Mittwoch, 31.08.2022, 08:30 Uhr 10 Grad, leichter Ostwind, Sonne purIn der Frühe war es richtig kühl im Wohnwagen. Deshalb wurde der kleine Heizlüfter angestellt und abgewartet, bis es wärmer wurde.
Die Zahnpasta im Bad hat davon nichts mitbekommen. Sie kühlte die Zähne entsprechend.
Nach der Dusche geht es dann aufwärts mit Geist und Gemüt. Bei einem Traumwetter und noch wenig Wind gute Aussichten für einen schönen Fischtag.
Frühstück leider seit Tagen im Wohnwagen, es ist viel zu kalt und windig draußen.
Später gehe ich mit T, dem gestrandeten WOMO-Fahrer mit einem 80 PS Motorboot raus in den Fjord zum Fischen. Das Motorboot beschleunigt bis auf 60 km/h, auf blankem Alu sitzend und kabbeligen Wellen, kein wirklicher Komfort.
Aber das haben wir nur kurz ausprobiert, denn der Wind driftet das Boot schneller, als wir es wollen.
Ich habe als erstes einen Knurrhahn gefangen, der seine stachelige Rückenflosse aufstellte, als ich ihn vom Pilker nahm. Weil er zu klein war, durfte er wieder ins Aufzuchtbecken zurück. Später habe ich noch eine Makrele gefangen. T einen Dorsch und einen Pollack.
Zum Mittagessen sind wir zurück an die Pier gefahren. Später mit seiner Frau noch einmal rausgefahren.
Der Wind hat kräftig zugelegt und wir haben uns näher an Land aufgehalten und den Windschatten der Hügel genutzt. Kleinere Makrelen wurden gefangen und wieder zurückgeworfen. Drei größere Makrelen fanden den Weg in die Gefrierbox, Filets auf den Grill von T.
Ein himmelhoher MSC-Kreuzfahrer Virtuosa ist in 300m an uns nordwärts gehend vorbeigefahren. Man erschrickt richtig, wenn man so ein Ungetüm so nahe an einem vorbeifahren sieht. Gerti hat ihn vom Stellplatz aus fotografiert.
Zurück um 16:45 Uhr haben wir durchgeschnauft und ein Bier getrunken. Die Sonne ist im Windschatten eine wahre Freude und tut richtig gut.
Zum Abendessen gab es bei uns Schweinekotelett mit Gemüse.
Ein anschließender Fischzug brachte uns zwei größere Makrelen, die Gerti filetiert und eingefroren hat.
Weil wir nach unserem Fahrplan Morgen von Bud abfahren müssten, haben wir überlegt, den nächsten geplanten Stopp auszulassen, hier noch einen Tag zu bleiben und einen Reservetag vorzuhalten.
Ich habe beim
Hegg Camping in Agdenes, unserem nächsten Halt angefragt, ob sie offen sind und einen Stellplatz für uns haben. Mal sehen, welche Antwort wir bekommen.
Und schon wieder ist es 22:00 Uhr, ich schreibe fertig und Gerti legt die Karten bei schöner Retro-Musik.
Donnerstag, 01.09.2022, 08:30 Uhr, 8 Grad, Sonne pur, blauer HimmelWir hatten eine sternenklare Nacht und einen entspannten Tagesbeginn. Zum Duschgang habe ich erstmals langes Kleidung angezogen. Das Frühstück hat bei offener WW-Türe stattgefunden, im hellen Sonnenlicht.
Hegg Camping hat geantwortet und ist am Freitag unser nächstes 240 Kilometer entferntes letztes Tagesziel, bevor wir nach Schweden kommen.
Heute werden wir zur Atlantikstraße fahren und dieses architektonisch einmalige Brückenkunstwerk über 7? Eilande auf uns wirken lassen.
Wir fahren auf einer kleinen Straße mit Ausweichbuchten am Meer entlang, das viele Schäreninseln hat, in Richtung Osten. Hochmoor und kleine landwirtschaftliche Betriebe, auch kleine Fischerorte sind links und rechts der Straße zu sehen. Auch einen Pferdehof mit vielen Stuten und Fohlen gibt es hier oben.
An einem der vielen Parkplätze halten wir an und fotografieren die schöne Landschaft an der Atlantikstraße, auch die tollen Brückenkonstruktionen, das Wasser läuft gerade auf.
Ich fische etwas mit der Bootsrute, fange eine größere Makrele
und verschenke sie an eine Asiatin, die neben mir gefischt hat. International sind wir beim Brückenfischen und haben viel Spaß dabei.
Viele Stare sind bei der Heimfahrt unterwegs nach Süden, es ist ja schon 1. September und sie haben noch einige tausend Kilometer vor sich.
Beim BunPrix kaufen wir noch ein und ich sehe viele Sachen aus längst vergangener Zeit, als der BunPrix noch ein Landhändler war.
Später bin ich noch mit T im 80 PS-Boot zum Fischen gegangen, habe eine Makrele gefangen. Eine magere Ausbeute an einem eher windarmen Tag.
Abendessen aus Gertis Bordküche und ein netter Hock mit T und K vor dem Wohnwagen.
Wir haben ihm unser Starthilfekabel überlassen, damit er wenn die Lichtmaschine in Molde geliefert wird, auch dorthin fahren kann.
Aber wir haben festgestellt, dass nicht die Lichtmaschine, sondern die Batterie seines fast neuen WOMO’s defekt ist, weil wir die Batterie mit unserem CETEC Batterielader vollgeladen haben, sie aber beim ersten Startversuch zusammengebrochen ist. T will uns das Starthilfekabel nach München senden.
Ich habe den CP bezahlt, den Reifendruck beim Galaxy nachjustiert, Scheibenwischwasser nachgefüllt und die Angelsachen zusammengepackt. Morgen geht die Reise weiter, wir haben die Hälfte unserer diesjährigen Reise hinter uns. Und es kommt uns vor als wären wir schon viel länger unterwegs.
Hier endet der 4. Reisebericht
Ich gehe Morgen, sicher mit einigen Tausend Mitbürgern, zum Klimaprotestieren. Ich werde für eine bessere Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder singen:
Ich bin alt, ich bin laut,
weil ihr unseren Kindern
die Zukunft klaut!