Ostern und die Verhältnisse um diese Zeit dauern halt nur kurz, während die meisten ihre Skier das ganze Jahr hindurch benutzen. Klar, wer Wachsskier hat, saut die nicht gern mit Klister ein

, und kramt dann lieber die Schuppenskier aus der hintersten Ecke hervor.
Ich bin eigentlich mit Rolf einig. Bei herrlichstem Pulverschnee ist es schön, ein wenig schneller zu sein und das Gleiten zu geniessen, da liebe ich Wachs. Bei ordentlichem Hochgebirgsgebrauch mit Eis und wirklich harter Skare halten Schuppen nicht mehr, da müssen eh Felle her. Wann brauche ich also Schuppen? Nur bei Plusgraden und nassem, schwerem Schnee. Und wann habe ich Plusgrade? Nur in einem so warmen Frühling wie diesem und ganz am Ende der Saison... Und bei sehr stark wechselnden Verhältnissen zwischen trocken und nass innerhalb kürzester Entfernungen, da sind Schuppen sicher eindeutlig im Vorteil.
Ansonsten will ich, wenn ich in der Loipe Trainingsrunden gehe (teils auf Zeit), natürlich so schnell wie möglich sein. Da war ich mit meinen Fjellskiern (Wachs) in der Loipe schneller als mit Schuppen-Loipenskiern! Meine Schuppenskier (Loipenskier, wohlgemerkt), die ich mir in D gekauft hatte, bevor ich nach Norwegen gezogen bin, habe ich deshalb frustriert nach der ersten Wintersaison eingemottet.
Die Frage ist halt nach wie vor, wann und wofür Du die Skier haben willst. Trockenen Pulverschnee mit Schuppen zu anzugehen, halte ich persönlich für "Vergewaltigung". Nassen Frühlingsschnee mit Klister anzugehen allerdings auch (in dem Fall werden die Skier "vergewaltigt"). Also - wer grösstenteils das eine oder andere hat, für den ist sicher die Wahl klar.
Grundsätzlich steigt aber mit fortschreitender Technik der Spass am Gleiten und an der Geschwindigkeit. Spätestens dann sind Schuppen out.
Ist ja auch ein Unterschied, ob ich einmal im Jahr eine Skitour mache oder fast täglich im Winter auf den Brettern stehe. Bei einmal im Jahr ist mir das egal, wenn die Skier vielleicht nicht optimal sind. Bei fast täglich nicht.