Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon syltetoy » So, 04. Apr 2021, 15:41

Ohje, die Bewertungen sind ja auch nicht toll.

Man ist in Urlaubsstimmung und die sollte man sich nicht verderben lassen..... es gibt ja so viele schöne Dinge zu sehen wie deine Bilder auch vermitteln :wink:
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon KaFei » So, 04. Apr 2021, 16:10

Stimmt ja auch, aber an dem Abend war ich erst einmal bedient. Und das Hostel könnte bei der Aussicht und Lage eine Goldgrube sein, allerdings ist da der Zug abgefahren
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon KaFei » So, 18. Apr 2021, 13:45

16. Juni 2015

Hellesylt – Briksdalsbreen

Nach einer nicht wirklich erholsamen Nacht verlasse ich das Hostel und schaue mir noch im Hafen das Einlaufen der Aida – Luna an. An Deck des, im Vergleich zu den anderen zu dieser Saison durch die Fjorde fahrenden, kleineren Kreuzfahrers ist trotz des guten Wetters und der atemberaubenden Aussicht wenig los.

BildAida at Geiranger by Sebastian Tretiak, auf Flickr

Ich gebe einen Südkurs in mein Navi ein und folge den Empfehlungen meines Navigators auf der RV60, die mich erst nach Stryn und dann weiter entlang des Nordfjords nach Loen bringt.

Bildleaving Hell by Sebastian Tretiak, auf Flickr
BildCountry road by Sebastian Tretiak, auf Flickr

Einige Kurven später taucht vor dem Örtchen Olden wie aus dem Nichts ein Kreuzfahrer der größeren Sorte auf. Der Anleger hier hat ungefähr die Infrastruktur wie ein Busbahnhof einer Kleinstadt.

BildBus Stop with Ship by Sebastian Tretiak, auf Flickr

Im Ort fahre ich am Wegweiser zum Briksdaalsbree vorbei, und entschließe mich spontan einen Abstecher zum Gletscher zu machen. Also Kehrtwende und der schmalen Straße durch den Ort gefolgt.
Immer tiefer windet sich die Straße in das Tal und überquert mehrere male den Fluss Olden. Mehrere Campingplätze liegen entlang des Oldevatnet.

BildOldevatnet by Sebastian Tretiak, auf Flickr
BildMelkevoll by Sebastian Tretiak, auf Flickr
BildCottage for 2 days by Sebastian Tretiak, auf Flickr


Am Ende der Straße befinden sich mehrere Parkplätze und ein auf den ersten Blick recht kleiner Campingplatz. Die Parkplätze sind gebührenpflichtig und nicht gerade preiswert, doch der Preisaushang macht mich stutzig, an den Automaten kann man nämlich auch die Gebühr für einen Stellplatz auf dem Campingplatz errichten und diese sind gar nicht so viel höher als die Parkgebühr. Ich beschließe mir die Umgebung des Campingplatzes kurz anzusehen und studiere das Preisschild an der Rezeption. Auch die Preise der Campinghütten sind nicht sehr hoch, und so entschließe ich mich, auch wenn es noch sehr früh ist, mir hier eine Hütte zu nehmen. Doch ich muss noch einen Moment warten, es ist sogar noch vor 12:00 und die Rezeption hat bis 12:30 Mittagspause. Ich buche mir eine kleine Campinghütte und bereits eine halbe Stunde nachdem ich den Schlüssel bekommen hab stehe ich wieder in der Rezeption und verlängere um eine weitere Nacht. Die Hütte ist zwar etwas älter und klein, aber für bis zu 4 Personen ausgestattet (incl. Kaffeemaschine, Microwelle, Kühlschrank, einheitliches :) Geschirr, usw.) und sehr gemütlich. Nach einem Kaffee auf der Terrasse beschließe ich meine Vorräte aufzufüllen, in Olden bin ich an 2 Supermärkten vorbeigefahren, diese steuere ich nun zur Versorgung an. Nachdem ich mich für die nächsten Tage mit ausreichend Lebensmitteln eigedeckt habe mache ich mich auf den Rückweg zum Campingplatz und packe meine Sachen für eine Wanderung zum Gletscher.


BildRiver from glacier by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildread it by Sebastian Tretiak, auf Flickr


Kurz bevor ich die Wanderung starte passieren mehrere Reisebusse die schmale Brücke am Campingplatz und entleeren ihre Ladung vor der Briksdalsbree Fjellstove. Ein großer Teil der „Wanderer“ besteigt die sogenannten „Troll Carts“ (besser motorisierte GolfCarts) und lässt sich Richtung Gletscher chauffieren. Ich warte ein Weilchen und nehme dann den normalen Wanderweg. Entlang des einfach zu gehenden Weges stehen immer wieder Schautafeln, die die Position des Gletschers in den letzten Jahrtausenden zeigen, auch wenn dieser nur in der Ferne zu sehen ist.

Bildmore river by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildthis way please by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildlots of lots by Sebastian Tretiak, auf Flickr
BildBriksdalsbree Fjellstove by Sebastian Tretiak, auf Flickr

BildTrollcarts by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildanother sign by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildway to glacier by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildrocky river by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildbridge over water by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildwater without bridge by Sebastian Tretiak, auf Flickr

Nach einem Wasserfall und einem moderaten Anstieg komme ich an die Endstation der Troll Carts und von hier an ist es nur noch ein kurzer Weg zum Gletschersee und den Resten des einst mächtigen Gletschers.
Bildriver again by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildgrillplace by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bilddon´t stare at me by Sebastian Tretiak, auf Flickr
BildEndstation by Sebastian Tretiak, auf Flickr

Sehr deutlich sieht man hier die Erwärmung und den Rückgang der letzten Jahre (Anfang der 2000er bedeckte der Gletscher noch den Großteil des Sees). Nach einiger Zeit drängeln die Tourguides der Ausflügler ihre „Schäfchen“ zum Aufbruch, wobei sie echt Mühe haben alle Teilnehmer einzufangen. Mehrmals werde ich aufgefordert mich zum Sammelpunkt von Group 12 zu begeben. Schnell wird es jetzt ruhiger. Nach einer ganzen Weile mache ich mich auf den Rückweg.
Bildonce the glacier was here by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildwatching dying glacier by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildgroup 12, group 12 by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildrest of mighty glacier by Sebastian Tretiak, auf Flickr

Kurz vor dem Campingplatz kommen mir die nächsten Busse entgegen, Nachschub für den Gletscher.

Bildlooking back by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildwindy road by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildsmall cottages by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildstill falling by Sebastian Tretiak, auf Flickr
Bildhidden cottages by Sebastian Tretiak, auf Flickr

Zurück am Campingplatz gönne ich mir die im Preis enthaltene Sauna. Zum Abkühlen nach der Sauna kann man im direkt am Gebäude vorbeifließendem Bach schwimmen.

Warnung: Wenn man in einem Bach auf einem Campingplatz der Melkevoll heisst, in Sichtweite zum „Melkevollbreen“ schwimmen geht, sollte man sich gut überlegen, ob man in der Zeit, die 4 Reisebusse brauchen um eine schmale Brücke zu überqueren, aus dem Wasser steigt oder nicht. Andernfalls besteht die Gefahr als „Urvikinger“ auf diverse Kamerasensoren gebrannt zu werden.

Am Abend gönne ich mir in der „Utladela“ auf dem Campingplatz ein an der Feuerstelle gegrilltes Flintsteak.
Dieser Tag heute entschädigt für den letzten ;)
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon syltetoy » So, 18. Apr 2021, 13:57

Als ich dort war gab es Pferdekutschen, die gefielen mir deutlich besser :wink:
Von dem Gletscher ist leider auch nicht mehr so viel da....ist schon erschreckend.
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon volkermuenster » So, 18. Apr 2021, 15:33

Moin KaFei,

lieben Dank für die Fortsetzung.

Ha der Briksdalsbreen erinnert mich an unsere erste Tour mit einem Mietwohnmobil in 2012.
Da haben wir auch auf dem Campingplatz Melkevoll Bretun gestanden.
Hat uns sehr gefallen - obwohl es geregnet hat.

Ich stelle mal Bilder zum Vergleich rein :-)

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Toll - so habe ich die Fotos nun noch mal rausgekramt.

Schönes Wochenende.
Volker
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Unterwegs in meinem Theodor-Sunlight T60
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon KaFei » So, 18. Apr 2021, 15:40

im nächsten Bericht gibt es noch ein paar Bilder vom Campingplatz, ich war 2018 noch einmal dort. Es wurde noch ein zusätzliches Küchengebäude gebaut, was sich direkt an die Utladela anschließt und die kleinen Campinghütten wurden "auseinandergesägt" und mit einem Badezimmer vergrößert.
Auch haben sie noch einen Veranstaltungsraum in Nähe der Steinzeithöhle gebaut, aber diese Maßnahmen halten sich in Grenzen und der Platz ist meiner Meinung nach immer noch sehr schön
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon Kumulus » So, 18. Apr 2021, 16:05

Vielen Dank für die schöne Fortsetzung deiner Reise und auch für den Blick in den Welt des Massentourismus, der mit den Kreuzfahrern auch Norwegen in den letzten Jahren extrem heimgesucht hat. Und damit sind so kleine Orte wie Olden hoffnungslos überfordert, wie ich finde.

Schön finde ich auch deine Einschätzung, künftig als "Urvikinger" in den Fotobüchern unzähliger Asiaten und anderer Touristen festzustehen. So gelangst du zu ungeahnter Popularität. Oder?

Ich bin gespannt, wohin dich dein weiterer Weg führt.

Danke
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon KaZi » So, 18. Apr 2021, 16:33

Danke fürs Mitnehmen und die schönen Bilder.

Mein lieber Mann, ich hab mal meine Bilder von 2008 rausgesucht und war erschrocken. Da war der Gletscher noch wesentlich mehr und über die Brücke musste ich meine Kamera ins T-Shirt wickeln, damit sie nicht nass wird.

Ich dachte erst, du wärest fertig mit deinem Bericht. Ich hätte sonst noch mit meinem gewartet. :shock:
Gruß Karsten


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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon KaFei » So, 18. Apr 2021, 16:37

in ein paar Jahren dürfte sich dieser Ort erledigt haben, jedenfalls wird es keinen Gletscher mehr geben.

Ist doch kein Problem, das Forum verträgt doch ein paar parallele Reiseberichte, zumal selbst Berichte vom Gleichen Ort zur gleichen Zeit doch recht unterschiedlich ausfallen können :D
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon artep » So, 18. Apr 2021, 16:41

Danke fürs Mitnehmen.
So schön die Bilder vom Briksdalsbreen auch sind, so erschreckend sind sie auch gleichzeitig. Ich war 1994 und 1997 dort - kein Vergleich zu heute.
Ein eigenes geeignetes Bild zum Vergleich habe ich nicht gefunden, so kann ich es nur so wiedergeben: 1994 war vor dem Gletscher ein kleiner See. Als wir 1997 dort hinkamen, habe ich mich gewundert, wie weit der Gletscher doch vorgerückt war - der See war vollständig verschwunden. An den Seiten sah man kleine Bäume, die vom Eis beiseite geschoben waren. Und man hatte uns damals auch bestätigt, dass die Gletscherzunge in der Zeit etwa 100m vorgerückt war.
Aber seitdem geht das Eis nur zurück.

Ein paar Vergleichsbilder habe ich dann hier gefunden:
https://www.researchgate.net/profile/Ol ... -photo.png
https://images.squarespace-cdn.com/cont ... ormat=750w
https://s1.wklcdn.com/image_11/345525/1 ... Master.jpg

Die küstennahen Gletscher sind auch sehr von den Niederschlägen abhängig. Aber im Moment ist eine Umkehr der traurigen Tendenz nicht zu erkennen.
artep
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon Julindi » Mo, 19. Apr 2021, 9:27

Mir ist der Bericht tatsächlich bisher durch die Lappen gegangen :roll:
Dabei ist das so herrlich zu lesen und die vielen schönen Bilder zu betrachten!! Danke für's Teilen und deine Mühen!
Einige bekannte Orte gesehen - und noch so vieles Unbekanntes, was es noch zu entdecken gibt :D :D
Auf dem CP Utladalen war ich auch schon - bin gespannt, wie es weiter geht!!
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
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Re: Auf der anderen Seite der Berge, Südnorwegen Juni 2015

Beitragvon Canadier » Mi, 21. Apr 2021, 8:56

Ja, das mit dem Rückgang der Gletscher ist schon erschreckend!
Ich habe das auch schon bei meinen Besuchen zwischen (2001-2018) am Columbia Icefield in Kanada "live" beobachten können.
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