Verschreibungspflichtige Medikamente

[Sami]

Hei zusammen,

Ich werde diesen Monat nach Norwegen ziehen und frage mich wie das mit verschreibungspflichtigen Medikamenten funktioniert beim Auswandern. Hat da jemand Erfahrungen?
Aufgrund einer chronischen Krankheit muss ich täglich Tabletten einnehmen. Lasse ich mir von meinem deutschen Arzt meine Patientenakte oder ein anderes Schreiben geben aus dem hervorgeht das ich dieses Medikament brauche? Und gehe mit dem zu meinem neuen Hausarzt in Norwegen der mir das Medikament dann verschreibt und mir ein Rezept ausstellt mit dem ich es in der Apotheke kaufen kann? Oder muss ich in Norwegen beim Arzt einen neuen Bluttest machen lassen aus dem dann hervorgeht das ich das Medikament benötige? Irgendwelche Erfahrungen in welcher Sprache Ärzte in Oslo solche Schreiben von meinem deutschen Arzt akzeptieren würden?

Vielen Dank!

[BigRick]

Grüß dich,

ich arbeite seit kurzem als Apotheker in Oslo, genau wissen tu ich es leider nicht.
Aber der normale Lauf der Dinge wäre dass dir der Arzt einen einen Anamnesebogen ausstellt, Englisch wird mit großer Wahrscheinlichkeit ausreichen, und du diesen dann deinem Fastlege mitbringst.

Je nachdem um was für eine Erkrankung und was für Medikamente es geht, ist es durchaus möglich, sogar sehr wahrscheinlich dass er dich selbst noch einmal untersuchen möchte bevor er dir irgendwelche Medikamente rezeptiert.
Vielleicht fällt die Untersuchung mit zugrundeliegender Krankengeschichte dann etwas weniger umfangreich aus.
Nachdem der Arzt alleinig die Verantwortung trägt, wird er wahrscheinlich nicht gerne ohne Weiteres Medikamente verschreiben nur weil es auf einem Blatt Papier steht.

Muss nicht so sein, das ist nur meine Einschätzung aus Erfahrung mit deutschen Ärzten. Ich habe aber in meiner kurzen Zeit hier gelernt dass die Norweger niemals irgendetwas machen das nicht zu 100% legal ist und keinem festgelegten Schema folgt.

Hoffe ich konnte dir etwas helfen.
Bin seit ca. 2 Monaten hier in Oslo, gib doch mal bescheid wenn du da bist und Lust auf ein Øl hast

[Sami]

Vielen Dank für deine Antwort! Dann werde ich versuchen möglichst zeitnah einen Termin beim Arzt zu bekommen damit ich rechtzeitig das neue Rezept bekomme. In der Hoffnung das die Wartezeiten für einen Termin nicht so lange sind wie hier in Deutschland.
Ich melde mich mal wenn ich in Oslo bin

[Andreas L]

Hallo.

Der Beitrag ist ja nun etwas älter, aber für mich äußerst interessant.
Ich werde wohl in den nächsten Wochen beruflich nach Norwegen (Drammen) auswandern.

Ich bin Diabetiker Typ 1 mit Insulinpumpe und CGM. Ich fahre einen Closed Loop mit einer App auf meinem Smartphone.
Neben Insulin und den Zubehörkram zur Pumpe und CGM benötige ich ja auch andere Meds.

Ein entsprechendes Schreiben werde ich mir so oder so von meinem Arzt ausstellen lassen. Liste der Medikamente, Dosierung und Einnahmezeiträume.

Habt jemand vielleicht Erfahrung(en) mit der Insulinpumpentherapie in Norwegen? Ich meine, wird die norweg. Krankenkasse mein Pumpenzubehör einfach übernehmen? Kann der norw. Arzt das einfach als Rezept ausstellen?
In den USA war das kein Problem. da war ich zwischen 2011 und 2019. Ging alles sehr einfach.

Viele Grüße,
Andreas

[Gudrun]

In Norwegen gibt es keine Krankenversicherung. Die medizinische Versorgung ist steuerfinanziert. Um das System zu nutzen, ist eine sog. P-Nummer erforderlich. Ob man die bekommt hängt vom Aufenthaltsstatus ab. Mehr kann ich dazu fundiert nicht beitragen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Du Dir das extra anschauen musst.

Grüße Gudrun

[Canadier]

Hallo Andreas L.,
vielleicht schickst du Sami mal ne PN.
Ich weiss allerdings nicht ob er hier noch aktiv ist da nach seinen zwei Beitragen hier nichts mehr kam.

[ChristianAC]

Kleiner sarkastischer Kommentar.

Krankheiten, die nicht in Norwegen diagnostiziert wurden, werden grundsätzlich erstmal angezweifelt.

Danach stellt sich erstmal die Frage, ob nicht Paracetamol oder Ibuprofen auch ausreichen.

Also nicht wundern

[Andreas L]

Da mache ich mir keine Sorgen drüber.

Mein Diabetes Typ 1 habe ich seit 1998 und der ist gut dokumentiert. Ausserdem bringe ich dann auch noch einen recht großen Vorrat and Meds und Verbrauchsmaterial mit. Damit komme ich erst einmal länger aus.

Ich kann die Ärzte und auch die Gesellschaft in diesem Punkt sogar sehr gut verstehen.
Ich war nur unsicher, ob genau meine Pumpe auch in Norwegen im "Leistungskatalog" existiert. So wie ich es nun herausgefunden habe, ist dies der Fall.

Genauso wie in Deutschland wird es etwas dauern einen guten Arzt zu finden.

[jonn68]

Da mache ich mir keine Sorgen drüber.

Mein Diabetes Typ 1 habe ich seit 1998 und der ist gut dokumentiert. Ausserdem bringe ich dann auch noch einen recht großen Vorrat and Meds und Verbrauchsmaterial mit. Damit komme ich erst einmal länger aus.

Ich kann die Ärzte und auch die Gesellschaft in diesem Punkt sogar sehr gut verstehen.
Ich war nur unsicher, ob genau meine Pumpe auch in Norwegen im "Leistungskatalog" existiert. So wie ich es nun herausgefunden habe, ist dies der Fall.

Genauso wie in Deutschland wird es etwas dauern einen guten Arzt zu finden.

Im Regelfall wird der Dir zugeteilt und dann hängt es davon ab, wie gut der ist. Das System ist schon anders als in Deutschland, als Typ 1 Diabetiker hast du in Deutschland eine Luxusversorgung.

Ich würde Dir empfehlen, diese Dinge wirklich vorher zu klären, auch wie die Lieferbarkeit deiner Insuline zur Zeit ist. Gibt es die gleichen Pumpen in Norwegen etc....
Wenn du das geklärt hast ist, wird das alles gut gehen, aber es kann schon viel Aufwand am Anfang sein.

[jonn68]

Kleiner sarkastischer Kommentar.

Krankheiten, die nicht in Norwegen diagnostiziert wurden, werden grundsätzlich erstmal angezweifelt.

Danach stellt sich erstmal die Frage, ob nicht Paracetamol oder Ibuprofen auch ausreichen.

Also nicht wundern

Leider ist dein Sarkasmus nicht so falsch, neulich eine akute Borreliose gesehen, die wurde wirklich nur mit Ibu behandelt....

[Andreas L]

Im Regelfall wird der Dir zugeteilt und dann hängt es davon ab, wie gut der ist. Das System ist schon anders als in Deutschland, als Typ 1 Diabetiker hast du in Deutschland eine Luxusversorgung.

Ich würde Dir empfehlen, diese Dinge wirklich vorher zu klären, auch wie die Lieferbarkeit deiner Insuline zur Zeit ist. Gibt es die gleichen Pumpen in Norwegen etc....
Wenn du das geklärt hast ist, wird das alles gut gehen, aber es kann schon viel Aufwand am Anfang sein.

Sicherlich werde ich zu erst einmal das System verstehen müssen. Aber auch da mache ich mir kein großes Kopfzerbrechen. Als ich in die USA ausgewandert bin, musste ich mich auch umschauen. Und vorallem an die Preise in der Apotheke gewöhnen. Zum Glück hatte ich durch meinen Arbeitgeber einen sehr guten Versicherungsplan. Aber trotzdem musste man für alles seine Kreditkarte durchziehen
Trotzdem ist es immer besser einigermaßen vorbereitet zu sein.

An dieser Stelle auch einmal ein Dank für die zahlreichen Antworten hier im Forum!

So wie es aussieht, werde ich noch im Dezember das finale Jobangebot bekommen. Und dann soll es gleich im Januar losgehen. Ein bisschen sportlich. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und es ist wirklich ein super Job für mich.
Es würde mich dann nach Drammen verschlagen.

[ChristianAC]

Kleiner sarkastischer Kommentar.

Krankheiten, die nicht in Norwegen diagnostiziert wurden, werden grundsätzlich erstmal angezweifelt.

Danach stellt sich erstmal die Frage, ob nicht Paracetamol oder Ibuprofen auch ausreichen.

Also nicht wundern

Leider ist dein Sarkasmus nicht so falsch, neulich eine akute Borreliose gesehen, die wurde wirklich nur mit Ibu behandelt....

Ich weiss......schliesslich kann man ja auch Beinbrüche probieren erstmal mit Paracetamol zu behandeln

Und Krankheiten, die nicht diagnostisch IN NORWEGEN erfasst wurden , gibt es erstmal nicht.....da könnte ja jeder kommen.

[Andreas L]

Solange kein Orakel befragt wird