Import eines Elektroautos aus Deutschland nach Norwegen

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Import eines Elektroautos aus Deutschland nach Norwegen

Beitragvon mien » Fr, 14. Jun 2019, 14:32

Hallo allerseits,

zum Thema Autoimport gibt es ja bereits einige Threads, aber keinen speziell zum Thema Elektroautos - und wenn ich das richtig sehe, gibt es da einige Besonderheiten.

Da ich zu Beginn des kommenden Jahres eine permanente Stelle an der NTNU in Trondheim antreten werde, denke ich gerade über die Themen Umzug nach und Mobilität in Trondheim nach. Die meiste Zeit wird man sich in Trondheim mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrad bewegen können, ganz möchte ich auf ein Auto aber nicht verzichten (ja, als Landei aufgewachsen ;)).

Jetzt meine (evtl. verrückte?) Idee: ein (gebrauchtes oder neues) Elektroauto in Deutschland kaufen, mit den wichtigsten Dingen für den Umzug vollpacken und auf eigener Achse nach Trondheim fahren (mit Überführungskennzeichen) und das Fahrzeug in Norwegen anmelden.

Das hätte im besten Fall folgende Vorteile:

- Wenn ich https://www.toll.no/en/goods/motor-vehicles/electric-vehicles/ richtig interpretiere, fällt bei der Einfuhr keine Mehrwertsteuer von 25% und keine sonstige Einfuhrabgabe ("engangsavgiften") an, lediglich die Verschrottunsabgabe ("vrakpankt") in Höhe von 2400 NOK ist zu zahlen. Habe ich da evtl. etwas übersehen?

- Bei Export eines KFZ von Deutschland nach ausserhalb der EU könnte man evtl. die MWSt auf den Kaufpreis erstattet bekommen.

- (ganz verrückt?) Bei Erwerb eines neuen Elektroautos könnte man evtl. dennoch (oder alternativ zur MWSt.-Erstattung?) in den Genuss der deutschen E-Auto-Förderung durch Staat und Hersteller kommen? Ja, das wäre dreist...

Irgendwie klingt das zu gut, um wahr zu sein 8), daher frage ich mich gerade, wo der Haken ist...

Zum Umzug würde ich eine Route über Land (also Puttgarden->Rødby via Fähre, dann über den Öresund und an der schwedischen Küste entlang nach Trondheim) planen. Um Stress zu vermeiden, kann man ja mal eine Reisezeit von einigen Tagen einplanen. Ladestationen scheint es auf der gesamten Strecke ausreichend zu geben, auch wenn man mit evtl. nur 250 km Reichweite der Akkuladung plant.

Falls jemand Tips dazu geben kann (oder mir erklärt, wo ich gedanklich falsch abgebogen bin :-)) oder das sogar schon gemacht hat, würde ich mich über eine Antwort freuen.

Über sonstige Tips zu Trondheim würde ich mich natürlich auch sehr freuen. Ich fliege morgen von München aus schonmal für ein paar Tage nach Trondheim und werde am Big Challenge Festival der NTNU teilnehmen und auch schonmal einige Kollegen besuchen (die sind trotz Sommer wohl da...). War schon einige Male vor Ort, aber Geheimtips für Sehenswürdigkeiten, nette Kneipen/Restauraunts und so sind immer willkommen.

-- Michael
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Re: Import eines Elektroautos aus Deutschland nach Norwegen

Beitragvon Særling » Fr, 14. Jun 2019, 15:39

mien hat geschrieben:Hallo allerseits,

zum Thema Autoimport gibt es ja bereits einige Threads, aber keinen speziell zum Thema Elektroautos - und wenn ich das richtig sehe, gibt es da einige Besonderheiten.

....

Jetzt meine (evtl. verrückte?) Idee: ein (gebrauchtes oder neues) Elektroauto in Deutschland kaufen, mit den wichtigsten Dingen für den Umzug vollpacken und auf eigener Achse nach Trondheim fahren (mit Überführungskennzeichen) und das Fahrzeug in Norwegen anmelden.

Das hätte im besten Fall folgende Vorteile:

- Wenn ich https://www.toll.no/en/goods/motor-vehicles/electric-vehicles/ richtig interpretiere, fällt bei der Einfuhr keine Mehrwertsteuer von 25% und keine sonstige Einfuhrabgabe ("engangsavgiften") an, lediglich die Verschrottunsabgabe ("vrakpankt") in Höhe von 2400 NOK ist zu zahlen. Habe ich da evtl. etwas übersehen?


Hallo und willkommen im Forum!

Ich hab's nur kurz überflogen, darum ohne Gewähr:
Es sieht so aus als ob Du Recht hast, und die sonst üblichen hohen Einfuhrkosten bei Elektroautos wegfallen.
Das sagte jedenfalls auch gerade eben der Zollrechner, dass da nur die 2400 an Gebühren anfallen.



mien hat geschrieben:- Bei Export eines KFZ von Deutschland nach ausserhalb der EU könnte man evtl. die MWSt auf den Kaufpreis erstattet bekommen.


Ja, das geht prinzipiell. Allerdings muss man das mit den Verkäufer aushandeln.
Nicht alle wollen sich die Mühe machen.



mien hat geschrieben:- (ganz verrückt?) Bei Erwerb eines neuen Elektroautos könnte man evtl. dennoch (oder alternativ zur MWSt.-Erstattung?) in den Genuss der deutschen E-Auto-Förderung durch Staat und Hersteller kommen? Ja, das wäre dreist...

Irgendwie klingt das zu gut, um wahr zu sein 8), daher frage ich mich gerade, wo der Haken ist...

Zum Umzug würde ich eine Route über Land (also Puttgarden->Rødby via Fähre, dann über den Öresund und an der schwedischen Küste entlang nach Trondheim) planen. Um Stress zu vermeiden, kann man ja mal eine Reisezeit von einigen Tagen einplanen. Ladestationen scheint es auf der gesamten Strecke ausreichend zu geben, auch wenn man mit evtl. nur 250 km Reichweite der Akkuladung plant.

Falls jemand Tips dazu geben kann (oder mir erklärt, wo ich gedanklich falsch abgebogen bin :-)) oder das sogar schon gemacht hat, würde ich mich über eine Antwort freuen.

Über sonstige Tips zu Trondheim würde ich mich natürlich auch sehr freuen. Ich fliege morgen von München aus schonmal für ein paar Tage nach Trondheim und werde am Big Challenge Festival der NTNU teilnehmen und auch schonmal einige Kollegen besuchen (die sind trotz Sommer wohl da...). War schon einige Male vor Ort, aber Geheimtips für Sehenswürdigkeiten, nette Kneipen/Restauraunts und so sind immer willkommen.

-- Michael


Zu Deiner Frage ob man ganz offiziell sogar die E-Auto-Förderung einstreichen könnte, kann ich nichts sagen.
Eventuell gibt es da eine Klausel, dass das geförderte Auto dann auch tatsächlich in Deutschland (bzw. der EU) genutzt wird.

Deine geplante Route bin ich damals bei meinem Umzug ganz ähnlich zwar auch gefahren, aber mit einem Benzinmotor.
Insofern weiss ich über die Lademöglichkeiten nichts...

Tips für Neuankömmlige an der NTNU bzw. in Trondheim:

Sehenswürdigkeiten:
Im Grunde das "Standardprogramm", wie man das auch im Tourismusbüro findet/bekommt. Selbiges befindet sich in der Nordre Gate. Ich persönliche zeige meinen Besuchern meist Sverresborg, Kunstindustrimusem, Munkholmen, Vitenskapsmuseum, und bei Bedarf/Interesse noch den Dom, Bakklandet, Rockheim und Ringve Museum.

Kneipen/Restaurants (die Orte, wo man am häufig Leute von der Uni trifft):
WorkWork, DIGS, Mormors, Antikvariatet.
Aber auch Dromedar und Kaffebrenneriet und die ganzen kleineres Bistros im Bakklandet (wo mir jetzt die Namen spontan nicht einfallen *g*)
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Re: Import eines Elektroautos aus Deutschland nach Norwegen

Beitragvon cosmashivana » Fr, 14. Jun 2019, 17:35

Pass beim Kauf auf, dass das Auto für nordische Verhältnisse ausgerüstet ist, zB. Batteriewärmer, alle Ausrüstung, die im Winter sinnvoll sein kann. Besonderer Rostschutz. Bei den gesalzenen Straßen ein Muss. Die Autos und speziell die Bremsen leiden.
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Re: Import eines Elektroautos aus Deutschland nach Norwegen

Beitragvon Stina_M » Fr, 14. Jun 2019, 18:11

Ich war nur einmal in Trondheim und hab mich damals in ein zauberhaftes Cafe namens "Fairytale Cupcakes" verliebt. Ganz tolle kleine süße und herzhafte Speisen.
Die Besitzer mussten dann wegen drastischer Mieterhöhung aufgeben und starteten kurze Zeit später mit neuem Namen "Caramel" an einem neuen Standort (Dronningsgate 20). Den Bildern nach zu urteilen ist alles immer noch genauso lecker wie vor dem Umzug. :D
https://de-de.facebook.com/carameltrondheim/
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Re: Import eines Elektroautos aus Deutschland nach Norwegen

Beitragvon mien » Fr, 14. Jun 2019, 20:11

Hallo Særling,

erst einmal vielen Dank für die freundliche Begrüßung und deine ausführliche Antwort!

Særling hat geschrieben:Zu Deiner Frage ob man ganz offiziell sogar die E-Auto-Förderung einstreichen könnte, kann ich nichts sagen.
Eventuell gibt es da eine Klausel, dass das geförderte Auto dann auch tatsächlich in Deutschland (bzw. der EU) genutzt wird.


Da habe ich mittlerweile Informationen zu gefunden, das wird nichts. Laut https://aiomag.de/es-ist-noch-geld-da-die-wichtigsten-fakten-zum-umweltbonus-160 gilt die folgende Regelung:

Um von der Prämie zu profitieren, müssen Sie Ihr gefördertes E-Mobil mindestens neun Monate nach dem Kauf behalten.


Gut, ganz so naiv ist unser Gesetzgeber dann wohl nicht :wink:...

Særling hat geschrieben:Deine geplante Route bin ich damals bei meinem Umzug ganz ähnlich zwar auch gefahren, aber mit einem Benzinmotor.
Insofern weiss ich über die Lademöglichkeiten nichts...


Dann bin ich nicht der Erste, der auf die Idee kommt, per Auto umzuziehen :), fein. Ich hatte das 2014 Richtung Leeds (UK) gemacht, das waren aber "nur" 900km, dafür halt Linksverkehr mit einem Linkslenker. Na, irgendwann muss der Container voller Kram dann nachkommen...

Ich habe einen interessanten Routenplaner gefunden, der sogar die Steckertypen/Lademöglichkeiten für verbreitete E-Autos kennt und natürlich die Lademöglichkeiten - ist vielleicht für den ein oder anderen Leser irgendwann nützlich: https://www.goingelectric.de/stromtankstellen/routenplaner/.
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Re: Import eines Elektroautos aus Deutschland nach Norwegen

Beitragvon mien » Fr, 14. Jun 2019, 20:12

cosmashivana hat geschrieben:Pass beim Kauf auf, dass das Auto für nordische Verhältnisse ausgerüstet ist, zB. Batteriewärmer, alle Ausrüstung, die im Winter sinnvoll sein kann. Besonderer Rostschutz. Bei den gesalzenen Straßen ein Muss. Die Autos und speziell die Bremsen leiden.

Danke, das ist definitiv ein guter Hinweis. Ich wohne aktuell in Oberfranken (Nähe Coburg), da ist der Winter ab und zu ja auch ernstzunehmen, aber es wird wohl nicht so mit dem Salz übertrieben...
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Re: Import eines Elektroautos aus Deutschland nach Norwegen

Beitragvon Rapakiwi » Sa, 15. Jun 2019, 9:22

Moin,
das klingt alles sehr spannend. Ich wünsche dir gutes Gelingen und eine schöne Zeit in Trondheim!

Die Ladestationen in N und S sind auch auf gulesider eingezeichnet.
https://kart.gulesider.no/?c=62.643868, ... &z=5&som=p

Zwar off topic, aber trotzdem: Die Website bietet einige Möglichkeiten mehr als nur Karte gucken; ich mag die Seite sehr. Wenn du einen Ort eingibst, findest du darüber "opplevelser i nærheten" und erhältst weitere Informationen.

Viel Spaß in Norwegen!
Ha det bra
Anja
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Re: Import eines Elektroautos aus Deutschland nach Norwegen

Beitragvon mien » Sa, 15. Jun 2019, 22:27

Rapakiwi hat geschrieben:Moin,
das klingt alles sehr spannend. Ich wünsche dir gutes Gelingen und eine schöne Zeit in Trondheim!

Danke! Bin grade angekommen (trotz intensiver Bemühungen der Deutschen Bahn heute morgen, mich nicht nach München zum Flughafen kommen zu lassen...) und hab mich für zehn Tage in ein nettes kleines (und günstiges) airbnb-Apartment eingerichtet. Einziger Nachteil - es ist ganz oben auf einem Hügel :D.
Die Ladestationen in N und S sind auch auf gulesider eingezeichnet.
https://kart.gulesider.no/?c=62.643868, ... &z=5&som=p

Zwar off topic, aber trotzdem: Die Website bietet einige Möglichkeiten mehr als nur Karte gucken; ich mag die Seite sehr. Wenn du einen Ort eingibst, findest du darüber "opplevelser i nærheten" und erhältst weitere Informationen.

Das sieht echt sehr nützlich aus, dann muss ich mal so langsam auf Autosuche gehn...
Viel Spaß in Norwegen!

Danke, den werde ich haben, da bin ich mir sicher!

Anbei ein vorhin aus dem Flugzeug geschossenes Foto beim Anflug nach Trondheim Lufthavn.

Bild
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Re: Import eines Elektroautos aus Deutschland nach Norwegen

Beitragvon MarkusD » So, 16. Jun 2019, 12:11

cosmashivana hat geschrieben:Pass beim Kauf auf, dass das Auto für nordische Verhältnisse ausgerüstet ist, ... Besonderer Rostschutz. Bei den gesalzenen Straßen ein Muss. ...

Diese Aussage verwirrt mich nun etwas. Sind das deine eigenen Erfahrungen? Ich bin ja nun doch schon einige tausend Kilometer, fast ausschließlich im Winter, in Skandinavien unterwegs gewesen, aber Streufahrzeuge die Salz streuen sind mir keine in Erinnerung. Wenn die Räumfahrzeuge wirklich mal was streuen, meistens schieben sie den Schnee ja einfach nur weg, dann streuen sie Split, an Steigungsstrecken z. B.

Und wenn auf der Straße eine geschlossene (festgefahrene) Schneedecke liegt, dann liegt die da halt, alle passen sich an und gut ist. Da kommt doch keiner drauf und kippt da ernsthaft Salz drauf. In Deutschland wird nach "fünf Schneeflocken" schon Salz auf die Straßen gefeuert, aber in Norwegen? Also zumindest meine eigene Erfahrung ist da eine ganz andere.

Der Aspekt, dass man in einem PKW in Skandinavien andere wichtige Ausrüstungen sehr gut brauchen kann, die bei uns eher Luxus sind, Stichwort Motorwärmer, unterschreibe ich allerdings ausdrücklich.

Just my 2 cents, Markus
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Re: Import eines Elektroautos aus Deutschland nach Norwegen

Beitragvon cosmashivana » So, 16. Jun 2019, 15:40

Ja, Trondheim. Salzlake jeden Winter, in Massen. Gern auch prophylaktisch. Lebe hier seit Jahren. Würde auch lieber gern auf einer festgefahrenen Schneedecke fahren, als auf der rutschigen Masse, die Dank Salzlake oftmals entsteht.
Speziell die Bremsen setzen (hier) bei Hybriden und Elektroautos gut Rost an. Ich musste lernen wieder bewusst die Bremsen öfter zu nutzen, so dass sich nicht so schnell Rost ansetzt.
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Re: Import eines Elektroautos aus Deutschland nach Norwegen

Beitragvon MarkusD » So, 16. Jun 2019, 16:13

cosmashivana hat geschrieben:Ja, Trondheim. Salzlake jeden Winter, in Massen. ...

Hmm, das ist ja interessant zu wissen. Wieder was gelernt.
MarkusD
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