Spiegelbericht zum Thema Auswandern

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Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon Christoph » Mo, 24. Jan 2005, 9:08

Hallo...

hier ein Bericht aus Spiegel-online zum Thema Auswandern.

Aber der Satz "...der Staat fördert ausländische Gastarbeiter beim Hauskauf mit großzügigen Zuschüssen und geringen Ratenzahlungen...." ist doch schlecht recherchiert... oder ist mir da etwas entgangen?

Und was mich noch interessiert: Wie finden denn die Ausgewanderten diesen Bericht? Wird da nicht vielleicht zu viel "lobgehudelt"?


Grüßlis vom NarVikinger Christoph
"Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land am Polarkreis (Helgeland)."

frei interpretiert (erweitert) nach einem Zitat von Dr. Ludwig Ganghofer
Christoph
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Re: Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon gitta » Mo, 24. Jan 2005, 10:19

Christoph hat geschrieben: ausländische Gastarbeiter


Viel schlimmer finde ich die Wortwahl in diesem Artikel. Da packen mich ja unliebsame Assoziationen. Oder ist das jetzt zu politisch?

Gruß
Gitta
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Re: Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon Carsten » Mo, 24. Jan 2005, 10:39

Ich denke, der Artikel ist ganz in Ordnung. Vielleicht etwas zu positiv und glattgebügelt und speziell für den Spiegel etwas unkritisch. Ich habe jedenfalls schon weitaus schlechtere Artikel über Norwegen gelesen.

gitta hat geschrieben:
Christoph hat geschrieben: ausländische Gastarbeiter

Viel schlimmer finde ich die Wortwahl in diesem Artikel. Da packen mich ja unliebsame Assoziationen. Oder ist das jetzt zu politisch?

Was ist daran jetzt schlimm? Die meisten Ausländer, die nach Norwegen der Arbeit wegen ziehen sind erstmal Gäste (wenn auch nicht Arbeiter) und viele kehren nach ein paar Jahren aus diversen Gründen zurück. Ich kann mit dem Begriff gut leben. Was für Assoziationen hast du denn dabei?

Viele Grüße, Carsten
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Re: Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon gurkeeintopf » Mo, 24. Jan 2005, 10:54

Also ihr in Deutschland habts es lässig. Euer Arbeitsamt hilft euch, dreimonatigen Sprachkurs usw. Hier in Österreich haben die mich auf die Eures internetseite verwiesen und aus.
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Re: Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon Thilo » Mo, 24. Jan 2005, 10:59

Christoph hat geschrieben:Und was mich noch interessiert: Wie finden denn die Ausgewanderten diesen Bericht? Wird da nicht vielleicht zu viel "lobgehudelt"?


Sehr schlecht recherchiert, wie leider so oft im Spiegel (wobei viele andere Zeitungen leider auch nicht besser sind). Aber das Niveau im Spiegel war eben schon höher.

Gruss aus Tromsø
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Re: Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon stockfisch » Mo, 24. Jan 2005, 12:57

hei christopf und thilo,

mega schlecht . es gibt keine ueberstunden ...... immer puenktlich nach hause....

ist nun schon der dritte bericht im spiegel der unglaublich einseitig ist und zum teil auch einfach nicht richtig.

disneyland pur......


gruss karoline die weit im norden leben " muss "
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Re: Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon Julia » Mo, 24. Jan 2005, 13:14

Nun, ich persönlich finde den Artikel auch etwas blauäugig und rosarot. Und dass derartige Aussagen von der deutschen Botschaft kommen, ist mir absolut unverständlich. Sogar Ärzte arbeiten in Norwegen Überstunden. Und in den drei Stunden von Leirvik nach Bergen haben die wahrscheinlich eine Stunde Wartezeit an der Fähre mitgerechnet. Ich bin schon Bergen-Stavanger in vier Stunden gefahren (inkl. Fähren).

Gegen den Begriff Gastarbeiter habe ich nichts. Vielleicht sollte man auch in Deutschland einmal neu darüber nachdenken, was er eigentlich beinhaltet. Solange ich keine permanente Aufenthaltgenehmigung in einem Land habe, bin ich erst einmal Gast. Und wenn ich dann in der Zwischenzeit dort arbeite, bin ich ein Gastarbeiter, egal ob das Norwegen oder Deutschland oder sonstwo in der Welt ist. Hm. Oder zahlen in Deutschland die dortigen Gastarbeiter keine Steuern und Sozialversicherung? In dem Fall könnte ich die negativen Assoziationen besser verstehen... Sorry, das hat mich persönlich eigentlich an dem Artikel am wenigsten gestört.
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Re: Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon Susanne » Mo, 24. Jan 2005, 13:34

Christoph hat geschrieben:Aber der Satz "...der Staat fördert ausländische Gastarbeiter beim Hauskauf mit großzügigen Zuschüssen und geringen Ratenzahlungen...." ist doch schlecht recherchiert... oder ist mir da etwas entgangen?

:shock:
Das habe ich auch noch nicht gehört! Ich zahle genauso hohe Zinsen wie die Einheimischen... und Zuschüsse zum Haus gab's auch keine!
So ganz ohne Überstunden geht es auch in Norwegen nicht... aber es sind doch deutlich weniger als in Deutschland!

Hilsen
Susanne, der es hier in Norwegen immer noch sehr gut gefällt und die überhaupt keine Rückwanderpläne hat!
Susanne
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Re: Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon trolljenta » Di, 25. Jan 2005, 0:06

ich find den Artikel insgesammt zu glatt gebügelt und zu sehr auf "heile Welt". Es wurde leider vergessen zu erwähnen das auch in Norwegen nur mit Wasser gekocht wird! Sicher sind hier viele Dinge besser, aber ganz so rosarot wie in dem Artikel ist es hier nun auch wieder nicht. Wenn die Leute so was lesen braucht man sich nicht wundern wenn dann vøllig Blauäugige Auswanderer hier her kommen und erwarten das ihnen die gebratenen Tauben in den Mund fliegen.

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Re: Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon gs » Di, 25. Jan 2005, 15:27

Sehr geehrter Herr Herrr Philip Wesselhöft!

Kurze Anmerkung zum o.a. Artikel: Ich bin 34, wohne und arbeite seit 5 Jahren in Norwegen, komme aus dem Raum Leipzig, seit über 2 Jahren sind Samboer und Kind (5. J.) mit hier. Ihr Artikel ist leider sehr blauäugig und unseriös, es weisst teilweise sehr schwere Recherchefehler auf, die einfach nicht passieren dürfen:

- "kein Problem, der Staat fördert ausländische Gastarbeiter beim Hauskauf..." schlimmer, totaler Humbug, einfach naiv wunschrosarot geschrieben, Tatsache ist, es gibt keine derartige allgemeine Förderung und die erste Zeit bekommt man keinen bzw. sehr schwer Kredit und muss sich in der Regel mit den hohen Mietkosten rumschlagen, von den Immobilienpreisen garnicht zu sprechen... http://www.ssb.no/english/subjects/05/03/

- "gerade mal vier Millionen Einwohner" - es gibt ca. 4,6 Mio Einwohner, besonders bei kleinen Ländern ist dies ein wichtiger Unterschied http://www.ssb.no/english/subjects/02/01/10/folkber_en/

- "am Arbeitsplatz keinen Stress, und Überstunden kennt man hier gar nicht" - sehr pauschal und von Vater "Wunsch", "Überstunden" heisst auf norwegisch "overtid" und davon gibt es mehr als genug: http://www.ssb.no/english/subjects/06/01/akuovertid_en/

Dies alles wird leider nicht durch die Freude über ein Artikel über mein "Auswanderungsland" Norwegen aufgewogen.

Hochachtungsvoll

"Gastarbeiter"
GS

PS: Viele Grüsse auch an die Botschaftsmitarbeiter, falls deren "Goldener-Faradayscher-Käfig" dies überhaupt durchlässt.
Norway - We try harder!
gs
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Re: Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon Carsten » Di, 25. Jan 2005, 16:21

gs hat geschrieben:- "kein Problem, der Staat fördert ausländische Gastarbeiter beim Hauskauf..." schlimmer, totaler Humbug, einfach naiv wunschrosarot geschrieben, Tatsache ist, es gibt keine derartige allgemeine Förderung und die erste Zeit bekommt man keinen bzw. sehr schwer Kredit und muss sich in der Regel mit den hohen Mietkosten rumschlagen, von den Immobilienpreisen garnicht zu sprechen... http://www.ssb.no/english/subjects/05/03/

Ja und?
Unter dem Link findest u.a. folgende beiden Zitate:
Most people of non-immigrant background live in detached houses that they own themselves. Few people in this category live in cramped conditions and the majority has access to their own garden and balcony.

Western immigrants have a pattern of living that hardly distinguishes itself from that of persons of non-immigrant background.


Unter so schlechten Bedingungen leben "wir" deutschen Ausgewanderten also nicht, wie du hier weissmachen willst. :roll:


Viele Grüße, Carsten
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Re: Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon stockfisch » Di, 25. Jan 2005, 17:09

@ carsten
gs will keinem weiss machen das deutsche auswanderer hier schlecht leben - er stellt einfach nur richtig.

auswanderer zahlen die gleichen zinsen und mieten wie die einheimischen

ueberstunden gibt es nicht - ha ha ha

ueberstunden gibt es reichlich und viele haben sogar einen zweitjobb.
und das gerade die botschaft sich zu so einer definitiv falschen aussage hinreissen laesst........ schade


hat nichts mit schlechtmachen zu tun aber man sollte den menschen die nach norge auswandern wollen auch nicht solche maerchengeschichten erzaehlen

die koennten es womoeglich glauben hihihi


karoline
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Re: Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon gurkeeintopf » Di, 25. Jan 2005, 17:28

Hi Leute.

Also ich muss sagen das es ziemlich interesant ist die Meinungen von in Norsk lebenden Deutschen zu hören.
Ich habe das gefühl das sich die meisten darum sorgen machen das Neuauswanderer sich ne rosabrille aufsetzen lassen.
Ich will zwar auch nach Norsk im Juni auswandern aber nicht aus finazielen gründen das ich dort mer verdiene als jetzt oder ich ein Haus mit niedrig Zinsen kriege. Für mich währen das sowieso die falschen Gründe. Ich will hin weil ich einfach vom Land der Natur und den Menschen fasziniert bin. Für einen Auswanderer is es schon schwer genug mal ne Arbeit zu finden um sich das nötigste einmal leisten zu können und länger als drei monate bleiben zu dürfen. Ob ich ein Haus mit niedrig Zinsen krieg oder nicht is einem in meiner situation so ziemlich s..egal :lol:
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Re: Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon Heli » Di, 25. Jan 2005, 17:32

Was erwartet ihr denn von einem Spiegel-Artikel? Wenn man hinter die Kulissen schaut und sich mit der Materie auskennt, dann erscheinen einem alle Zeitungsberichte "schlecht recherchiert", "glattgebügelt" und "rosarot". Solche Falschinformationen verbreitet der Spiegel ständig (man merkt es nur nicht, weil man sich ja nicht so gut auskennt).
Ich denke man sollte sich eingestehen, daß der weiniger stressige Arbeitsalltag in der Regel (und ja es gibt Ausnahmen!!!) ein großer Pluspunkt des Aufenthaltes hier ist. Das finanzierbare (und da denke ich an süddeutsche Ballungsräume) Eigenheim ist es auch. Natürlich fliegt es einem nicht gebraten in den Mund...
Denke ich aber an die in Deutschland weitverbreiteten Vorurteile gegen Norwegen, bin ich der Meinung, daß trotz aller Fehler die aktuelle Spiegel-Serie ein wenig Aufklärung leistet. Wir deutsche Entwicklungshelfer (gefällt mir persönlich besser als Gastarbeiter, obwohl richtig ist Gastarbeiter allemal) sollten uns über diese Beachtung seitens des deutschen Medien-Mainstreams freuen.
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Re: Spiegelbericht zum Thema Auswandern

Beitragvon Carsten » Di, 25. Jan 2005, 20:44

stockfisch hat geschrieben:@ carsten
gs will keinem weiss machen das deutsche auswanderer hier schlecht leben - er stellt einfach nur richtig.

Karoline, ich habe mich nur auf die Aussage zum Thema Hauskauf bezogen. Und da hört sich es sich bei gs so an, als würde es den deutschen Ausländern ziemlich schlecht gehen in Sachen Wohnsituation. Und dazu hat er als Unterstützung seiner Aussage einen Link angegeben, der genau diese Aussage nicht unterstützt.

Mehr wollte ich gar nicht sagen. Und in den anderen Punkten die du aufführst, widerspreche ich ihm (und dir) doch gar nicht. :-)

Viele Grüße, Carsten
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