28.06.2018Am Morgen, nach einer ausgiebigen Dusche, gehen wir runter zum Frühstücksbufett. Dass sieht schon sehr opulent aus, mehrere Reihen mit herzhaften Sachen wie Würstchen, Fisch, Ei, Käse, fruchtig-frischen wie Müsli, Joghurt, Obst, Smoothie, Süßes wie Marmelade, Kuchen, Konfekt, Brot - und das alles in vielfältigen Variationen. Wir nehmen uns über eine Stunde Zeit, um von möglichst vielen Sachen einen kleinen Happen zu probieren. Das Personal ist sehr aufmerksam und bietet auch an den Tischen weitere Leckereien an. Jedenfalls schlemmen wir sehr ausführlich und genüsslich.
Um kurz nach zehn sind wir raus aus dem Hotel und schon fängt es wie vorhergesagt an zu regnen. Dies war auch der Grund für die erste Routenänderung.
Trondheim und Stokksund lassen wir ausfallen, ebenso Rørvik und den ersten Teil der Küstenstraße 17. Stattdessen machen wir etwas Strecke und fahren auf der E6 bei nahezu ununterbrochen Regen, nach Norden.
Als am Nachmittag der Regen aufgehört hat, legen wir an einem geschlossenen Hotel am Majavatn unsere Kaffeepause ein und lassen uns den leckeren Kuchen schmecken. Der Platz am Seeufer würde sich wahrscheinlich auch gut für eine Übernachtung eignen, aber wir wollen noch etwas weiter fahren.
Wir werden schließlich auf einem Stellplatz am Ufer des Storsvenningvatnet fündig und richten uns häuslich ein. Auf der E6 sind in diesem Abschnitt umfangreiche Bauarbeiten mit neuer Trassenführung im Gang, daher ist es gut möglich, dass diese Platz im nächsten Jahr nicht mehr erreichbar ist.
Am Abend regnet es nicht mehr und ich buche mal für Montag ein Hotelzimmer in Narvik.
29.06.2018Die Sonne kommt nur gelegentlich zwischen den Wolken durch, es ist aber trocken und die Nacht war angenehm kühl. Wir sind um 9:30 Uhr wieder unterwegs, halten mal eben am Laksfossen (es springen aber keine Lachse) und sind eine Stunde später in Mosjøen.
Auf bisherigen Reisen haben wir immer nur an der Tankstelle ver- und entsorgt, getankt, eingekauft um anschließend sofort weiter zufahren. Heute machen wir im strömenden Regen einen Bummel durch die historische Altstadt. Irgendwann hört es sogar auf zu regnen und die Sonne kommt raus.
Es hat jedenfalls Spaß gemacht und uns völlig neue Eindrücke der Stadt vermittelt.
Hinter Mo i Rana verlassen wir die E6, denn wir wollen zum ’Marmorschloss’. Die Straße dahin ist ein kleines Abenteuer.
Die eigentliche Route ist wegen Bauarbeiten gesperrt, jedenfalls interpretieren wir das Schild so, aber ich fahre trotzdem los, vielleicht kommt man ja durch? - Nein, kommt man nicht. Nach einigen Kilometern versperren Baufahrzeuge den Weg, aber wir machen nette Fotos von türkisfarbenem Wasser vor sonniger Bergkulisse und fahren wieder zurück. Die Umleitungsstrecke führt über sonst gesperrte Nebenstraßen, soll heißen, es ist eine echte 'Gravel road' mit Schlaglöchern, grobem Schotter, eng und kurvig.
Am Ende ist ein Parkplatz und der Hinweis, dass es von hier noch ca. 2 km Fußweg sind.
Wir essen erst mal was und kochen ein Käffchen. Dann packen wir unsere Fotoausrüstung, stecken was zu trinken ein, schnüren unsere Schuhe und tippeln los.
Also bis auf die letzten 300 Meter ist der Weg okay, ein bisschen matschig, über Steine, Baumwurzeln, Hänge rauf und runter, über wackelige Planken, aber gut zu schaffen. Dann kommen die letzten Meter - ein Hang, steil, direkt am Abgrund zum Fluss - gefühlt 100 m tiefer (sind wohl eher 20), rutschig, ohne richtige Möglichkeiten zum Festhalten, dann eine „Hühnerleitertreppe“ runter, über und unter Felsen durch, an einem Seil einen großen Stein runter rutschen (knapp 20 cm bis zum Abgrund ) und dann noch um die letzte Felsnase rum - endlich da!
Die Steine, Felsen, Flächen leuchten tatsächlich sehr hell und glitzern auch, sind marmoriert und mit dem türkisfarbenem Wasser schon ein Hingucker. Leider hat sich der Himmel zugezogen, aber wir verbringen trotzdem 1-2 Stunden mit fotografieren.
Am Abend fahren wir weiter zum Parkplatz am Svartisen See. Auf der Fahrt dahin ereilt uns ein Plattfuss und ich muss am sandigen Straßenrand das linke Hinterrad wechseln. Die Frau ist etwas angespannt, aber wir haben ja alles erforderliche an Bord. Es kommen nur wenige Autos vorbei, aber jedes hält an und bietet Hilfe an.
(Das Schild hat meine Frau im Straßengraben entdeckt)Nach einer knappen Stunde stehen wir am kostenpflichtigen Parkplatz (100 NOK)
und lassen den Tag ausklingen.