Moin,
da Du ja noch manches Mal „Schwierigkeiten“ mit der Suchfunktion hast, gebe ich Dir hier den Ausschnitt aus meinem Reisebericht 2017 zur Fahrt mit der Ofotenbahn:
Zunächst war es der Tag 37 – 22. Juni 2017 – Narvik – Kiruna – Narvik – Ofotbane im Bericht
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Tag 37 – 22. Juni 2017 – Narvik – Kiruna – Narvik – OfotbaneHeute sollte für uns ein spannender Tag werden, denn wir wollten mit der Ofotbanen von Narvik nach Kiruna und zurück fahren. Für diese Zugfahrt hatten wir die Tickets bereits von Zuhause online gebucht. Preis für zwei Personen Hin- und Rückfahrt, Sitzplatz am Fenster mit Tisch: 76,04 €.Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt mit der Eisenbahn gefahren bin. Doch – jetzt hab‘ ich es: Februar 2009, mit der Dovrebanen von Trondheim nach Oslo.
Gegen 10.00 Uhr stiegen wir in das Auto, fuhren zum Bahnhof, der zwar nicht weit entfernt war, aber die Steigungen in Narvik, insbesondere zum Hotel, das am Fuß des Narvikfjells liegt, die sind nicht ohne.
Am Bahnhof angekommen, sicherten wir uns ein Parkticket für den ganzen Tag zu einem akzeptablen Preis.
Narvik Hauptbahnhof
Anhand unserer Buchungsunterlagen druckten wir am Automaten unsere Fahrkarten für die Hin- und Rückfahrt aus. Abfahrt des von der schwedischen Eisenbahn betriebenen Zuges sollte um 11.00 Uhr sein. So guckten wir uns noch etwas um und entdeckten die erste Rangierdampflokomotive für die „malmbanen“, die Erzbahn, im Hafen von Narvik von 1882.
Im Warteraum entdeckten wir einen „fjellfrås“ oder „jerv“, den deutschen Vielfraß. Dem möchten wir in der freien Natur nicht so gerne begegnen, obwohl in Norwegen die Gelegenheit dazu besteht. Und dieses Exemplar – so stand es auf dem Schild – am 10.10.1997 von der Erzbahn bei km 11,5 überfahren worden. Dafür sieht er aber jetzt noch gut aus – wohl hervorragend präpariert.
Interessant war die Zusammensetzung der Zugreisenden: Wanderer, Outdoorspezialisten, Japaner, Durchreisende und Touristen wie wir. Mit der Verbindung von Narvik nach Kiruna und weiter nach Luleå konnte man den Nachtzug nach Stockholm erreichen. Von dort hätte man weitere Bahnfahrten in den Süden machen können. Fazit: Narvik wäre auch von Deutschland mit dem Zug zu erreichen. – Auch eine Erkenntnis.
Um 10.50 Uhr lief der Zug ein.
Pünktlich um 11.00 Uhr setzte er sich in Bewegung. Und ich muss sagen, was wir jetzt zu sehen bekommen haben, war spektakulär. Steil ansteigend fuhr der Zug hoch über den Rombaken: Als wenn man in einem Hubschrauber sitzt und den Fjord abfliegt.
- Die Qualität der Fotos bitte ich zu entschuldigen, da sie aus dem fahrenden Zug hinter Glasscheiben aufgenommen wurden.
Etwa 10 Minuten nach Abfahrt konnten wir aus etwa 190 m Höhe die Rombaksbrua sehen. Die 1964 eröffnete Brücke löste die alte, seit 1927 existierende Fährverbindung über den Rombaksfjord ab.
Rombaksbrua
Hier kommen ein paar Eindrücke
Rombaksbotn
Rombaksbotn
Rombaksbotn
Rombaken
Rombaksbotn
Wasserfall am Rombaksbotn
Søsterbekken
Katterat Station
Schneelandschaft
Schneelandschaft
Entlang der Strecke liegen die alten Bahnhöfe und zahlreiche Hütten, denn das Gebiet hier oben ist ein beliebtes Hüttengebiet. Nach ca. einer Stunde ist man an der schwedischen Grenze
Riksgränsen
Vassijaure am gleichnamigen See - und es geht durch eine verschneite Winterlandschaft.
Katterjåk
Vassijaure Station
Man muss schon schnell sein, um die tollen Aussichten von Wasserfällen, Tälern oder Bergen mit der Kamera einzufangen, denn ähnlich der Bergenbahn geht es auch hier durch zahlreiche, wenn auch nur kurze Tunnel.
Pahtajaure
Bald erreichen wir Torneträsk, den siebtgrößten See Schwedens. Er ist 70 km lang, der Bodensee 63 km. Der Torneträsk hat eine Fläche von 330 km², der Bodensee 536 km². Es heißt, er ist von Dezember bis Mitte Juni zugefroren. Wir schrieben heute den 22. Juni und er war nicht mehr zugefroren. Kalt war es hier oben aber schon, wie wir auch nachher in Kiruna feststellen mussten.
Torneträsk
Abisko Östre stasjon
Der Zugschaffner, der auch hier für das Bistro zuständig ist, akzeptierte keine norwegischen Kronen, so dass mit der Kreditkarte zu zahlen war. Damit habe ich den bisher kleinsten, jemals mit einer Kreditkarte bezahlten Betrag ausgeben können: Umgerechnet € 2,05 für Kaffee.
Der Zug macht einen Stopp in Kiruna, wo wir ausstiegen und auf den nach Narvik ankommenden Zug warteten.
Bahnhof Kiruna
Am Bahnhof steht eine Skulptur, die an die Wanderarbeiter erinnern soll, die um die Jahrhundertwende diese Bahnverbindung bauten.
Rallaren
Hier in Kiruna sahen wir auf der nördlichen Seite des Bahnhofs das riesige Gelände der Erzgruben und die langen Erzzüge. Die Züge bestehen aus bis zu 68 Waggons mit einer Ladung von 6.800 Tonnen Eisenerz. Beladen fährt der Zug mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h leer mit 60 km/h. Weitere Informationen findet man unter
https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrec ... 0%93NarvikIn Kiruna haben wir einen kurzen Spaziergang gemacht bei 4°C und einem eisigen Wind. Dort steppte nun wirklich nicht der Bär und so gingen wir zurück zur Wartehalle. Der nun aus Luleå kommende Zug war proppenvoll. Unsere reservierten Sitzplätze waren von zwei schwedischen Ehepaaren besetzt. Sie boten uns an, deren Plätze „ohne Aussicht“ zu nehmen, was wir natürlich ablehnten. Zunächst gaben sie vor, uns nicht zu verstehen. Aber mein Gesichtsausdruck muss dann doch wohl geholfen haben.
Die Aussichten auf der Rückfahrt waren ebenso toll, wie auf der Hinfahrt – allerdings interessanter auf der norwegischen Strecke.
In Schweden entdeckte ich an der schwedischen Bahnstation Sösterbekk dieses Haus.
Sösterbekk
Mangelnde Sprachkenntnisse könnten dazu führen, dass man dieses Gebäude für eine christliche Versammlungsstätte halten könnte. Ist es aber nicht, genau so wenig wie die „GODS EXPEDITION“ in Hell.
Wir waren wieder bei den beiden Wasserfällen Søsterbekken angekommen.
Søsterbekken
Nun war auch wieder der Rombak mit der Brücke und den am Nordufer des Ofotfjorden liegenden Bergen zu sehen.
Rombaksbotn
Kurz vor der Ankunft in Narvik konnten wir noch die im Bau befindliche Hålogalandsbru sehen – ein weiteres Meisterwerk der norwegischen Brückenbauingenieure.
Hålogaloandsbrua
Pünktlich um 17.45 Uhr waren wir wieder zurück in Narvik
Narvik Endstation
Wir fuhren zum Hotel und nun knurrte der Magen gewaltig, denn so richtig was im Angebot im Zugbistro war nichts. Und nun mit dem Frühstück von heute und zwei Muffins – da musste jetzt was Richtiges auf den Tisch.
Wir gingen in das Rallaren (Wanderarbeiter) Restaurant des Quality Hotels in Narvik, wo wir sehr gut gegessen haben und uns noch angeregt mit einem deutschen Ehepaar unterhielten, die wohl „auf der gleichen Schiene fuhren“, wie wir.
Dann ging es „schnaufend“ bergauf zum Hotel, das am Fuß der Seilbahnstation zum Narvikfjell lag.
Und so sah „unsere“ Strecke aus.
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Aber wenn ich so lese, was Ihr alles unternehmen wollt, das ist ja schon fast „Reisestress pur“.
Trotzdem: God tur.
Gruß
Ronald