Den Sprachkurs habe ich auch in Berlin gemacht, finanziert duch die ZAV. Die beiden Lehrer dort sind wirklich spitze! (Gruß an Gro & Raimund) Er findet dort in der Berlitz-Schule in der Friedrichstrasse statt und ist der in Norwegen am meisten anerkannte Norwegisch-Kurs. Der Kurs selbst ist zwar kein Ferienaufenthalt, aber dennoch spannend und leicht zu bewältigen. Durchfallen ist (fast) unmöglich, da kann ich dich beruhigen. Wenn man deutsch und englisch kann, ist norwegisch eigentlich einfach zu lernen, es gibt sehr viele Parallelen.
Als wir (wir sind zu zweit hierher) dann endlich in Norwegen waren, klappte die Kommunikation eigentlich auf Anhieb, nur leider reden die Leute in dieser Gegend einen etwas merkwürdigen Nynorsk-Dialekt, da war es am Anfang manchmal schwierig, sie zu verstehen. Jetzt nach einem Jahr fängt man selber an, so zu reden.
Der Berufsstart war nicht so schwierig, wie ich dachte. Man kann es eigentlich zuerst richtig langsam angehen lassen, da haben die meisten sehr viel Verständnis. Wenn es Probleme gab (z.B. chirurgische Eingriffe), dann konnten wir uns an den norwegischen ZA aus der Nachbarkommune wenden, der ist inzwischen ein guter Freund geworden.
Vielleicht sollte ich kurz mal das Gesundheitssystem erklären, dann versteht man besser, warum man in einer ZahnKLINIK überweigend Kinder behandelt:
ZahnKLINIK darf sich nämlich nur ein Zahnarztpraxis des öffentlichen Gesundheitssystems nennen, alles andere sind private Zahnarztpraxen.
In den ZahnKLINIKEN bekommen alle Kinder bis 18 Jahren und Altersheimbewohner kostenlos Behandlung. Jugendliche zwischen 18 und 20 zahlen nur 25%. Der Rest (also Erwachsene) zahlt seine Behandlung zu 100% selbst. Die Patienten, die Gratisbehandlung bekommen, haben in einer ZahnKLINIK Priorität. Deshalb behandelt man also vorwiegend Kinder. Wir haben hier bei uns aber ca 1/3 Erwachsene Patienten und das Altersheim in unserer Kommune betreuen wir selbstverständlich auch.
Ich weiß ja nicht, wo du hin möchtest, aber manchmal ist man schon ein richtiger "Landarzt". Man sollte oder muss schon viel mehr selbst machen, was man in Dtl. vielleicht zum Kieferchirurgen überweisen würde, denn der ist meist mehrere Autostunden entfernt und hat erst nächsten Monat einen Termin frei! Allerdings ist die Arbeit dadurch auch äußerst spannend und abwechslungsreich. Einfach machen! Wir haben in diesem Jahr hier mehr gelernt als im ganzen Studium. Sogar Füße haben wir geröngt, weil der Arzt nebenan keine Röntgenröhre hat (es lebe der Okklusalfilm
)
Also ich kann den Berufsstart hier nur empfehlen:
Kein Zeitdruck, keine Finanzsorgen, super abwechslungsreich!
Falls du noch Fragen hast....einfach fragen!
Viele Grüße
greeneye