Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon volkermuenster » Mi, 30. Dez 2020, 15:07

Moinsen Gudrun,

ich bin so geflasht von dem Bericht und den Fotos.... kann bald nix schreiben :-).

Die Fotos von eurer Wanderung mit Blick auf den Nordkapfelsen - besonders mit dem aufziehenden Nebel - ist der pure Wahnsinn.

ICH WILL DAHIN!

:-) :-)

Vielen lieben dank für diesen Sehnsuchtsbericht.

Kommt alle gut ins Jahr 2021!

Der Volker
"Man wird nie ein neues Land entdecken, wenn man immer das Ufer im Auge behält."
(Volksweisheit)
Unterwegs in meinem Theodor-Sunlight T60
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Kumulus » Mi, 30. Dez 2020, 15:36

volkermuenster hat geschrieben:ICH WILL DAHIN!


Das war genau mein erster Gedanke, als ich diese fantastische Fortsetzung gelesen habe. Toll geschrieben und dazu diese sehr stimmungsvolle Bilder. Großartig.
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Kumulus
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon syltetoy » Mi, 30. Dez 2020, 17:43

Ein ganz besonderer Bericht mit wundervollen Fotos und so nett geschrieben.
Vielen Dank Gudrun, ich freue mich auf die nächsten Erlebnisse.
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon buecherwurm » Mi, 30. Dez 2020, 23:17

gudrun55 hat geschrieben:Knivskjellodden – ein Zauberwort!? Nein, der Name einer Landzunge 4,18 Kilometer westlich des Nordkaps und mit 71° 11′ 08″ nördlicher Breite exakt 1380 Meter weiter nördlich als dieses. Womit Knivskjellodden der nördlichste Punkt dieser Insel und damit der wirklich nördlichste Punkt unseres Kontinents ist. Er ist aber nicht über eine Straße erreichbar, sondern nur einen 9 Kilometer langen Fußmarsch, heißt tur-retur 18 km!
Das war auch unser Vorhaben für 2020... wenn schon Nordkapp - dann das richtige :wink:
Respekt, ich weiß nicht, ob wir die Wanderung geschafft hätten. Und danke für die tollen Eindrücke hiervon!

Rutscht alle gut und gesund ins neue Jahr!
Liebe Grüße
Astrid
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon gudrun55 » Fr, 01. Jan 2021, 11:35

Guten Morgen am ersten Tag in 2021! Ich hoffe, ihr seid gut reingekommen und sage Danke für alle netten Worte :D

5 August 2020

Heute heißt es Adieu Mageroya! Wir werden uns jetzt am Porsangenfjord entlang erst Richtung Süden und ab Lakselv auf der 98 Nord- Ostwärts bewegen, wir möchten auf die Nordkyn – Halbinsel.

Ganz tief in Wolken hängend macht es keinen Sinn, nochmal zum Kirkeporten zu gehen. Ein paar Schritte zum Ortseingang müssen heute reichen.

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Dafür wollen wir einen Abstecher nach Gjesvær machen und hoffen, dass es dort klar genug für einen Rundgang ist. Die dicke Suppe verheißt nichts Gutes…

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Doch je näher wir Gjesvaer kommen, umso klarer wird es!

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Gjesvær ist der einzige Ort in der Finnmark, der seit der Wikingerzeit bekannt ist. Er wurde ab 1869 regelmäßig von Dampfschiffen der Hamburgroute wegen des Exports von Guano angelaufen und als erster der näheren Umgebung an das Telegrafennetz angeschlossen. Im Jahr 1944 wurden alle Gebäude von den deutschen Besatzungstruppen niedergebrannt. Der Tourismus gewann in den vergangenen Jahren an Bedeutung denn es gibt einen bedeutenden Vogelfelsen, Gjesværstappan, unter einer der vielen Inseln und Schären.

Gjesvær befindet sich im Übergangsbereich von polarem Tundrenklima zur kaltgemäßigten Klimazone, die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 2,5 °C, die durchschnittlichen Monatstemperaturen liegen zwischen −3,43 °C und 10,45 °C. Am Ende des Ortes ein konserviertes Baumgerippe, zeugt vom offenbar erfolglosen Versuch einen Baum an diesem unwirtlichen Ort am Leben zu erhalten.

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Es hat sich absolut gelohnt, hier heruntergefahren zu sein, es wird ein toller Rundgang!

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Die 1960 errichtete Kapelle ist ein Kulturdenkmal. Man muss allerdings genau hinschauen, um das Gebäude als Kirche zu erkennen, sie wirkt fast wie ein Wohnhaus mit der Rutsche dahinter.

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Ok, wieder raus aus dem Ort,

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zurück zur E 69.

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In Honningsvag liegt die „Spitsbergen“ vor Anker, wir fahren aber nicht mehr rein in den Ort,

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sondern entlang des Porsangerfjords Richtung Süden.

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Stop an einem feinen Übernachtungsplatz noch an der Westseite des Fjords. Die Kamtschatkakrabbenreste sind leider nicht von uns...Es wird ein Spaziergang mit Überraschungen, einen Gemüsegarten zu sehen, habe ich hier ja so gar nicht erwartet.

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Gemeinsam mit den Rentieren begeben wir uns dann zur Ruhe.

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6 August 2020

Ein wunderbarer Tag, an dem wir nur wenige Kilometer fahren und viel sehen.

Erst mal das morgendliche Programm am Übernachtungsplatz abspulen.

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Dann ein paar Kilometer fahren,

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bis zum Stabbursnes Vogelschutzgebiet und dort dem Kultur – und Natursti folgen. Vögel sehen wir keine, hören sie nur, dafür aber Pilze, es beginnt zu herbsteln.

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Es gibt eine Vogel – Beobachtungshütte mit allerhand Bestimmungsmaterial und sehr gemütlich ist sie auch, innen wie außenherum.

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Wir kommen nach Lakselv, umgeben von beeindruckenden roten Erosionshängen. Die Wanderung zum Reppafossen verkneifen wir uns allerdings, man kann ihn auch von unten fotografieren :wink:

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fahren lieber weiter zur "Wild Karibu Farm".

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Sandrine und Kai-Simon aus Lakselv haben dem wilden Rentier (wild Caribou) ein Denkmal gesetzt. Auf ihren vielen Wanderungen durch die Wildnis haben die beiden über 1000 Rentiergeweihe gesammelt. In monatelanger Arbeit erbauten sie die 3,7 Meter hohe und rund 9 Tonnen schwere Skulptur, deren Fundament aus handerlesenen Steinen besteht und die natürlichen Bergformationen, in denen das Rentier wohnt und lebt, symbolisiert.

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Es gibt hier einen informativen Rundweg, einen Vogelbeobachtungsturm, einen Hühnerstall, ein Café (jetzt natürlich wegen Corona geschlossen), einen Shop in dem der selbst hergestellte Schmuck sowie andere Handarbeiten verkauft werden. Alles total liebevoll und gemütlich. Im Zelt kann man sich einmieten, im Sommer die Mitternachtssonne und im Winter das Nordlicht über sich.

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Es ist ein toller Aufenthalt. Sandrine ist hierher ausgewandert und freut sich mal wieder deutsch sprechen zu können, wir unterhalten uns lange und erfahren vieles Interessante. Bo und der Hofhund verstehen sich prächtig und toben die ganze Zeit wie irre durch die Gegend.

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Sie haben auch Schlittenhunde, es sind Grönland-Hunde, nicht so schnell wie die Huskys, aber stark, ausdauernd und noch sehr nah am Wolf. Wunderschöne Tiere! Ihnen ist im Moment nur viel zu warm!

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Wir verabschieden uns und begeben uns wieder auf den Rv 98.

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Das Wetter ist fantastisch und viel zu schade, um die Zeit im Auto zu verbringen. Also biegen wir nach wenigen Kilometern ab auf einen Schotterplatz mit Blick auf den Fjord und die Insel Reinoya, lassen uns nieder und genießen Lachs vom Grill. Traumhaft, finden nicht nur wir.

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Die Rentiere sind das offenbar gewohnt, kommen sehr nah heran.

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Ein Stück neben dem Platz sieht man sehr gut den sich verändernden Verlauf der Strandlinien während der immer noch andauernden Landhebung nach der letzten Eiszeit. Auf der anderen Strassenseite kann man weit nach oben auf den Berg wandern, einfach herrlich!

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Und bei dem schönen Wetter haben wir auch wieder diesen wunderbaren langen Sonnenuntergang mit den fantastischen Farben, wir sitzen nur da und können uns an dem Spektakel nicht sattsehen.

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So, Schluss für heute, Fortsetzung folgt! liebe Grüße, gudrun55 :D
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Kumulus » Fr, 01. Jan 2021, 20:04

Phantastische Aufnahmen !!! Und mit dem Sonnenuntergang das richtige Bild für den heutigen Abschluss.

Meine Sehnsucht nach Norwegen wächst.
Danke
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon buecherwurm » Fr, 01. Jan 2021, 21:00

Kumulus hat geschrieben:Phantastische Aufnahmen !!! Und mit dem Sonnenuntergang das richtige Bild für den heutigen Abschluss.

Meine Sehnsucht nach Norwegen wächst.
Danke

Genau so! Nordnorwegen steht definitiv auf unserer Liste.
Vielen Dank und
liebe Grüße Astrid
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon gudrun55 » Sa, 02. Jan 2021, 2:26

Kumulus hat geschrieben:Meine Sehnsucht nach Norwegen wächst.


Ja, auch unsere Sehnsucht ist groß! Danke euch beiden und weiter:


7 August 2020

Heute soll es bis bis Slettnes Fyr auf der Nordkynn – Halbinsel gehen, darauf freu ich mich total. Doch es kommt anders und aus der besonderen wird die ganz besondere Reise!

Wieder ein trüber, grauer Morgen. Es ist unglaublich, wie Licht, Sonne oder Wolken eine Landschaft verändern!

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Es geht weiter auf dem RV 98. Keine großen Baustellen und gut zu befahren. Im Børselvdalen oberhalb des Silfar Canyon legen wir den ersten Stop ein. Hier gibt es das älteste Kiefernvorkommen der Welt.

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Nächster Stop Adamsfossen. Ein Wasserfall am Laksefjord, 38 Meter hoch. Nach dem Bau des Adamselv-Kraftwerks in den 1970er Jahren wurden der Wasserfluss im Fluss und im Wasserfall stark reduziert.

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Weiter geht es, die Straße wird schmaler, kurvenreicher, unübersichtlicher – und wir hören auf einmal ein Geräusch am Auto, das uns gar nicht gefällt, ein Kreischen und Quietschen, nein, das hört sich gar nicht gut an.

Wir halten an, Johannes schaut nach, ob er irgendetwas finden kann, nein, er findet keine Ursache. Wir fahren weiter, das Geräusch bleibt, mal lauter, mal leiser. Die Fahrleistung ist nicht beeinträchtigt, doch uns ist klar, dass wir eine Werkstatt aufsuchen müssen.

Ifjord ist der nächste Ort, dort gibt es keine Werkstatt, Mehamn ist 110 km entfernt, Tana 100 km und Lakselv 120. Wenden ist im Moment schwierig, wir wollen erst mal wie geplant in Ifjord entsorgen und dort überlegen.

Da passiert etwas, was wir noch nie in Skandinavien erlebt haben – wir geraten in eine Verkehrskontrolle!!!
Hammer!!! Die Statens Vegvesen Mitarbeiter prüfen aber nur Fahrzeugpapiere und Führerschein des Fahrers, sonst nichts. Wir nutzen die Gelegenheit und sagen, dass mit dem Auto was nicht stimmt, wir eine Werkstatt brauchen. Die Herren meinen, da sollten wir lieber nicht wie geplant Richtung Mehamn fahren, sondern nach Tana.

Ok. Erstmal das Stück bis Ifjord zum Entsorgen. Aber Ifjord Camping bestätigt seinen schlechten Eindruck bei uns zum wiederholten Mal. „Sorry, it`s broken“ und das bei der einzigen Entsorgung weit und breit! Tanken können wir wenigstens und nehmen schweren Herzens nicht den RV 888, sondern bleiben auf der 98 Richtung Ifjordfjell.

An einem vernünftigen Rastplatz halten wir an und überlegen in Ruhe wie es weiter gehen soll.

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Wir besprechen alle möglichen Optionen und entscheiden uns dafür, nach Lakselv zurückzufahren. Ok. Das Geräusch bleibt, mal stärker, mal schwächer, aber der Wagen rollt.

Am Kunes Camping fragen wir, ob wir entsorgen und Wasser auffüllen dürfen. Dürfen wir und müssen noch nicht mal bezahlen, super!

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So ungefähr 40 km vor Lakselv bekommt Johannes dann Schwierigkeiten beim Schalten und jetzt lässt auch die Fahrleistung rapide nach – und das, wo es hier hügelig auf und ab geht – wir schwitzen Blut und Wasser.

Wir wissen, hinter der nächsten Kuppe ist der Schotterplatz, an dem wir übernachtet haben… wir wollen bitte nicht auf der Straße stehen bleiben, sondern den erreichen… das Auto wird immer langsamer… die letzten Meter bis zur Kuppe schaffen wir so gerade eben – dann geht nichts mehr, doch Johannes kann das Gespann ausrollen lassen und auf den Schotterplatz lenken. Hallelujah!!!!

Da sind wir erst mal fix und fertig, aber auch heilfroh, dass nichts Schlimmes passiert ist und wir an einem sicheren Ort stehen.

Für sowas hat wohl jeder bei einem Automobilclub einen Vertrag und hofft, ihn nie in Anspruch nehmen zu müssen. Wir natürlich auch und nehmen Kontakt auf mit dem AvD, bei dem wir versichert sind. Man nimmt alle Daten auf, fragt ob wir sicher stehen und dort auch ggf. übernachten können, wird für uns einen Abschleppdienst organisieren.

Worüber ich bass erstaunt bin: Auf die Frage nach der Adresse sage ich „in Nordnorwegen, auf einem Schotterplatz ca. 30 km vor Lakselv an der Strasse 98, am besten gebe ich Ihnen die Koordinaten durch“ muss mein Ansprechpartner mich an einen Kollegen weiterreichen, weil er damit nicht klar kommt… Naja, nach einiger Zeit kommt ein Rückruf mit der Info, dass wir morgen im Laufe des Tages abgeschleppt werden.

Es gibt schlimmere Plätze, an denen man stranden kann. Doch den schönen Sonnenuntergang können wir heute nicht wirklich genießen und haben auch eine recht schlaflose Nacht.

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8. und 9. August 2020

Es ist Samstag, wunderbares Wetter, wir haben eine fantastische Aussicht und warten und warten und warten...

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Gegen 14.00 kommt er dann, der Abschleppwagen, gesteuert von einem sehr freundlichen und überaus kompetenten Herrn. Das Auto wird auf den Aufleger gezogen, der Wohnwagen angehängt, alles klappt reibungslos und unkompliziert, auch die Verständigung.

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Das schwierigste ist dann tatsächlich, Bo ins Führerhaus des LKW zu bekommen, er steigt nicht freiwillig ein, wir müssen ihn reinheben… die ganze Fahrt bedeutet für ihn puren Stress.

Aber unser Chauffeur fährt besonnen und vorsichtig. Er ist hier zu Hause, liebt seine Heimat ganz offensichtlich und er erzählt uns einiges über die Gegend. So vergeht die Fahrt für uns recht schnell und angenehm. In Lakselv gibt es zum Glück Fjordutsikten Camping, er setzt uns dort ab und stellt dann das Auto vor der Werkstatt ab. Da heute Samstag ist, ist die ja geschlossen. Nach dem Austausch von Telefonnummern verabschieden wir uns sehr herzlich.

Wir suchen uns einen Platz, bauen auf und trinken erst mal einen Schnaps, besprechen was die schlimmste Situation sein könnte und was wir dann machen. Als das geklärt ist, sind wir soweit, in Ruhe grillen zu können und den Abend ausklingen zu lassen.

Der Campingplatz liegt direkt am und mit Blick auf den Porsangenfjord, die Rentiere sind unsere verläßlichen Begleiter und es gibt hier auch einen Flugplatz! Nein, es gibt wirklich schlimmere Plätze um zu stranden.

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Wir schlafen ganz gut und sehr lange. In der Nacht hat Regen eingesetzt und es regnet den ganzen nächsten Tag heftig weiter. Also ein ganz ruhiger Sonntag mit lesen, Fotos speichern, ruhen und Hunderunden – ach ja: und studieren unseres Vertrages inclusive des Kleingedruckten. Wir gehen auch mal bei der Werkstatt vorbei, sie ist ca. 2 km entfernt. Mal sehen was der morgige Montag uns bringt.

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Montag, 10. bis Mittwoch, 12. August 2020

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zur Autowerkstatt, stellen uns vor und erklären, was passiert ist. Man will sich das Auto bald vornehmen, wir sollen nach der Mittagspause mal anrufen.

Wir sagen, dass wir lieber vorbeikommen möchten, da wir bei den unterschiedlichen Sprachen und zu erwartenden Fachbegriffen lieber persönlich sprechen und ggf. die Übersetzungsapp nutzen möchten. Daraufhin springt der junge Mann auf, „Please, wait a Moment“, verschwindet nach hinten, kommt nach kurzer Zeit mit einem Kollegen wieder. Und der spricht deutsch! Glück muss der Mensch haben.

Am Nachmittag dann das Ergebnis: das Getriebe ist kaputt, es muss ausgetauscht werden.

Der Monteur hat auch schon recherchiert und macht uns folgende Angebote:
1. Ein neues Getriebe aus D kommen lassen, dauert 4 Wochen und kostet 80.000 NOK.
2. Ein geprüftes gebrauchtes aus Oslo kommen lassen dauert 2 Wochen und kostet 55.000 NOK.
3. Ein ungeprüftes aus Oslo kommen lassen dauert 2 Wochen und kostet 30.000 NOK.

Dann muss noch eingebaut werden. Da sind wir erst mal geplättet.

Stop! Der AvD bietet doch einen Expresslieferdienst für Ersatzteile. Wir besprechen mit dem Monteur, dass wir das versuchen wollen und hängen uns ans Telefon.

Die folgenden beiden Tage vergehen mit Anfragen – Telefonaten - Mailverkehr - Warten. Es hakt auch durchaus an der ein und anderen Stelle, ist insgesamt sehr nervenaufreibend. Da gibt es noch nicht mal einen Spaziergang, aus Angst nicht erreichbar zu sein oder irgendwelche Daten zu benötigen, die man ja unterwegs nicht parat hat.

Am späten Mittwochnachmittag endlich ist alles klar, das Getriebe geht morgen auf Reisen und falls es am Zoll keine großen Probleme gibt, wird es Dienstag hier eintreffen. Der Monteur hält sich diesen Tag frei für den Einbau. Puh!!!!

Fjordutsikten Camping liegt 1,5 km außerhalb von Lakselv an der 98, die Werkstatt ebenfalls ca. 1,5 km außerhalb, aber an der E6 und ca. 2 km vom Campingplatz entfernt. In diesem Dreieck sind wir jetzt erst mal unterwegs; zu Fuß. Uns stünde ein Leihwagen zu, aber wenn wir den in Anspruch nehmen erlischt der Anspruch auf Rückführung des defekten Fahrzeuges. Da eine erfolgreiche Reparatur ja noch nicht gesichert ist, verzichten wir erst mal.

Das Interesse zu fotografieren ist im Moment nicht sehr groß. Es gibt nur wenige Bilder. Zwischendurch mal kurz raus, für ein paar Motive vor Ort.

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Und im Vorbeigehen von der Kirche.

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Unsere Aussicht für die nächste Zeit, einmal am Morgen

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und so am Abend.

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13. August 2020

Unsere Lebensmittelvorräte gehen zur Neige. Da wir alles über die 2 km hertragen müssen, planen wir genau, was wir kochen wollen und wirklich benötigen. Trotzdem schleppen wir uns ganz schön ab mit den Einkäufen, sowas ist man gar nicht mehr gewöhnt!

Daraufhin frage ich unsere nette Vermieterin, ob man hier irgendwo ein Fahrrad leihen kann. Als Antwort nimmt sie einen Zettel, schreibt den Zahlencode des Fahrradschlosses darauf und meint, ich könne wann immer ich will ihres nehmen. Sie hat es dieses Jahr erst 2-mal benutzt und es steht eh nur rum. Boahh, toll!

Ein Sport Rad, auf dem ich sitze wie ein Affe auf dem Schleifstein, denn sie ist kleiner als ich, aber das ist sowas von egal. Ich mache direkt eine Probefahrt und nach dem großen Schreck, fast in ein Auto reingerauscht zu sein, weil ich mit dem nicht vorhandenen Rücktritt bremsen will, gewöhne ich mich schnell um und nutze es oft.

Gegen Mittag rufe ich den Getriebeversand an: ja, das Teil wurde vor 5 Minuten abgeholt! Super! Das Wetter ist fantastisch, deswegen wird wieder lecker gegrillt. Nach einer kurzen Siesta gibt es für Bo und mich noch eine große Runde. Johannes spült und erledigt andere notwendige Dinge. Am Abend gewinnt er zwei Mal hintereinander Phase 10. Es kehren Ruhe und eine gewisse Normalität ein.

Der Campingplatz liegt im Mündungsbereich des Brennelva oder Polajoki Flusses in den Porsangerfjord. Es ist ein sehr breites Mündungsdelta, an dem ich denn entlangspaziere.

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Der Blick rüber zum Campingplatz

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Was ich aus der Entfernung für Sami- Zeltgerüste gehalten habe entpuppt sich als Austragungsort des jährlich stattfindenden Mittnattrock – Festivals.

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Sehr schön. Zurück zum Camping.

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14 August 2020

Heute Morgen 8.30 ein Anruf: leider verzögert sich die Zustellung des Ersatzteils. Sie ist jetzt für Freitag den 21.08 angedacht. Soviel zur "Expresslieferung innerhalb von 2-3 Werktagen in entlegene Gegenden"

Hoffentlich ist der Monteur flexibel bezüglich des Termins zum Einbau, Dienstag geht ja schon mal nicht. Doch er reagiert gelassen: ja, das sei normal. Und er hat am Dienstag trotzdem Arbeit. Unsere Lieferung will er per Track beobachten um zeitnah nach Ankunft einbauen zu können. Das beruhigt uns sehr.

Die ruhige, kompetente und souveräne Art der Mitarbeiter der Werkstatt tut überhaupt unglaublich gut. Da muss ich ein großes Lob und großen Dank aussprechen.

Gegenüber der Werkstatt beginnt ein Wanderweg, den nehmen wir uns nun vor und landen nach der ersten angenehm zu laufenden Strecke im Sumpf. Nach einigem rutschigen Auf und Ab und keiner Sicht auf bessere Wegstrecke beschließen wir, die Wanderung abzubrechen, zumal wir ja die Wanderstöcke auch nicht dabei haben. Jetzt erweist sich wieder mal, dass die Anschaffung des GPS- Gerätes goldrichtig war, wir finden eine andere, besser zu gehende Strecke (vorbei an einem Kartoffelacker, den man hier ja nun gar nicht vermuten würde!) zurück zum Campingplatz, total genial!

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Am Nachmittag wollen wir nochmal grillen. Als der Lachs gerade auf dem Grill liegt fängt es an zu regnen. Und es soll die nächsten Tage weiterregnen. Dann igeln wir uns mal ein.

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Fortsetzung folgt garantiert - bis dahin liebe Grüße, gudrun55 :D
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Canadier » Sa, 02. Jan 2021, 11:26

Oh man Gudrun,
das mit dem Getriebe ist ja echt was für`n......
Braucht kein Mensch und schon gar nicht im Urlaub!
Bin gespannt wie`s weitergeht.
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Kumulus » Sa, 02. Jan 2021, 11:59

Eine Horrorvision - so eine Autopanne. Aber sie kann passieren, auch wenn man persönlich nie damit rechnet. Meinem Nachbarn ist so ein Getriebeschaden vor fünf Jahren mit einem Mietwohnmobil passiert und seine Schilderungen waren ähnlich, aber auch immer mit Zuversicht.

Ich finde es bemerkenswert, wie ihr diese Tage doch noch touristisch genutzt habt. Na ja, Decke über den Kopf ziehen bringt einen auch nicht weiter. Auf alle Fälle kennt ihr nun Lakselv und Område wie eure Westentasche, vermute ich.

Nun hoffe ich, dass der Einbau gut und reibungslos geklappt hat und ihr wieder eure "ganz besondere Reise" unbeschwert fortsetzen könnt.

Ich freue mich jedenfalls auf deine lebhaften Erzählungen, Gudrun. Und natürlich auf die sehr gelungenen Fotos.

Gruß
Martin
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Tolli » Sa, 02. Jan 2021, 12:34

Ja, das ist nun wirklich viel Pech...
Ich hoffe, dass die Reparatur erfolgreich war.
Wir waren im 2011 + 2019 dort oben, beide Male am Slettnes Fyr, für uns eine sehr faszinierende Gegend.
Vielen Dank für den sehr schönen Reisebericht.
Gruss Josef
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon syltetoy » Sa, 02. Jan 2021, 15:24

Och menno, das mit dem Getriebeschaden ist ja ärgerlich. Ihr habt das gut verarbeitet und genießt trotzdem den Urlaub, das ist richtig so.
Viele der tollen Fotos sind auch dadurch entstanden .....ich bin gespannt wie es weitergeht.
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon gudrun55 » So, 03. Jan 2021, 0:17

15 August 2020

Lakselv war uns bisher eigentlich nur ein Verkehrsknotenpunkt mit Tankstelle und Einkaufsmöglichkeiten, nicht unbedingt ein Ziel für einen längeren Aufenthalt. Überhaupt sind wir ja nie wirklich lange an einem Ort, irgendwie können wir das (noch) nicht. Durch diesen erzwungenen Aufenthalt ändert sich unsere Einstellung. Wir stellen fest, wie erholsam so eine Pause ist und wieviel interessantes es zu sehen und zu entdecken gibt – da wären wir im Normalfall nur durchgerauscht. Wir nehmen uns vor, zukünftig längere Aufenthalte einzuplanen.

Es regnet heute den ganzen Tag. Am frühen Abend kommt die Sonne raus und das wird für weitere Erkundung der näheren Umgebung genutzt. Einfach am Campingplatz loslaufen – links herum und am Ufer des Posangerfjords entlang

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bis zum Ende der Landzunge, dort wo der eingezäunte Flughafen hinter dem Golfplatz ein weitergehen verhindert. Dort ist es leider auch verboten zu fotografieren.

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Weil es sehr dunkel wird und nach heftigem Regen aussieht, bleiben wir ein Stück an der Strasse, vorbei an der Juga Mikrobryggeri, einer kleinen lokalen Bierbrauerei und dem Banak Leir Antikstore. Dieser war 1945- 1948 ein Militärlager und beherbergt heute einen Antiquitätenladen. Es stehen zwar Sachen draußen, aber es ist geschlossen und auch niemand zu sehen. Die Fahrräder sind der Hammer - so einen schön bunten Speichenschutz hatte ich früher auch mal.

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Dann geht es wieder runter zum Strand und zurück zum Campingplatz.

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Strom wird ja auf den Plätzen in der Regel pauschal und teuer abgerechnet. Da wir mit der Solaranlage autark sind nehmen wir also selten Stromanschluss. Aber - Uiuiu, da haben wir die Solaranlage wohl ein wenig überlastet... Laptop am Spannungswandler geladen, etwas länger ferngesehen und das übliche Handys und Akkus laden war wohl zuviel - auf einmal um 23.00 Uhr im Display die Meldung "Battery error" und es ging gar nichts mehr, nix! Die Stromanschlüsse auf dem Platz alle besetzt. Also erst mal gute Nacht und demnächst vorsichtiger Strom ziehen.


16. August 2020

Im Moment regnet es ständig, das Wetter lädt überhaupt nicht zum Wandern ein. Wir machen sehr ausführliche Hunderunden, einer morgens und einer abends. Das tut richtig gut in der kalten und klaren Luft. Ich gehe heute wieder dieselbe Strecke wie gestern.

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17. August 2020

Der Radius den wir um den Campingplatz herumlaufen, wird immer größer und wir entdecken immer wieder neue, schöne Ecken – auch im Regen. Heute ist es der 5km entfernte Demningsvatn, ein Trinkwassersee, zu dem wir laufen.

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Und bei Regen hat es auch schöne Ausblicke, wie den Regenbogen vor unserem Wohnwagenfenster.

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18 August 2020

Heute Morgen gehe ich mit dem Fahrrad auf Einkaufs- und Entdeckungstour.

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Im Museum in Lakselv ist eine Ausstellung mit Porträts von Samen aller 4 Nationen und kurzen Statements dieser Menschen zu ihrer Situation, ihrem Leben, ihren Wünschen als Sami. Das besuche ich auch noch. Sehr interessant, denn mittels Google Translate kann ich die Aussagen ja lesen.

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Auch das Gespräch mit dem Museumsmitarbeiter ist sehr nett und aufschlussreich. Er sagt, ich sei dieses Jahr die erste deutsche Touristin - wegen Corona.

Vor ein paar Tagen hatte ich schon einmal einen Elch gesehen, ein Prachtexemplar mit Riesengeweih, und jetzt auf dem Rückweg sehe tatsächlich schon wieder einen, diesmal einen jungen, kleineren! Total genial, doch wegen Regen ist die Kamera in der Tasche.

Am Nachmittag klart es auf und wir wollen noch mal die Wanderung versuchen, die gegenüber der Autowerkstatt startet. Aber genau wie beim ersten Mal, irgendwann geht es nicht mehr weiter. Diesmal habe ich diese Stellen aber fotografiert. Also wieder dieselbe Runde am Kartoffelacker vorbei zurück.

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Am Abend haben wir wieder stundenlang Sonnenuntergang. Das Licht ist hier immer so Besonders, irgendwie kann man das mit der Kamera gar nicht wirklich einfangen...

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19 August 2020

Heute ist das Wetter wieder super, trocken und sonnig. Das nutzen wir für eine schöne Wanderung nochmal zum Demningsvatn und zu einem weiteren kleinen See.

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Und jetzt noch was Tolles: Lakselv hat ja einen kleinen Flughafen. Der Transport des Getriebes wurde von der Straße in die Luft verlegt und Juchhuuu, es ist heute doch schon angekommen, morgen wollen sie es einbauen!!!!

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20.August 2020

Super super super, wir haben unser Auto wieder!!! Wir sitzen gerade beim Mittagessen, als der ersehnte Anruf kommt. Wir laufen schnell rüber, bedanken uns für den souveränen Ablauf, für die zügige Bearbeitung, für alles, verabschieden uns und machen -natürlich! - als erstes eine Probefahrt!

Sie führt durch militärisches Gebiet nach Skoganvarre zu „Lasarettmoen“, einem Feldlazarett, welches von der Wehrmacht während des zweiten Weltkrieges gebaut wurde. Die Deutschen zogen sich im Herbst 1944 aus der Finnmark zurück, die Ruine ist seit dem Rückzug unberührt.

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Nach überqueren der Hängebrücke über den träge dahinfließenden Luostijoki

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beginnt ein Rundwanderweg. Er führt vorbei an zahlreichen Gegenständen, die man in einem Wald nicht vermuten würde – überwuchert und verrostet; Schüsseln, Bettgestelle, ein Pritschenwagen, anderes Inventar eines Feldkrankenhauses. Informationstafeln mit Abbildungen helfen dabei, sich vorzustellen, wie es hier einmal ausgesehen haben muss.

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Wieder zurück über die Hängebrücke, ein Stück durch den Wald,

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und nach Lakselv mit einem einwandfrei funktionierenden Auto…, ach was sind wir froh!

Wir können unsere Reise jetzt aber nicht wie ursprünglich geplant fortsetzen. Verschiedene Gründe veranlassen uns, den Heimweg anzutreten. Aber ganz gemütlich und in Ruhe. Wir nehmen den Landweg, den "Inlandsvägen" E45 durch Finnland und Schweden. Und wir werden es bequem durch Finnland schaffen, bevor Sonntagnacht die Grenzen wegen Corona dicht gemacht werden.

Ok, dann packen wir mal und bereiten alles für die morgige Abreise vor.

Die Besitzerin des Campingplatzes macht uns einen Super Preis für die 2 Wochen, wir halten noch einen netten Plausch und versprechen, sollten wir jemals wieder in der Gegend sein, hier Station zu machen. Es war trotz allem eine wirklich tolle Zeit bei überaus sympathischen und hilfsbereiten Menschen.

So,die nächste Fortsetzung wird dann wohl die letzte sein… liebe Grüße, gudrun55
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon volkermuenster » So, 03. Jan 2021, 9:58

Danke für die schöne Fortsetzung.

Ich finde es ganz beachtlich von euch wie ihr mit diieser Situation umgegangen seid.
Ja das mit dem Getriebe war ärgerlich, aber ihr habt die Wartezeit top genutzt und seid nicht in Gram versunken.

Und so bekamen wir noch richtig tolle Fotos zu sehen,

Toll.

Gruss
Volker
"Man wird nie ein neues Land entdecken, wenn man immer das Ufer im Auge behält."
(Volksweisheit)
Unterwegs in meinem Theodor-Sunlight T60
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Re: Eine ganz besondere Reise - Norwegen 2020

Beitragvon Gudrun » So, 03. Jan 2021, 10:05

Panne, der Alptraum. Ihr habt das Beste daraus gemacht.

Beim Lesen Deines Berichtes und beim Lösen von Tollis Bilderrätsel kam auch mir der Gedanke, das nächste mal länger zu verweilen. Ihr berichtet von Orten, an denen wir vorbei gefahren sind ohne sie zu erkunden. Manches haben wir gesehen und die Besichtigung fiel wegen Schlechtwetter aus. Anderes haben wir nicht mal bemerkt. 7 Wochen gehen aber auch zu schnell vorbei.

Grüße Gudrun
Gudrun
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