Echschubser700 hat geschrieben:Vor zwei Jahren sind wir mit einer Mastercard gut durchgekommen (alles hat funktioniert). Auf diese Karte hab ich aber keinen Zugriff mehr.
Ich selber hab eine Visa Debitkarte (ING). Sollte das ausreichen? Hab nämlich gelesen, dass an den unbemannten Tankstellen teilweise der Höchstbetrag abgebucht wird und Tage später dann eine Rückerstattung folgt...
Darf ich hier meine Erfahrungen mit der Bezahlung mit Kreditkarte (in meinem Fall Mastercard) zum Besten geben?
31.01.2017 Östersund – EnganTemperatur beim Start heute um 07:19 Uhr in Östersund -7°C. Ein wenig Eiskratzen war angesagt, da wurde einem auch gleich warm bei. Später fielen die Temperaturen bis auf -14°C. Im „hyggelig“ temperierten Wagen macht das freilich nichts aus. Nur zwischen drin beim Tanken, da wird einem doch schnell kühl um die Nase, speziell wenn man sich mit einem so dusseligen Tankautomaten rumschlagen muss.
Wäre ich nur ein paar hundert Meter weiter gefahren, da war eine besetzte Tankstelle und vor allen Dingen hatte es da sogar 98er Sprit, das gibt es sonst nur sehr selten in Schweden. Zunächst schien es so, als ob der Automat meine Kreditkarte nicht haben wollte. Er tat zwar so, als ob er erkannt hätte, das eine Karte eingelegt wurde, aber es folgten keine weiteren Schritte auf dem Bildschirm. Das das Gerät wegen niedriger Temperaturen streikt, konnte man wohl ausschließen. Zum Glück hatte es noch eine zweite Zapfsäule auf der Rückseite. Dort also das gleiche Spiel. Vermutlich hatte ich hier die Karte nur einen Hauch weiter eingesteckt, denn der Automat zog dann mit einem Mal die Karte komplett ein und es ging weiter im Prozedere.
Dummerweise hatte ich aber die Sprache zu Beginn des Vorgangs nicht auf deutsch gestellt und sah mich nun mit schwedischen Anweisungen konfrontiert. Ungeschickter war es allerdings, dass das Auto ja auf der anderen Seite stand, aber das sollte ja wohl mit einem langen Tankschlauch kein Problem sein. Stimmt, wenn es denn einen langen Tankschlauch gegeben hätte. Das Auto umzuparken kam natürlich gar nicht in die Tüte, so eine Schmach, undenkbar. Also mit Trickserei die Zapfpistole in den Tankstutzen bugsiert und der Tankvorgang konnte beginnen. Das war schon slapstickreif. Der „Saft“ ronn wie in Zeitlupe, der Tankvorgang stoppte, ich schaute nur nebenbei auf die Anzeige und sah 28 l. Ja wie nun, der Tank fasste deutlich mehr, also noch mal die Zapfpistole gedrückt, aber es rührte sich nichts. Neben der Literanzeige sah ich aber auch noch 395,- kr, ja zum Henker, kann man da in einem Vorgang nur für 395,- kr tanken. Also die Zapfpistole wieder umständlich zurück bugsiert und dann noch mal einen Tankvorgang an der ersten Säule gestartet. Dieses Mal natürlich schon ganz der Routinier!
Wer das ganze Schauspiel beobachtet hat, der lacht sich jetzt noch einen Ast und denkt sich, diese Landeier fra tyskland, zu dumm, mit Plastikgeld zu bezahlen.
Ende der Tankepisode.
29.01.2018 Kristinehamn – ÖstersundIn Sveg hatte ich die Gelegenheit genutzt und noch mal getankt, immerhin gab es hier eine der seltenen Tankstellen mit 98 Oktan und dann auch noch eine „besetzte“ Tankstelle, auch keine Selbstverständlichkeit. Und wirklich, ich hatte vor trotzdem mit der Karte direkt an der Zapfsäule zu bezahlen. Stellte auf deutsche Benutzerführung um, weil mir die schwedischen Anweisungen so gar nix sagten, und wurde dann belehrt, dass man keine Quittung erhalten würde. Um also das deutsche Finanzamt glücklich zu machen habe ich dann doch auf die „Butik“ getankt und bin dann zum Bezahlen rein gegangen. Die Karte gezückt und in das Lesegerät geschoben und der junge Mann hinter dem Tresen runzelte nur die Stirn, irgendwas funktioniert nicht. Von mir aus gab ich kund, dass ich eine PIN hätte, damit konnte er aber nix anfangen. Ein herbeigerufener anderer Verkäufer wusste dann Rat. Ja, ich hatte eine PIN, das konnte er wohl auch sehen, aber sie nutzte nix, sie kann nicht eingesetzt werden. Ich muss die Quittung unterschreiben, so wie man (oder zumindest ich) das in Deutschland immer macht. So einen (ungeheuerlichen) Vorgang kannte der junge Knilch wohl gar nicht. Ich sags ja, die Schweden wollen Weltmeister beim Bezahlen mit elektronischem Geld sein, aber so viele Probleme beim Bezahlen mit elektronischem Geld wie in Schweden habe ich nie.
30.01.2018 Östersund – FauskeIn Arjeplog wollte ich noch mal tanken, denn danach kam ein Abschnitt wo es lange keine Tankstelle gab. In Arjeplog hatte es sogar zwei Tankstellen eine unbesetzte, sogar mit 98er Sprit, vermutlich eher der vielen Testwagen wegen die hier rum fahren. Dort wollte ich tanken, es soll ja nicht heißen ich wäre ein Verächter von Plastikgeld. Die erste Meldung die ich auf dem Display sah war das die Karte nicht akzeptiert wird, also habe ich die EC-Karte probiert, gleiche Meldung und dann war nur noch zu sehen „stängt“, was schlicht bedeutet, „geschlossen“. Ein wilder Fluch wurde ausgesprochen, das musste sein. Dann eben 100m weiter über die Straße zu einer „bemannten“ Tanke.
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Die Lösung für meine Probleme war ganz einfach. Bevor ich die Kreditkarte hätte im Ausland einsetzen können, hätte ich einmalig am Geldautomaten meiner Bank diese Funktion frei schalten müssen. Das hatte ich schlicht nicht gemacht und deshalb klappte das Zahlen an unbesetzten Stellen einfach nicht. Ja, ja, das liebe Plastikgeld.
Gruß, Markus