Sonntag, 25.12.22Kein Wecker - wie schön! Und da es lange dunkel ist, schlafen sogar die Kinder bis 8 Uhr. Wir lassen alles gemütlich angehen. Die Dämmerung setzt gegen 8.30 Uhr ein, der Himmel ist wolkenverhangen - Schnee ist vorausgesagt.
Ich muss sagen, diese Hütte ist klasse! Und man merkt sofort, dass die Besitzer sie oft privat nutzen: es ist ALLES vorhanden. Wir waren ja schon in so vielen Ferienhäusern, dieses ist jedoch das erste, das bspw. genügend Schränke und Regale für Kleidung sowie ausreichende Haken im Bad zum Aufhängen hat. Mag banal erscheinen, aber wer mal zu viert nur zwei Haken für sämtliche Dusch- und Handtücher und keinen Schrank zur Verfügung hatte weiß, was ich meine

Was uns erstaunt: sämtliche privaten Dinge der Besitzer, von der Zahnbürste, über Ausrüstung für diverse Schneesportarten bis hin zu Cornflakes und Co sind im Haus verteilt, als würde gleich jemand zurückkommen. Ich bewundere immer wieder das Urvertrauen der Norweger - einfach schön.
Nach unserem leckeren Frühstück packen wir uns alle dick ein - heute Nacht waren es -19 Grad, jetzt sind es -15. Wir laufen los, um das Hüttengebiet zu erkunden. Wir stapfen zunächst zur Rømåsen Seter, einem kleinen Café hier irgendwo. Es hat leider zu, aber jetzt wissen wir wenigstens, wo es ist. Die Kinder laufen fast nicht, sie haben ihre Porutscher dabei, nutzen jede steile Stelle zum Rutschen (und das sind einige!) und haben eine Menge Spaß dabei

Es hat unterwegs ganz schön angefangen zu schneien und auch der Wind nimmt zu. Trotzdem möchten wir noch ein Stückchen den Wanderweg testen, der hinter unserem Haus startet. Natürlich ist der Weg nur ein Pfad und im Winter bei Schneegestöber nicht wirklich zu erkennen.

Wir laufen ihn ein Stück und stellen fest, dass man ganz schön tief einsinkt, sobald man die knapp 30 cm breite Spur verfehlt. Hier draußen (ungeschützt, da kaum noch Bäume stehen) spürt man den Wind ziemlich heftig.

Also kehren wir um und nach fast zwei Stunden ins Haus zurück. Wir machen es uns drinnen gemütlich, während die Kinder draußen im Schneegestöber eine Schneefestung bauen.

Irgendwann kommen sie rein, weil sie ja „so einen großen Hunger haben“ (habe ja schon drauf gewartet), um dann wieder draußen zu verschwinden. Ich finde es immer wieder toll, dass ihnen das Wetter - in diesem Fall die Kälte und das Schneegestöber- nichts ausmacht. Als es dämmert, so um halb drei, gehe ich mal raus um nach ihnen zu schauen. Sehr fleißig waren sie – sie können sich in der Festung mittlerweile verstecken. Es hat sicherlich nochmal 10 cm geschneit und es hört auch jetzt nicht auf. Wir drei schnappen uns Schlitten und Porutscher und schlittern noch ein Weilchen auf den Straßen um die Wette, es macht richtig Spaß!

Um kurz nach vier ist es allerdings so dunkel, sodass man in Verbindung mit dem einsetzenden Schneestürmchen fast nichts mehr sieht. Also machen wir uns auf nach Hause und verbringen den restlichen Tag gemütlich drinnen.
Nach dem Abendessen allerdings zieht es uns alle nochmals zu einer kleinen Nachtwanderung nach draußen. Wir stapfen mit Stirnlampen bewaffnet durch das Dunkel, machen Schneeengel und verlaufen uns auf dem Rückweg. In diesem Hyttefelt gibt es unzählige kleine Wege und alle sehen gleich aus - aber schließlich finden wir dann doch noch Heim.

Die Kinder wünschen sich einen „Kinoabend“ - heißt: Film und Süßigkeiten. Das braucht man mir nicht zweimal sagen (vor allem nicht das mit den Süßigkeiten…), so lassen wir den Abend zusammen gekuschelt auf der Couch ausklingen.