tomboll hat geschrieben:Warum nicht gleich in den Knast. Bei so einem Verbrechen...
Sorry, die Verharmlosung ist unangebracht.
Bei dem Wildcampingverbot in dem von mir genannten Beispiel Oppdal u.ae. gehts unter anderem um das Verhalten in einem Nationalpark.
Und Thies hat durchaus recht, solche Verbotsschilder stehen an vielen Orten schon jahrelang und werden ebensolang immer wieder missachtet.
Leider gehts dabei dann aber letztlich nicht um simples Falschparken (was wie wir bei den Threads etwa zum Radfahren gesehen haben auch nicht immer eine Kleinigkeit ist ...) sondern teilweise schon um tiefergehende Eingriffe in die Natur und lange bleibende Schaeden.
Ohne Frage besitzen sehr viele Touristen den notwendigen Respekt gegenueber dem Gastland und verhalten sich korrekt.
Ein gar nicht mal so kleiner Teil aber faellt nunmal auch immer wieder unangenehm auf und von daher wird man leider auch in Norge mehr und mehr mit Ordnungsmassnahmen rechnen und leben muessen. Das ist gerade in Norge deswegen besonders schade weil man hier im allgemeinen mit erfreulich viel weniger Verbotsschildern, Stacheldraht- und sonstigen Zaeunen etc. als in Deutschland eigentlich gut zurechtkommt - nur dass eben leider auch Leute als Touristen unterwegs sind die diesen "Mangel" total falsch verstehen....... Bedauerlicherweise geht alleine schon durch die Ordnungsmassnahmen ein Teil dessen zum Teufel was den besonderen Reiz dieser Region ausmacht, letztlich tragen auch dafuer diejenigen die Verantwortung die sich schlicht nicht anstaendig benehmen koennen.
Ich finde allerdings dass z.B. die Hersteller und Vermieter von Womos mit ihrer Werbung um die "grosse Freiheit" da eine gehoerige Mitschuld haben weil sie den Leuten da gewaltig etwas vormachen. Gibts einen Reklameprospekt von denen ohne Fotos vom Womo am Strand oder in sonstiger Einsamkeit ?
Mal ganz abgesehen von der Milchmaedchenrechnung der "Urlaub mit dem eigenen Bett dabei" waere so viel biliger als ein Hotelurlaub
.
Ich kann mich da immer sehr amuesieren ueber Zeitgenossen die an ihrem Camper Aufkleber "Hotelbetten nein danke" spazierenfahren.
Wenn ich mir mal durchrechne was ein groesseres eigenes Womo ueber die Jahre kostet vor allem wenn es dann fast nur in den Ferien genutzt wird - so teure Hotels gibts ja selbst in Norge kaum...
Gerade in Norwegen findet man doch eine ganz erhebliche Zahl meist recht angenehmer Campingplaetze und weiterer Einrichtungen - ich habe zum Beispiel fast nirgends in Europa so viele Entsorgungsstationen fuer Toilettenanlagen von Bussen und Womos gesehen wie hier.
Vom Prinzip her ist es nach meiner Erfahrung auch sehr wohl moeglich laengere Zeit auf privatem Grund zu campen wenn man sich dazu vorher freundlich mit den Eigentuemern in Verbindung setzt und deren Erlaubnis einholt.
Wie ueberall ist das Ganze letztlich eine Frage des freundlichen und respektvollen Umgangs miteinander. Auch in deutschen Kommunen ist vielfach das Uebernachten im geparkten Wohnwagen oder Wohnmobil vom Gesetz her verboten, beispielsweise im gesamten Stadtgebiet von Hamburg. Solange man abseits parkt und niemanden stoert wird trotzdem normalerweise nicht einmal die Polizei an einzelnen Uebernachtungen Anstoss nehmen. Und wenn - wie in Hamburg zum Fischmarkt oder zur Messe - scharenweise verboten geparkt wird dann wirds eben richtig teuer, womoeglich mit Abschleppen und allem drum und dran.
Das ist in Norge grundsaetzlich genauso.....
Es ist ganz bestimmt richtig dass die wenigsten Wohnmobilisten "Millionaere" sind und viele Leute sich so ein Teil jahrelang zusammengespart haben. Allerdings gibt das im Zweifel niemandem das Recht diese "Investition" nun durch fragwuerdige Einsparungen an anderer Stelle wieder hereinzuholen, schon gar nicht beim Urlaub im Ausland. Mit meinem Beispiel von der Strassenbenutzungsgebuehr in Oesterreich die ab 3500 kg zulaessigem Gesamtgewicht dort eben auch fuer Womos gilt wollte ich unter anderem klarmachen dass es heutzutage nicht mehr automatisch ueberall ein "Grundrecht" gibt generell Strassen zum Befahren oder Parken gratis zu nutzen. Ich habe ja durchaus Verstaendnis wenn bestimmte Dinge in Norge als teuer empfunden werden und Preissteigerungen zum Beispiel bei den Faehren wehtun. Allerdings ist das Womo in der Regel auch kein Behindertenfahrzeug, sprich : Man muss es nicht benutzen
. Fahrradtouristen beispielsweise sind da deutlich billiger unterwegs (nicht nur bei den Faehren oder gar keiner Maut) und kommen meist auch noch ganz ohne Streit oder Probleme in den vollen Genuss des Jedermannrechts in Norge und Sverige
.
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