Zum ersten Mal ans Nordkap mit dem Auto - 4 Wochen Zeit

[Katrin-Louise]

Hallo zusammen, ich bin neu hier und gerade noch ein bisschen überfordert. Mein Mann und ich möchten nächstes Jahr zum Nordkap reisen mit dem Auto. wie ist noch ein bisschen unklar. Er kann seinen Dienstwagen dafür nutzen - derzeit noch ein Sharan, was praktisch wäre, weil man in dem auch mal schlafen kann. Möglich, dass das nächstes Jahr so nicht mehr möglich ist und wir etwas Kleineres haben - dann also entweder in einem Dachzelt oder B&B, falls das in Norwegen weiter oben überhaupt möglich ist, übernachten. Geplante Reisezeit ist 11.06., am 08.07. müssen wir wieder zurück sein - also knappe 4 Wochen - ich denke, da kann man doch einiges machen - oder? Fürs Erste würde ich gerne die Route planen. Prinzpiell würden wir sehr gerne die Küste abfahren, entweder hochzu bis zum Nordkap und über Finnland/ Schweden zurück oder aber umgekehrt, auf schnellem Wege zum Nordkap und dann gemütlich Richtung Süden treiben lassen - eventuell auch nur bis Bergen und dann auf die Fähre. Wir waren bisher noch nie in Norwegen, sondern bisher nur in Schweden und Dänemark - da aber sehr naturnah mit den Fahrrädern und Packtaschen.
Welche Route habt ihr gewählt und aus welchem Beweggrund? Und wie sind die 4 Wochen zu bewerten? Kann man da entspannt reisen und auch mal 1.... 2 Tage verweilen (z. B. Wandern oder so)? Ich hoffe, ich bin hier in der richtigen Kategorie und sage schon mal danke.

[Gudrun]

Hallo Katrin-Louise und zuerst ein herzliches Willkommen hier im Forum.

4 Wochen - das ist schon mal etwas. Die Zeit reicht sicher, sich mit dem Norwegenvirus zu infizieren.

Wir fahren mit einem Alhambra, in den wir eine Liegefläche einbauen können. Darunter verstauen wir unser Gepäck. Damit entfällt das tägliche Räumen auf die Vordersitze. Da der Alhambra unser einziges Auto ist verschwindet die Liegefläche im Alltag wieder daraus und dafür werden die Rücksitze wieder eingebaut. Unsere ersten Reisen haben wir mit einem Passat gemacht. Der war zu niedrig für solch eine erhöhte Liegefläche. Ich mache allen Mut, diese Art des Reisens mal zu probieren. Man ist so herrlich flexibel und mit einem PKW kann man theoretisch auch auf jedem Parkplatz übernachten so lange man nicht die Campingsachen raus holt. Zu B&B kann ich nichts sagen. Wenn man nicht im Auto oder Zelt campen will, kann man sich eine Hütte auf einem Campingplatz mieten.

Grundsätzlich fahren wir zügig in den Norden und bummeln dann zurück. Je weiter im Norden desto mehr sind wir von der Gnade des Wettergottes abhängig. Um unsere Reise dem anzupassen haben wir dort oben gern ein Zeitpuffer. Zügig voran kommt man auf der E4 an der schwedischen Ostseeküste. Da wir etwas länger unterwegs sind machen wir viele Abstecher rechts und links davon. Da kommt dann auch keine Langeweile auf. Von Haparanda aus kann man über Finnland ans Eismeer fahren und mehr oder weniger entlang der E6 ggf. über Senja, die Vesterålen und die Lofoten weiter den Kystriksvegen südlich bis Trondheim. Im letzten Jahr sind wir allerdings von Mo i Rana aus schon wieder nach Schweden gefahren. Auf dem Kystriksvegen war für die kommenden Tage Regen und Sturm angesagt, an der Ostseeküste lockte Sonnenschein. Und wenn sich die 4 Wochen an den Lofoten schon dem Ende entgegen neigen, dann fahrt "schnell" wieder auf der E45 in Schweden südwärts - oder eben die E6 in Norwegen.

Das solls fürs Erste sein.

Viel Vorfreude bei der weiteren Planung Eurer Reise.

Grüße Gudrun

[Canadier]

Hallo Katrien-Luise,
willkommen hier im Forum.
So wie Gudrun es beschrieben hat sind wir auch zum Nordkap hoch. Allerdings sind wir immer mit dem Womo unterwegs.
Den Vorteil daran sehe ich darin das man "schnell" sein "Ziel" erreicht hat und auf dem Rückweg somit auch mal unplanmäßig nen zusätzlichen Stopp einbauen kann.

[Gudrun]

Allerdings sind wir immer mit dem Womo unterwegs.

Da ist man natürlich komfortabler unterwegs und vielleicht nicht ganz so wetterabhängig wie wir. Ich wollte mit dem Hinweis auf den Passat und flexible Nutzung des PKWs zeigen, dass es auch mit kleinerem Budget geht.

Grüße Gudrun

[Canadier]

Hallo Gudrun,
ja schon klar.
Und ich wollte damit nur sagen das wir wahrscheinlich etwas langsamer unterwegs waren.
Aber 4 Wochen ist schon ne "ordentliche" Zeit!

[Katrin-Louise]

Vielen herzlichen Dank für eure Antworten.
Ich gehe sehr davon aus, dass wir uns mit dem Norwegen-Virus infizieren werden - aber es ist nicht so einfach. Wir leben im Süden der Republik und mein Mann hat einen Job, der immer Sommer eigentlich nur zwei Wochen Urlaub hergibt. Er musste seinen Chef ganz schön beknien, dass er die vier Wochen als "einmalige" Ausnahme bekommt (Baugewerbe). Von daher ist das mit WoMo so eine Sache. Wir reisen gern - eben auch mit Fahrrad und Packtaschen - aber WoMo muss man dann schon ausnutzen, was zurzeit bei uns schwierig ist. so ein kleines ausleihen war eine Option im Vorfeld - aber die sind kilometertechnisch sehr teuer und wenn man doch den Dienstwagen nutzten kann... dann doch lieber so. Was wir da an Sprit sparen, würde ich dann eher in eine Hütte auf dem Campingplatz umsetzen - oder noch in Überlegung - in ein Dachzelt mit bequemer Matratze. Ansonsten dachte ich auch an einen Jetbag auf dem Dach für Klamotten und so Kram - den Rest, Lebensmittel, Kochzeug etc. im Kofferraum. Wir hätten sogar eine Trenntoilette, nur wenn wir drin schlafen, müsste die dann raus über Nacht Mal sehen - derzeit ist mir das noch zu viel Detail. Erstmals die Route - da danke ich euch, dann werde ich das so mal planen- schnell hoch und dann nach unten gemütlich. Mein Schwerpunkt ist gar nicht mal das Nordkap (das wollen wir besuchen, wenn mir schon mal so weit oben sind, ich lese aber immer wieder, dass das nicht unbedingt so sehenswert ist). Mein eigentliches Ziel sind die Lofoten, da würde ich tatsächlich auch gern ein paar Tage verweilen.
Wenn ihr Lust habt, würde ich mich freuen, wenn ihr mir aufschreiben könntet, wie eure Touren so waren - oder vielleicht gibts da ja auch einen Blogbeitrag oder ähnliches - also tatsächlich, wie man die vier Wochen so verplant - ich denke mal, die Fahrt an der KÜste abwärts ist nicht "ohne" - also zum einen fotografiere ich gern und man möchte ja auch innehalten - aber irgendwie muss man ja vorwärts kommen. Wie teilt man das am besten auf, in wievielen Tagen sollte man oben am Kap sein - gibts Abschnitte, wo man etwas zügiger vorwärts kommt - und was muss man unbedingt gesehen haben? es müssen übrigens nicht unbedingt die Sehenswürdigkeiten aus jedem Reiseführer sein - ich ticke da anders und finde oftmals für mich schönere Sachen am Wegesrand. Aber prinzipiell wollen wir schon auch die bekannten Sehenswürdigkeiten anschauen. Gibts eventuell noch einen Buchtipp/ Reiseführer, den ihr so nutzt? Liebe Grüße, Katrin
Eine Detailfrage hab ich doch noch: Duschen, nach einer Woche evtl. auch mal waschen: Kann man das auf jedem Campingplatz oder gibt es sowas auch in den kleinen Häfen (gegen Einwerfen vom Münzen)? Und gibt es für sowas eventuell eine App, die ihr empfehlen könnt?

[Katrin-Louise]

Danke Gudrun, für deine ausführliche Rückmeldung. irgendwie bekomme ich das nicht direkt unter den Beitrag, war Ewigkeiten nicht mehr in Foren unterwegs.

[cani#68]

Fürs Erste würde ich gerne die Route planen. Prinzpiell würden wir sehr gerne die Küste abfahren, entweder hochzu bis zum Nordkap und über Finnland/ Schweden zurück oder aber umgekehrt, auf schnellem Wege zum Nordkap und dann gemütlich Richtung Süden treiben lassen - eventuell auch nur bis Bergen und dann auf die Fähre. .

Moin,
ich finde in 4 Wochen kann man trotz Anreise aus dem Süden einiges in Norwegen sehen. Und mit dem Auto und Übernachtung im B&B oder Hütte oder Hotel geht das. WoMo ist halt bequemer, Bett dabei und alles in den Schränken gut sortiert liegen, nicht in den Koffern.

Schneller ist man mit dem Auto nicht unbedingt, 60km/h kann / sollte man als Schnitt ansetzen.
Ich würde "schnell" über Schweden hoch fahren und dann an der norwegischen Küste entlang zurück fahren. Lofoten, Tromso und Trondheim sind dann auf jeden Fall einen Stopp wert, evtl. die RV17 einplanen.
So haben haben wir es mal gemacht: https://forum.norwegen-freunde.com/viewtopic.php?f=45&t=29219
Manch einer würde es - wegen der Steigerung der Ansichten - anders herum machen (langsam hoch und schnell zurück).

[Gudrun]

Eine Detailfrage hab ich doch noch: Duschen, nach einer Woche evtl. auch mal waschen: Kann man das auf jedem Campingplatz oder gibt es sowas auch in den kleinen Häfen (gegen Einwerfen vom Münzen)? Und gibt es für sowas eventuell eine App, die ihr empfehlen könnt?

Früher gab es sogar bei einigen Touristinfos Duschen. Häufig nutzen wir zum Haarewaschen und richtig mit heißem Wasser "planschen" längere Aufenthalte in Fährhafen. Das kostet nichts. Zum Duschen geht es auf Campingplätze. Da kann man auch im Auto übernachten, muss keine Hütte nehmen. Eine App nutzen wir nicht. Campingplätze finden wir auch so.

Zügiger kann man durch den Norden Finnlands fahren. Endlos gerade Straßen und endlos weite Wälder. Zwischendurch im Sommer trostlose Wintersportgebiete und immermal Sami-Kultur. Und leider oft Mücken und winzigen Gnitzen oder ähnliches. Die verhindern, dass wir auf lange Entdeckungstouren gehen. (Aber es kann auch ganz anders kommen.)

Schau mal, welche Tour Ihr grob nehmt und frag dann nach den Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. Da kommen dann auch oft Hinweise auf alternative Strecken.

Anregend finde ich besonders die Reiseberichte von Gudrun55 und etwas ausführlicher die von Ronald hier im Forum.

Grüße Gudrun

[fcelch]

Hallo,

ich bin nicht der Meinung das 4 Wochen viel Zeit sind.
Deshalb würde ich mehr oder weniger Nonstop bis in den Norden fahren. Entweder wirklich mit Fahrerwechseln durchfahren, oder nur zum Schlafen halten.

Über Finnland und Schweden würde ich auch nicht zurück fahren, denn das kann nach den Highlights an der norwegischen Küste enttäuschen und langweilig werden. Nordkapp....naja. Mich reizt das nicht. Wenn dann würde ich das nur bei gutem Wetter besuchen. Ansonsten sind Tromsö 2 - 4 Tage wert, Vesteralen 4 - 5 Tage, Lofoten 6 - 8 Tage.....und dann entlang der Küstenstrasse gen Süden. Das ganze Fjordland wirst du in der Kürze der Zeit auslassen müssen. Das hat dann Potential für viele Urlaube a 3 oder 4 Wochen.

Wenn ihr IM oder AUF dem Fahrzeug übernachtet findet ihr überall einen Stellplatz auf einem Campingplatz. Nur auf den Lofoten kann es schon mal knapp werden. Über Waschmaschine und Trockner verfügt i.d.R. jeder Campingplatz.

VG
FCElch

[Katrin-Louise]

Hallo,

ich bin nicht der Meinung das 4 Wochen viel Zeit sind.
Deshalb würde ich mehr oder weniger Nonstop bis in den Norden fahren. Entweder wirklich mit Fahrerwechseln durchfahren, oder nur zum Schlafen halten.

Über Finnland und Schweden würde ich auch nicht zurück fahren, denn das kann nach den Highlights an der norwegischen Küste enttäuschen und langweilig werden. Nordkapp....naja. Mich reizt das nicht. Wenn dann würde ich das nur bei gutem Wetter besuchen. Ansonsten sind Tromsö 2 - 4 Tage wert, Vesteralen 4 - 5 Tage, Lofoten 6 - 8 Tage.....und dann entlang der Küstenstrasse gen Süden. Das ganze Fjordland wirst du in der Kürze der Zeit auslassen müssen. Das hat dann Potential für viele Urlaube a 3 oder 4 Wochen.

Wenn ihr IM oder AUF dem Fahrzeug übernachtet findet ihr überall einen Stellplatz auf einem Campingplatz. Nur auf den Lofoten kann es schon mal knapp werden. Über Waschmaschine und Trockner verfügt i.d.R. jeder Campingplatz.

VG
FCElch

Für uns sind 4 Wochen viel und die einzige Möglichkeit derzeit, das umzusetzen mein Mann bekommt normalerweise im Sommer nur 2 Wochen. Danke für die Zeiten - das Nordkap wollen wir mitnehmen, auch wenn man sich da sicherlich nicht lange aufhält. Aber wenn wir schon da oben sind, wird der nördlichste Punkt besucht. Von daher werden wir tatsächlich schnell hochfahren (mit Übernachtung und Fahrerwechsel) - das macht es für spätere Urlaube mal einfacher, wenn man den Norden schon gesehen hat - finde ich.

[Katrin-Louise]

So haben haben wir es mal gemacht: https://forum.norwegen-freunde.com/viewtopic.php?f=45&t=29219
Manch einer würde es - wegen der Steigerung der Ansichten - anders herum machen (langsam hoch und schnell zurück).

Hab mir deinen Bericht durchgelesen, klingt spannend, gibts da noch ein Ende, was ihr südlich noch alles angefahren habt? Darf ich dich ansonsten mal anschreiben zur genaueren Route? Seit ihr bis Deutschland durchgefahren oder macht es Sinn in Bergen auf die Fähre zu gehen? das war mein allererster Plan - bis Hirtshals - (bei der Gelegenheit noch mal ein Stop in Skagen und dann die Heimreise in den Süden antreten - das ist dann nach Tausenden Kilometern nicht mehr das Problem... Oder lohnt es, von Bergen noch weiter nach südlich zu fahren? Das wäre für mich jetzt tatsächlich eher ein separater Urlaub.

[fcelch]

Aber wenn wir schon da oben sind, wird der nördlichste Punkt besucht. Von daher werden wir tatsächlich schnell hochfahren (mit Übernachtung und Fahrerwechsel) - das macht es für spätere Urlaube mal einfacher, wenn man den Norden schon gesehen hat - finde ich.

Das Nordkapp ist NICHT DER NÖRDLICHSTE Punkt.

[Gudrun]

Ganz ruhig. Das Nordkapp ist wohl der nördlichste mit dem Auto erreichbare Punkt?

Ich würde aus Zeitgründen Südnordwegen in eine extra Reise packen. Erstens sind 4 Wochen ganz gut aber nicht so viel, dass man ganz Norwegen in dieser Zeit erkunden kann. Und zweitens geht Südnorwegen auch mal, wenn man nur 2 Wochen Urlaub hat.

Grüße Gudrun

[skandinavian-wolf]

Hallo Katrin-Louise,
ergänzend zu den vielen Tipps, insbesondere von Gudrun, hier ein paar Erfahrungen.
Wir sind, nach einem "Schnupperkurs" 1999 im seinerzeit nördlichsten Ferienhaus in einem Katalog (Internet war noch kaum) auf den Lofoten, 2006 relativ unbedarft mit Kombi und Zelt zum Nordkapp aufgebrochen. Schnell hin (Schweden), langsam zurück.
Schlechtwettervariante waren Hütten auf Campingplätzen. Und es war grandios und hat gut geklappt.
Grobe Planung (mögliche Ziele und "Sehenswürdigkeiten", ungefähre Strecke) - der Rest live am Vorabend oder am Reisetag.
Und nach diesen Erfahrungen hat uns der Norden mehr als der Süden gereizt, obwohl da öfter die Schlechtwettervariante Hütte sein musste. Die Varanger-Halbinsel war beeindruckend, Senja steht noch auf der ToDo-Liste. Die schon erwähnte RV17 ist selbst bei Schlechtwetter eine Fahrt wert. Hier müssen die Fährzeiten berücksichtig werden.
Südnorwegen steht bei uns auch noch "offen", nach einem wetterbedingtem Schnelldurchgang 2007. Aber siehe Gudruns Hinweis.
Die heutigen Zelte, auch in Stehhöhe, sind schnell aufgebaut (30 min incl. Einrichtung). Und man ist der Natur am nächsten.
Verbunden mit der Ausstattung und der Lage der meisten CP....
Viel Spaß beim weiteren Planen wünscht
Uwe