Alsterix hat geschrieben:Carsten hat geschrieben:Na, wenn das alles ist, was dir als Antwort einfällt Alsterix, du enttäuscht mich gerade wirklich sehr.
Sorry, nach nem 14stuendigen Arbeitstag
bringe ich wesentlich mehr nur zustande wenns denn ein wirklich wichtiges Thema ist.
Na gut, das kann ich verstehen. Streiche also "sehr" und ersetze es mit "ein wenig".
Alsterix hat geschrieben:Immerhin fand ichs bemerkenswert dass da nun doch Tunnels zum Vorschein kommen......
Alles andere haette mich aber auch echt gewundert - wie sollte man in diesem Land 350 km mehr oder weniger
geradeaus fahren koennen ohne auf eine Handvoll Tunnel zu treffen ?
Das ist ja selbst im Oestfold kaum vorstellbar und dabei isses hier ja noch eher flach sozusagen
.
Auf der von Bernhard in seinem ersten Posting beschriebenen Strecke gibt es nur einen einzigen Tunnel, nämlich zwischen Kaupanger und Sogndal. Der ist übrigens nicht auf der von dir so hoch gelobten Karte vom SLF eingezeichnet, während neben in der Karte auf eben dieser Strecke zwei offizielle Fahrradrouten verzeichnet sind.
Wenn auf vorgeschlagenen Alternativrouten auf einmal Tunnel auftauchen und Tunnel gleichzeitig das größte Übel für Radfahrer sein sollne, dann sind diese Alternativstrecken sicher keine Alternativen, oder?
Alsterix hat geschrieben:Wenn man dann eine solche Tour wie Bernhard sie vorhat auf einen aelteren Reisefuehrer aufbaut koennte man also schon hier und da feststellen dass Norge einen geringfuegig hoeheren
Strassenbauetat hat als andere Laender in Europa und ein bueschen anderes Tempo dabei sowieso.......
Wo steht denn bitte schön geschrieben, dass Bernhard einen älteren Reiseführer benutzt hat? Der Reiseführer "Norwegen per Rad" wird regelmäßig aktualisiert und ist von der Streckenbeschreibung ziemlich genau. Und da Bernhard vorher noch nicht in Norwegen war, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass er sich die neuste Auflage des Reiseführers besorgt hat.
Alsterix hat geschrieben:By the way - genau deshalb aktualisiert SLF die Sykkelruter-Karte in kurzen Abstaenden, ich glaube sogar so etwa jaehrlich. Diese nichtsnutzigen Bangemacher schreiben zu vielen Strecken uebrigens auch Empfehlungen wie zum Beispiel "besonders stabiles Fahrrad noetig" oder aehnliches, aber vielleicht ist Bernhard ja auch schotterpisten-resistent
Deine Ironie schützt dich auch nicht davor, dass du dich in meinen Augen so langsam ziemlich lächerlich machst.
Wenn die Strassen hier wirklich in einem solch katastrophalen Zustand wären, dass man nur stabile Fahrräder benutzen könnte, dann wundert es mich sehr, dass die Norweger zu tausenden im Sommer auf Rennrädern auf eben diesen Strassen unterwegs sind. Hilfreich ist es auch, sich anzusehen, für welchen Zweck man das Fahrrad einsetzen will. Auf einer längeren Tour mit Zelt und Zubehör ist aufgrund des Gewichtes ein stabiles Fahrrad sicher sehr anzuraten. Aber Bernhard will nur drei Tage fahren und wird sicher, wie alle Rennradfahrer auf Mehrtagestour, die keine Begleitfahrzeug dabei haben, nur das nötigste an Kleidung auf einem Rucksack mitnehmen. Und genau solche Reiserennradler habe ich schon ziemlich oft hier in Norwegen gesehen und die sahen nicht gerade unglücklich aus!
Ich habe mir den Thread nochmal durchgelesen. Bernhard hat eine durchaus vernünftige Frage zu seiner Tour gestellt und als Antwort u.a. Aussagen wie "das geht nur mit dem Mountainbike", "die Strassen sind viel zu eng, da kommen kaum zwei Autos aneinenander vorbei", "kleine Wege können durch Steinschlag gesperrt sein", "die Strecke schaffst du kaum in drei Tagen" und "Tunnel sind viiieeel zu gefährlich für Radfahrer" bekommen, während seine eigentlichen Fragen eher nicht beantwortet wurden. Ich finde, dafür hat er noch sehr verhalten und nett geantwortet ...
Und zum Thema Radwege. Ja, das sind die Argumente des ADFC, die aufzählst, aber es sind nicht alle. Ein Hauptgegenargument ist nämlich noch die trügerische Sicherheit, die Radwege sowohl für Fahrradfahrer als auch für den motorisierten Verkehr darstellen. Und das gilt genauso für Norwegen. Die meisten Radwege in Norwegen sind in einem akzeptablen bis guten Zustand, da gebe ich dir Recht. Aber die Führung dieser Radwege ist oftmals abenteuerlich und gefährlich. Da gibt es uneinsehbare 90°-Kurven, der Radweg wird teilweise so geführt, dass Radfahrer aus für den Autofahrer uneinsehbaren Ecken kommen (ganz beliebt vor Einmündungen), etc.
Ich werde bei allem was du schreibst das Gefühl nicht los, als würdest du deinen Frust über viele gefährliche und unerfreuliche Begegnungen mit Fahrradfahrern, die du sicher im Rahmen deines Berufes gemacht hast, nun auf Bernhard projezieren (ich verweise nur auf deinen Hinweis auf die Großstadtfahrradkuriere, mit denen Bernhard ja nun gar nichts zu tun hat). Ich weiss, dass du sicher einige 100.000 km im Jahr auf den Strassen Nordeuropas unterwegs bist. Aber auch ich habe so einige km auf dem Tacho, u.a. weil ich mehrere Jahre im Aussendienst tätig war. Zusätzlich bin ich aber auch schon einige 10.000 km mit dem Fahrrad kreuz und quer durch Europa geradelt. Und ich sage dir, in 95% der Situationen, in denen ich mich im Zusammenhang Autofahrer/Radfahrer geärgert habe, war dieses als Radfahrer. Es sind viel öfter Autofahrer, die die Rechte von Fahrradfahrern missachten, als umgekehrt. Und mit der selben Argumentation, mit der du aufgrund deines anscheinenden Fahrradfahrerfrusts am liebsten alle Fahrradfahrer in abgezäunte Reservate abschieben möchtest (Achtung: rethorische Übertreibung), könnte ich alle LKWs auf den Mond wünschen. Wie oft bin ich schon auf Autobahnen von Überholrambos abgedrängelt worden oder habe wertvoll Zeit hinter einem schleichenden Brummi vertrödelt? Ich tu das nur im Gegensatz zu dir nicht.
Lieber Alsterix, wenn ich es richtig verstanden habe, hast du noch nie eine mehrtägige Tour mit dem Fahrrad durch Norwegen gemacht. Wieso meinst du also, es besser zu wissen, was es zu beachten gibt, als die Leute, die genauso solche Touren schon gemacht haben und aus erster Hand zu berichten wissen?
Viele Grüße, Carsten