlichen Rückmeldungen :super: (wobei, ich kann auch durchaus mit kritischen Anmerkungen umgehen 8) )

Bleibt gesund, alles Gute für 2019 – und vor allem tolle Reisen! gudrun55 :D
gudrun55
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