Hardanger - wir kommen doch!

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon syltetoy » Do, 24. Sep 2020, 16:59

Herrlich dir zu folgen..vielen Dank. Regen stört mich auch nicht groß, gibt immer Dinge die man dabei machen kann.
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Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon gudrun55 » Do, 24. Sep 2020, 21:10

Da möchte ich mich anschließen, es ist fantastisch, euch begleiten zu dürfen!

Julindi hat geschrieben:Erwartet von diesem Bericht nicht zu viel: Aufgrund von Corona haben wir auf einige Ausflüge verzichtet, wir waren meist auf „unserer“ Insel – ich hoffe, es wird euch nicht zu langweilig…


So denke ich eigentlich immer, - auch ohne Corona - wir machen ja keine großartigen Sachen unterwegs, hauptsächlich Landschaft und Natur erkunden, aber uns war noch niemals langweilig und den Lesern der Reiseberichte offenbar auch nicht, wir vom Norwegenvirus befallenen sind offenbar alle irgendwie gleich gestrickt :lol:

Also , ich warte gespannt, wie es weitergeht und bedanke mich ganz herzlich für deine Mühe :D

LG gudrun55
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Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon Julindi » Fr, 25. Sep 2020, 10:18

Dienstag, 28.7.20
Lümmeln wird zum Tagesprogramm :) Zumindest für die restliche Familie - ich gehöre ja eher zu den Frühaufstehern und genieße meine Zeit alleine auf der Terrasse... ich, mein Hund und mein Kaffee mit Blick in die grandiose Natur. Es könnte kaum besser sein.
Der Himmel ist wolkenverhangen und es nieselt vereinzelt. Diese Stille ist einfach herrlich. Einzige Geräusche sind Wellenplätschern, Möwengekreische, das Blöken eines Schafes oder das Muh von Kuh Josefine...

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Nachdem mein Mann joggen war (wie kann man nur?) und wir ausgiebig gefrühstückt haben, fahren wir kurz zum Inselkaufmannsladen, um Garnelen zu kaufen. Kurz ist natürlich relativ, wenn der einfache Weg über 20 Minuten dauert ... aber wir haben ja Zeit :)
Während die Kinder draußen toben, nutzen wir die Gelegenheit, uns auf der Terrasse auszustrecken und nichts zu tun. Die neuen Gartenmöbel sind bequem und wie schon so oft erwähnt (aber ich kann‘s nicht oft genug sagen): Das Panorama ist einfach oberherrlich.

Zum Kaffee schlendern wir zu unseren Freunden rüber. Schnell wird beschlossen, vom Ufer aus zu Angeln und ich mache mich auf die Mission „Höhle suchen". Das verbinde ich natürlich mit einem Hundespaziergang. Irgendwo am hinteren Strand kurz vorm Wald (alles noch Lailas Grundstück) soll eine Höhle sein... leider finde ich sie nicht – dafür werde ich aber bei der Suche mit phantastischen neuen Ausblicken belohnt!

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Ich möchte zurück laufen und muss dabei durch das Schafgehege durch. Zwei aufmüpfige Schafe stellen sich uns in den Weg. Bei meinem gestrigen Gespräch mit Laila habe ich erfahren, dass ein paar von den großen Schafen auch gern mal ihren Hund attackieren. Sehr beruhigend, da gerade zwei richtige Brocken von Schafen vor uns stehen. Mein Hund kurz vorm Durchdrehen, die Schafe fixieren uns und ein durchdringend tiefes Blöken ertönt (sowas hab ich vorher aus einem Schafsmaul noch nie gehört). Ich rede ruhig auf die Schafe ein, doch sie bewegen sich keinen Millimeter. Das Blöde ist: sie stehen genau vor dem Tor, durch das ich hindurch muss. Ich muss tatsächlich ein ganzes Stück zurück gehen, damit die Schafe ein Einsehen haben und ausweichen, um passieren zu lassen.

In der Zwischenzeit (ich war zwei Stunden weg) hat die Gang daheim einen Fisch nach dem anderen aus dem Wasser gezogen. Das wäre nun genug für alle zum Grillen - da das Ausnehmen aber so lange dauert, ändern wir den Plan und verschieben das Grillen auf morgen.

Nach dem Abendessen wollen wir eigentlich nochmal kurz mit dem Boot raus - die ganze Zeit war die See total ruhig. Als wir mit dem Boot aus der kleinen Bucht raus fahren, werden die Wellen jedoch heftig groß und wir (Landeier) beschließen, nur die Fischreste zu entsorgen und umzukehren. Für heute reicht‘s, die Kinder - und auch wir - schlummern unheimlich schnell ein.
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Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon Kumulus » Fr, 25. Sep 2020, 10:34

Julindi hat geschrieben:Das Panorama ist einfach oberherrlich.



Dem kann ich nur beipflichten. Und die sehr stimmungsvollen Wolkenbilder sind sehr schön. Tageszeit, Sonnenstand und Licht und Schatten - jede Landschaft hat immer mehrere Facetten.

Die kleine Anekdote mit den Schafen habe ich so auch noch nie erlebt oder gehört. Ich glaube, das wäre für mich auch eine Herausforderung. Denn meistens bin auch ich es gewohnt, dass die Schafe weglaufen oder hin und wieder mal neugierig auf einen zukommen. Aber als "Tor's Wächter" habe ich Schafe noch nie erlebt.

Danke für die schöne und lebendig geschriebene Fortsetzung.
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Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon Julindi » Fr, 25. Sep 2020, 10:41

Kumulus hat geschrieben: Aber als "Tor's Wächter" habe ich Schafe noch nie erlebt.


Thor's Wächter wäre noch besser :lol: :wink:

gudrun55 hat geschrieben:So denke ich eigentlich immer, - auch ohne Corona - wir machen ja keine großartigen Sachen unterwegs, hauptsächlich Landschaft und Natur erkunden, aber uns war noch niemals langweilig und den Lesern der Reiseberichte offenbar auch nicht, wir vom Norwegenvirus befallenen sind offenbar alle irgendwie gleich gestrickt :lol:

Hast Recht, es ist aber gut zu hören, dass ihr das nicht langweilig findet ... Reiseberichte vertreiben ja auch immer die Wartezeit bis zum nächsten Urlaub :wink:
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Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon Julindi » Fr, 25. Sep 2020, 10:46

Mittwoch, 29.7.20

Das Wetter ist durchwachsen, manchmal (eher selten) geben die Wolken einen Hauch von Sonne frei. Die Kinder toben mal wieder draußen und ich kann in Ruhe meinen Espresso trinken. Laut Vorhersage soll es noch heftig regnen heute, also nutzen wir die regenfreie Zeit nach dem Frühstück für einen erneuten Boattrip.

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Ganz schön windig ist es, ungefähr zwei Stunden schippern wir hin und her und suchen die Fische, die sich heute erfolgreich vor uns verstecken... immerhin gibt es mit Panorama, Wolkenspielen, frechen Möwen und auftauchenden Schweinswalen ständig etwas zu schauen. Die Wolken werden dichter und wandern über die Berge vom Sørfjord zu uns herüber, stärkerer Wind kommt auf und als wir gerade einen heftigen Hänger haben, kommt auch noch ein großes Schiff auf uns zu - eindeutig Zeit für uns, zu verschwinden.

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Kaum wieder zu Hause fängt es an zu regnen, der ganze Nachmittag ist ziemlich nass. Schön ist, dass die Kinder trotzdem draußen herum rennen und auch noch den Hund mit der Frisbee bespaßen.

Gegen Abend regnet es dann richtig heftig, mein Mann lässt sich aber vom Grillen nicht abhalten... die Fische von gestern wollen ja schließlich gegessen werden.

Als wir acht so beim Abendessen sitzen, bin ich einfach nur dankbar... uns geht es richtig gut!
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Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon Heidrun » Fr, 25. Sep 2020, 11:12

Julindi hat geschrieben:Der Himmel ist wolkenverhangen und es nieselt vereinzelt. Diese Stille ist einfach herrlich. Einzige Geräusche sind Wellenplätschern, Möwengekreische, das Blöken eines Schafes oder das Muh von Kuh Josefine...

Das ist soooo schön, dazu die wunderbaren Fotos...ich komme ins Träumen und habe das Gefühl, selber auf deiner Terasse zu sitzen...
Und damit es nicht "zu langweilig" wird, sorgen ja die Schafe für ein bißchen "action" . :D
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Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon gudrun55 » Fr, 25. Sep 2020, 12:01

Das Schafe mir und meinem Hund das weiterkommen verwehren und uns angegangen sind, habe ich auch schon mal erlebt ... da wollte ich eigentlich eine Runde laufen, musste aber umkehren und denselben Weg wieder zurück. Das Erlebnis gehört nicht zu den Dingen, die ich wiederholen möchte :shock: Doch andererseits finde ich es fantastisch, dass in Norwegen so viele Tiere einfach frei herumlaufen. Da muss man sich als Hundehalter eben drauf einstellen. Blöd ist manchmal nur, wenn man einen relativ großen Hund hat (unser Labrador wiegt 32 kg) und den über einen Ferist tragen muss :lol:, aber was tut man nicht alles für die vierbeinigen Freunde :D und eine schöne Wanderung.

Danke für die schöne Fortsetzung! LG gudrun55
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Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon Julindi » Di, 29. Sep 2020, 7:29

Danke für die netten Rückmeldungen :D
Auch Schafe haben eben unterschiedliche Charaktere :lol:

gudrun55 hat geschrieben:Das Schafe mir und meinem Hund das weiterkommen verwehren und uns angegangen sind, habe ich auch schon mal erlebt ... da wollte ich eigentlich eine Runde laufen, musste aber umkehren und denselben Weg wieder zurück. Das Erlebnis gehört nicht zu den Dingen, die ich wiederholen möchte :shock: Doch andererseits finde ich es fantastisch, dass in Norwegen so viele Tiere einfach frei herumlaufen. Da muss man sich als Hundehalter eben drauf einstellen.

So sehe ich das auch Gudrun :) :wink:
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Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon Julindi » Di, 29. Sep 2020, 7:33

Donnerstag, 30.7.20

Meine Güte – wenn ich aus dem Fenster schaue muss ich an den miesepetrigen Wettergott von 2016 denken ... es schüttet aus Kübeln, es geht heftiger Wind und die andere Fjordseite ist hinter dicken Wolken verschwunden. Es soll den ganzen Tag so bleiben und richtig heftig regnen. Ich schaue auf der Wetter-App, ob man irgendwo in der Umgebung auch ohne Starkregen etwas unternehmen kann und werde bei Halsnøy fündig... dort soll es wenigstens nur nieseln und wolkig sein... Auf geht’s. Die Fähre geht wieder um 11.40 Uhr nach Årsnes und um 13 Uhr stehen wir in der Klosterruine von Halsnøy. Wikingerhäuptling Erling Skakke (Erling der Schiefe) errichtete dieses Kloster 1164. Das Augustiner-Kloster wurde eines der mächtigsten Kloster in diesem Teil des Landes.

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Meine Kinder sind wenig begeistert, sie sagen, die Burgruinen bei uns in der Pfalz sind viel toller (ganz schön verwöhnt sind sie!). Durch die gepflegte Anlage schlendern wir bis runter zum Meer, alles ist schön angelegt. Aufgrund des Desinteresses der Kinder bleiben wir aber nicht lange hier. Dafür wird die Familie von mir zu einer Kurzwanderung genötigt: Toftåsen. Wir finden den Startpunkt ohne Probleme und laufen los. Da es gleich steil bergauf geht, wird natürlich gemosert (von allen zweibeinigen Mitläufern – der Hunde findet es toll!). Dummerweise hängen die Wolken auch noch so tief, dass wir nicht einmal eine schöne Aussicht haben, als wir oben ankommen und den Holzaussichtsturm besteigen ... böse Mama... Wie gut, dass ich Gummibärchen zur Bestechung dabei habe.

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Wir gehen den Rundweg weiter und ich ziehe erneut den Groll der gesamten Familie auf mich: Der Weg wäre in Deutschland wohl als „Klettersteig“ ausgewiesen worden. Der Abstieg über die nassen, rutschigen Felsen ist nur durch Abseilen an den dafür vorgesehenen Seilen möglich - und das nicht nur an einer Stelle, sondern über ein paar hundert Meter am Stück. Das stand aber nicht mal ansatzweise in der Wegbeschreibung!

So wird die Kurzwanderung zum Abenteuer und meine Kinder sind am Ende dann doch mächtig stolz auf sich, dass sie das geschafft haben. Ein kleiner schöner Blick auf die umliegenden Inselchen wird uns beim Abstieg zwischendurch auch noch beschert. Die fetten Burger auf dem Rückweg an der Tankstelle haben wir uns redlich verdient.

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Es ist knapp 18 Uhr, als wir wieder im Ferienhaus ankommen, der Sohnemann kann es kaum erwarten, die Angel auszuwerfen. Er angelt seine erste Makrele ganz alleine - auswerfen, kurbeln, an Land holen mit dem Kescher... er ist stolz wie Oskar, ganz ohne fremde Hilfe!

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Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon Julindi » Di, 29. Sep 2020, 7:54

Freitag, 31.7.20

Welch ein Start in den Tag - wunderschöne Wolken- und Lichtspiele auf dem Fjord und am Himmel, unglaubliche Ruhe... dazu kommt, dass die Kinder lange schlafen und ich den Espresso ganz in Ruhe auf der Terrasse in der Sonne sitzend schlürfen kann. Gefrühstückt wird bei diesem Traumwetter natürlich draußen. Die Wolken verziehen sich immer mehr, bis sie nur noch als hauchdünne Streifen am Himmel zu erkennen sind.

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Natürlich schreit dieses Wetter mit Windstille nach einer Bootsfahrt, wir wollen heute nicht angeln, sondern einfach drauf los fahren, so schauen wir uns mal „Bullerbü“ und den Badeplatz von der Seeseite aus an. Es ist einfach nur toll bei strahlendem Wetter hier herum zu tuckern.

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Wieder daheim packen wir die Sachen zusammen, um an den Badeplatz zu fahren - es ist zwar nicht brüllend heiß, aber immerhin satte 24 Grad, in der Sonne gefühlt mehr. Es hatten noch einige Norweger dieselbe Idee wie wir, die Bänke sind besetzt und so machen wir es uns auf einem Felsen am Rande gemütlich. Die Maus will unbedingt gleich baden, also opfere ich mich und gehe mit. Da Ebbe ist, kann man extrem weit hinein laufen, es ist schweinekalt das Wasser. Während meine Tochter noch unschlüssig ist, ob sie nicht doch umkehren will, tauche ich einfach unter und fühle mich wieder 20 Jahre jünger mit eiskalt gestraffter Haut. Herrlich das Wasser... wenn man denn mal drin ist! Also planschen wir beide ein Weilchen im kühlen Nass.

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Uns fallen die herumliegenden Kanus auf - stehen die etwa allen zur Verfügung? Irgendwie kann man sich das nicht so richtig vorstellen, bei uns wäre solches „Allgemeingut“ gleich geklaut oder kaputt. Umso mehr freuen wir uns, dass uns die Einheimischen bestätigen, dass dies für die Allgemeinheit bestimmt ist. Es macht riiiiesig Spaß, in der Badebucht herumzufahren. Ich bin immer wieder vom Urvertrauen der Nordländer beeindruckt ... und hier funktioniert das auch!

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Nach einem zweiten Erfrischungsbad - diesmal wollte auch mein Sohn mit - packen wir zusammen, zu Hause muss noch gekocht werden...

Abends leuchten die Berge wieder in herrlichen Farben, der Himmel verfärbt sich immer kitschiger orange, dann rosa und schließlich rot - ein wunderbarer Abschluss dieses schönen Tages.
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Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon Kumulus » Di, 29. Sep 2020, 8:33

Ein toll geschriebene Fortsetzung mit schönen Bildern. Da komme ich gleich ins Schwärmen und möchte sofort los.

Dieses Mal habe ich mir noch die zusätzlichen Bilder auf deiner Homepage angeschaut. Die Wanderung war ja ein richtiges Abenteuer mit der "Seilbahn". Ich weiß nicht, ob ich mich das getraut hätte. Sensationell von den Kindern, da runter zu steigen.

Und sehr schön auch das Abendrot !!

Danke
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Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon Rapakiwi » Di, 29. Sep 2020, 9:20

Wie Martin habe ich jetzt nicht nur den Bericht hier, sondern auch die extended version auf deiner Webside angeguckt. Toll! Mein Lieblingsbild, hier nicht zu sehen, ist das vom 29.7., wo Hund und Tochter gemeinsam gehen und von hinten zu sehen sind. Total süß!

Wunderschöne Bilder und toll geschrieben; es macht Spaß, euch virtuell zu begleiten!

Off topic:
Zu den Schafen: Ich überlegte vor Jahren, ob ich mit meiner Spanischen Wasserhündin eine Hütehund-Ausbildung machen soll, und traf mich mit einem Schäfer. Er hatte selbst Border Collies, die die Herde scheinbar mühelos über die Weide trieben. Dann standen er und ich und meine Hündin da, die sich nicht wirklich wohl zu fühlen schien. Die Schafe merkten das. Erst machte Oberschafi einen Schritt auf sie zu, die anderen folgten. Zwei weitere Schritte vorwärts und dann hieß es Angriff: Die Schafe rannten los und wollten meine Hündin von der Weide vertreiben! Kurze Kommandos zu seinem Border, der die Schafherde gleich wieder unter Kontrolle hatte und woanders hin trieb. Beeindruckend!
Ha det bra
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Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon Julindi » Do, 01. Okt 2020, 7:13

Rapakiwi hat geschrieben:Wie Martin habe ich jetzt nicht nur den Bericht hier, sondern auch die extended version auf deiner Webside angeguckt. Toll! Mein Lieblingsbild, hier nicht zu sehen, ist das vom 29.7., wo Hund und Tochter gemeinsam gehen und von hinten zu sehen sind. Total süß!


Danke - das ist auch mein absolutes Lieblingsbild - da gibt es eine ganze Bildreihe... sie starten dann nämlich ein Wettrennen, das ich in Schnappschüssen festgehalten habe :lol:


Rapakiwi hat geschrieben:Off topic:
Zu den Schafen: Ich überlegte vor Jahren, ob ich mit meiner Spanischen Wasserhündin eine Hütehund-Ausbildung machen soll, und traf mich mit einem Schäfer. Er hatte selbst Border Collies, die die Herde scheinbar mühelos über die Weide trieben. Dann standen er und ich und meine Hündin da, die sich nicht wirklich wohl zu fühlen schien. Die Schafe merkten das. Erst machte Oberschafi einen Schritt auf sie zu, die anderen folgten. Zwei weitere Schritte vorwärts und dann hieß es Angriff: Die Schafe rannten los und wollten meine Hündin von der Weide vertreiben! Kurze Kommandos zu seinem Border, der die Schafherde gleich wieder unter Kontrolle hatte und woanders hin trieb. Beeindruckend!


:shock: das klingt ganz schön krass ... seit diesem Jahr wundert mich schaftechnisch gar nix mehr :lol:


Kumulus hat geschrieben:Die Wanderung war ja ein richtiges Abenteuer mit der "Seilbahn". Ich weiß nicht, ob ich mich das getraut hätte. Sensationell von den Kindern, da runter zu steigen.


Ich war mir ehrlich gesagt zwischendurch auch nicht wirklich sicher, ob wir nicht umkehren sollen... aber ich habe mir nix anmerken lassen und den Kindern die ganze Zeit versichert, dass sie das auf jeden Fall können... Suggestion hat gewirkt :D :D
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Re: Hardanger - wir kommen doch!

Beitragvon Julindi » Do, 01. Okt 2020, 7:20

Heute wieder ein paar mehr Bildchen auf der Homepage :D

Samstag, 1.8.20
Es ist Bilderbuchwetter, die Sonne strahlt nur so vom Himmel! Um halb acht sitze ich im Sonnenschein auf der Terrasse und frühstücke. Heute mache ich meine übliche Tour ... ganz allein ... eben die „Mama-braucht-mal-Ruhe-Tour“!
Kurz vor neun stehe ich am Startpunkt zur Sandvikehorga und beginne die Wanderung durch den Bach (ja, es beginnt wirklich IM Bach).

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Es gibt keinen Weg, einen erkennbaren Pfad auch nicht. Die gesamte Wanderung verläuft durch Gestrüpp, morastige Wiesen (die nur ab und zu beplankt sind), über glitschige Steine und Wurzeln. Man muss wirklich konzentriert gehen und es braucht Einiges an Trittsicherheit.

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Die kritischste Stelle (Absturzgefahr) wurde allerdings netterweise durch einen kleinen Umweg entschärft, danach beginnt jedoch ein sehr steiler Anstieg querfeldein, ich versinke teils im Matsch und muss auch stellenweise etwas klettern. Es geht wirklich mitten durch die Wildnis... Gott sei Dank ist alles sehr gut (!) markiert - sonst wäre man hier hoffnungslos verloren. Mein Hundi hat teilweise Probleme die glitschigen Stellen zu meistern, wir finden aber immer irgendeinen kleinen Umweg für ihn, meinen kleinen „Opi“ (unglaublich, aber er ist jetzt schon 9 1/2). Es ist wirklich anstrengend bis zum Gipfel, aber dieser Blick ... er entschädigt einfach für alle Strapazen. Grandios, herrlich, phantastisch ist es hier oben!! Man hat einen 360-Grad-Blick über den Hardangerfjord.

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Mein kleiner Opi ruht sich aus, legt sich vor das Gipfeltürmchen, schläft und ist auf dem grauen Fels kaum zu erkennen ... Tarnung ist eben alles!

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Ich kann mich einfach nicht satt sehen und gönne mir mit 360°-Hardanger-Rundumblick einen Snack. Diese Stille ist einfach unbezahlbar! Gut gestärkt trete ich den Rückweg an. Der steile Abstieg geht ganz schön auf die Knie ... richtig blöd wird‘s, wenn man nach circa 350 Meter Abstieg merkt, dass man die gute Sonnenbrille auf dem Gipfel hat liegen lassen... Also nochmal rauf. Dass ich mir selbst in den Hintern beißen könnte, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
Beim bereits erwähnten steilen Abstieg habe ich tatsächlich ein paar Mal Angst, dass mein Hund abrutscht (ich habe ja wenigstens Hände, um mich abzufangen). Aber er macht das super, wir kommen beide heil wieder unten an. Ich wasche unsere total vermatschten Beine (und meine Schuhe) erst mal noch im Bach ab ... dann schlendern wir zum Auto, das neben einer Rastbank am Svartavatnet steht. Dort setze ich mich ein Weilchen hin und genieße noch einen Moment die Ruhe, bevor ich mich zum Kaufmannsladen der Insel aufmache.
Mittags genieße ich, wieder am Ferienhaus angekommen, bei diesem Bombenwetter noch einen Espresso mit Panorama.
Nach einer kurzen Bootstour mit Angelerfolg (Dorsch und Makrele gingen an den Haken), grillen wir abends noch gemütlich bei unseren Freunden.
Mein Mann möchte später auf seinen Angelfelsen, während ich mich auf die neu angeschafften Gartenmöbel kuschele... einfach Lailas beste Neuinvestition :D Ich sitze ja schon immer gern hier draußen bei meinem Lieblingspanorama - jetzt aber eben auch noch oberbequem. Hier lässt sich‘s aushalten.
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