Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon KaFei » Fr, 26. Feb 2021, 11:50

Eigentlich wollte ich noch am Lysefjord bleiben und zur Kjerag und nach Lysebotn, aber wie von yr.no vorhergesagt regnet es und es ist neblig. Eine Wanderung zum Kjeragbolten scheidet daher aus. Auch am Preikestolen ist heute wenig los. Also erstmal zum Frühstück. Das Frühstück ist im Übernachtungspreis enthalten und findet in der modernen, aus hellem Holz gebauten Preikestolen Fjellstue statt. Dementsprechend hat das Frühstück guten Hotelstandard.
Nach dem Frühstück mache ich mich wieder auf die Straße. Ich folge der RW13 in Richtung Røldal. Anfangs noch entlang an der Küste biegt die Straße nach einigen Kilometern bei Tau ins Landesinnere ab. Tief hängen die Wolken zwischen den Berghängen. Immer mal wieder schlängelt sich die Straße am Ende eines Tales die Berghänge hinauf, hier sind Tunnel noch eher selten anzutreffen.

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Direkt an der Straße liegt kurz vor der Ortschaft Hjelmeland ein Picknickplatz an einer denkmalgeschützten Steinbrücke, auch eine ehemalige Mühle findet sich hier. Ich gönne mir eine Tasse Kaffee und mache eine kleine Pause. Das Wetter spielt gerade mit, der Regen hat es nicht über den letzten Höhenzug geschafft.

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Die weitere Strecke ist recht kurz, denn am Rand der kleinen Ortschaft Hjelmeland endet die Straße an einem Fährterminal. Hier kann man sich die Wartezeit in einem Kiosk und Grill oder im Supermarkt versüßen, wenn man denn möchte. Allerdings ist die Fähre gerade am gegenüberliegenden Ufer angekommen und in ca. 20 Minuten ist die nächste Abfahrt. Nach 15 Minuten ist die Fähre wieder auf unserer Seite und es kann weitergehen.

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Ich bleibe auf der 13 und nehme den Weg durch das Suldal und mache eine längere Pause am Kolbeinstveit – Museum und sehe mir die alten Horizontal Wassermühlen und den alten Hof an. Schon bald beginnt es wieder stärker zu regnen und ich fahre weiter. 2 Tunnel später ist wieder schönseres Wetter.

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In Nesflaten verlässt die Straße das Suldal und es geht langsam aber stetig bergauf. Am Flesånafossen im Brattlandsdalen nutze ich den Rastplatz für ein verspätetes Mittagessen (15:00). Es geht weiter bergan, bevor es am Røldalsvatnet in der Ortschaft Håra auf die E134 geht, jetzt wird es steil, es folgt ein Kehrtunnel und eine starke Steigung und ich bin im Winter. Links und rechts der Straße liegt Schnee und Passend dazu fahre ich auf das Røldal Skisenter zu.

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Dann verschluckt mich ein Tunnel, der mich nach 5km leichter Steigung wieder ausspuckt. Ein paar Kilometer geht es über eine winterliche Hochebene bevor es über eine lange Rampe den ganzen Berg wieder hinunter geht. Durch die Wolkendecke und zwischen einigen Häusern hindurch biege ich in Skarsmo in das „Tal der Wasserfälle“ ein.

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Am Låtefossen gibt es passend dazu auch blauen Himmel. In dieses Tal stürzen Wasserfälle aus der Hardangervidda und vom Folgefonna, dementsprechend reißend ist der Fluß, der neben der Straße in Richtung Odda fließt.

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In Odda ist es leider wieder grau in Grau und so folge ich dem Sørfjord in Richtung Kinsarvik.

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In Lofthus checke ich den Wetterbericht für diese Gegend. Er verspricht nichts gutes für die Gegend und die nächsten Tage, aber in Flåm ist für die nächsten Tage gutes Wetter angesagt. So entschließe ich mich heute noch ein ganzes Stück weiter zu fahren. Spektakulär kündigt sich die neue Hardangerfjordbrücke an, es geht in einen Tunnel, mitten in diesem Tunnel ist ein Kreisverkehr, direkt nach einem weiteren Stück Tunnel geht es auf die Brücke und danach direkt wieder in einen Tunnel, im Anschluss wird für das Vergnügen bezahlt, eine Mautstelle „kassiert“ per Kennzeichenerfassung 150NOK.

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In Vossevangen biege ich auf die E16, den alten Königsweg, ein. Der Fahrtag geht am Tvindefossen zu Ende. Ich übernachte hier auf dem Campingplatz.

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Für die knapp 300km lange Etappe habe ich insgesamt ca. 11 Stunden gebraucht und mich mit der gleichen Durchschnittsgeschwindigkeit wie die Regenwolken bewegt :lol:
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon KaFei » Fr, 26. Feb 2021, 11:50

Doppelpost
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon KaZi » Fr, 26. Feb 2021, 18:02

Danke für's Mitnehmen. Super Fotos. Da werden Erinnerungen wach. :D
Ich glaube ich muss mich doch mal aufraffen und 2019 einstellen. :oops:
Gruß Karsten


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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon MarkusD » Fr, 26. Feb 2021, 19:51

KaFei hat geschrieben:Spektakulär kündigt sich die neue Hardangerfjordbrücke an, es geht in einen Tunnel, mitten in diesem Tunnel ist ein Kreisverkehr, direkt nach einem weiteren Stück Tunnel geht es auf die Brücke und danach direkt wieder in einen Tunnel, im Anschluss wird für das Vergnügen bezahlt, eine Mautstelle „kassiert“ per Kennzeichenerfassung 150NOK.

2020 bin ich auch über die Hardangerfjordbrücke gefahren, von der anderen Richtung kommend. Auf meiner AutoPass-Rechnung stand "Kr. 116,00", der Normalpreis war damals "Kr. 145,00". Wie hier schon mehrfach im Forum fest gestellt, mit einem AutoPass kann man sich nicht "reich sparen" :D . Die Gesamtsumme die ich 2020 zahlte waren "127,49 €", ohne AutoPass wären es mutmaßlich "155,69 €" gewesen, so genau hatte ich das für einige Stellen nicht ermitteln können.

Grzß, Markus
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon KaFei » Fr, 26. Feb 2021, 20:54

Dafür dass dich der Brikke außer 20€ Pfand und 5 min Registrierung nichts weiter kostet hat er sich doch gelohnt ;)
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon Heidrun » Fr, 26. Feb 2021, 22:13

Danke für's Mitnehmen - es macht mir große Freude, deinen Bericht zu lesen und die Fotos anzusehen. :D Am liebsten würde ich jetzt sofort losfahren...
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon KaFei » Fr, 26. Feb 2021, 22:17

Danke :D

Wer würde das nicht? Wir können nur auf den Sommer hoffen
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon KaFei » So, 28. Feb 2021, 13:45

Donnerstag, 11. Juni 2015


Die Nacht auf dem Campingplatz direkt am Tvindefossen war ruhig, von der nahgelegenen E16 hört man auf Grund des Wasserfalls je nach Stellplatz nichts. Auf Grund meiner späten Ankunftszeit gab es auch keinen Ansturm von Busgruppen, die hier gerne Station machen und so hatte ich abends den ganzen Wasserfall für mich allein.

Als ich mich gegen 8:45 auf den Weg mache bin ich einer der letzten die diesen Platz verlassen, da die Hauptsaison jedoch noch nicht gestartet ist war der Platz auch nicht sonderlich voll. Nachts hat es noch einen ordentlichen Regenschauer gegeben und daher hängen in dem weitläufigen Tal noch dichte Wolken fest.

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In Vinje folge ich der E16 und biege kurz vor dem Verlassen des Tals auf den Stalheimsvegen ab, die schmale Straße führt am Stalheim Hotel vorbei zur Stalheimskleiva. Jetzt geht es auf der Einbahnstraße die mit 18% Gefälle recht steilen Serpentinen herunter ins Naerøydalen. Die recht engen Spitzkehren sind zwar gut zu fahren, aber man hört doch deutlich die Achsverschränkung zu der die gewundene steile Strecke meinen 5m langen Combi zwingt.

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Am Fuße der Schlucht mache ich auf einem mit super sauberem WC ausgestattetem Parkplatz eine Kaffeepause. Die beiden Hamburger im alten Campingbus strecken passend zum Kaffee ihre Nase aus der Schiebetür. (Ja, die Fahrer passen zum Gefährt) :D

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Schon beim befahren der Stalheimskleiva hat sich mein Auto gemeldet,…. DURST. Im Navi checke ich die nächsten Tankstellen, 19km bis zur Shell in Gudvangen, ca 50km bis zu einer Esso in Aurland. Beide auf meinem Weg und beide locker zu erreichen, also kein Problem.


Ich folge dem Verlauf des Naerøydalselvi durch das von hohen Bergen gesäumte enge Tal bis Gudvangen. Vor Imposanter Kulisse fülle ich 45 Liter Super E10 in den Tank. Der Liter zu 16 Kronen. Im Sommer 2015 entsprach dieses einem ca. Preis von 1,72 pro Liter. In Deutschland kostete der Sprit zu dieser Zeit zwischen 1,58 und 1,68 pro Liter. Die oft erzählten Geschichten von Benzinpreisen von weit über 2 Euro pro Liter haben sich also nicht bewahrheitet.

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Nachdem mein Auto versorgt ist erkunde ich den Ort. Von hier gibt es eine Fährverbindung zu einigen touristischen Spots am Aurlandsfjord. Ich werde auf die Kajakbasis am Ufer aufmerksam und informiere mich über die hier angebotenen Touren.

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Nach einer ganzen Weile mache ich mich wieder auf den Weg. Als erstes geht es durch den 11,4 km langen Gudvanga Tunnel stetig bergan. Oben angekommen biegt links eine kleine Straße nach Undredal ab. Vorbei an einigen alten Höfen und Hytten geht es hinunter zum Aurlandsfjord.

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Ganz unten im engen Tal liegt der kleine Ort Undredal. Ich lasse mein Auto am Ortseingang stehen und erkunde den Ort. Im Ortszentrum, direkt am Fjord gibt es ein Café/Souvenierladen etc. Hier gibt es unter anderem auch Ziegenkäse und Ziegenmilchprodukte aus dem Ort zu kaufen. Auch einen Fähranleger gibt es, allerdings muss man sich bei der Fähre per Rundumleuchte anmelden, sonst fährt diese vorbei.

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In Undredal befindet sich die kleinste Stabkirche Norwegens, mit 40 Plätzen.


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Nach einer ganzen Zeit verlasse ich den Ort wieder und mache mich auf den Weg nach Flåm. Hierzu geht es durch den Flenjatunnel 7km bergab. In Flåm liegt mit der Viking Star ein „kleineres“ Kreuzfahrtschiff. Die meisten Gäste sind gerade per Bus und Flåmbahn unterwegs.

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Nach einem Bummel durch den Hafen checke ich im Hostel ein. Das Hostel gehört zum Campingplatz von Flåm, der top gepflegt zwischen Obstbäumen auf einer ehemaligen Ziegenfarm liegt. Die Stellplätze und die Zeltwiese sind noch relativ leer. Ich buche ein Bett im Schlafsaal (6 Betten) für 2 Übernachtungen. Für die Hostelgäste stehen je nach Gebäude eigene gut ausgestattete Küchen zur verfügung. Die Toiletten für die Zimmer des älteren Hostels befinden sich im Servicegebäude des Campingplatzes. Alles ist gepflegt und sauber und mit 260 NOK pro Übernachtung inkl. Bettwäsche nicht wirklich teuer.
Allerdings gibt es kein Frühstück


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Gegen 18:00 sehe ich am Hafen der Viking Star beim Auslaufen zu.

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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon volkermuenster » So, 28. Feb 2021, 14:08

Moin KaFei,

lieben lieben Dank für diesen Bericht und den Bildern!
:-)
Freue mich riesig.

PS: wenn ich diese Berichte hier lese, möchte ich sofort los.... :-) :lol:

Liebe Grüße
Volker
"Man wird nie ein neues Land entdecken, wenn man immer das Ufer im Auge behält."
(Volksweisheit)
Unterwegs in meinem Theodor-Sunlight T60
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon KaFei » Fr, 05. Mär 2021, 7:59

12. Juni 2015

Für heute habe ich eine Kajaktour gebucht. Diese soll gegen 10:00 Uhr an der Basis von Nordic Ventures in Gudvangen starten.

Gegen 08:00 heißt es aber erstmal Aufstehen, die Sonne hat eines der Fenster des Hostelzimmers für sich entdeckt und die ersten Gäste packen ihre sieben Sachen für diverse Ausflüge. Ich gönne mir ein Frühstück und einen frischen Kaffee eine Etage höher in der voll ausgestatteten Küche des Hostelgebäudes. Der frisch gebrühte Kaffee findet Anklang und so wird schnell aus einer Aeropress für mich allein schnell eine ganze Kanne für 2 Tische. Als „Gegenleistung“ gibt es einen Teller asiatische „Frühstückssuppe“, diese wärmt durchaus für den ganzen Tag.
Derweil läuft das erste von heute 3 Kreuzfahrtschiffen in den Hafen ein und wird gerade festgemacht. Eine ganze Armee von Reisebussen wartet schon auf dem Parkplatz an der Flåmbahn.
Routiniert werden die Passagierströme geteilt und zu den Bussen, bzw. zum Bahnsteig „geleitet“.
Als Dorfkind muss ich an ähnliche Gegebenheiten denken, diese haben mit Touristen allerdings weniger zu tun, aber die angewandten Techniken ähneln sich doch sehr.

Um kurz nach 9:00 mache ich mich im Auto auf den Weg nach Gudvangen, also wieder Tunnelfahrt, erst 7 und dann 11 km. In Gudvangen klettert die Sonne gerade über die Berghänge und taucht das Tal in ein warmes Licht.

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Ich warte noch kurz am perfekt abgesicherten Hochsicherheitsbereich des ISP Terminals, bevor ich gegen 9:45 an der Kajakbasis meine Kleidung, eine Tasse Kaffee und ein Pelicase für meine Kamera erhalte.

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Auf der Wiese am Fjord gibt uns unser heutiger Guide Kim eine Einweisung in die Kajaks und Tips und Verhaltensanweisungen für den Fall einer Kenterung.
Dann geht es ein stück mit dem Transporter in Richtung des kleinen Ortes Bakka, hier ist ein weiteres Depot von Kajaks, die wir aus dem Schuppen holen und zu Wasser lassen. Nach einer Einweisung und „Einpaddeln“ in der nähe des Schuppens geht es entlang des Ufers des Nærøyfjords in Richtung Bakka, wo wir an einer der schmalsten Stellen des Fjords auf die andere Seite wechseln.

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Nach einer weiteren Strecke erreichen wir eine direkt an das Ufer grenzende Wiese, dieses wird unser Rastplatz für eine Mittagspause. Direkt durch diese Wiese läuft ein Teil des sogenannten „Königsweges“, an dem sich übrigens der Verlauf der E16 von Bergen nach Oslo orientiert. Hier im engen Tal ist der Weg allerdings nicht mehr als ein Trampelpfad.
Beobachtet von einigen Schafen erklettern wir noch einen Wasserfall, bevor wir ein Feuerchen für die Zubereitung des Mittagessens machen.

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Nach dem Essen brechen wir wieder auf, und Paddeln erst noch ein wenig in Richtung Aurlandsfjord, bevor wir wieder das Ufer wechseln und uns auf den Rückweg machen.
Während wir gen Bakka paddeln bricht an einem der noch teilweise gefrorenen Wasserfälle ein Schneebrett los und rauscht mit beeindruckender Geräuschkulisse gen Fjord. Für uns ungefährlich, aber dennoch imposant.
Gegen 16:00 kommen wir wieder an unserem Ausgangspunkt an und verstauen die Kajaks wieder im Schuppen, bevor wir mit dem Transporter zurück nach Gudvangen fahren, wo wir uns umziehen können.


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Auf dem Rückweg nach Flåm biege ich noch einmal Richtung Undredal ab und gönne mir dort eine Pizza mit Ziegenkäse direkt am Fjord.
Zurück am Hostel fehlt meinem Bett die Bettwäsche, da ich nichts auf dem Bett habe liegen lassen, ging die Reinigungskraft wohl davon aus, dass jemand einfach nur sein Bett nicht abgezogen hatte
Aber kein Problem, mit neuer Bettwäsche ausgestattet kann ich mir auch noch gleich ein „besseres“ Bett sichern.
Um 20:00 gehe ich noch einmal zum Hafen, seit 2 Stunden ist das letzte Kreuzfahrtschiff verschwunden und es ist wie ausgestorben.
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon Andrea.t77 » Mo, 08. Mär 2021, 11:54

Oh, wie wunderbar. Wir waren 2015 kurz vorher 3,5 Wochen in Norwegen, Mai und Anfang Juni. (In Flam um den Nationalfeiertag herum.)

Die Kajaks habe ich auch überall gesehen, aber zu unserer Zeit war noch nichts los. Aber eines Tages... :wink:

Routiniert werden die Passagierströme geteilt und zu den Bussen, bzw. zum Bahnsteig „geleitet“.
Als Dorfkind muss ich an ähnliche Gegebenheiten denken, diese haben mit Touristen allerdings weniger zu tun, aber die angewandten Techniken ähneln sich doch sehr.

Herrlich :lol:

Hoffentlich warst du noch gaaanz lange hinter den Bergen unterwegs, ich reise gerne mit. :)
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon KaFei » Mo, 08. Mär 2021, 14:43

knapp Halbzeit, aber es wird etwas ruhiger :D
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon syltetoy » Mo, 08. Mär 2021, 17:47

Schöne Erlebnisse die du mit uns teilst ...vielen Dank.
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon KaFei » Di, 09. Mär 2021, 13:07

13. Juni 2015

Beim Frühstück und nach einer kleinen Runde durch den noch völlig verschlafenen Hafen des Örtchens Flåm mache ich mich an die weitere Reiseplanung.

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Seit vorgestern ist die Straße über das Aurlandsfjell wieder geöffnet. Diese kommt auf jeden Fall mit in die Routenplanung. Danach möchte ich weiter in die grobe Richtung „Geirangerfjord“.

Nachdem ich meine sieben Sachen wieder im Auto verstaut und meine Wasservorräte ergänzt habe geht es weiter. Entlang des Aurlandsfjords verlasse ich Flåm in Richtung der kleinen Ortschaft Aurland. Hier kann man auf der E16 weiter in Richtung Lærdal fahren, oder den Umweg über die Passstraße über das Aurlandsfjell nehmen. Diese Strecke hat den Beinamen Snøvegen. Aus dem Ort führt eine kleine Straße, kaum breiter als ein Feldweg, hinauf zum Aussichtspunkt Stegastein. Die Straße ist gerade breit genug für ein Fahrzeug, doch es kommen natürlich auch Fahrzeuge entgegen. Unter anderem auch größere Wohnmobile und kleinere Reisebusse. Da bekommt der Begriff vorausschauendes Fahren gleich eine ganz andere Bedeutung. In die Ausweichbuchten passen maximal 2 Fahrzeuge und Teilweise muss man auch mal ein ganzes Stück zurücksetzen.

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Nicht alle Fahrer sind mit ihren Fahrzeugen vertraut und kennen die genauen Außenmaße. Einem mir folgendem Fahrer eines nicht gerade kleinem Mietwohnmobils packt die blanke Panik, als uns zwischen 2 Ausweichbuchten nicht gerade langsam ein „Tine“ Milchwagen entgegen kommt. Mit Einweisen und einigem Rangieren ist genug Platz, dass beide Fahrzeuge aneinander vorbei können, aber es ging wirklich um einige Centimeter. Der LKW Fahrer bedankt sich und zwängt sein Fahrzeug durch die Engstelle. Ich schraube mich weiter die schmale Straße hinauf und erreiche den Aussichtspunkt Stegastein.

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Nach einigen Fotos und einer frischen Tasse Kaffee treffe ich die Wohnmobilisten von vorhin wieder. Sie haben sich von der für sie abenteuerlichen Fahrt erholt, und wägen nun ab, ob sie wieder zurück nach Aurland fahren, oder weiter über das Fjell nach Lærdal, sie entscheiden sich für den Rückweg. Ich hingegen folge der Touristenstraße Aurlandsvegen.

Nach dem Stegastein windet sich die Straße noch ein wenig höher, und die Landschaft wird karger. Kurz hinter dem Aussichtspunkt ist die Baumgrenze passiert und einen Kilometer weiter liegt sogar noch Schnee. Es geht noch höher und der Schnee nimmt weiter zu. Habe ich vor 15 Minuten noch mit dünnem Pullover vor meinem Auto gesessen flankieren jetzt 3m hohe Schneewände den Weg. Aufgrund der Verkehrssituation kann ich an mehreren Stellen einfach mal kurz anhalten, das Auto verlassen und ein Foto schießen.

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Vom Aurlandsfjell sehe ich allerdings wenig, da die Fahrt einer 20 KM langen Strecke durch einen weißen Tunnel gleicht, überall liegt der Schnee noch mindestens auf Dachhöhe des Autos. Weiße Wohnmobile sind hier übrigens bestens getarnt unterwegs, und begegnen einem auch grundsätzlich an Engstellen ohne Ausweichbuchten :D (Beidseitiges Spiegel anklappen und es passt).

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Nach ersten Serpentinen durch den Schnee wird es schlagartig grün und es geht wieder hinunter. Die Straße vom Fjell nach Lærdal ist etwas breiter, aber wird von Schafen für sich beansprucht.
Der Ortschaft Lærdal kann ich (noch) nichts abgewinnen und lasse sie links liegen und folge der RW5 was allerdings eine weiter Fjordfähre bedeutet (die erste mit dem früher obligatorischen Kiosk an Bord).

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In Sognedalsfjøra biege ich auf die 55 ab. Die Straße begleitet den Sognefjord ins Landesinnere. Der Fjord ist übrigens der längste Fjord in ganz Norwegen.

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Die Straße nähert sich dem Fjord immer wieder auf einige Meter und entfernt sich dann wieder. Ich folge einem Wegweiser zur Stabkirche von Urnes, doch die Straße endet an einem Fähranleger im schönen Örtchen Solvorn. Auf eine Fährüberfahrt müsste ich einige Stunden warten. Und so mache ich hier einfach nur Pause, als sich eine Hochzeitsgesellschaft nähert. Nach einigen Fotos nehmen sie die Fähre nach Urnes und ich mache mich wieder auf den Weg zur Straße 55, die ab jetzt direkt entlang des Lustrafjords verläuft.

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In Luster decke ich mich an einer kleinen Bäckerei mit frischen Zimtschnecken ein. Ein wenig später erreiche ich in Skjolden das Ende des Fjords. Hier liegt auch ein Campingplatz mit Hostel, welches ich als Übernachtungsmöglichkeit wähle. Geräumige saubere Zimmer mit eigener Dusche und WC, incl. W-Lan zu einem relativ günstigen Preis. Da die Saison noch nicht voll angelaufen ist, habe ich das ganze Zimmer für mich allein.

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Da es gerade einmal 16:00 ist entschließe ich mich auf der Ostseite des Fjords zurück nach Ornes zu fahren. Diese Straße hat es jetzt wirklich in sich, kaum breiter als mein Auto und direkt am Ufer, dazu noch unbeleuchtete Tunnel, so macht das Fahren richtig Spaß, und die Reisegeschwindigkeit sinkt auf entspannte 20 km/h Durchschnitt. Oberhalb des Fähranlegers von Ornes stelle ich mein Auto ab und mache mich auf den Weg zur Stabkirche. Diese ist leider schon seit einer Stunde geschlossen, aber die Umgebung macht dieses locker wett. Nach einer ganzen Zeit mache ich mich auf den Rückweg nach Skjolden. Unterwegs halte ich noch am kleinsten Supermarkt der Umgebung an und Stocke meinen Vorrat an Erdbeermarmelade auf.

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Am Campingplatz in Skjolden erkunde ich noch ein bisschen die Umgebung und beende den Tag.

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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon Ronald » Di, 09. Mär 2021, 14:19

Moin,

toller Bericht, der die Stimmung bei grauem Schneegrieselwetter aufhellen lässt. Und es kommen zahlreiche Erinnerungen an unseren 2019 Herbsturlaub auf. Danke dafür!!!

Schade, dass Du den Ort Lærdalsøyri ausgelassen hast.

https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A6rdals%C3%B8yri

Wir waren recht angetan von den vielen denkmalgeschützten Holzhäusern.

Ich habe da in meinem Reisebericht „Fjord, Fjell, Foss og Bree“ ja einige Fotos von dem Ort eingestellt.
Dann warte ich mal, wie es weitergeht.

Gruß
Ronald
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Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
Ronald
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