2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon Canadier » Fr, 14. Jan 2022, 11:26

Hallo Ingo,
ich bin zwar kein "Insider" aber warum soll er das nicht aushalten?
Wir sind doch erst auf der ersten Seite dieses Trööööd´s.
Und groß bzw.wieviel jeweils in einem Beitrag steht, dürfte meines Meinung nach doch 69 sein!
Also hau rein! :super:
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Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon Canadier » Fr, 14. Jan 2022, 11:27

Canadier hat geschrieben:Hallo Ingo,
ich bin zwar kein "Insider" aber warum soll er das nicht aushalten?
Wir sind doch erst auf der ersten Seite dieses Trööööd´s.
Und groß bzw.wieviel jeweils in einem Beitrag steht, dürfte meines Meinung nach doch 69 sein!
Also hau rein! :super:

PS: ich hoffe deine Lichtorgel hat für den Rest eurer Reise die Arbeit eingestellt Bild
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Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon volkermuenster » Fr, 14. Jan 2022, 12:04

Moin Ingo,

lieben Dank für diesen interessant geschriebenen und reich bebilderten Bericht.
Ich finde es toll, dass du weiter schreibst. Klasse.

Ein paar Gegenden kenne ich noch von meiner 2021er Reise - da werden Erinnerungen wach. Das freut mich jetzt gerade in dieser Jahreszeit.

Ihr habt eine tolle Reise unternommen - auch mit dem Sensorproblem gut umgegangen und euch nicht unterkriegen lassen.

Bitte, bitte weitermachen... :-)

Gruß
Volker
"Man wird nie ein neues Land entdecken, wenn man immer das Ufer im Auge behält."
(Volksweisheit)
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Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon Ingo Martin » Fr, 14. Jan 2022, 16:52

Fünfter Reisebericht aus dem Norden Teil 1 vom 15. Juni – 19. 6.

Wer nicht reist, erlebt etwas weniger als wir bei unserer diesjährigen Nordreise.
Jeder Tag ist ein neues Erlebnis und eine neue Aufgabe.
Auch eine neue Erfahrung, die es zu machen galt.

Uns geht’s gut und für’s Wetter sind wir nicht zuständig.
Wir müssen uns mit ihm arrangieren, es aushalten mit ihm,
ohne den Petrus einen krummen Hund zu heißen.
Er ist aber trotzdem einer.
Die Technik scheint wieder im Lot zu sein.

Und nun viel Zeit und spaß beim lesen!

Samstag, 15. Juni 2019, Stabbursnes – Alta, 07:30 Uhr grauer Himmel, 7 Grad, 163 Kilometer gefahren

Heute früh bin ich früher aufgestanden, um den gestern begonnenen vierten Reisebericht fertigzustellen und in die Fläche zu geben. Wir sind nun schon 4 Wochen auf der Walz, gefühlt eigentlich schon länger.
Wir machen ein gemütliches Frühstück. Die Franzmänner sind schon abgefahren. Langsam hebt sich die Wolkendecke und die Sonne kommt raus. Wie der Internet-Wetterbericht auch prophezeite.
Um 10:00 Uhr sind wir abgefahren, 12 Grad bei NW-Wind. Wir fahren die E 6 nordwärts am Porsangerfjord entlang. Es ist Niedrigwasser und viele Watt-Flächen sind für die Vögel geöffnet wie eine Speisekarte. Im Watt liegen viele große Felsbrocken. Vom Fjell fließen unzählige Bäche in den Fjord. Kleine Farmen mit Schafen und Rindern sind an der Straße, das Gras ist schön grün, die Birken haben ausgetrieben. Nadelbäume sehen wir keine.
Zu der Ausstattung der Häuser am Straßenrand gehören: PKW, Schneemobil, Quart, Wohnwagen und Boot. Norwegischer Standart.

In Olderfjord fahren wir die E 6 westwärts nach Skaldi. Das Nordkapp, das 129 Kilometer entfernt ist, lassen wir rechts liegen. Zu viel Rummel.

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In Norwegen waren wir schon am Südkap bei Lindesnes, am Westkap bei Maloy, mich reizt es nicht, das Nordkapp zu besuchen.
Nach Alta, unserem heutigen Ziel, sind es noch 112 Kilometer.
Wir fahren vor Skaidi über ein erstes Fjell mit 238 m Höhe und bemerken je höher wir kommen, wie die Vegetation zurückgeht, Birken und Sträucher sind erst im austreiben, Schneereste liegen am Berg. Skaidi erreichen wir gegen 11:00 Uhr bei 9 Grad. Unten im Tal ist wieder alles grün. Nun ist Kurs Süd angesagt. Wir fahren durch das Repparfjorddalen an der Repparfjordselva entlang und sehen einen Seeadler über dem Fluss kreisen.
An einem Wasserfall legen wir einen Stopp ein und genießen die schöne Landschaft und das Rauschen des Wassers.

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Danach geht es etwa 20 Kilometer über eine Hochebene mit grenzenloser Weite. Das Sennafjell ist 385 m hoch. Jedes zweite Fahrzeug, das uns entgegenkommt, ist ein Womo oder ein Motorrad mit Kurs Nordkap. Auch Radfahrer sind unterwegs.

Nach längerer Fahrt sehen wir den Altafjord, die Abfahrt vom Fjell war steil. Mit jedem Meter weniger Höhe wird die Landschaft grüner, Wiesen, in denen Löwenzahn und Butterblumen blühen sind am Wegesrand. Wir nähern uns Alta und der Samstagsverkehr nimmt zu.
Um 13:00 Uhr erreichen wir den Alta Strand Camping und buchen uns für 3 Nächte ein.

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Gleich nach dem aufstellen des Wohnwagens machen wir uns auf den Weg, um eine Gaskartusche für den Char Broil Grill zu kaufen. Beim Baumarkt war nichts, der Caravan Händler hatte keine, die Gastankstelle war schon zu.
Dann haben wir bei einem Intersport Fachgeschäft vorbeigeschaut und wurden fündig.( unser CP hätte auch Gaskartuschen gehabt, das haben wie erst später gesehen)
Wir haben eine schraubbare Gaskartusche gekauft, weil ich auch probieren wollte, ob und wie der neue Gasgrill funktioniert.
Gleich nebenan war ein REMA Supermarkt, bei dem wir einkauften. Auch schöne Sommer Koteletts für den Grill.
Danach sind wir wieder zum CP zurückgefahren. Immer schön vorsichtig, um die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten auch einzuhalten. 40 in der Stadt, 50 bzw. 60 in Stadtnähe, 70 bis 80 auf Landstraßen, 80 bis 90 auf Fernstraßen. Die ersten Starenkästen (Blitzer) wurden schon registriert. Und es ist unheimlich teuer, wenn man zu schnell fährt.

Auch die Franzosen sind wieder da. Und hier sind auf diesem großen Campingplatz wirklich nur ganz wenig Duschen!

Zurück am CP haben wir bei Sonnenschein Tee getrunken und Augenpflege betrieben.
Ab 17:00 Uhr wurde der Grill mit der Gaskartusche ausprobiert. Funktionierte perfekt. Gerti hat die Koteletts gewürzt, einen Salat gemacht, ich habe die Kotelett und zwei gekochte Kartoffeln auf den Grill gelegt. 20 Minuten später wurde zu Abend gegessen.

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Der Aufwand beim Saubermachen vom Grill war größer als angenommen. Größerer Grill – größere Sauerei, so die Formel. Wieder was gelernt.

Jetzt um 22:30 Uhr sitzen wir bei vollem Sonnenschein im Wohnwagen, die Sonne ist noch mindestens eine Handbreite über dem Horizont. Sie scheint hier oben nicht unter zu gehen.

Sonntag, 16. Juni 2019, Alta, Besuch des Alta Museum

Um 08:45 ist der Himmel noch leicht grau, es geht ein leichter NO-Wind. Aber bereits beim Frühstück ist der Himmel nur noch leicht bewölkt und die Sonne scheint und wärmt uns den Pelz.
Um 10:45 fahren wir ein paar Kilometer, um zum Parkplatz des Alta Museum zu kommen.

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Um 11:00 Uhr kaufen wir zwei Eintrittskarten und beginnen mit dem Rundweg durch die Felsritzungen in Hjemmeluft. Einem Weltkulturerbe Felskunst in Alta.
Gefunden 1960 – 1970, ca. 6.000 Figuren, Felsritzungen, Felsmalereien und Siedlungsgebiete angegliedert an die Felskunst. 2.000 bis 7.000 Jahre alt, 5 Gebiete, Hjemmeluft ist das größte und einzige, welches für die Öffentlichkeit erschlossen ist.
Die nachfolgenden Bilder der Felsritzungen am Altafjord sind eindrucksvoll.

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Wir waren 3tunden unterwegs.
Danach haben wir die Ausstellung besucht und manches über das Leben der Bevölkerung vor vielen Jahrhunderten erfahren.

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Im Anschluss an den Museumsbesuch sind wir zum fischen an die Pier von Amtmannsnes gefahren, es war Hochwasser. Und fünf Küchen-Seelachse wurden gefangen.

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Einige haben sich wieder vom Haken losgerissen und konnten die Freiheit weiter genießen. Vermutlich mit Zahnschmerzen. Ich muss das fischen auch erst wieder lernen, 2016 hatte ich zum letzten Mal eine Angel in der Hand, die vom Seelachs gekrönt war.
Letztes Jahr bei der Reise Rund um Großbritannien waren kaum Angelspots.

Drei der Küchen-Seelachse wurden gewürzt, in Alufolie verpackt und auf dem Grill bei 150 Grad 30 Minuten gegrillt. 10 Minuten zu lange, wir sind ja noch am lernen. Mit Salzkartoffeln waren die Seelachserl eine gute Abendmahlzeit.
Und das Grillreinigen hat sich heute nur auf’s lüften reduziert.

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Jetzt um 21:30 Uhr scheint die Sonne am blauen Himmel noch kräftig in den Wohnwagen und heizt ihn auf. Der kleine Freund wurde die letzten Tage immer arbeitsloser. War auch Zeit.
Am Altafluß in 20 Meter Entfernung vom Wohnwagen gehen die Lachsangler ihrem Hobby nach. Fliegenfischen auf Lachs. Bis zum Bauch im Wasser oder vom Flusskanu aus, das mit viel Außenborder-Krach flussaufwärts zu anderen Fischgründen fährt.

Und aufgrund der hohen Tarife für’s Lachsangeln sind die Fischer permanent auf Achse, um einen oder mehrere zu erwischen. Tag und Nacht. Wobei es ja keine Nacht (Dunkelheit) gibt.
Irgendwie verliert man durch den Rundumsonnenschen das Zeitgefühl.

Montag, 17. Juni 2019, Alta

Heute machten wir einen faulen Tag. Spät aufstehen, wandern auf die Sprungschanze,

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mit Erfolg fischen an der Pier, Kaffee trinken, rumgruschteln und saubermachen. Das war’s für heute.
War auch ganz schön so. Und das Wetter hat mitgespielt.

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Bis vor kurzem. Als sich die Sonne hinter die Wolken verzog und Väterchen Frost kam.
Es war draußen nicht mal mit einer Decke um die Schultern auszuhalten, um zu lesen.

Und nun geht’s weiter mit dem lesen über Schloss Hubertus von Ludwig Ganghofer.

Dienstag, 18. Juni 2019, Alta – Rotsundelv, 208 Kilometer in vier Stunden meist an Fjorden entlang oder gaach rauf und runter gefahren, grauer Himmel

Heute hat das schöne Wetter ausgelassen, das wir die letzten Tage so genossen haben. Aber man sollte nicht undankbar sein und es so nehmen, wie es kommt.
Wir sind um 10:30 Uhr bei 13 Grad vom CP in Alta aufgebrochen. Über die E 6 ging es bis Isnestoften nördlich am Altafjorden entlang. Wir hatten schöne Ausblicke in den Fjord und die Berge rundum.

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Dann ging es westwärts am Langfjorden entlang, in dem einige Lachszuchtkäfige im Fjord installiert waren.
Fotografierverbotsschilder waren zu sehen. Damit niemand auf die Idee kommt und Industriespionage betreibt. Ich sehe darin eher eine Umweltsünde und Überdüngung der Fjorde.
Eine Tagesbaustelle mit Einbahnverkehr stoppte unsere Fahrt kurz. Immer wieder fuhren wir durch Tunnels. Die Landschaft entlang der Fjorde wurde immer grüner, die Birken und das Gras höher. Nadelbäume gibt es hier noch nicht. In einem Gatter wurden Rentiere wie Schafe gehalten. Farmen mit Kühen, die auf der Weide stehen, Pferde am Fjord und einzelne Rentiere, die die Straße queren sahen wir unterwegs.

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Dann fuhren wir über das Kvaenangsfjell, 401 m hoch, und hatten einen weiten Blick in die Fjorde.

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Doppelte Schneefanggitter zeigen uns, was im Winter hier los ist. Bei der Abfahrt vom Fjell sahen wir viele Rentierherden, die im Birkenwald grasen.
Warnschilder zeigen Rentiere und Elche zugleich.
In Storslett wollten wir ursprünglich bleiben, die CP waren nahe der E 6 und wir gut in der Zeit. Deshalb sind wir ein paar Kilometer weiter gefahren und haben beim kleinen CP Rotsund um 14:00 Uhr Stopp gemacht und für zwei Nächte einklariert.

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Bei der netten Besitzerin haben wir unsere alten, nicht mehr gültigen 200-NOK-Scheine aus 2016 eingetauscht, die wir sonst bei einer Bank einlösen müssten.
Erstmals haben wir die Markise ausgefahren und den Windschutz aufgestellt, wir campen ja auf Wiesengrund.

Um 15:30 Uhr haben wir noch eine kleine Erkundungstour zum Lyngenfjord gemacht, dessen Berge bis 1.600 m hoch sind. Wohlgemerkt, wir befinden uns auf Meereshöhe. Das Lyngsfjellan ist noch voller Schnee. Schade, dass das Wetter stark bewölkt ist, bei Sonnenschein muss der Blick grandios sein.

Zurück am CP haben wir durchgeschnauft und unser Abendessen aus Gertis Bordküche gegessen. Es hat noch weiter zugezogen und zu regnen begonnen. Gut für die Markise, die dadurch saubergespült wird. Hoffentlich.
Die Schnaken haben uns erstmals entdeckt und werden mit den verfügbaren Bordmitteln in Schach gehalten.
Am CP sind einige Motorradfahrer angekommen, auch ein Niederländer mit Klappcaravan. Und wir dachten bei unserer Ankunft, dass wir die einzigen Camper wären.
Jetzt, am frühen Abend singen die Cuba Boarischen vom Stick und ich vermute, dass sie noch nie den Lyngenfjord beschallt haben. Premiere für sie, sozusagen.

Mittwoch, 19. Juni 2019, PKW-Ausflug nach Skjervoy (866)

Heute machen wir bei sehr bescheidenem Wetter einen Ausflug ins Fischerdorf Skjervoy auf der Halbinsel Kagen.
Beim Aufstehen um 09:00 Uhr hängt die Wolkendecke bei 100 Meter über uns. Es hat aber nur wenig genieselt. Schade, dass die Sicht auf die Lyngenalpen durch die Wolken versperrt war, so oft kommen wir wohl nicht mehr her!

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Nach dem Frühstück konnten wir ein kleines Problem, das uns schon länger beschäftigte, mit Hilfe von Stefan, einem unserer Söhne lösen.

Wir haben hier in Rotsund zwar einen ruhigen Stellplatz in der Nähe der E 6, aber nur seidendünnes Internet. Weil wir zwei neue Reifen für den Wohnwagen brauchen, die ja nicht überall zu haben/montieren sind, haben wir ihn gebeten, in unserer nächsten Station Tromsö nach einem Reifenhändler zu suchen, der die Abmessungen 195 R14-C mit dem Lastindex 106/104 auf Lager hat. Oder für uns bestellt.
Und schon wenig später – auf unserer Fahrt nach Skervoy hat Stefan gemailt, dass er fündig geworden ist.

Und wie sind wir drauf gekommen, dass wir neue WW-Reifen für einen erst zwei Jahre alten WW brauchen?
Beim movern, also dem einparken des Wohnwagens am Stellplatz, war der Anpressdruck des Movers an den Reifen nicht stark genug, die Rolle ging durch. Der WW kam z.B. nicht auf einen Auffahrtkeil oder zuletzt über ein kleines Buckerl. Deshalb wollten wir schon bei einem Caravanhändler den Mover-Antrieb nachjustieren lassen. Erst gestern habe ich das 2mm-Profil beim Reifen entdeckt, der der Grund für’s durchdrehen sein kann.

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Dass die beiden WW-Reifen unterschiedliche Profildicken haben, also ungleich abgefahren sind, ist mir noch nicht klar. Vielleicht werde ich zuhause die Achse vermessen lassen müssen?

Die Fahrt über die Halbinsel war abwechslungsreich, mal am Fjord, mal unter dem Fjord durch, mal über eine hohe Brücke.
Aber der Reihe nach. Wir hatten einen Baustellenstopp beim Maursundtunell, der gute 2 Kilometer lang und 92 Meter tief unter den Fjord durchführt.

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Es ging mit bestimmt 12 – 15 % runter und rauf. Deshalb war diese Strecke lt. Landkarte auch für Wohnwagen gesperrt.

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Die einspurige Brücke über einen folgenden Fjord habe ich bei der Reisevorbereitung im Winter als guten Angelplatz entdeckt. Weil es Niedrigwasser war, als wir über sie fuhren, haben wir einen Spaziergang am Ufer gemacht.

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Ein Rotschenkelpärchen hat lautstark protestiert, als wir zu nahe an sein Nest kamen.

Bei REMA haben wir später unterwegs eingekauft, bevor wir in Skjervoy eine Hafenrunde drehten. Eine große Fischfabrik verarbeitet die in der Hochsee gefangenen Fische. Zahlreiche kleinere Trawler lagen im Hafen. Arbeitslos. Weil der Winterdorsch (Skrei) bereits gefangen, getrocknet und verkauft ist. Bis nächstes Jahr dümpeln und rosten die Boote nun vor sich hin.

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Weil uns die NOK ausgehen, haben wir noch bei der SPAREBANK Nord-Norge 4.000 NOK gezogen. Wir zahlen gerne bar. Andere Norweger kaufen sich ein Eis und zahlen mit Karte.

Bei der Rückfahrt gegen 14:00 Uhr und steigendem Wasser habe ich vor der Brücke geparkt und mich von Gerti für eine Stunde zum fischefangen verabschiedet. Mit zwei Ruten und Gaff.
Ich bin zur Brückenmitte gewandert und habe im etwa 15m tiefen Fjord bei auflaufendem Wasser mit unterschiedlichsten Pilkern mein Glück versucht.

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Nicht ein Biss die erste Zeit. Auch andere Fischer hatten keinen Biss. Dann habe ich einen Gummifisch als Köder genommen und ihn ganz unten am Meeresboden auftippen lassen und wieder angehoben. Viele Male, dasselbe Spiel – dann ein Ruck an der Angel. Und dann zappelte ein etwas größerer Fisch am Haken. Beim Einholen der Angel habe ich dann einen Dorsch an der Angel gesehen, der sich (vor dem Grill oder der Bratpfanne) gewehrt hat. Weil er ja gute 10 m unter mir im Fjord schwamm und ich Angst hatte, ihn beim hochkurbeln zu verlieren, bin ich 150m mit dem Fisch an der Angel zum Ufer gegangen und habe ihn mit dem Gaff herausgezogen. Der Kehlstich ins Herz hat ihm das Leben genommen. Ich war erregt.

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Dann bin ich zu Gerti, die im Galaxy saß gegangen und wir haben den schönen Dorsch in Plastiktüten verpackt. Ich bin zu Fuß zur Brückenmitte gewandert, Gerti ist mit dem Galaxy nachgekommen, meine restlichen Angelsachen waren ja noch auf der Brücke. Nach dem einpacken der Angelsachen sind wir zum anderen Ufer gefahren, ich habe den Dorsch ausgenommen.

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Die Eingeweide wurden an die Möwen verfüttert, die sich wie immer ein Rennen um die besten Teile lieferten. Ohne Rücksicht auf Verluste.

Nun ging die Fahrt wieder zum CP in Rotsund zurück.
Nicht ohne den Laptop und Huawei-Router einige Male zu bemühen, ins Internet zu kommen. Stefan wollte ggf. noch was wg. der Reifen mailen. Nichts zu machen. Der Nebel und Regen haben sämtliche Internetstrahlen verschluckt. Egal, Morgen werden wir weiter sehen.
Gerti hat den Dorsch filetiert und vier Stücke für das Abendessen vorbereitet. Den Rest hat sie eingefroren.

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Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, Wohnwagenwasser auffüllen, Bilder runterladen, Reisebericht schreiben etc. Dann wurde der Dorsch gebraten und mit Salzkartoffeln und Salat verspeist. Lecker und fangfrisch.
Nach dem Essen haben wir ein Gläschen Whisky auf den Dorsch getrunken.
Später haben wir die CP-Besitzerin zu uns in den WW eingeladen, mit ihr nett geplaudert und Bilder des heutigen Tages angesehen. Sie kam später noch einmal zu uns und hat uns die Blumen, die wir heute fotografiert haben, namentlich erläutert. Eine nette Frau!

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Zwischenzeitlich ist es 21:30 Uhr, Lesezeit für Gerti, Schreib-Finish für Ingos Tagesbericht. Und der Nebel ist nun auf etwa 50 m gesunken, fast zum greifen.
Aber was soll‘s – Morgen ist ein neuer Tag. Neue Reifen – ein neues Glück. Wer weiß es schon genau.

Nun ist der Teil 1 des 5. Reiseberichtes fertig.
Fortsetzung folgt
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Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon syltetoy » Fr, 14. Jan 2022, 19:41

Wirklich fein zu lesen, schön das es noch weiter geht.
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Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon Ingo Martin » Fr, 14. Jan 2022, 20:24

Fünfter Reisebericht aus dem Norden, Teil 2 von 20. Juni – 22. Juni

Donnerstag, 20. Juni 2019, Rotselv – Skittenelv, 131 Kilometer in 2:45 Stunden gefahren, zwei Fährüberfahrten, neue Reifen für den WW montiert

Heute früh habe ich auf’s Gas gedrückt, wir haben was ganz wichtiges vor. Neue WW-Reifen in Tromsö wären zu montieren, wenn alles klappt.

Um 08:00 Uhr sind wir schon aufgestanden, das Wetter ist passabel, ein wenig Sonne, noch niedrige Wolkendecke, die sich beim Frühstück hebt.
Wir spannen an und der Mover dreht schon wieder durch. Ich habe gestern noch extra den Reifenruck von 4,5 auf 5,0 Bar erhöht. Was nichts brachte. Das Profil ist im Eimer.

Dann verabschieden wir uns um 09:30 Uhr bei der netten CP-Gastgeberin und fahren die E 6 zügig nach Olderdalen.
Wir erreichen die fast volle Fähre um 10:05 Uhr als letzte, dann schließt sich die Klappe und zwei Minuten später sind wir über den Storfjorden nach Lyngseidet unterwegs. Und 462 NOK für ein 10m Bil (Auto) los.

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Wir sind im Windschatten der Fähre an Deck geblieben und haben das grandiose Panorama der „Gebirge am Meer“ erlebt. Leider ist die Wolkendecke auf ¾-Mast stecken geblieben so dass wir die Gipfel der Lyngenalpen nicht sehen konnten.

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Nach einer ½ Stunde haben wir Lyngseidet erreicht und die Kolonne der Mitfährer setzte sich auf der Straße 91 in Bewegung zum nächsten Fährterminal in Svendsby.

Das Frühjahr und seine Vegetation sind sehr ausgeprägt und erfreuen unsere Sinne nach zwei Tagen schlechtem Wetter. Lupinen, Löwenzahn, Sauerampfer, Schyrenkraut, Lichtnelken und Butterblumen blühen in satten Wiesen. Links und rechts der Straße begleiten uns hohe Berge mit Schnee – einfach schön.

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In Svendsby erreichen wir die Fähre nach Breivikeidet rechtzeitig und sind wieder die letzten, die auf die Fähre fahren, die 20 Minuten später, nach Überquerung des Ullsfjorden, anlegt. Und schon wurden wir 484 NOK für ein Bil 10-12m los. Jeder schätzt die Fahrzeuglänge anders! Und bei 12,5m sind wir wirklich bei unserem Gespann.

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Die Fahrt auf der 91 Richtung E 8, die nach Tromsö führte, war mit vielen Straßenschäden gespickt und holperig. Nach einiger Zeit sahen wir Tromsö, das zum Teil am Festland und zum größeren Teil auf der Tromsoya Insel liegt.

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Gerti hat die Adresse des Reifenhändlers Vianor ins Navi eingegeben, das uns von der E 8 in einen Unterwassertunnel zum Stadtteil Breivika lenkte.
Kurz nach 12:00 Uhr waren wir da und konnten versichert sein, dass Stefan’s Angaben zu den Reifendimensionen richtig angekommen sind. Wir wurden auf Termin 14:00 Uhr gesetzt und haben den Wohnwagen abgehängt und Brotzeit gemacht. Noch während der Brotzeit wurden wir in Halle 2 zum Reifenwechsel gebeten.

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Mit dem Mover konnten wir die Schwelle zur Montagehalle nicht „erklimmen“ und mussten schiebend nachhelfen. Dann wurde der Wohnwagen beidseitig angehoben und die Reifen wurden gewechselt.

Für den Monteur war es seine Erste Wohnwagen Reifenmontage, wie er mir sagte. Hat er aber gut hinbekommen. Nachdem das Profil der neuen Reifen wesentlich dicker ist, hat der Moverantrieb fester an den Reifen gedrückt als vorher. Wir haben an der Schwelle der Montagehalle den Test gemacht und gewonnen. Und später bei den Auffahrkeilen gestetet. Passt scho!

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Nach dem zahlen sind wir 25 Kilometer zum CP Skittenelv, den wir um 14:30 Uhr erreichen, gefahren, die Straße war eher ein Dritte Welt Weg, der am Grotlisundet entlangführt.
Durch ihn geht der gesamte Schiffsverkehr, den wir von unserem Stellplatz bestens sehen. Wie weiland an der Kieler Förde, nur mit weniger Nebel.

Hier wollen wir drei Tage bleiben und ausspannen, Tromsö besuchen und faul sein. Nach dem aufstellen, das mit dem bestens funktionierenden Moverantrieb ein Leichtes war, haben wir Kaffee getrunken. Unter der Markise und im notwendigen Windschutz vom Wohnwagen, Auto und Strandsegel im puren Sonnenschein.

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Natürlich fallen einem so geschützt auch mal die Augen zu. Eine Möwe hat sich zu uns gesellt und wartete auf Futter, das wir auch gaben.
Auch wenn der Kühlschrank noch mit einigen Fischportionen gefüllt ist, bei Hochwasser hat mich der Jagdtrieb gepackt und ich habe am Steg gefischt. Außer Algen und Tang war nichts zu fangen.

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Stefan hat angerufen und wir konnten ihm freudestrahlend berichten, dass seine Mithilfe uns zu neuen Reifen und zum Movererfolg verholfen hat.

Beim Telefonieren wollte sich ein anderer Camper zwei Meter neben uns aufstellen, dem ich klipp und klar zu verstehen gab, dass es eine 4 Meter Abstandsregel gibt, die er einzuhalten hat. Er hat sich daraufhin wieder verzogen.
Weil der Wind nicht schwächer wurde haben wir die Markise und den Windschutz abgebaut. Und weil das Wetter die nächsten Tage nichts Gutes verspricht, ist eine trockene Markise im Köcher auch gut.

Im Fjord ist eine Menge Schiffsverkehr, die Vesteralen ist nordwärts durchgefahren, viele Versorger und Lastschiffe, auch Fischtrawler sind unterwegs.
Jetzt um 22:45 ist Niedrigwasser, Möwen und Eiderenten, auch Sturmseeschwalben sitzen auf den kleinen, trockengefallenen Inselchen und fressen.

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Die Sonne geht langsam unter. Gerti und ich sitzen im gleißenden Sonnenschein bei laufendem Heizlüfter im Wohnwagen und warten auf die Lesestunde.
Eine große Hurtige fährt südgehend durch den Fjord. Gibt es die Trollfjorden?

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Freitag, 21. Juni 2019, Ausflug nach Tromsö, 60 Kilometer gefahren

Um 08:45 Uhr ist es bewölkt, es hat 15 Grad und ist Niedrigwasser. Die Eiderenten sitzen im Tang und unsere Hausmöwe wartet schon auf ihre Brotzeit.

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Um 10:30 Uhr sind wir nach Tromsö gefahren. An der Eismeerkathedrale findet eine Beerdigung statt, deshalb besuchen wir sie nicht. Wir fahren gleich weiter zur Fjellheisen-Seilbahn, die bei dem derzeitigen Wetter vom Gipfel einen schönen Blick auf Tromsö verspricht.
Wir zahlen NOK 50 für zwei Stunden Parkplatz, gehen zur Kasse und zahlen 420 NOK für die Seilbahn, und schon sind wir etwa 50 EUR los.
Bei der nächsten Seilbahn sind wir dran und fahren mit der Gondel zur Bergstation. Ein erster Blick auf Tromsö und die umliegenden Inseln und Berge ist schon schön.

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Wir wandern herum, bauen Steinmännchen für uns und unsere Lieben und genießen den Blick von oben.

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Ein Chinese bat mich, ihn zu fotografieren – er revanchierte sich mit einem Bild von uns.

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Mit dem Fernglas erspähen wir den Reifenhändler, bei dem wir gestern waren und den Parkplatz beim Nansen-Museum, den wir für den Tromsöbesuch aufsuchen wollen.

Um 13:15 lief die Parkzeit ab und wir machten uns auf, um die Rückfahrt mit der Gondel anzugehen. Und ein Spezialsefi am langen Arm war zeitlich auch noch drin.

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Über die hohe Brücke sind wir dann zum Nansen-Parkplatz gefahren um den Galaxy abzustellen. Aber der Parkplatz kostete und unsere Kreditkarten wollte der Automat nicht. Bei einer Tankstelle in der Nähe habe ich mir eine Handvoll Münzen eingetauscht und den Parkautomaten mit 80 NOK gefüttert.
Nun konnten wir beruhigt bis 16:15 Uhr Tromsö ansehen. Zuerst haben wir das Polar Museum besucht. Senioren zahlen nur einen halben Preis, mit 70 NOK waren wir dabei.

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Zwei Stunden lang haben wir unzählige Exponate von Reisen der Forscher und Entdecker von Wilhelm Barents über Nansen und Roald Amundsen gesehen.

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Amundsen war damals ein richtiger Medienstar. Die armen Menschen haben doch mehr gefroren als wir auf unserer Reise. Sie hatten ja keinen kleinen Heizlüfter an Bord. Und die Kleidung war aus Baumwolle. Die Waffen, mit denen sie Robben, Walrössern und Eisbären nachstellten, waren ausreichend dimensioniert um sie entsprechend zu dezimieren.

Eine Eisbär-Selbstschuss-Anlage war besonders genial konstruiert. Ein Gewehr wurde in einem Holzkasten befestigt, der gespannte Hahn mit einer Umlenkung zu einem Stück Fleisch versehen. Der Eisbär steckte, um das Fleisch zu fressen, den Kopf in die Kiste, zog am Fleisch und der Schuss ging los. Er hat sich selbst gerichtet. Einer hatte ein Gewicht von 700 Kilogramm!

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Und die Eisfüchse, die sich die Damen früher um den Hals hängten, sind in Schlagfallen umgekommen.

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Junge Seehunde hat man erschlagen und das Fell für Winterstiefel verarbeitet.
Als Brigitte Bardot unter die Tierschützer ging und das unselige Robbenerschlagen in Kanada mit Erfolg anprangerte, hat das die Medien kurz interessiert. Seehundstiefel waren danach unverkäuflich.
Das Polarmuseum war sehr sehenswert.

Danach haben wir eine Tromsörunde gedreht.

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Beim Hafenrundgang sahen wir viele Pub’s und Hotels, überall wird gebaut. Der riesige Viking Kreuzfahrer an der Mole und die weiter entfernt liegende MSC Preciosa spuckten ihre Kunden aus, die durch Tromsö wandelten oder mit Bussen kutschiert wurden.

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Weil es zwischenzeitlich regnete wurde die Stimmung trist.
Wir suchten nach einem Geschäft, um einen 24 cm Pfannendeckel zu kaufen. In drei Parallelstraßen haben wir nicht ein „Haushaltwarengeschäft“ gefunden, Friseure und Thai-Massagen haben Konjunktur. Und viele leere Geschäfte sahen wir, deren Konjunktur ausgelaufen war und sie geschlossen waren.
Beim Rathaus wurde zur Midsommernacht eine Musikbühne aufgebaut, das Fest wird vom Regen vernasselt. Die Tromsö Kathedrale war gut besucht.

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Hier in der „Altstadt“ von Tromsö lebt alles vom Tourismus. Viele alte Häuser wurden liquidiert und durch Betonbauten ersetzt. Und von den 2.000 Studenten habe ich nichts entdeckt.
Um 16:00 Uhr sind wir wieder beim Auto und tanken um fast 90 EUR voll.
Dann kaufen wir beim EUROSPAR noch für die kommenden Tage, die wir auf der Insel Senja verbringen wollen, ein.

Gerti hat Spieße mit Reis und Salat zum Abendessen serviert, es regnete und der Wetterbericht hatte mit seiner Vorhersage leider Recht.

Und wenn man der Vorhersage bis nächsten Freitag Glauben schenkt, regnet es permanent hier in Tromsö. Und auch dort, wo unsere Reise hingeht, sieht es nicht gut aus.

Um 19:30 Uhr fährt die Nordlys nordgehend, um 22:45 Uhr die MSC, dieser 8-stöckige Stinkstiefel mit blau qualmendem Schornstein vorbei und um 22:50 Uhr die Kong Harald südgehend durch den Fjord. Wir haben sogar bei Regen einen schönen Balkonblick.

Gerti und ich machten unsere Lieblingsbeschäftigungen, stricken, schreiben, Bilder verbessern und danach lesen.

Samstag, 22. Juni 2019, Ruhetag in Skittenelv

Regentag, fast durchgängig. Also Zeit für ganz wichtiges. Frühstücken, Wäsche waschen, Reisebericht fertigstellen, Radio in die Gänge bringen, in den Fjord schauen.

Weil in Norwegen UKW eingestellt wurde und nur noch DAB+ funkt, haben wir seit Tagen keinen Radioempfang mehr. Und weil wir die diversen Musiksticks schon fast auswendig kennen, habe ich mal im Internet nach Rundfunkfrequenzen in Norwegen gesucht. Dabei habe ich erfahren, dass nur noch DAB gesendet wird. Und weil wir ja ein DAB+ Digital Radio dabeihaben, wurde ohne Gebrauchsanleitung und nach viel Knöpfchengedrücke aus den gespeicherten Münchener Sendern plötzlich Norwegische, norwegisch gesprochen und gesungen. Jetzt hören wir NRK JAZZ, der zu der tristen Stimmung und den Regentropfen gut passt.

Wir sind uns noch nicht so recht klar darüber, wie unsere Reise weiter geht. Die Wettervorhersagen für Senja, die Vesteralen und Lofoten sind miserabel. Wir sind Sonnenkinder, wollten auf Senja wandern und die Insel erkunden. Nur ein kleines regenfreies Zeitfenster zeigt sich am Sonntagnachmittag bis Dienstag früh. Mittwoch ganztägiger Regen in der Region.
Und weil wir hier oben im Gebirge, das aus dem Meer steigt, sind, hängen die Wolken auf halbmast und wir sehen die Schönheit der Landschaft nicht.
Ich möchte heute noch den Reisebericht ins Netz geben während Gerti im Regengwand am Strand spazieren geht und sicher wieder einige Schätze gefunden hat.

So, nun ist Schluss mit dem aufwändigen Geschreibsel. Auf ins Mail und Bilder zum Geschreibsel raussuchen, die dazu passen, damit die Leute was zum lesen haben.

Natürlich ist die Möwe wieder da und schaut treuherzig in den Wohnwagen hinein, ab und zu piepst sie um auf sich aufmerksam zu machen. Und ein Stückchen Brot ist immer drin. So gewinnt man Freunde....
Und der Wohnwagen ist wieder startklar gemacht für die morgige Weiterreise.

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Ende des Fünften Reiseberichtes.
Fortsetzung folgt
Ingo Martin
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Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon MaEgWe » Sa, 15. Jan 2022, 12:14

Hallo Ingo,
ein toller Reisebericht, den ich bisher verschlungen habe. Ich hoffe, dass wir in 7 Monaten wieder mal in Nordnorwegen sind.
Ich freue mich auf die weiteren Teile.
Martin
Freundliche Grüße
Martin

Zu unseren Reiseberichten https://maegwe.jimdofree.com/
MaEgWe
 
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Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon Ingo Martin » Sa, 15. Jan 2022, 21:03

Sechster Reisebericht aus dem Norden von 23. Juni – 29. Juni

Sonntag, 23. Juni 2019 Skittenelv – CP Norwegian Wild in Tranoybotn (Insel Senja),
207 Kilometer in 4 Stunden gefahren


Um 07:30 Uhr ist alles grau, leichter Regen und eine niedrige Wolkendecke lassen keine Konturen aufkommen. 9 Grad und SW-Wind sind noch erträglich.
Jonathan, die Hausmöwe sitzt auch schon vor dem Wohnwagen, als ich zum Sani marschierte.
An den immerfort währenden Gezeitenwechsel haben sich die Eiderenten, Sturmseeschwalben und Möwen schon gewöhnt, sie erscheinen rechtzeitig zur Brotzeit und zum Ruheplatz.
Wir sind heute schon etwas früher dran, weil wir wieder auf die Walz gehen, mit noch unbestimmtem festem Ziel. Der in der nächsten Wochen zu erwartende Regen lässt keinen Grund zur Freude aufkommen, unsere Stimmung ist gedrückt.

Um 09:00 Uhr sind wir schon abmarschbereit und fahren die Holperstraße am Fjord entlang nach Tromsö.
Eiderentenmütter mit Jungen, Schafe, Pferde, verschlafene Häuser und geschlossene Geschäfte sehen wir am Sonntagmorgen.

Eine Aida und ein Kreuzfahrtschiff der Princess Cruises liegen schon an der Pier und der Tromsöer Touristenrummel beginnt auf’s Neue.

Die E 8 führt uns am Ramsfjorden und Balsfjorden entlang nach Nordkjosbotn, dann wechseln wir auf die E 6 und fahren bis Olsborg. Die Berge im grünen Tal sind immer noch in Wolken auf der Nordlichtroute, wie dieser Abschnitt auf der E 6 heißt. Die Straße ist gut und schnell zu befahren, es läuft.

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Wir sehen eine Rentierherde grasen. Auch einen Pass erklimmen wir und fahren auf 234 Höhenmeter. Einen Sami-Shop am Wegesrand lassen wir links liegen, der ist was für Touristen, nicht für uns Reisende.

Ab Olsborg fahren wir die Straße 855 bis Finnsnes.
An einem Parkplatz schmeiße ich den Laptop mit meinem Router an, der die beiden 5. Reiseberichte endlich an Familie und Freunde senden soll.
Ich habe den Reisebericht extra geteilt, um ihn in Skittenelv senden zu können, was aber trotzdem nichts half. Hauchdünne Leitung und schlechter Standort für meinen Router.

Die Landschaft wird immer grüner, Birken bekommen durch Kiefern Freunde und der Wald wird bunter. Immer wieder werden wir auf Elche (Elgtrekk) aufmerksam gemacht, die die Straße in den nächsten Metern überqueren können.

Bei Finnsnes überqueren wir den Solbergfjorden über eine haushohe Brücke, unter der auch die Hurtigen durchfahren.

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Dann fahren wir auf der Straße 860 nach Tranoybotn zum CP Norwegian Wild und klarieren um 13:00 Uhr für drei Nächte ein.
Das ist das Zeitfenster, bis es zu weiteren ganztägigen, starken Regenergüssen vom Petrus über uns kommt.
Wir stehen nun auf einem CP mit vielen feststehenden Wohnwägen am Tranoybotn und sehen im Hintergrund schneebedeckte Berge ohne Gipfel, die von Wolken eingehüllt sind.

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Weil wir hier gut funktionierendes Internet haben, macht es richtig Spaß, zu surfen und Erkundigungen zum weiteren Reiseverlauf einzuholen.

Über die Preise der Saison-Fähre von Gryllefjord (Senja) nach Andenes (Vesteralen), etwa 300 EUR, 2 Stunden Fahrtzeit und von Lodingen (Lofoten) nach Bognes (Festland) etwa 120 EUR bin ich etwas erschrocken.

Wir haben für die einfache Fahrt incl. Kabine von Kiel nach Göteborg 320 EUR bezahlt. Und je länger ich darüber nachdenke, kommen mir starke Zweifel, ob ich die Gryllefjord-Fähre nehme. Auch der Landweg ist mit einer Übernachtung möglich. Und Zeitvorsprung haben wir auch noch, nachdem uns Väterchen Frost aus der Finnmark vertrieben hat.

Wir haben die Markise ausgefahren und für das Abendessen drei Küchen-Seelachse mit Gemüse und Kartoffeln in der Alufolie gegrillt. Nach 20 Minuten waren die Seelachse durch und schmeckten sehr gut.

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Und unser kleines Sangean Digital Radio spielt Retro Musik vom Feinsten, ein eigener Sender nur für Oldies in Norge.
Die Musiksticks haben im Wohnwagen Dienst.
Jetzt um 21:45 regnet es hier und Scott McKenzie singt von sonnigen San Francisco und den Blumen im Haar. Sturmseeschwalben rütteln wie Falken im Wind und sind auf Beutefang im Fjord unterwegs. Midsommernacht scheint verregnet zu sein. Nichts los.

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Mal sehen, wie sich das Wetter Morgen zeigt. Gleich hinter dem CP gibt es einen Wanderweg zu einem See, der sich anbietet. Wenn’s nicht gerade Hunde regnet.
Für Heute ist Schluss mit dem tippen.

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Montag, 24. Juni 2019 Wanderung im Anderdalen Nationalpark auf Senja

Heute Nacht hat es mehrmals geregnet. In der Frühe hat der Wind an der Markise gerüttelt, aber noch im erträglichen Bereich. Gut an der Markise ist, dass der „Vorgarten“ trocken ist.

Das Frühstück fand bei Regenschauer statt, von Süd Westen zog eine Front nach der anderen in den Fjord. Ungeachtet dessen haben wir die Wanderkleidung angezogen und sind gut gegen Regen geschützt und mit zwei Stockschirmen aufgebrochen.

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Der Weg begann gleich hinter dem Campingplatz und ging moderat nach oben zu einem großen Süßwassersee. Die Stimmung mit den tiefhängenden Wolken und dem nassen Hochmoor war mystisch. Im Hintergrund ragen die etwa 1.000 Meter hohen Berge auf.

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Vogelgezwitscher war zu vernehmen, ein Rotschenkelpärchen ohne die roten Schenkel zeterte lautstark, als wir ihr Revier durchquerten.

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Einige Male ging es über einen Holzbohlenweg durchs Hochmoor.

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Wollgras, Moltebeeren, Blaubeeren und auch Knabenkraut blühte. Kiefern blühten ebenso, ihr Blütenstaub ist auch im Wasser am Strand zu sehen.

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Nach 1 ½ Stunden und der Hälfte des 6 Kilometer langen Hinweges machten wir an einer Sitzbank mit Feuerstelle Halt. Ein Apfel wurde gemeinsam verspeist. Diätwanderung nennt man das, was das Hüftgold mit Erfolg zum schmelzen bringt.

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Die Wanderung verlief bisher ohne Regenschirm, der beim fotografieren hinderlich gewesen wäre. Das örtliche Wetter hat den Wetterbericht getoppt, der mehr Regen vorausgesagt hat. Wir hatten aber auch einige Sonnenstrahlen.

Nach drei Stunden sind wir unberegnet am Campingplatz zurück und es gibt Kaffee und eine kleine Brotzeit.
Danach wurde Augenpflege betrieben, das Viertelstündchen wurde immer länger. Kein Wunder, wenn es draußen so greislich wurde und einen nichts raus zog.

In einer Regenpause habe ich versucht, die Front des Wohnwagens zu säubern. Beim Dreck und den 5 Wochen Insektenbeschuss ging es gut, die vielen Teerspritzer von den neu asphaltierten Straßen werden uns noch lange begleiten.

Zum Abendessen hat Gerti aus der Kombüse Geschnetzeltes mit Nudeln gezaubert. Als Nachtisch gibt es nach Williamsbirne vom Bodensee und Aquavit Whiskey. Es ist eindeutig zu kalt im Norden, weil die Bestände so schnell abnehmen!

Der RETRO-Sender sorgt jetzt um 19:30 akustisch für gute Laune während Petrus mit dem Feuerwehrschlauch Löschübungen macht.
Die Wanne ist voll, d.h. es ist Hochwasser im Fjord. Der nichts zum fischen ist, weil er nicht tief und zudem veralgt und verkrautet ist.
Kein Wunder, wenn/weil die „Abwässer“ der vielen Camper und Hütten den Weg in ihn finden. Ursache = Wirkung.

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Dienstag, 25. Juni 2019, PKW-Ausflug an’s Ende von Senja, 84 Kilometer in 2:20 Stunden gefahren

Heute war wieder ein eher grauer Tag auf Senja. Mit nur wenig Regen.
Nach einer ruhigen Nacht sind wir spät aufgestanden. Weil es früh so kalt war, hat Gerti den kleinen Freund schon angeworfen, der uns noch in den Betten liegend, erwärmt hat.

Nach dem Frühstück sind wir mit dem Auto die Straße 860 bis zu ihrem Ende in Sjursvika gefahren, die letzten Kilometer auf Sandstraße.
Dort sind wir am Strand gewandert.
Wir sahen Eiderentenmütter mit ihren Jungen, Gänsesäger, Graureiher, Seeadler und Austernfischer. Sturmseeschwalben stürzen sich bei der Futtersuche kopfüber ins Wasser.
In einer Buttik gab es allerhand interessantes zu sehen.

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Eine Rentierfamilie hat sich im Garten eines Wohnhauses gütlich an der Vegetation getan.
Das Geweih, noch im Bast, war schon ziemlich ausgeprägt.

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Gegenüber sind schon die Vesteralen im Dunst zu sehen.
Unserem nächsten Ziel an der Tjeldsundbrua, 210 Kilometer weiter gen Süd West.
Aber auf dem Landweg über die Straßen 84, E 6 und E 10. Die Fähre ist unverhältnismäßig teuer.
Nach der Rückkehr von unserem 4-stündigen Ausflug haben wir Tee getrunken. Danach habe ich den Galaxy etwas sauberer gemacht.
Wir haben die Markise in einer Regenpause eingezogen, Wasser aufgefüllt.

Dann habe ich am Grillhäuschen entdeckt, dass wir dort auch selbst grillen und Abendessen könnten. Und das haben wir dann auch gemacht. Gerti hat Kartoffelsalat gemacht, ich habe ein Indianerfeuer mit Birkenholz angezündet, darauf Grillkohle gelegt und später haben wir Polser (Grillwürste) gegrillt.

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Holländer/Norweger und später Schweizer haben sich mit uns im Grillhäuschen getroffen und grad schön war’s. Und warm.
Der ganze Wohnwagen riecht noch nach Grillfeuer. Also rauchgeräuchert/langlebig sind wir heute geworden. Wenn’s nur wahr wäre!

Cat Stevens singt gerade Morning has broken, der seichte Fjord ist voll und die Berge im Süden tragen Schneereste, die Gipfel sind durch Wolken gekappt.
Draußen ist es grau, drinnen erwärmt und friedlich. Jeder ist bei seiner Lieblingsbeschäftigung.

Heute werde ich noch meinen Schloß Hubertus Roman fertiglesen.
Ganghofer schreibt, jägerisch sehr bewandert, von längst vergangenen Zeiten. Graf, Jäger, Bauern, Holzknechte, Hackordnung, Armut und Abhängigkeit voneinander. Fesseln und Zwänge zwischen dem Grafen und seinen Kindern. Antiautoritäre Erziehung gab es damals noch nicht. Bei unseren Kindern schon, auch wenn es manchmal mühselig war.

Und Morgen ist ein neuer Tag. Wo immer wir landen.

Mittwoch, 26. Juni 2019, Norwegian Wild – Tjeldsundbrua, 217 Kilometer in 4:15 Stunden gefahren, 12 l/100/km

Um 08:30 ist wecken, Gerti zieht die Jalousie hoch und taghell ist’s. Auch wenn alles grau in grau ist und 8 Grad Außentemperatur nichts mit Sommertemperaturen zu tun haben.

Aber was der eine zu viel hat fehlt halt dem anderen.
So wird der Süden Europas gebruzzelt und wir im Norden werden auf Eis gelegt. Jedem das Seine.
Um 09:30 Uhr fährt weit draußen im Tranoyfjorden ein Hurtiges Schiff vorbei, welches es ist, wissen wir nicht.
Um 10:00 Uhr fahren wir auf der Straße 860 zurück nach Finnsnes und sehen im Hafen die Richard With liegen, sie qualmt blau aus dem Schornstein.

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Ab Sorreisa fahren wir auf der Straße 84 bis Fossbakken, wo wir auf die E 6 Richtung Narvik abbiegen.
Die Straße 84 war anfangs sehr schlecht ausgebaut, eine Straße die ins Gebirge hochging und danach wieder runter in den nächsten Fjord. Und das ein paar Male hintereinander, 80 Kilometer lang Berg- und Talfahrt. An vielen Masten flattert die Norwegenfahne.

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Der Flieder beginnt zu blühen, Farmen/Bauernhöfe und viele, bewohnte Häuser ziehen vorbei. Schafe weiden im Hochmoor, es hat nicht viel gefehlt und wir wären in die Wolken gefahren – so niedrig zogen sie. Wasserfälle stürzen vom Fjell in das schöne, grüne Tal. Schwalben sausen über einen See und fangen Mücken. Ein Pferd hat einen Regenmantel an.

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Wir erreichen die E 6 um 13:00 Uhr, halten an einem Parkplatz, wo auf die Anwesenheit des GöFaZ hingewiesen wurde.

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Narvik, der eisfreie Erzhafen des Kiruna Bergwerks galt für ihn als strategisch wichtiger Ort und wurde von vielen Orten im Umkreis „geschützt“.

Ab Bjerkvik fahren wir auf der E 10 Richtung Lofoten. Es ist hier richtig viel Verkehr, viele LKW, Wohnwagengespanne und Wohnmobile sind unterwegs.

In Norwegen haben die Ferien begonnen. Nun ist es vorbei mit der Ruhe und Beschaulichkeit, die wir in Nordnorwegen hatten.
Um 14:00 Uhr sind die Berge in den Wolken verschwunden, Regenschauer ziehen durch und der Wind nimmt kräftig zu. Bei Bogen war eine größere Baustelle, wir wurden mit dem Ledebil durchgeschleust.
Um 15:00 Uhr sind wir am CP Tjeldsundbrua angekommen und haben für eine Nacht eingecheckt.

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Nach einer Aufwärmtasse Tee bin ich bei starkem Wind und Niedrigwasser unter die haushohe Tjeldsundbrücke zum fischen gegangen.
Ein kleiner Seelachs wurde erbeutet, musste aber getötet werden, weil er den Haken im Auge hatte. Er hat anschließend eine große Seemöwe für den Rest des Tages zufrieden gemacht.

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Abendessen aus Gertis Kombüse mit Blick auf knatternde Fahnen und die Tjeldsundbrua, über die wir Morgen nach Myre auf der Insel Langoya der fahren, wo wir ein paar Tage bleiben wollen.

Donnerstag, 27. Juni 2019, Tjeldsundbrua – Myre, 134 Kilometer in 2:15 Stunden gefahren, Verbrauch 12,5l/100/km

Um 10:00 Uhr ist es nur bewölkt, wir sehen die Sonne seit einigen Tagen wieder! Und schon steigt die Stimmung.
Auch wenn die Sanitäranlagen Miserabel waren. Es ist schlicht unverschämt, 30.- € für den Stellplatz mit dieser Ausstattung zu verlangen!
Aber auf dem Weg zu den Lofoten kann auch noch Mist versilbert werden. Der CP war ja auch gut gefüllt.
Lofotentraumreise für diejenigen, die zum Ersten Mal hier sind. Wir sind not amused.

Wir fahren um 10:30 Uhr bei 13 Grad vom CP ab und rüber geht es, über die Tjeldsundbrua, dann auf der E 10, dem Kong Olav’s Weg, am Tjeldsund entlang bis Lodingen.

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Hier sind wir 2011 zum Ersten Mal mit dem Hobby Wohnwagen auf den Lofoten gelandet, ab hier kennen wir einen Teil der Strecke des heutigen Tages.

Die E 10 ist kurvenreich, bergig und sehr befahren. LKW, PKW und WoMo’s am laufenden Band. Vorbei ist es mit der Ruhe. Der Blick in den Rückspiegel ist öfter, als der in die Landschaft. Der SW-Wind nimmt immer mehr zu. Zuletzt 35 km/h. Von vorne.

Unser 2011er Parkplatz mit Blick auf Sortland war von LKW und Campern besetzt.
Wir überqueren die himmelhohe Brücke über den Fjord, erinnern uns an die 2011er Zeiten und sehen ein Hurtigrutenschiff auf Sortland zufahren. An einer Bushaltestelle haben wir angehalten und die Vorbeifahrt der Finnmarken festgehalten. Auf der Brücke stand ein Bus mit den Busreisenden der Hurtigen, die sie mit dreimaligem getuuute grüßte. Wie 2012 auch.

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Von Sortland ging es über die 820, später nordwärts die 821 nach Myre, wo wir den CP Oppmyre um 13:00 Uhr erreichten.
Es hat stark gewindet, der kleine Fjord vor uns hat geschäumt, der Regen hat auch noch in diesem Konzert mitgespielt. Egal, die Wohnwagenstützen wurden kräftig angezogen, damit die Fuhre nicht schaukeln kann. Vielleicht.

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Wir haben Tee getrunken, um uns aufzuwärmen und sind dann nach Myre zum einkaufen gefahren. Beim REMA wurden Lebensmittel, beim Coop Bier eingekauft. Über dem Coop war ein Haushaltwaren- und Hatwirklichalles-Geschäft, wo wir endlich unseren 24 cm Glasdeckel für die Pfanne kaufen konnten. Passt.

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Dann sind wir in den Gewerbehafen gefahren, wo einige Fischveredelungs- und Fischfutterbetriebe standen.
Hier habe ich bei 35 km/h Gegenwind versucht, unser Abendessen aus dem Hafen zu holen. Leider nur ganz kleine Seelachse mit großem Maul. Großmaule sozusagen, die wieder zurück ins Becken kamen, um zu reifen.
Nachdem es mir doch einmal zu kalt geworden ist, sind wir zurück zum CP und Wohnwagen gefahren und haben kräftig eingeheizt, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.

Das Wetter zaubert alle halben Stunden eine neue Stimmung, von Bergen und Sicht weg bis Regenbogen. Echt krass, was hier wettermäßig läuft.

Mein Bruder schreibt gerade, dass wir etwas Kälte nach Süden schicken sollen, weil‘s unten im Süden Deutschlands brennt.
Gerne würden wir das tun.

Die Auswirkungen beim Klima sind Ursache und Wirkung. Und wenn – nicht nur bei uns - weiter so ungeniert „geheizt“ wird, kommt Afrika immer näher. Ganzjährig.
Ob da die bisherige auf Teufel komm raus Welt-Wirtschaftspolitik und ein etwas voller Geldbeutel Abhilfe schafft?
Wir fahren weiter nach Norden, weil wir die Stimmungen lieben. Und wenn’s auch mal von oben prasselt, wie gerade jetzt.
Genug der abendlichen Hirngespinste.

Wir werden hier das Beste aus der Situation machen. Der Myrtinen, ein Berg ohne Gipfel vor uns, sollte bestiegen werden, nach Sto wollte ich fahren, um Pottwal und Orca zu sehen. Und ein paar Seelachse und Dorsche passen auch noch in den Kühlschrank. Viel Arbeit liegt vor mir/uns. Petrus wird’s schon richten.

Freitag, 28. Juli 2019, PKW-Ausflug nach Langenes/Sto, 59 Kilometer gefahren

Die Nacht war kalt, regnerisch und windig.
Um 09:00 Uhr ist der Himmel bewölkt, der Wind kommt aus SW mit 30 km/h, der Fjord vor uns hat Katzenköpfe. Hochwasser ist ab 10:00 Uhr.

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Nach dem Frühstück machen wir eine ruhige Fahrt nach Norden. Wir fahren gleich nach Myre durch ein Hochmoor mit vielen Wasserflächen. Möwen brüten auf kleinen Inselchen. In Langenes steht die älteste Holz Kirche Nordnorwegens, die wir besuchen wollten, sie war leider geschlossen.

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Am Friedhof sind noch alte Eisenkreuze und Grabsteine von längst verstorbenen Bewohnern.
Der ehemals wichtige Handelspunkt, der 50 Familien ernährte, ist verfallen.

Wir fahren noch ein paar Meter weiter und sind in Sto, einem Fischerort angekommen, den wir durchwanderten.

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Draußen am Meer steht der Leuchtturm Anda fyr, Wellen branden und gischten an die Felsen und die Gischt fliegt hoch in den Himmel. Der Wind ist nach wie vor stark und böig und treibt die Wellen vor sich her.
Im Windschatten und wenn die Sonne durch die Wolken spitzt ist es schön warm, auch wenn die Außentemperatur nur 10 Grad erreicht.

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Bei der Rückfahrt haben wir noch nach möglichen Fischspots geschaut, aber nichts gefunden. Das Ufer ist zu flach und zu verkrautet, der Wind kommt von der falschen Seite.

Deshalb sind wir noch einmal in den Hafen von Myre gefahren, wo ich zwei Stunden im böigen Wind versucht habe, den Kühlschrank und uns mit Fisch zu versorgen.
Auch dieser Fischversuch war nicht mit Erfolg gekrönt. Einen kleinen Dorsch habe ich verschenkt. Ich wusste ja, dass Gerti für heute Abend Dorschfilet aus dem Gefrierfach geholt hat. Wahrscheinlich wussten das auch die Fische.

Heute war wieder ein sehr windiger Tag mit etwas Sonnenschein, der die Berge am Meer in schönes Licht tauchte.

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Jetzt um 19:00 Uhr ist der Abwasch schon gemacht, der RETRO-Sender erfreut uns akustisch. Und wir lassen den Abend ruhig anlaufen.

Samstag, 29. Juni 2019, Myre, PKW-Ausflug nach Nyksund

In der Nacht bzw. am frühen Morgen regnete es in Verbindung mit Sturmböen, die den Wohnwagen schaukeln ließen. Obwohl er auf 4 Stützen steht.
Beim Frühstück hat der Fjord Katzenköpfe, das Wasser schäumt.

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Seit drei Tagen haben wir Starkwind aus Westen bis Südwesten. Gerade beim Frühstück 40 km/h plus Böen, das bei 8 Grad, gefühlt -5 Grad.

Sprüche beim Frühstück: den Friseur kannst Du Dir heute sparen! Und: was Du nicht mehr brauchst – einfach vor die Türe legen!
Wir erleben ein Wetter – Theater zwischen Sonnenschein und Starkregen, alle paar Minuten ein neuer Akt im Prestfjord.

Um die Mittagszeit fahren wir nach Myre zum einkaufen. Erstmals beim Bunpris.

Danach fahren wir nach Nyksund an der Nordwestküste. Die Fahrt brachte schöne Landschaften am schäumenden Meer.

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Das Wetter wurde wieder besser, die Sonne blinzelte aus den Wolken.

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Die Straße ist ein Gemisch aus Erd- und Schotterpiste, der Galaxy sieht aus wie Sau.
Nyksund war um 1900 eines der wichtigsten und größten Fischerdörfer der Vesteralen, als Dorsch und Heringsschwärme die Küsten besuchten.

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Von Nyksund führt ein 7 – 12 Kilometer langer Wanderweg (Dronningruta/Königinnenweg) nach Sto, das wir gestern besuchten.
Auf der Rückfahrt habe ich noch einen Fischversuch von den Klippen gemacht und abgebrochen, da viel zu gefährlich.
Mit den Gummistiefeln in den rutschigen Felsen zu gehen, links die Angel, rechts der Angelkoffer und von allen Seiten der Wind, macht mit 75 Lebensjahren keinen Sinn mehr.
Nach dem Nyksundbesuch sind wir noch schnell in den Hafen von Myre gefahren, wo ich beim fischen einen Pilker abgerissen habe. In diesem Hafen ist nichts zu gewinnen.

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Beim nach Hause fahren hat es wieder zu regnen begonnen. Auch der Wind zeigte wieder, was er kann.
Abendessen aus Gertis Küche. Und irgendwo zog es gewaltig im Wohnwagen. Aus den Warmluftschlitzen der Heizung kam eiskalter Wind. Wir lernen ja den Wohnwagen und seinen Eigenheiten erst kennen. Die Lüftung war am Regler auf Automatik gestanden, nicht auf Null!
Und schon wurde es griabiger – trotz Regens und kalten Winden aus Westen.
Der CP hat sich erstmals etwas gefüllt, wir stehen nicht mehr fast alleine am Fjord.

Und, das fällt mir gerade ein, in einem Monat geht die Fähre von Göteborg zurück nach Kiel – und die Nordreise ist zu Ende.

Ende des 6. Reiseberichtes
Fortsetzung folgt
Ingo Martin
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Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon MarkusD » Sa, 15. Jan 2022, 21:10

Ingo Martin hat geschrieben:...werden die nächsten 70 Tage vergehen...

Hallo Ingo,

70 Tage, siebzig, WOW. Ich schließe mich den anderen an, ein toller Bericht, sehr lebendig geschrieben. Da bleibe ich auf jeden Fall an Bord. Und ja, den Text live im Forum zu schreiben und dann geht was schief, das ist sehr ärgerlich. Aber auch die Lösung ist ja schon angesprochen worden, einfach die Texte in Ruhe mit einem beliebigen Editor schreiben und dann später nur noch per Copy&Paste einstellen. Gruß, Markus
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Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon Gudrun » Sa, 15. Jan 2022, 22:08

Bisher sind wir Euch nachgefahren, durch Schweden allerdings an der Ostseeküste entlang. Senja haben wir diesmal ausgelassen und uns am 28.06.19 auch gegen die Vesterålen entschieden - wegen des Wetters. Vielleicht sehen wir uns auf den Lofoten, obwohl es uns in unserem Minivan auch da zu ungemütlich war. Ich bin auf Deinen weiteren Bericht gespannt.

Grüße Gudrun
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Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon Ingo Martin » Mo, 17. Jan 2022, 14:50

Siebter Reisebericht aus dem Norden von 30. Juni – 7. Juli

Sonntag, 30. Juni 2019, Myre, Ruhetag

Die Nacht brachte Kälte und Regen. Der Morgen einen grauen Himmel. Deshalb sind wir erst um 09:30 Uhr aufgestanden, das derzeitige Wetter reizte uns nicht, früher aus den Federn zu kriechen.
Beim Frühstück erörterten wir unsere weitere Fahrt, die vom Wetter, auch wegen der Kälte, geprägt ist.
Bis zum Polarkreis ist das Wetter identisch mit dem, wie wir es auf den Vesteralen haben, nur regnet es ein paar Grad wärmer.
Wir müssten uns nach Oslo beamen, da sind 10 Grad mehr auf dem Thermometer und die Sonne scheint. Aber das geht nicht so einfach, ein 12,5m Gespann zu beamen.

Also haben wir beschlossen, ein Zeitfenster von drei Tagen mit besserem Wetter in Svolvaer zu verbringen. Hier waren wir schon 2011 einmal und haben die Midsommernacht gefeiert. Mal sehen, ob wir einen Stellplatz bekommen.

Wir haben einen kleinen Spaziergang am Strand gemacht

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und sind später bei leichtem Sonnenschein nach Myre gefahren um zu tanken.
Auch im Hafen haben wir Halt gemacht, mir lässt es keine Ruhe, dass ich keine Fische in Portionsgröße fangen kann. Lauter kleine Seelachse verbeißen sich am Drilling und wurden wieder zurückgeworfen.
Dann habe ich bemerkt, dass kleine Fische aus dem Wasser springen und Möwen darüber kreisen. In der Nähe vom Kai, an dem ich angelte. Als der Fischschwarm etwas näher kam, vermutete ich dass es Makrelen sind, die rauben.
Und habe den Pilker soweit ich konnte, rausgeworfen. Und schon hatte ich eine Makrele am Haken.

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Bis ich sie gelandet habe, war der Schwarm schon weiter gezogen. Es blieb bei der einen Makrele, die nun im Gefrierfach liegt. Und einige Möwen sind zufrieden, dass sie Kopf und Innereien der Makrele zum fressen bekommen haben.

Weil das Wetter zum putzen eingeladen hat, hat Gerti den Wohnwagen innen gesäubert, ich den Galaxy außen. Jetzt sind wir wieder ein wenig mehr salonfähig.

Der Wind hat von Süd West auf Nord Ost gedreht und jetzt um 17:45 Uhr scheint die Sonne. Geht doch!

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Montag, 01.Juli 2019, Myre – Svolvaer, CP Hammerstad, 139 Kilometer in 2:10 Stunden gefahren

Gestern Abend haben wir um 23:30 Uhr noch den Sonnenuntergang gesehen. Danach in der Nacht immer wieder Regen.

Heute geht es nach vier Tagen in Myre weiter. Von den Vesteralen zu den Lofoten. Der Inselgruppe unterhalb der Vesteralen.
Um 10:30 Uhr fahren wir bei 10 Grad Wärme und tief ziehenden Wolken auf den Straßen 821 und 820 nach Sortland. Hier überqueren wir den Fjord auf einer himmelhohen Brücke und fahren auf die Straße 85 bis Gullesfjordbotten.

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Hier biegen wir auf die E 10 Richtung  ab, fahren durch den 6,4 Kilometer langen Sordaltunnelen und später über den Raftsund. Vor Fiskebol unterqueren wir einen Fjord und erreichen den Austnesfjorden, an dem der CP etwa 6 Kilometer vor Svolvaer liegt.

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Hier verbrachten wir 2011 bei unserer ersten Wohnwagenreise viele schöne, sonnige Tage.
Um 12:30 Uhr erreichen wir bei 8 Grad den CP und dachten, Kari und Kjell, die damaligen Besitzer des CP und vielleicht Gisela und Helmut wieder zu sehen.

Kari und Kjell haben den CP verkauft und leben nun am Oslofjord, Helmut war da und begrüßte uns freudestrahlend, Gisela seine Frau ist im Dezember verstorben.
Auch Hella, die Frau von Manfred ist verstorben. Acht Jahre sind vergangen und vieles hat sich verändert, das wurde uns bei diesen Informationen wieder klar.
Nichts bleibt, wie es ist.
Wir waren tief bedrückt.
Aber das Leben geht weiter, wenn auch mit anderen Vorzeichen.

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Der CP hat sich vergrößert, mehr Stellplätze für Wohnmobile und Wohnwagen, mehr Hütten. Aber nach wie vor die wenigen und unzureichenden Sanitäranlagen für Weiblein und Männlein.
Um 13:00 Uhr war Hochwasser.
Wir haben uns schnell zurecht gefunden, die Gegend und der Blick in den Fjord waren noch ein wenig in Erinnerung.
Nach dem Aufstellen sind wir zum einkaufen und zum bummeln nach Svolvaer gefahren.

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Auch ging das Bargeld zu Neige und in Anbetracht eines möglichen Bootes zum fischen im Fjord wurde ein Tackleshop besucht und das Angebot an Fischutensilien angesehen.
Und ein wenig der Bestand ergänzt.
Beim Vinmonopolet, dem staatlichen Wein und Schnapsladen haben wir je 3 l Weiß- und Rotwein gekauft, ein Liter des preiswerten Konsumweines liegt bei über 10 €.
Und dass eine Dose Bier im Laden zwischen 3 und 4 € kostet, sei noch erwähnt.

Für Morgen 10:30 Uhr bei auflaufender Flut habe ich ein Boot bestellt.
Abends hat es geregnet. Aber der Wetterbericht gelobte Besserung. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Dienstag und Mittwoch 2./3. Juli 2019, Hammerstadt Camping am Austnesfjordeen

Am Dienstag und Mittwoch war ich mit Friedhelm, einem Bekannten von Helmut, mit dem Boot beim fischen.

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Die gefangenen Dorsche und Seelachse vom Dienstag fanden den Weg in den Magen und ins Gefrierfach, die vom Mittwoch habe ich Helmut geschenkt, das Gefrierfach ist voll.

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Das Wetter hat sich gebessert, am Dienstag aber mit sehr viel mehr Wind als am Mittwoch, der uns am Abend zum Grillen eingeladen hat. Es ist zwar 10 bis 13 Grad kalt, aber die Sonnenstrahlen haben eine wohltuende Kraft, sofern man im Windschatten blieb.
Am Dienstagabend hat sich innerhalb von einer halben Stunde ein Unwetter zusammengebraut, das mit Wucht über den Fjord fegte. Und wenig später, war wieder Ruhe.

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Während ich beim fischen war, hat Gerti gelesen und sich entspannt.

Am Dienstagabend haben wir Helmut zu uns in den Wohnwagen eingeladen und die Bilder von 2011 angesehen. Gisela feierte ihren 69. Geburtstag, wir haben ganz schön gesüffelt. Auch unsere erste Midsommernachtsfeier war einmalig schön. Und der Kreis der Camper war sehr harmonisch, die Atmosphäre, vielleicht auch wetterbedingt, entspannt.
Und wir waren acht Jahre jünger.

Vor dem Wohnwagen findet der tägliche Gezeitenwechsel hautnah statt. Etwa 1,5 m ist der Tidenhub, der die kleine Bucht zu einem Eldorado von Möwen und Austernfischern macht.
Am Schwimmsteg heben und senken sich die Motorboote, die es zu mieten gibt.
Sie werden von vielen Fischern gemietet, die fast rund um die Uhr rausfahren. Es wird ja nicht dunkel, wie leben seit 6 Wochen ohne Nacht.
Und es fällt uns schwer, rechtzeitig ins Bett zu kommen, weil es ja taghell ist, in der Nacht.

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Weil mein Laptop auch mal Ruhe brauchte und ich meine Arme, Hände und die Konzentration mit dem Fische fangen beschäftigte, fällt der Tagesbericht spärlicher aus.

Donnerstag, 4. Juli 2019, Hammerstad, Einkaufs- und Ruhetag

Gerti hat erst um 09:15 Uhr die Jalousie hochgezogen, ein sicheres Zeichen für mich, aufzustehen und das Tagwerk zu beginnen. Sie hat schon länger Hörbuch gehört.

Heute ist ein grauer Tag, die Wolkendecke hängt auf 100 Meter über dem Fjord, die Bergspitzen sind in Wolken gehüllt. Ein wenig besser war das Wetter schon angesagt, als es sich nun zeigt.

Nach dem Frühstück sind wir nach Svolvaer gefahren und haben bei REMA und Kiwi eingekauft. Den Galaxy haben wir am kostenfreien REMA-Parkplatz stehen lassen, um einen ausgedehnten Svolvaer Spaziergang zu machen. Es regnete nicht. In Svolvaer wird viel gebaut, viele Hotels und Rorbuer entstanden am Kai, die wir von unserem letzten Besuch noch nicht gesehen haben.

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Wir sind noch bis zur Hafenmole rausgewandert, haben das Grabmal der Kaufmannsfamilie Berg und die Büste von Gunnar Berg, dem hier geborenen Maler, der schon mit 30 Jahren starb, gesehen.
Die vielen Trockengestelle für den Skrei (Winterdorsch) waren schon leer. Entweder sie haben im Winter nichts erwischt oder alles ist bereits verkauft.

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Die Gebirgskette der Ofoten am gegenüberliegenden Festland konnten wir nur schemenhaft sehen. Gestern Abend noch lagen sie im strahlenden Sonnenschein, so schnell ändert sich das Wetter.

Nach dem tanken sind wir zum CP zurückgefahren und haben Tee getrunken. Später wurden noch Vorbereitungen für die morgige Abreise getroffen und für 4 Nächte und das Motorboot bezahlt.
Es geht mit der Fähre Lodingen – Bognes zurück ans Festland und weiter nach Süden. In der Hoffnung auf mehr Wärme und Sonne. Längere Aufenthalte sind keine mehr geplant. Wir haben aber noch Zeitvorsprung und werden ihn dort einlösen, wo es auf der Rückreise entlang der Fv 17 am schönsten ist.

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Freitag, 5. Juli 2019, Svolvaer – Lodingen – Bognes – Ulvsvag – Saltstraumen, 298 Kilometer in 4:45 Stunden gefahren

Heute werden wir die Lofoten verlassen und uns auf die lange Reise in den Süden machen. Deshalb sind wir früher aufgestanden und haben nicht gebummelt. Um 09:20 Uhr haben wir uns von Helmut, Friedhelm und seiner Frau verabschiedet und sind auf die E 10 aufgefahren. Ade Hammerstad Camping, Ade Lofoten, pfüat euch ihr Berge, die aus dem Meer wachsen, manchmal bis zum Gipfel grün sind oder noch mit Schneeresten bedeckt waren.

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Vor dem 6 Kilometer-Tunnel wurden wir angehalten, eine Baustelle ließ nur einspurige Fahrt zu. Trotzdem erreichten wir die 11:00 Uhr Fähre nach Bognes

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und wurden etwa 80 Euro für die 1 stündige Überfahrt los. Die ruhig und ohne Seegang verlief.

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Um 12:00 Uhr waren wir wieder am Festland. Wir haben alle anderen Fährteilnehmer vorbeifahren lassen und uns als Letzte auf die E 6 begeben.

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13 Grad Wärme und Wolken haben uns auf der langen Fahrt über Berg und Tal und viele Kurven begleitet. Neben Birken gibt es auch wieder Kiefern und Tannen am Festland. Fjorde auf der Wegstrecke waren als Folge der Überdüngung veralgt.
Klee – Polster am Straßenrand, in voller Blüte stehende hohe Wiesen und hohe Berge begleiten uns kilometerlang. Wir fahren auf einer Alpenstraße, kommt uns vor.

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Um 14:00 Uhr machen wir eine sehr windige Pause am Kobbvatnet, hoch über dem Campingplatz, auf dem wir 2011 einmal übernachteten.
In der Folge der E 6 haben wir viele Tunnels durchfahren, es war hohe Konzentration abgesagt, wenn LKW oder Busse entgegen kamen.

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Lachsaufzuchtfabriken sahen wir im Sorfolden, vor Fauske bereits abgemähte Wiesen und Gras in weißen Heuballen eingeschweißt. Weil der erste angepeilte CP 30 Kilometer nach dem Fähranleger Bognes in Ulvsvag zu nahe an der E 6 lag, der zweite Alternativ-CP in Straumen landschaftlich nicht gepasst hat sind wir gleich zu unserem übernächsten CP Pluscamp Saltstraumen weitergefahren.
Wir haben den CP um 16:00 Uhr erreicht. Und sind viel zu lange gefahren, wie ich an meiner Müdigkeit spürte.

Nach dem aufstellen des Wohnwagens haben wir Tee getrunken, ich habe danach noch ein wenig ausgeruht.
Dann sind wir zum Saltstraumen, der nur etwa 500 Meter vom CP entfernt ist, gegangen. Nur mit dem Fotoapparat.

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Der Saltstraumen ist der größte Gezeitenstrom der Welt, 4 Mal täglich drängen gut 375 Millionen Kubikmeter Wasser durch die Meerenge mit einer Geschwindigkeit bis knapp 30 km/h und bilden gewaltige Wasserstrudel.
Das Wasser rauschte mit gewaltigen Wirbeln durch die Meerenge, reinfallen möchte ich hier nicht.

Einige Fischer waren im rauschenden Gezeitenstrom am angeln, schöne Seelachse wurden angelandet. Aber auch Bootsbesatzungen waren unterwegs und haben Fischen nachgestellt. Und Möwen kreisten über Fischschwärmen, die von größeren Räubern angegriffen wurden und aus dem Wasser sprangen.
Anschließend gingen wir noch zu einem Monument das zur Brückeneröffnung über den Saltstraumen eingeweiht wurde und sahen dem Treiben am Saltstraumen zu.

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Spätestens Morgen werde ich hier mitspielen.
Deshalb habe ich die beiden Angeln noch fertiggemacht und in den Galaxy gelegt. Allzeit bereit.

Samstag, 6. Juli 2019, PKW-Ausflug nach Bodö, fischen im Saltstraumen


Weil die Wettervorhersage für Samstag am Nachmittag Regen vorhersagte, hatten wir vor, nach dem Frühstück nach Bodö zu fahren und es anzusehen. Wie 2011 auch.

Um 08:30 Uhr war der Himmel nur grau, ab 10:00 Uhr hat es bei 11 Grad geregnet. Wenn nur der Wetterbericht endlich mal nicht Recht hätte!
Wir sind die neue, mautpflichtige Straße nach Loding gefahren, dann links nach Bodö abgebogen, das wir kurze Zeit später erreichten. Wir haben im Stadtinneren geparkt, 40 NOK Parkgebühr für zwei Stunden bezahlt, haben beim I-Punkt vorbeigeschaut und sind Richtung Hafen losmarschiert. Bei Regen und mit Regenschirm.

Die Stadt hat viel Blumenschmuck, die den Tag etwas verschönert.

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Im Hafen lagen viele Segel- und Motorboote, auch drei Rettungskreuzer, von denen zwei unter laufendem Motor auf Einsätze warteten.
Der gesamte Hafenbereich hat sich stark geändert, viele neue Hotels und Bankgebäude beherrschen jetzt das Bild.

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Die beiden Fischerboote, bei denen Reeker (Garneelen) ab Schiff verkauft wurden, waren noch da. Warteten auf Kundschaft, die bei diesem regnerischen Tag ausblieb.
Wir sind noch bis zum Ende der Hafenmole rausgewandert und hatten einen vollen Rundblick auf Bodö.

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Dann sind wir zum Dom gegangen und haben die schlichte, nordische Ausschmückung der Kirche und die schönen Glasfenster bewundert.

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Ein weiterer Einwurf von 30 NOK zum Stadtbesuch wurde fällig. Das waren dann rund 7 € für 4 Stunden. Um 6 € kann man bei uns in München den ganzen Tag parken.

Um 13:00 Uhr legte die Hurtige Richard With am Hurtigkai an, wir erlebten das Anlegemanöver und danach den Ausgang der Touristen.

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Eine Gruppe strömte zu den Speedbooten (zwei mal 300 PS-Motoren, macht pro Hintern 60 PS), die den Saltstraumen befahren, eine Andere zum Bus, um Saltstraumen am Landweg zu erleben. Eine weitere Gruppe wurde zur arctic-Wanderung gefahren, der Rest ging zu Fuß in die nahe Stadt.

Wir haben die Stadt besichtigt. Erlebt haben wir wenig in Bodö, ein langweiliges Nest, ohne die Hurtigen Touristen. Trist auch durch das Wetter.
Beim nach Hause fahren haben wir noch bei EURO Spar eingekauft und den Tank vollgemacht. Dieselpreis etwa 1,60 €/l.

Ohne Kaffee oder Tee zu trinken bin ich in eine Regenpause zum fischen an den Saltstraumen gegangen. An die Stelle, die mir ein Norweger gestern als guten Spot genannt hat. Weit weg von der Brücke, wo die vielen anderen Fischer standen.

Wir waren zu Dritt an diesem Spot. Die beiden links und rechts von mir fingen in Minutenabstanden Seelachse, ich habe die erste Zeit nur „Blinker“ gewaschen und neidig den beiden anderen zugesehen.
Aber auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn!

Und als ich heraus hatte, wo man den Pilker im Wildwasser des Straumen hinwerfen muss, um Erfolg zu haben, wurde ich auch fängig. Nach dem fünften machte ich mir schon Gedanken, ob wir im Gefrierfach noch Platz hätten. Weil Morgen schönes Grillwetter angesagt wurde, wurde auch Fleisch eingekauft und vom letzten fischen, waren auch noch Dorschfilets in der Gefiere.

Aber der Jagdtrieb und die vor den Räubern davonspringenden Kleinfische motivierten mich immer wieder, die Angel auszuwerfen und einen neuen, raubenden Seelachs anzulanden. Insgesamt waren es 9 Küchen-Seelachsee, die ich später zur Freude der unzähligen Möwen ausgenommen und geköpft habe. Reichlich müde bin ich dann zum CP zurückgegangen.

Drei Seelachse habe ich an einen Nachbarn gegen eine Flasche Pfälzer Weißwein (für Gerti) eingetauscht, zwei an Altöttinger Nachbarn verschenkt. Und Gerti hatte nur noch 4 Seelachse zu filetieren. Und die Gefriere ist nun übervoll.

Soll ich jetzt meine Fischausrüstung verschenken?
700 Kilometer Atlantikküste liegen noch vor uns. Ich werde schwermütig.
Auch weil es den ganzen Abend lang schon wieder regnet.

Mit dem versenden des wöchentlichen Reisebericht wird es mangels der dünnen WLan-Verbindung nichts. Ich will versuchen, ihn zumindest mailfertig vorzubereiten. Als Abendbeschäftigung nach einem erfolgreichen Tag.

Sonntag, 7. Juli 2019, Saltstraumen, Wanderung und Lohnfischerei im Saltsraumen

Der Tag sollte sonnig und heiß werden, so der gestrige Wetterbericht. Es hat zumindest nie geregnet. Und wir haben am Abend gegrillt.

Aber alles der Reihe nach.
Gemütliches aufstehen und frühstücken. Im Wohnwagen, wegen ausbleibens der Sonne. Danach haben wir klar Schiff gemacht und sind mit der Kamera und dem Fernglas bewaffnet zum Saltstraumen runtergegangen. Das Wasser lief aus, die Verwirbelungen im Malstrom waren schön anzusehen. Nicht gewaltig, wie zur Höchstzeit.
Danach sind wir über die Brücke gegangen und haben den Malstrom und die Landschaft aus einer andern Perspektive angesehen. Der Blick geht bis Bodö im Westen, im Osten gibt es eine Bergspitze, die wie das Matterhorn aussieht.
Ein Frachtschiff fuhr durch den rauschenden Malstrom, die Fischerboote mussten ausweichen.

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Nach Rückkehr habe ich Nachbarn gefragt, ob sie Seelachse haben wollen. Sie haben zugesagt, alles was ich fange, mit Kopf und Innereien abzunehmen.

Diese Gelegenheit habe ich mir bei auflaufendem Wasser nicht nehmen lassen und bin um gestrigen Angelplatz gewandert. Dort angekommen standen im 2-Meter-Abstand bereits die Fischer und angelten. Die Fangquote war noch gering, das Wasser lief ja erst auf.
Ich sicherte mir einen Platz, bei dem ich bei höherem Wasser gute Chancen haben würde, Fische zu erbeuten. Und fing mit der Angelei an. Links und rechts von mir wurden die ersten Seelachse angelandet, ich hatte noch Sendepause.

Aber das Glück von gestern hat mich nicht verlassen und ich zog einen Seelachs nach dem anderen aus dem rauschenden Wasser. Als Lohnfischer. Der danach nur seine Angel und die Pilker und das Messer saubermachen musste. Nichts ausnehmen und filetieren. Ich hatte ja Abnehmer.
Insgesamt habe ich etwa 10 Seelachse, die küchengeeignet waren, gefangen und danach verschenkt. Gegen Bier und ein Dankeschön.
Gerti hat mich vom fischen abgeholt, ich wollte nur ganz kurze Zeit bleiben und habe maßlos überzogen.

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Nach der Rückkehr zum CP haben wir, die schon gestern eingelegten, Nackenkotelett mit Kartoffeln, Paprika und Pilzen auf den Grill gelegt und gebruzzelt.
Mit dem draußen sitzen wurde es nichts. Mal sehen, ob wir das noch schaffen.

Morgen geht es weiter mit unserer Reise. Wir fahren auf der Fv 17 nach Halsa, in schon bekannte Regionen, die wir 2011 besuchten.


Damit endet der 7. Reisebericht[b]
Fortsetzung folgt[/b]
Ingo Martin
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Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon Ingo Martin » Mo, 17. Jan 2022, 18:08

Wir sind schon seit einiger Zeit wieder auf dem Festland.
Die Vesteralen und Lofoten haben wir verlassen und waren gerade
ein paar Tage am Saltstraumen, dem größten Malstrom der Welt.

Hier habe ich einige schöne Seelachse für uns und andere CP Nachbarn angelandet.
Das Wetter war gnädig mit uns, es ist so wie Ende Februar daheim.
Auch wenn ich heute zum zweiten Mal auf der Reise ein kurzes Polohemd angezogen
habe. Und natürlich ein T-Shirt darunter und einen Pulli darüber.
Ein Anorak oder eine Windjacke darüber versteht sich. Wir sind ja nördlich des
Polarkreises. Und das bestimmt noch eine Woche lang.

Uns geht’s trotz der a r k t i s c h e n Temperaturen gut.
Weil die Ferien in Norwegen begonnen haben und die Niederländer ihre geführten
Touren unternehmen, sind wir nicht mehr so alleine, wie wir das gerne hätten.

Und nun viel Zeit und Spaß beim „mifahren“


Achter Reisebericht aus dem Norden von 08. Juli – 14. Juli

Montag, 8. Juli 2019, Saltstraumen CP – Halsa, Furoy Camping, 142 Kilometer in 2:30 Stunden gefahren

Was will man mehr an einem Montagmorgen um 08:30 Uhr. Blauer Himmel und Sonne bei 15 Grad. Da kommt Freude auf und ein kurzes Hemd aus dem Kleiderschrank.
Die Sanis sind überfüllt, eine Horde (21 WoMo’s x 2) geführter Niederländer ist gestern noch eingebrochen, anstehen ist angesagt.
Um 10:00 Uhr sind wir bei schönstem Wetter und klarer Bergsicht vom CP aufgebrochen

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und auf die Fv 17 gefahren, die wir noch etwa 700 Kilometer am Atlantik entlang fahren werden.
Wir haben seit langer Zeit wieder kurze Hemden an, ein befreiendes Gefühl.
Die ersten Kilometer fahren wir durch Wald und Wiesen, kurz danach immer an Fjorden entlang, die von hohen Bergen eingerahmt sind. Die Fv 17 lässt sich gut fahren, der Verkehr hält sich in Grenzen. Die Landschaft gibt bei schönem Wetter viel her.

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Immer wieder fahren wir durch Tunnels, der längste war der Svartisentunnelen mit 7,6 Kilometer. Kurz vorher in Ornes haben wir den Svartisten Gletscher schon sehen können, an dessen Gletscherzunge wir 2011 schon standen.

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Um 13:15 Uhr sind wir am CP Furoy angekommen, er hat sich seit unserem letzten Besuch stark vergrößert.
Das Wetter ist wunderschön, 18 Grad zeigt das Thermometer, in der Sonne gefühlte linde 25 Grad.
Wir haben die Markise ausgefahren und Kaffee im Sonnenschein getrunken. Neue Lebensgefühle kamen auf.

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Als ich meine erste kurze Hose aus dem Schrank nahm und anzog, ist sie mir gleich wieder runtergerutscht. So mager bin ich geworden, in der kurzen Zeit im Norden. Erst die zweite konnte ich mit Hilfe eines Gürtels an meinem Gerippe festschnallen.
Weil wir direkt am Holandsfjorden stehen, habe ich bei auflaufendem Wasser meine Angeln mit Makrelenpaternoster und Pilker ausgerüstet und bin zum kleinen Bootssteg, wo bereits andere Fischer auf der Jagd waren.
Nach kurzer Zeit hatte ich drei Makrelen angelandet, die sich heftig, aber erfolglos wehrten.
Sie wurden später auf Eis gelegt.

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Gerti hatte bereits am Vormittag Dorschfilets aus der Gefiere geholt, die es am Abend mit Salzkartoffeln und buntem Salat gab.

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Ein kurzer Abendspaziergang beendete diesen ersten warmen und sonnigen Tag seit langer Zeit.

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Die schöne Lesestunde folgte. Und irgendwann um 23:30 Uhr, bei hellem Tageslicht, muss man sich zur Ruhe begeben und die Augen schließen.

Dienstag, 9. Juli 2019, Ruhetag in Halsa

Der Tag begann mit warmen Sonnenstrahlen beim öffnen der Dachluken. Unser kleiner Freund der Heizlüfter hatte Morgenruhe. Die Sanis sind ganz gut und ausreichend.

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Gefrühstückt haben wir natürlich draußen im warmen Sonnenschein. Windschatten hatten wir hinter dem Galaxy mit geöffneten Türen. Streifen von Seenebel zogen über den Fjord, der Katzenköpfe zeigte.
Nach dem Frühstück sind wir zu Fuß am Fähranleger vorbei nach Halsa gegangen und haben beim Joker ein paar Lebensmittel eingekauft. Und für den Grill am Abend ein eingelegtes/mariniertes Flintsteak mit einem Kilo Gewicht. Schaut so aus wie ein T-Bone-Steak, ist aber Schweinefleisch.

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Unterwegs habe ich schöne Blumen- und Landschaftsbilder gemacht. Der Blick über den Fjord zum Svartisen Massiv mit dem ewigen Eis und Schnee ist schön.
Eine erste Amsel wurde gesichtet. Hier oben gibt es meist Drosseln. Am CP haben wir auch einige Stare gesehen.
Später bin ich wieder zum fischen gegangen. Makrelen haben gejagt und das Wasser hat geschäumt.

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Darüber kreisten die Möwen, die auch einen Anteil an den gejagten, springenden Fischen haben wollten. Gerti hat einen Schweinswal gesehen, der im Fjord schwamm. Die drei gefangenen Makrelen habe ich einem Norweger geschenkt. Unsere Gefiere ist voll.

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Der Seenebel war den ganzen Tag zu sehen.
Am frühen Abend wurde er dichter, am späteren Abend hat er uns in den Wohnwagen gedrängt.

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Abends haben wir das Flintsteak mit Kartoffeln und Paprika gegrillt und draußen zu Abend gegessen. Eine Premiere auf dieser Reise, Frühstück und Abendessen draußen.

Der CP hat sich wieder ganz schön gefüllt. Meist sind es Norweger, die unterwegs sind.
Jetzt um 22:00 Uhr sitzen wir im Seenebel, ein unbekanntes Phänomen. Und Morgen soll es ganztägig schön sein. Schaun wir mal.

Mittwoch, 10. Juli 2019, Halsa – Leirfjord, CP Sjobakken, 125 Kilometer gefahren, drei Fähren benutzt, 160 Euro Fährkosten an die Torghatten Reederei abgeführt

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Eigentlich wollten wir heute noch einen Tag in Halsa bleiben und die angesagte Sonne genießen. Aber um 08:30 Uhr war alles grau und hat den Plan auf den Kopf gestellt.
Wir nutzen den grauen Tag, um ein paar Kilometer südwärts zu fahren. Und den Polarkreis wieder zu überqueren.

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Um 10:00 Uhr fahren wir vom CP ab und sind einige Minuten später an der Fähre nach Agskardet. Die Fähre überquert den Holandsfjorden und brauchte dafür etwa 15 Minuten. Danach ging es im Konvoy auf der Fv 17 nach Jektvika, die wir um 11:20 Uhr erreichten. Die Kleine Fähre war bald voll besetzt und wir hatten Zeit bis zur nächsten Fähre um 12:45 Uhr.

Am Fähranleger raubten die Makrelen und animierten mich, die Angel aufzurüsten. Innerhalb kurzer Zeit fing ich 4 Makrelen, von denen drei an einen Holländer und eine an einen Franzosen verschenkt wurden. Unser Gefrierfach ist voll, wie mir Gerti immer wieder berichtet.

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Um 14:00 Uhr ist die Fähre in Kilboghamn angekommen, die Sonne zeigte sich immer mehr und 13 Grad zeigte das Thermometer. Auf dieser Fährfahrt haben wir den Polarkreis zum vierten Mal (2012 und 2016) überquert.
Nun folgte eine bergige Strecke, zum Teil auf schlechteren Straßen, bis Nesna, wo wir die dritte Fähre nach Leirfjord nutzten.
Auch diese Fähre war voll und wir mussten wieder eine Stunde warten, bis wir als erste auf die Fähre konnten.
Die Fährstrecken sind Straßenersatz, es gibt auf der Fv 17 keinen Ausweg.
Was gab es unterwegs zu sehen: einen Brachvogel, viele Austernfischer, Schwalben, Graureiher, Kuhherde mit Papakuh, einige Radfahrer, die mit heftigem Gegenwind kämpften.

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Die heutige Fahrt war landschaftlich sehr reizvoll, auch deshalb, weil sich das Wetter besserte.
Um 17:20 sind wir nach kurzer Fahrtstrecke, aber langer Standzeit am CP Sjobakken angekommen und haben mit Blick auf den Botten und den Fähranleger gegenüber, aufgestellt.

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Zu Abend gab es Makrelen mit Pilzen in Alufolie gegrillt, Salzkartoffeln und Bohnengemüse.
Jetzt um 22:00 Uhr hängt die Wolkendecke bei etwa 250 Metern über dem Fjord. Die Wetteraussichten sollen aber für Morgen wieder besser werden. Oder so ähnlich wie gestern?
Wir werden noch einen Tag bleiben, bevor wir unsere Reise gen Süden wieder aufnehmen.

Donnerstag, 11. und Freitag 12. Juli 2019, Sjobakken Gardsferie

An beiden Tagen hat der Wetterbericht gelogen. Er zeigte Sonne, leichte Bewölkung mit warmen 16 Graden und brachte permanent niedrige Wolkendecke, so um 200 Meter und ab und zu ein Stückchen blauen Himmel. Aber es reichte für ein paar Spaziergänge und erfolglose Fischzüge am Steg.

Ein Spaziergang zum Wasserfall, durch blühende Wiesen, in denen Schafe mit ihren Jungen weiden, vorbei an heuwendende Bauern und einsamen Gehöften dauerte doch fast drei Stunden.

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Ein zweiter ging heute durch Schafgebiet, Felder und über die Schären mit Blick auf den Ranfjorden.
Alle Stunden legt die Fähre Petter Dass gegenüber in Levang an, viele PKW, Wohnwagen und Mobile, auch einige LKW werden ent- und wieder beladen.

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Am Steg vor uns liegen einige Motorboote, die rund um die Uhr unterwegs sind. Und mit Seelachsen und Dorschen beladen zurückkommen. Gestern hatte einer einen Heilbutt mit etwa 1,30 Meter gleich 13 Kilogramm eingefahren. Ich wüsste nicht, was ich mit so einem Mordsdrumm anfangen würde. Alleine den zu filetieren ist eine Stundenarbeit!

Der Campingplatz ist eine Farm mit einigen schönen Stellplätzen direkt am Nebenfjord des Ranfjorden.
Hier gibt es Schafe, frei laufenden Hühner, Pferde, Huskies, die auch eingespannt vor dem Sommerschlitten, einem Rad oder einem Roller laufen, um in Form zu bleiben.
Der CP war sauber, die SaniAnlagen ok. Sie werden von Polenmädchen auf Vordermann gebracht, die hier leben.
Fischen ist treibende Kraft aller Gäste, die zum Teil schon viele Jahre hier den Sommer verbringen und die Kühltruhen füllen, bevor sie wieder nach Hause fahren. Hier gibt es einige Großkühltruhen, in denen kostenlos Fische eingelegt werden können. Sie sind voll!
Uns haben auch die vielen Möwen- und Austernfischerjungen, die von ihren Eltern beschützt und gefüttert werden, gefallen.

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Dass wir in der Grillhütte Nackensteaks gegrillt und gegessen haben, war das Feeling, das uns gerne an Norwegen erinnern wird. Auch wenn das Gwand danach nach Rauch gestunken hat.

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Aber Morgen geht es weiter nach Süden. In der Hoffnung auf mehr Sonne. Nicht nur im Internet-Wetter, sondern real auf dem Pelz.

Samstag, 13. Juli 2019, Sjobakken Gardsferie (Leirfjord) Sandnessjoen Camping (Steiro) an der Fv 17

Um 08:30 Uhr tief hängende Wolken über dem Fjord, die die Berge verdecken. Dieses Wetter kennen wir nun schon länger und hoffen, wenn wir weiter nach Süden fahren, wird’s besser. 12 Grad hat’s und Westwind.

Um 10:00 Uhr sind wir zwischen zwei Fähren angefahren, deshalb hatten wir eine ziemlich verkehrsfreie Fahrt. Wir fahren die 2 Kilometer aus dem engen Nebenfjord auf die Fv 17 und nehmen die 45 Kilometer bis zu unserem nächsten Stellplatz in Angriff. Die Straße ist in überraschend gutem Zustand. Auf dem Weg fahren wir durch Farmland mit Kuhhaltung und weiten Wiesen. Auch Holzwirtschaft sehen wir wieder mal.
Die Fahrt über die Heleglandsbrua, einem gigantischen Bauwerk, nach Sandnessjoen war schnell geschafft.

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Wir haben bei EuroPris und Kiwi unsere Vorräte ergänzt, die wir auf dem einsamen Klippen CP, gleich neben dem Lufthavn Stokka, brauchen.

Wir sind um 11:45 Uhr angekommen, die Rezeption war nicht besetzt. Deshalb haben wir uns einen ziemlich geraden Stellplatz auf den Klippen gesucht und stehen nun direkt über dem Meer mit Blick nach Westen auf die Inseln Heroy und Donna.

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Durch die Meerenge fahren viele Schiffe und Segler, auch die Hurtigrute kommt hier auf den Weg von Bronnoysund nach Sandnessjoen vor unseren Augen vorbei. Und im Rücken von unserem Stellplatz sind die Sju Sostre, die sieben Schwestern, ein Gebirgszug mit 7 Gipfeln.
Schon 2011 waren wir an diesem Stellplatz, das Wetter war viel besser, so dass wir eine der Schwestern besteigen konnten.
Nach dem aufstellen des Wohnwagens bin ich runter an die Klippen gegangen und habe gefischt.

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Obwohl ablaufendes Wasser war, konnte ich 4 Makrelen fangen, von denen ich drei an CP-Nachbarn verschenkte. Die vielen zu kleinen Seelachse und Dorsche, die sich an die Haken wagten, wurden zur weiteren Aufzucht wieder ins Meer zurückgeworfen.
Beim anlanden von zwei Makrelen mit dem Kescher bin ich ausgerutscht und bis zum Bauch ins (Niedrig-) Wasser gerutscht.
Wir sahen: zwei ausgewachsene Seeadler, eine kleine Schwalbe, Austernfischer und Möwen von Klein bis Groß, Schweinswale und bis zum Abend bei ruhigem Wasser viele raubende Seelachse und Makrelen, darüber eine Möwenschar, die sich an der Schlemmerei beteiligten. Wenn diese Räuber jagen, hört es sich an, als wie wenn man die Badewanne einlässt, es rauscht und spritzt/kocht das Wasser.

Wir sahen die Hurtige Nordnorge südwärts gehen und haben Inge und Rainer ein Bildchen von ihr geschickt. Sie werden auf ihrer Reise auf der Polarlys die Nordnorge Morgen bei Trondheim treffen.
Zum Abendessen gab es panierten Seelachs mit Salzkartoffeln und Salat. Vor dem Wohnwagen gebraten und gegessen. Wir sind schon ganz gut abgehärtet.

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Und weil es am Nachmittag so gut mit dem fischen war, habe ich auch am Abend mein Glück versucht. Ohne Erfolg.
Feststellung: Wir sind nun südlich des Polarkreises, es wird am Abend etwas dunkler. Die Sonne sahen wir nur als kleine Scheibe hinter einer Wolkendecke. Und der Huawei Router liefert Internet. Der Stress mit dem wöchentlichen Reisebericht naht!
Und um 23:30 Uhr fallen uns auch hier die Augen zu.

Sonntag, 14. Juli 2019, Sandnessjoen Camping

Weil es draußen so grau ist, stehen wir erst um 09:00 Uhr auf. 11 Grad sind es am Thermometer und der Westwind bläst. Die Wolkendecke hängt tief. Wie wir das kennen….
Die Sanis sind gut und sauber, ich war im Familien-/Behindertenbad und konnte den reichlichen Platz genießen.
Wir frühstücken mit Blick auf den Sund, die Wolkendecke hebt sich und das Durchfahrtkino beginnt.
Ein Schlepper zieht ein Haus auf einem Ponton nach, die Hurtige Trollfjorden geht südwärts, eine Maltesische Segelyacht mit 4 Salingstützen und zwei Vorstagen, also was grösseres fährt vorbei,

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Möwen patroullieren, ohne mit den Flügeln zu schlagen am Strand und suchen nach Futter. Die Fähren zwischen Sovika und Heroy pendeln quer, ein großes Arbeitssschiff fährt vorbei. Auch drei Wikingerboote unter Motor fuhren gen Süden.

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Und 30 Kilometer südlich wachsen hohe Berge aus dem Meer, deren Gipfel in Wolken sind.
Am Nachmittag wird der Himmel heller und weckt Hoffnungen.

Weil wir heute Makrelen grillen wird der Gefrierschrank um drei Makrelen leerer. Ich habe deshalb sofort für Nachschub gesorgt und neue Makrelen geangelt. Und die geangelten, kleineren, nicht küchenfähigen Dorsche und Seelachse wieder entlassen.
Seit dem Nachmittagstee bin ich in Sachen Reisebericht aktiv, der kleine DAB-Radio spielt schon seit Tagen auf dem Retro Kanal Oldies Musik, grad schön ist’s hier auf den Klippen in der Fylke Helgeland. Und noch schöner wär’s, wenn’s nicht so kalt wäre.

Und heute Nacht gegen 3:30 Uhr fahren Freunde von uns mit der Polarlys an unserem Stellplatz vorbei und unsere Wege kreuzen sich. Sie fahren nach Norden, wir nach Süden.
Wenn ich laut hupen würde, könnten sie geweckt werden. Der Abstand ist ja nur etwa 250 Meter zwischen uns.

Ende des 8. Reiseberichtes
Fortsetzung folgt
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Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon Canadier » Di, 18. Jan 2022, 10:12

Hallo,
ich verfolge ja weiterhin euren tollen RB, aber grade kam ich doch ein wenig ins Schleudern!
Habe ich doch bisher geglaubt mit den 7 Schwestern wären "immer"die Wasserfälle im Geirangerfjords gemeint.
Hab dann Tanten "Gertrut" gefragt, und die hat mir nun erzählt das es auch eine Bergformation mit gleichen Namen gibt!
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Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon Ingo Martin » Di, 18. Jan 2022, 14:00

9. Reisebericht aus dem Norden von 15. Juli – 21. Juli 2019

Montag, 15. Juli 2019, Sandnessjoen

Um 08:30 Uhr ist es bei 9 Grad grau und es nieselt der Regen.
12 alte Holz-Fischerboote ziehen noch vor dem Frühstück südwärts vorbei, tuckern gemütlich vor sich hin. Irgendwo scheint eine Oldtimer-Boots-Parade zu sein. Die Freunde sind schon nördlich des Polarkreises und der Freund wird heute mit 600 PS im Saltstraumen Kreiserl fahren und die Seelachse, die ich nicht gefangen hebe, faschieren.
Beim Frühstück kreist ein kleiner Schweinswal vor dem Fenster im Fjord und die Makrelen und Seelachse rauben, dass es spritzt.

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Unser Frühstücksfernsehen am heutigen Tag.

Um 12:30 Uhr fahren die Hurtigen bei uns vorbei, heute war es die Kong Harald.
Die mich zwei frisch gefangene Makrelen gekostet hat.

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Wie das ging ist schnell erklärt. Ich habe die Makrelen an den Klippen abgelegt, dann kamen die königlichen Wellen und fortgespült waren sie. Die Krabben werden ihre Freude haben.

Trotzdem sind noch Makrelen zum verschenken übriggeblieben. Die Gelegenheit zum fischen ist einfach optimal, ein paar Meter gehen und angeln. Wenn nur die Hänger im Blasentang nicht wären, die den einen und anderen Blinker nicht mehr loslassen und vereinnahmen.
In der Frühe und um 14:00 landen am Lufthavn Stokka 2-motorige Maschinen und heben kurze Zeit später wieder ab. Alles in unserem unmittelbaren Sichtbereich. Die Bergkette der sieben Schwestern ist heute meist in Wolken, die sich im Westwind stauen.
Und irgendwann am späten Nachmittag zeigt sich die Sonne und spitzt durch die Wolken.
Grund genug, das Abendessen im Freien, vor dem Wohnwagen zu genießen.

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Nach dem Abendessen habe ich noch einen Fischzug gemacht, 4 größere Makrelen wurden erbeutet, drei davon an Franzosen verschenkt. Der Franzmann hat‘s vergeblich versucht, selbst was zu fangen, seine Technik war noch ausbaufähig. Mich hat er erbarmt.
Der CP ist voll belegt. Wir sind davon nicht beeinträchtigt, unser unverbaubare Klippenplatz ist richtig schön. Was ein paar Tage doch ausmachen!

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Die Landschaft spendierte uns noch um 22:30 Uhr einen kleinen Sonnenuntergang.

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Seit langem haben wir ein wenig Sonne abbekommen. Tut richtig gut.
Und die nächtlichen Lesestunden werden nun wirklich bei grauem Himmel begonnen. Die Sonne geht wirklich unter, kommt aber bald danach wieder.

Dienstag, 16. Juli 2019, Sandnessjoen

Um 09:00 Uhr ist der Himmel bedeckt, 11 – 13 Grad soll es heute warm werden, ein NNO-Wind mit 13 km/h wird angesagt. Auch die Sonne sollte mal vorbei schauen, so die Vorhersage.
Aber auch dieser Tag brachte keine wirkliche Wetterbesserung. Alles, außer Regen, war drin.
Nach dem Frühstücken habe ich versucht, den CP-Besitzer zu finden um ein Ruderboot zu mieten, das vor unserem Wohnwagenfenster im Fjord liegt.
Um 11:00 Uhr bin ich mit Fischwanne, Totschläger und Schwimmweste und meinen Fischsachen ausgerüstet, in den Spitzgatter – Kahn gestiegen und habe seit 2016 wieder mal gepullt.

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Gegen den Wind, weil ich mich mit dem Wind treiben lassen und fischen wollte. Die Wassertiefe ist etwa 30 – 50 Meter, wie ich aus der Online-Norgeskart ersehen konnte.
Nach zwei Stunden hat die Rolle meiner Bootsrute den Geist aufgegeben, ein Grund dafür, die Galeerensklaven Tätigkeit einzustellen.
Der Wind trieb mich ohnehin schneller, als ich wollte, vom geplanten Angelrevier und aus Wohnwagensicht. Gerti hat ja über mich gewacht.
Gelobt ist – was hart macht.

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Vier Makrelen und zwei Dorsche waren die Ausbeute des heutigen Angelausfluges.

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Und, weil auch gestern schon eine andere Rolle kaputt gegangen ist, geht die Angelei nur noch in begrenztem Umfang. Ist auch gut so. Der Omega 3 – Schock in unseren Körpern ist schon groß genug.
Aber frisch gefangener Fisch schmeckt schon gut!

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Und trägt nicht so auf, wie ein Schweinsbraten, wie wir an unseren immer weiter werdenden Kleidungsstücken erkennen.

Freunde von uns waren heute in Fischbach beim wandern und essen. Man ist ja online. Daraufhin habe ich über Gertis Handy einen frisch gefangenen Dorsch nach Fischbach geschickt.

Und ein Bild eines ausgewachsenen Schweinsbratens auf dem Teller zurückbekommen.
Dass wir nun seit mindestens 8 Wochen keinen Schweinsbraten mehr gegessen haben, liegt an der nicht ausgewogenen norwegischen und schwedischen Küche.
Hier oben haben wir auch keinen eigenen Metzgerladen gefunden. Das Fleisch, das wir hier in den kleineren Supermärkten kaufen, ist Plastikverpackt.
In großen Märkten gibt es schon eine Fleisch-/Fisch-Theke mit Bedienung, die wir gerne wahrnehmen.
Ein Flintsteak wartet schon im Kühlschrank auf den nächsten Grillabend, hoffentlich bei Sonnenschein.
Heute Nachmittag haben wir die Routenplanung für den letzten Reiseabschnitt durchgesprochen, die Zeit verrinnt ja sehr schnell im Stundenglas.

Rund 1.200 Kilometer sind es noch bis Göteborg und wir haben noch gut 1 ½ Wochen Zeit.
Der Abschied vom Meer wird in Malvik/Trondheim sein, das wir zum wiederholten Male am kommenden Wochenende besuchen.
Dann geht es über Berge und Land nach Göteborg und zur Fähre.

Morgen werden wir noch in Sandnessjoen bleiben, das Städtchen besuchen und einkaufen.
Der Stellplatz mit dem schönen Rundumblick ist einfach zu schön, um ihn aufzugeben.
Auch im Hinblick darauf, dass sich Morgen die Sonne zeigt.

Mittwoch, 17. Juli 2019, Sandnessjoen, Städtchen und CP

Endlich hatte der Internet-Wetterbericht Recht. Sonne zum verlieben, Frühstück draußen, Hemd kurz!
Wir machen heute einen PKW-Ausflug in das etwa 10 Kilometer entfernte Hafenstädtchen Sandnessjoen, zum bummeln und einkaufen. Die Gebirgskette Sieben Schwestern zeigen sich heute unbedeckt.

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Mit Sonne ist das Leben einfach schöner. Sogar zwei Schweinswale haben uns beim Frühstück beehrt. Bei dem Angebot kein Wunder.
Beim COOP Baumarkt kaufen wir eine Reservekartusche für den Grill. Dann stellen wir den Galaxy beim REMA 1000 ab und machen eine Hafen- und Städtchenrunde.
Im Hafen ist gerade die Hurtige Midnattsol eingelaufen, wir beobachten das Ausladen und später das Ablegemanöver. Der Captain hat Gerti zugewunken! Soviel Zeit muss auch bei der Hurtigen sein.
Auch wenn die Hurtige beim anschmeißen des Motors raucht/stinkt wie ein kaputtes Kohlekraftwerk.

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Beim REMA haben wir dann unsere Vorräte ergänzt.
Nach Rückkehr zum CP, den wir richtig liebgewonnen haben, gab es Nachmittagstee bzw. –
kaffee im ungetrübten Sonnenschein bei 14 Grad.

Nach der Nachmittäglichen Ruhepause habe ich noch schnell mit den neu gekauften Pilkern 4 Makrelen geangelt und Gerti zum Filetieren gegeben.

Dass junge Norweger hart im Nehmen sind, zeigten uns zwei Badende. Mir haben sie leidgetan, weil sie bestimmt einige Zentimeter im „eiskalten“ Fjord eingebüßt haben. Zumindest die Badehose des jungen Mannes lag deutlich enger an.

Zum Abendessen wurde ein Flintsteak gegrillt und mit Salat natürlich draußen gegessen.

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Der Saustall mit dem grillreinigen verleidet einem das Grillen mit diesem Gerät.
Im Fjord ziehen am frühen Abend zwei Segelboote vorbei.

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Mit einem der Söhne haben wir abgesprochen, dass wir noch ein paar Tage in Fehmarn bleiben werden, bevor wir nach München zurückreisen. Wir freuen uns schon heute auf die Enkelkinder, die beiden kleinen Rennradler!
Ein Trupp Stare suchte in der Nähe des CP einen Ruheplatz.
Im Abendlicht habe ich noch die Sieben Schwestern bewundert.

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Dann haben wir gelesen und auf den Sonnenuntergang gewartet. Bis 23.30 Uhr.

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Donnerstag, 18. Juli 2019, Sandnessjoen – Vennesund

Weil wir die 10:40 Uhr Fähre von Tjotta nach Forvika erreichen und draufkommen wollten, sind wir schon etwas früher aufgestanden. Das Duschwasser war entsprechend wärmer, weil noch nicht so viele „Besucher“ der Sanitäranlagen aktiv waren.
Ein letztes Frühstück am Fjord mit dem schönen Rundumblick und der ruhigen Atmosphäre folgte.

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Dann kam das nun schon selbstverständlich ablaufende Ablegemanöver. Mit der Verabschiedung von ein paar Campern, die wie wir, einige Tage da waren.
Dusche, Frühstück und Ablegemanöver dauerten 1:30 Stunden, um 09:30 fuhren wir auf die Fv 17 und mussten das Navi tonlos machen, das uns die Fähre Tjotta – Forvik ausreden wollte.

Auf der Fahrt kamen wir bei Alstahaugen an der Kirche vorbei, in der Petter Dass,

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der wortgewaltige Prediger, wirkte und bestattet wurde.
Bei Offersoy überquerte ein Elch vor uns die Straße. Ganz in der Nähe der Stelle, wo wir 2011 drei Elche in einer Wiese stehen sahen.
Wir fahren durch Farmland, große Wiesen und noch größere Kuhställe, aber auch durch Landschaften, die viel grüner waren, als weiter oben im Norden.
Wir stehen in Reihe 2 bei der Fähre in Tjotta, haben eine berechtigte Chance einer baldigen Überfahrt.

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Vorher gab es noch ein Eis, schließlich ist heute ja Sommer. Mit 700 NOK haben wir eine einstündige Überfahrt vor uns, die bei ruhigem Wetter stattfand.

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Im Konvoi ging die Fahrt weiter nach Andalsvagen, wo wir auf die Fähre nach Horn um 12:30 Uhr warteten. Und wieder wurden wir fast 30 € für 20 Fährminuten los, die wir im Galaxy verbrachten.
Um 13:00 Uhr erreichten wir Horn, warteten am Terminal, bis alle Gefährte von der Fähre waren und setzten dann gemütlich die Fahrt am Ende der Schlange nach Vennesund, unserem heutigen Ziel, fort. Die Klimaanlage wurde ausgeschalten, es ist „Hochsommer“ bei 23 Grad.
Um 13:30 Uhr erreichten wir den Campingplatz beim Fähranleger Vennesund und stellten das Gespann auf. Für eine, statt für zwei geplante Übernachtungen. Demnach haben wir einen Tag Vorsprung, den wir in Göteborg bei einem Stadtbummel erleben.
Der Kaffee wurde in Badehose und bei Gerti mit etwas mehr Gwand getrunken, Premiere der Badehose auf dieser Reise.

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Ein in Memoriam Fischzug im kleinen, alten Hafen blieb ohne Erfolg. Den ich auch nicht gesucht habe. Dreimal so viele Motorboote lagen in inzwischen zwei Sportboothäfen. Entsprechend viele Algen und Blasentang waren zu sehen und zu fischen. Danke, das war’s mit dem fischen im Meer.

In Vennesund ist halbstündiger Fährverkehr, also viel Fährbetrieb.
Bei Schäfchenwolkenhimmel haben wir eine große Makrele, die ich gestern gefangen habe mit Kartoffelsalat vor dem Wohnwagen gegessen. Die zweite gebratene wird Morgen als Brotzeit gegessen. Der Omega 3-Schub nimmt noch kein Ende.

Heute Abend lassen wir entspannt angehen, ein bisschen lesen und Sonne gucken.
Morgen geht die Fahrt weiter nach Malvik bei Trondheim, etwa 310 Kilometer über die Fv 17 und ab Steinkjer die E 6. Alles schon bekannte Routen – und trotzdem ein neues Erlebnis.

Freitag, 19. Juli 2019, Vennesund – Malvik (bei Trondheim), 308 Kilometer in 4:30 Stunden gefahren

Das Gebrumm der ersten Fähre um 07:00 Uhr hat uns geweckt. Mit dem Schlaf war es vorbei, ein neuer Fahrtag steht an und die Gedanken kreisen. Wir haben noch ein paar Minuten Knochen gestreckt und dann die neue SaniAnlage getestet. Im Familienbad war bisher immer alles recht gut ausgestattet, so auch diesmal.

Ein schnelles Frühstück wurde eingenommen, dann angespannt und die Reihe 1 am Fähranleger bezogen.

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Unser gestriger Stellplatz beim Fähranleger.

Um 09:10 Uhr legte die Fähre in Richtung Holm ab. Und wieder wurden für eine halbe Stunde Fährfahrt 42 € fällig.
Wir haben kurze Sachen an, einen Pullover brauchte es auf der Überfahrt nicht, der linde Wind und die Sonne taten der Haut gut. Wir erleben neue Gefühle.

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Die weitere Fahrt auf der Fv 17 war bergig und kurvig, manchmal direkt am Fjord entlang, mal über einen kleinen Pass und durch einige Tunnels. Die Landschaft ist in vollem Grün, Wälder und Wiesen, auf denen Kühe, Schafe und auch Pferde weiden durchfahren wir.

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Die anfängliche Enge zwischen Meer und Berge erweitert sich in breite Täler, in denen viel Landwirtschaft betrieben wird. Die Heuernte ist voll im Gange. Dass Kühe bei Niedrigwasser auch Tang fressen, war uns neu. Drei Kraniche standen in einer Wiese und ließen sich beim Vorbeifahren durch uns nicht stören.

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Die Fahrt auf der Küstenstraße Fv 17, die bei Saltstraumen begann endete in Hoylandet. Wir bogen auf die 775 zur E 6 ab, die wir um 11:30 Uhr bei 23 Grad Wärme erreichten. Bis Malvik, unserem heutigen Ziel sind noch 192 Kilometer zu fahren.
Bei Grong überqueren wir den breiten und wasserreichen Namsen Fluss, dem wir einige Zeit folgen. An einem Teich mit vielen Seerosen legten wir eine kurze Pause ein.

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Die E 6 führt durch Schweden und Norwegen und ist die Aufmarschroute zum Nordkap. Sie war von Motorrädern, Wohnwagengespannen und Wohnmobilen stark befahren. Vorbei war es mit der beschaulichen Ruhe der Fahrt auf der Fv 17.

Die Fahrt 40 Kilometer entlang des Snäsavatnet Sees war unterhaltsam. Auch Jordebaer (Erdbeeren) Plantagen gibt es hier, Morgen Früh streichen wir die Jordebaeren als Marmelade aufs Brot.
Bei der Durchfahrt durch Steinkjer dachten wir an unsere erste Norwegenreise 2011 zurück, wo wir 4 neue Reifen auf den „alten“ Galaxy aufziehen lassen mussten, weil sie restlos abgefahren waren.

Am Trondheimfjord entlang fahrend erreichten wir den Storsand CP in Malvik um 14:30 Uhr und stellten auf dem schon gut gefüllten Platz das Gespann auf.
Unser „alter“ Stellplatz aus 2011 mit Blick in den Fjord war abgesperrt, er war durch Regen aufgeweicht.

Bei 24 Grad lässt sich im Freien gut Kaffee trinken und Brotzeit machen. Ich habe mich danach ein paar Minuten auf’s Ohr gelegt, die Fahrerei auf der kurvigen und engen Rv 17 war anstrengend. Die auf der E 6 lang.
Zunehmend füllte sich der Platz, es gibt kaum noch schöne, freie Plätze. Vermutlich werden auch die greisligen bald besetzt sein. Der Druck der Zivilisation steigt an.

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Seit wir vorgestern unseren schönen Schären-Stellplatz in Sandnessjoen verlassen haben, sind wir auf der Rückreise. Die Unrast steigt, der Lärm und die Verkehrsdichte nehmen zu.

Und gipfeln heute in Malvik in einer Camperstadt. Wir fühlen uns umzingelt.
Morgen werden wir mit dem Bus nach Trondheim fahren und einen Stadtbummel machen.

Samstag 20. Juli und Sonntag 21. Juli 2019, Trondheim Besuche

Am Samstag war außerordentlich schönes Wetter. Es war so warm, dass wir leichtes Gwand anhatten und natürlich draußen gefrühstück haben.
Um 11:13 fuhr der Bus vor dem CP ab, eine ¾ Stunde später waren wir mitten in Trondheim und begannen mit unserem Stadtbesuch.

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Am Fosenkaia bei der Central Station war Hafenfest. Viele alte und historische Schiffe waren zu sehen, natürlich gab es einige Stände mit Kunst und Krempel und was zu essen und trinken. Bootsbauer zeigten ihr Handwerk, einige alte Motoren schnauften vor sich hin und gaben den Takt für eine Musik- und Gesangsgruppe, die Seemannslieder von sich gaben. Uns kam die Stimmung vor, als wie wenn ein großes Familienfest gefeiert werden würde.
Und bei einer Parade wurden Schiffe und Seemänner angesagt. Schön war’s.

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Weil der junge König Geburtstag hatte, wurden um 12:00 Uhr viele Böllerschüsse abgegeben.

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In der Var Frue kirke wurde von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr Essen für Bedürftige ausgegeben. Auch so kann Kirche sein.
Gerti hat sich eine langersehnte Jacke mit Norwegermuster gekauft, die ihr sehr gut steht.

Beim anschließenden Stadtbummel durch die vielen Straßen zwischen Hafen und Nidarosdom erlebten wir die lockere Lebensweise, die das schöne, warme Wetter und die vielen Kaffees und Kneipen auslösen. Wir haben uns anstecken lassen.

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Der Nidarosdom war am Samstag Hochzeiten vorbehalten und für Touristen geschlossen.

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Die Old Town Bridge über die Nidelva war gut besucht und fotografiert. Der Blick auf den Fluss und die bunten Speicher, die auf Stelzen stehen, ist immer wieder schön.

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Bis hier sind früher die Lastkähne mit der Fracht der Segelschiffe, die vor Munkholmen auf Reede lagen, gefahren.

Zum Abendessen haben wir Nackenkotelett gebraten und mit Gemüsereis und Salat gegessen. Und bis die Bilder runtergeladen und angesehen wurden, war es 23:15 Uhr und wir haben uns in den Wohnwagen zurückgezogen. Der Himmel war schon grau.

Leider hatte der Wetterbericht mit seiner Vorhersage Recht. In der Nacht, leider auch am Sonntag regnete es immer wieder. Aber es war nur Pullover kalt.
Für eine zweite Stadtbesichtigung aber doch noch gut.
Um 10:43 Uhr ging der Bus in die Stadt ab. Auf der Fahrt hat es zu regnen begonnen. In der Stadt war nicht viel los. Wir begannen unsere Besichtigung beim Stiftsgarten,

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gingen über die Old Town Bridge hoch zur Kristiansten Festung, die über der Stadt thront.

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Dass der unselige Adolf und seine Eidgebundenen Soldaten im Hof der Festung im Jahr 1943 viele Norweger standrechtlich erschossen haben, stößt mir sehr unangenehm auf.

Der Blick von der Festung in den Trondheim Fjord war uns durch Nebeldunst versagt.
Danach gingen wir vom Festungshügel runter zur Nidelva und über die Bakke brua zum Schifffahrtsmuseum. Mit drei f.

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Im Museum waren viele Exponate und geschichtliches über die Seefahrt rund um Trondheim ausgestellt.
Auch Bilder der alten Schiffswerften. Deren Gelände und teilweise erhaltene alte Gebäude, die in moderne Gebäude integriert wurden, wir anschließend besuchten. Bei Regen.

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Gestern noch saßen in den unzähligen „Kneipen“ hunderte Menschen im Sonnenlicht. Heute ist der Schalter umgelegt.

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Und wir haben uns schon mit dem 15:00 Uhr Bus zum CP zurückfahren lassen.

Bei unserer Rückkehr war der Campingplatz ziemlich leer geworden.

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Er füllte sich wieder im Laufe des frühen Abends.
Zu Abend gab es gebratene Makrelen mit Salzkartoffeln.
Ein wenig Wehmut kommt auf, weil wir Morgen das Meer verlassen, das wir nun schon seit vielen Wochen jeden Tag vor der „Haustüre“ hatten.
Die letzte Reisewoche bricht nun an. Und nächsten Sonntag um diese Zeit, wo ich den Reisebericht schreibe, sind wir schon auf der Fähre nach Kiel.


Ende des 9. Reiseberichtes
Fortsetzung folgt
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Re: 2019 Reise in den Norden Schweden, Finnland, Norwegen

Beitragvon Julindi » Di, 18. Jan 2022, 17:02

Suuuuper!! Ich bin seit heute Morgen immer wieder am Lesen, Fotos schauen und bestaunen und Nachverfolgen der Route bei Google Maps. Herrlich wenn man sich so viel Zeit lassen kann. Da lohnt sich auch die Fahrt weit weit in den Norden hinauf.
Seit heute früh bin ich also unterwegs von Schweden über Finnland nach Norwegen ... und immer wieder muss ich feststellen: Norwegen gefällt mir am Besten :D
Ich erinnere mich: der Sommer 2019 war heiß - auch in Norwegen... Am Sognefjord hatten wir im Juli 30 Grad.
Vielen Dank für deinen so ausführlichen Bericht, schön, dass es noch ein Weilchen weiter geht!!
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
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