Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

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Re: Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

Beitragvon tomboll » So, 29. Mai 2005, 16:59

Thies hat geschrieben:Es ist doch schlicht die Sache der Norweger, wie sie ihren Fährenverkehr gestalten und welche Preise sie nehmen.


Natürlich ist es das. Aber kritisieren kann man das trotzdem, oder? :wink:

Und @Julia: Da hast du wohl selber gemerkt, dass deine erste Version nicht so ganz hinhaute :wink: :D

Die norwegischen Fähren sind bei 2 Personen und einem Auto 55% teurer als die Elbfähre...
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Re: Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

Beitragvon Thies » So, 29. Mai 2005, 17:09

Ganz so schrecklich ist es auf dem RV 17 wirklich nicht. Ich habe zwar nur noch die Preisliste aus 2003, aber da kam ich mit einem Pkw inkl. Fahrer auf 511 NOK, wenn man die erste Fähre bei Lund schon mitnimmt und bis Foröy keine Fähre auslässt. Für ein Womo von 6,01 bis 7,00m kommen allerdings schon 1.184 NOK zusammen und die sind ja meist auch nicht nur mit einem Fahrer unterwegs :) , dürften also noch ein paar hundert NOK dazu kommen. Dafür fährt man auch auf einer tollen Route und bekommt auch einiges geboten. Vor allem Ruhe und kein Massentourismus.

Kritisieren darf man natürlich alles. Ist wie mit der Meinung in einer Demokratie: man darf eine eigene Meinung haben und diese frei äußern. Man muss dies aber nicht.

Gruß

Thies
:) :) :)
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Re: Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

Beitragvon Alsterix » So, 29. Mai 2005, 18:13

Thies hat geschrieben:Ich habe schon immer überall herumerzählt, dass Norwegen ein dunkeles Land ist, wo es ständig regnet, man es vor Mücken nicht aushält, man von niemanden verstanden wird und das sich kein Mensch als Urlaubsland leisten kann. :wink: Nun gibt es ein Argument mehr .


:super:

Eigentlich ist Norwegen fuer Touristen, ganz besonders fuer Reisende mit dem Wohnmobil sowieso vollkommen ungeeignet.
Die Eingeborenen sprechen in den seltensten Faellen anstaendiges Deutsch, an jeder Ecke muss Strassenmaut bezahlt werden, der Hauptbahnhof von Oslo wimmelt von Auslaendern und Kriminellen, ein anstaendiges Bier in einer ordentlichen Kneipe ist kaum zu bekommen und wenn doch ist es sauteuer und wenn man sich am Fruehstuecksbuffet ein paar Brote fuer den Tag schmiert wird man doch glatt schief angesehen..... :rofl:

Vielleicht ist es doch besser diesen Sommer woanders hinzufahren, ist auch immer so kalt im Norden und ueberhaupt....... :wink:


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Re: Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

Beitragvon Alsterix » So, 29. Mai 2005, 18:45

Juergen_W hat geschrieben:Wenn Du schon innerdeutsche Fähren als Vergleich heranziehst, solltest Du auch bei der ganzen Wahrheit bleiben. Bei der von Dir zitierten Verbindung ist beispielsweise der Tarif für ein 8 Meter Wohnmobil mit 2 Erwachsenen = 15 EUR. Für die vergleichbare Strecke in Norwegen zahlst Du zur Zeit umgerechnet 28 EUR! Bei einer Erhöhung um 60% sind wir bei 45 EUR. Meinetwegen sind die Personen mit drin, dann sind es immer noch mindestens 40 EUR. Und da sprichst Du von gleichen Tarifen?
Das meine ich mit fehlendem Preis/Leistungsverhältnis. OK?
Und das nur Juli/August, das stinkt ja zum Himmel. Kommt mir nicht mit dem Argument, dass ja auch die Norweger betroffen sind. Ich nenne das übelste Abzocke.


Irgendwie erinnert mich das fatal an die kuerzliche Diskussion zur steuerlichen Behandlung der Wohnmobile.
Ein Wohnmobil der 8-Meter-Kragenweite ist fuer mich ein absoluter Luxusartikel, eindeutig ein reines Freizeit-/Vergnuegungsfahrzeug.
Obendrein nicht ohne ein gewisses Belastungspotential sowohl fuer den fliessenden Verkehr wie auch beim beanspruchten Parkraum.
Aus gutem Grund muss seit der Einfuehrung der Strassenbenutzungsgebuehr in Oesterreich auch fuer diese Fahrzeuge
(sofern nicht auf weniger als 3,5 t abgelastet was ich fuer recht unwahrscheinlich halte) genauso wie fuer LKW und Busse gezahlt werden.

Ich goenne wohlgemerkt jedem diesen Luxus der ihn sich leisten kann und will.

Aber anlaesslich einer Urlaubsreise in ein bekanntermassen teures Land wie Norge in Gezeter und Wehklagen ueber einen Teil der Kosten auszubrechen ist schon etwas albern.
Wenn man dann auch noch ganz bewusst eine Strecke waehlt die sich eben durch ihre rauhe Wildheit und relative Einsamkeit auszeichnet und eine ganze Reihe von Faehren beinhaltet dann muss man diese Kosten nunmal einkalkulieren. Immerhin gibt es eine ganze Reihe von Alternativen zu der genannten Strecke wo nicht zwingend Faehren benutzt werden muessen. Genau wie der Strassenausbau sind die Faehren infrastrukturelle Leistungen des norwegischen Gemeinwesens die ihrer Natur nach in erster Linie fuer die einheimische Bevoelkerung mit erheblichem Aufwand vorgehalten und mit der Zeit immer weiter verbessert werden. Gerade in Norge ist der Aufwand in diesem Bereich hoeher als in allen anderen vergleichbaren Gegenden der Welt.

Nicht nur albern sondern letztlich peinlich wirds aus meiner Sicht wenn dann noch das Argument dazu kommt dass man ja soviel Geld ins Land bringt.
Gerade die Wohnmobil- und Caravanurlauber fallen doch als weitestgehende Selbstversorger als Kunden der Hotels und Restaurants fast ganz weg.
Da man ja mal etwas vom Jedermannsrecht gehoert hat und Campingplaetze irgendwie auch nur Geldschneiderei sind kann man die auch meiden...
Und weil bekanntlich die Lebensmittel in Norge so schrecklich teuer sind und ja Stauraum genug an Bord ist faehrt man vor der Faehre in D natuerlich noch mal fix zum Discounter und hofft dass der Zoll nix checkt weil man ja von guten Freunden gehoert hat dass es auch viel guenstiger ist bestimmte Leistungen in Norge statt in cash lieber mit dem mitgebrachten Sprit zu bezahlen .....

Natuerlich ist das nicht ein rein deutsches Problem und Tucholsky konnte noch keine gehobenen Campingurlauber kennen aber sowas aehnliches muss er schon im Kopf gehabt haben bei dem Satz "Es stellt sich einem die Frage ob man sich benehmen muss oder schon andere deutsche Touristen vor einem da waren...".


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Re: Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

Beitragvon Susanne » So, 29. Mai 2005, 18:52

Thies hat geschrieben:...und das sich kein Mensch als Urlaubsland leisten kann. :wink: Nun gibt es ein Argument mehr ...

Hei,

ich hätte da noch einen Tip zum Geldsparen - wenn schon die Fähren vielleicht unbezahlbar werden! :wink:
Man stellt sein Wohnmobil einfach für die Nacht auf den Angestelltenparkplatz des Krankenhauses hier in Ålesund... da stand letzte Nacht doch wirklich eins :shock: - die Dame winkte ihren Mann rückwärts in die Parklücke (es war ja auch ein ziemlich grosses Mobil!). Der Platz ist gar nicht mal soooo übel: zwar Asfalt pur aber mit Aussicht auf die Berge, Supermarkt keine 100m weg und dazu noch gratis!!!... wenn allerdings der Kontrollmensch kommt ist's nicht mehr gratis! - ohne Parkausweis kostet's 500 kr "Parkgebühr"... :mrgreen:
Leider konnte ich das Nummernschild nicht sehen... ob's Deutsche waren? :roll: - als ich heute Morgen aus dem Krankenhaus kam, war das Wohnmobil leider schon weg... hätte mich eigentlich gern zu einer Tasse Kaffee eingeladen! :lol:

Hilsen
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Re: Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

Beitragvon Thies » So, 29. Mai 2005, 19:04

Oje, denen ist wohl nix mehr heilig :cry: :cry: oder besser: es gibt offenbar keinen Platz, der einem echten Womo-Lenker nicht zu peinlich wäre, um kostengünstig zu übernachten :( :( :( Da erwartet uns wohl noch so eniges an Kostenkompensationspotential.

Aber das Geschrei wird groß sein, wenn es künftig flächendeckende Parkverbote für Womos in der Nachtzeit gibt.

Gruß

Thies
:D :D :D
Thies
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Re: Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

Beitragvon Alsterix » So, 29. Mai 2005, 20:33

Thies hat geschrieben:Aber das Geschrei wird groß sein, wenn es künftig flächendeckende Parkverbote für Womos in der Nachtzeit gibt.


Das gibts schon :
Vielleicht nicht 100% flaechendeckend - aber die Kommune Oppdal beispielsweise verbietet das Uebernachten in Womos und Wohnwagen in Oppdal Zentrum sowie 50 m beiderseits der E6, des RV70, des Storlidalsveien und des Gjevilvassveien - ausgenommen natuerlich auf Campingplaetzen.
Entsprechende Schilder in mehreren Sprachen stehen da so ziemlich auf jedem Parkplatz.
(Und das ist laengst nicht die einzige Gemeinde...).


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Re: Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

Beitragvon Thies » So, 29. Mai 2005, 21:17

Alsterix hat geschrieben:... Entsprechende Schilder in mehreren Sprachen stehen da so ziemlich auf jedem Parkplatz.
(Und das ist laengst nicht die einzige Gemeinde...).


alsterix


Schilder und Hinweise gibt es doch schon sehr lange auf fast allen Rast- und Parkplätzen. Das sie nicht dafür da sind, dort zu campen. Aber dann wird eben entweder ein Womo direkt vor das Schild gestellt oder die ellenlange Diskussion geführt, dass es doch kein Camping sei.... genützt hat das bisher jedenfalls sehr wenig :( :( . Es war auch noch nie erlaubt, mit dem Womo die öffentliche Straße zu verlassen und es irgendwo in die Botanik zu stellen. Und wo stehen die Womos? Mittendrinn :-? :-?

Ich glaube nicht, dass sich etwas ändern wird, solange man dort nicht massiv durchgreift. Wenn sich die Preise für deratige Handlungsweisen in den Regionen für Temposünden bewegen, dann könnte sich auch da etwas bewegen...

Gruß

Thies
:) :) :) :)

P.S.
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Re: Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

Beitragvon tomboll » So, 29. Mai 2005, 22:05

Thies hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass sich etwas ändern wird, solange man dort nicht massiv durchgreift. Wenn sich die Preise für deratige Handlungsweisen in den Regionen für Temposünden bewegen, dann könnte sich auch da etwas bewegen...


Warum nicht gleich in den Knast. Bei so einem Verbrechen...

Nicht jeder Womo-Fahrer ist Millionär. Viele sparen lange für so ein Ding und erfüllen sich damit einen Traum. Nicht jeder parkt in der Botanik und lässt seinen Müll überall liegen. Auch wenn das nicht in dein WP-Weltbild passt. Schwarze Schafe gibt es immer, bei Womo-Fahrern wie bei LKW oder PKW-Fahrern. Es ist auch verständlich dass die Gemeinden Konsequenzen ziehen, die meisten Womo-Fahrer bevorzugen eh Campingplätze. Trotzdem halte ich diese Ablästerei für unangebracht. In Deutschland werben viele Orte ausdrücklich um diese "Kundschaft" und stellen kostenlose Stellplätze bereit. Sie fahren offenbar ganz gut damit.

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Re: Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

Beitragvon Alsterix » Mo, 30. Mai 2005, 1:24

tomboll hat geschrieben:Warum nicht gleich in den Knast. Bei so einem Verbrechen...


Sorry, die Verharmlosung ist unangebracht.
Bei dem Wildcampingverbot in dem von mir genannten Beispiel Oppdal u.ae. gehts unter anderem um das Verhalten in einem Nationalpark.
Und Thies hat durchaus recht, solche Verbotsschilder stehen an vielen Orten schon jahrelang und werden ebensolang immer wieder missachtet.
Leider gehts dabei dann aber letztlich nicht um simples Falschparken (was wie wir bei den Threads etwa zum Radfahren gesehen haben auch nicht immer eine Kleinigkeit ist ...) sondern teilweise schon um tiefergehende Eingriffe in die Natur und lange bleibende Schaeden.
Ohne Frage besitzen sehr viele Touristen den notwendigen Respekt gegenueber dem Gastland und verhalten sich korrekt.
Ein gar nicht mal so kleiner Teil aber faellt nunmal auch immer wieder unangenehm auf und von daher wird man leider auch in Norge mehr und mehr mit Ordnungsmassnahmen rechnen und leben muessen. Das ist gerade in Norge deswegen besonders schade weil man hier im allgemeinen mit erfreulich viel weniger Verbotsschildern, Stacheldraht- und sonstigen Zaeunen etc. als in Deutschland eigentlich gut zurechtkommt - nur dass eben leider auch Leute als Touristen unterwegs sind die diesen "Mangel" total falsch verstehen....... Bedauerlicherweise geht alleine schon durch die Ordnungsmassnahmen ein Teil dessen zum Teufel was den besonderen Reiz dieser Region ausmacht, letztlich tragen auch dafuer diejenigen die Verantwortung die sich schlicht nicht anstaendig benehmen koennen.

Ich finde allerdings dass z.B. die Hersteller und Vermieter von Womos mit ihrer Werbung um die "grosse Freiheit" da eine gehoerige Mitschuld haben weil sie den Leuten da gewaltig etwas vormachen. Gibts einen Reklameprospekt von denen ohne Fotos vom Womo am Strand oder in sonstiger Einsamkeit ?
Mal ganz abgesehen von der Milchmaedchenrechnung der "Urlaub mit dem eigenen Bett dabei" waere so viel biliger als ein Hotelurlaub :lol: .
Ich kann mich da immer sehr amuesieren ueber Zeitgenossen die an ihrem Camper Aufkleber "Hotelbetten nein danke" spazierenfahren.
Wenn ich mir mal durchrechne was ein groesseres eigenes Womo ueber die Jahre kostet vor allem wenn es dann fast nur in den Ferien genutzt wird - so teure Hotels gibts ja selbst in Norge kaum... :lol:

Gerade in Norwegen findet man doch eine ganz erhebliche Zahl meist recht angenehmer Campingplaetze und weiterer Einrichtungen - ich habe zum Beispiel fast nirgends in Europa so viele Entsorgungsstationen fuer Toilettenanlagen von Bussen und Womos gesehen wie hier.
Vom Prinzip her ist es nach meiner Erfahrung auch sehr wohl moeglich laengere Zeit auf privatem Grund zu campen wenn man sich dazu vorher freundlich mit den Eigentuemern in Verbindung setzt und deren Erlaubnis einholt.
Wie ueberall ist das Ganze letztlich eine Frage des freundlichen und respektvollen Umgangs miteinander. Auch in deutschen Kommunen ist vielfach das Uebernachten im geparkten Wohnwagen oder Wohnmobil vom Gesetz her verboten, beispielsweise im gesamten Stadtgebiet von Hamburg. Solange man abseits parkt und niemanden stoert wird trotzdem normalerweise nicht einmal die Polizei an einzelnen Uebernachtungen Anstoss nehmen. Und wenn - wie in Hamburg zum Fischmarkt oder zur Messe - scharenweise verboten geparkt wird dann wirds eben richtig teuer, womoeglich mit Abschleppen und allem drum und dran.
Das ist in Norge grundsaetzlich genauso.....

Es ist ganz bestimmt richtig dass die wenigsten Wohnmobilisten "Millionaere" sind und viele Leute sich so ein Teil jahrelang zusammengespart haben. Allerdings gibt das im Zweifel niemandem das Recht diese "Investition" nun durch fragwuerdige Einsparungen an anderer Stelle wieder hereinzuholen, schon gar nicht beim Urlaub im Ausland. Mit meinem Beispiel von der Strassenbenutzungsgebuehr in Oesterreich die ab 3500 kg zulaessigem Gesamtgewicht dort eben auch fuer Womos gilt wollte ich unter anderem klarmachen dass es heutzutage nicht mehr automatisch ueberall ein "Grundrecht" gibt generell Strassen zum Befahren oder Parken gratis zu nutzen. Ich habe ja durchaus Verstaendnis wenn bestimmte Dinge in Norge als teuer empfunden werden und Preissteigerungen zum Beispiel bei den Faehren wehtun. Allerdings ist das Womo in der Regel auch kein Behindertenfahrzeug, sprich : Man muss es nicht benutzen :wink: . Fahrradtouristen beispielsweise sind da deutlich billiger unterwegs (nicht nur bei den Faehren oder gar keiner Maut) und kommen meist auch noch ganz ohne Streit oder Probleme in den vollen Genuss des Jedermannrechts in Norge und Sverige :wink: .


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Re: Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

Beitragvon Fjordhopper » Mo, 30. Mai 2005, 2:49

Hallo Julia,

du schreibst: "Und was spricht dagegen, im Mai, Juni oder September nach Norwegen zu fahren? Da ist es mindestens genauso schön wie im Hochsommer..."

Die Frage ist ganz einfach zu beantworten. Auch wir würden gerne zu diesen Zeiten fahren, aber weder die Schulferien noch meine Werksferien lassen dies zu. Schade eigentlich.

Gedanken zu den Fährpreisen und Mautstraßen machen wir uns auch, warum auch nicht? Ist das nicht normal? Zumindest Familienvätern aus der arbeitenden Mittelschicht sollte man nicht nachsehen, wenn sie die eine oder andere Fähre auslassen und andere Strecken wählen. Oder sollte die Schönheit Norwegens nur dem großzügigen Urlauber und den Einheimischen bleiben? Ich schäme mich übrigens auch nicht bei Aldi einzukaufen. Aber wenn die Zeit da ist, dann gehen wir auch mal in ein Restaurant... und wenn es das teuerste in Bergen ist. Ich habe auch kein schlechtes Gewissen, wenn uns die 24 Tage Aufenthalt mit 3 Personen und einem WoMo in Norwegen zur Hauptsaison "nur" 2800,00 Euro kosten.
So schlecht geht's den Norwegern nun auch wieder nicht.

Niemand zwingt mich nach Norwegen zu fahren und wenn es eine wirkliche Alternative gäbe, die mir die gleichen Eindrücke bietet...
Richtig, vermutlich müßten wir da lange suchen.
Wie wäre es mit einer günstigen Rundreise in Kanada? :wink: Ist für Naturliebhaber bestimmt ähnlich beeindruckend.

Unsere längst fällige Autobahnmaut macht norwegische Brummifahrer und Spiditeure sicherlich auch nicht glücklicher, aber man kann sich das halt nicht immer aussuchen. Und jetzt stellt euch mal vor, die Fähren wären vor zwei Wochen noch gratis gewesen...

Mein Fazit: Alles zu seiner Zeit und immer im richtigen Verhältnis.

Schöne Grüße,
Peter :winkewinke:
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Re: Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

Beitragvon Julia » Mo, 30. Mai 2005, 8:57

Es ist ersteinmal nur ein Vorschlag, der gesetzlich im Herbst noch abgesegnet werden muss und ohnehin nicht vor nächstem Jahr in Kraft tritt.

Auf den innernorwegischen Fähren gibt es keinen Höhenzuschlag, und viele Womo-Modelle liegen under 6m-Längenmarke und bezahlen damit nur den PKW-Tarif (ungleich der internationalen Fähren!). Aber das wird selbstverständlich hingenommen, ohne dass es lobend erwähnt wird.

Als in Norwegen die Höchstlänge des kleinsten Tarifs von 5 auf 6 m angehoben wurde, hat niemand geschrien, oder? Das hat vielen Womos die Fähren verbilligt. Auch das hat man selbstverständlich hingenommen, ohne es postiv anzurechnen.

Zum konkreten Beispiel des RV17: für ein PKW/Womo bis 6m Länge kosten im Sommer 2005 die 6 Fähren zwischen Bodø und Holm (südlich Brønnøysund) NOK 631 inkl. 1 Passagier (d.h. 2 Pers. im Auto). Das sind ca. 75 EUR. Ich finde nicht, dass das unbezahlbar ist. "Exorbiant" ja nun schon mal gar nicht, und WEIT von 500 EUR.
Ich such mir ja mein Womo i.d.R. selber aus, und ein 5,80 m-Modell für 4 Personen sollte in den meisten Fällen für 2 Personen bequem ausreichen. Wenn ich trotzdem einen Luxusliner von über 6 m fahre, dann denke ich mal, ich hab' das Geld dazu, auch für die Fähren? Es ist meine persönliche Wahl...

Niemand findet Preiserhöhungen toll. Trotzdem sollte man sich erst mal mit dem System vertraut machen und die Alternativen abwägen, bevor man kritisiert.

In vielen Fällen gibt es ausserdem Alternativrouten (ich weiss, nicht in allen). Jedem steht frei, andere Routen zu fahren. Ich muss auch nicht den gesamten RV17 fahren. Es geht absolut mit Teilstrecken, da es genügend Querverbindungen gibt. Dadurch kann ich sogar hier selber entscheiden, wieviele Fähre ich haben möchte bzw. willig zu bezahlen bin (mind. 3).

PS: An Peter: Wenn es um Familien mit schulpflichtigen Kindern geht, die im Sommer fahren müssen, dann habe ich mehr als 2, wahrscheinlich sogar mehr als 3 Personen im Auto und spare dadurch wieder durch den Pauschalpreis. In dem Fall ist es also nicht einmal sicher, dass es überhaupt teurer wird. Familien sind ja in dem Fall die Gewinner.
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Re: Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

Beitragvon Thies » Mo, 30. Mai 2005, 9:10

tomboll hat geschrieben:
Warum nicht gleich in den Knast. Bei so einem Verbrechen...

Nicht jeder Womo-Fahrer ist Millionär. Viele sparen lange für so ein Ding und erfüllen sich damit einen Traum. Nicht jeder parkt in der Botanik und lässt seinen Müll überall liegen. Auch wenn das nicht in dein WP-Weltbild passt. Schwarze Schafe gibt es immer, bei Womo-Fahrern wie bei LKW oder PKW-Fahrern. Es ist auch verständlich dass die Gemeinden Konsequenzen ziehen, die meisten Womo-Fahrer bevorzugen eh Campingplätze. Trotzdem halte ich diese Ablästerei für unangebracht. In Deutschland werben viele Orte ausdrücklich um diese "Kundschaft" und stellen kostenlose Stellplätze bereit. Sie fahren offenbar ganz gut damit.

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Gelästert wurde doch gar nicht, lediglich festgestellt.

Ich gehe mal nicht davon aus, dass sich die Norweger die Arbeit mit Schildern machen, weil sich je Saison ein bis drei Womo-Lenker nicht an die Regeln halten. Kostet ja auch fast nix. Ähnlich wird es mit den zumeist kostenfreien Entsorgungsstationen sein.

Es könnte natürlich auch sein, dass sie so langsam einfach die Faxen dicke haben.

Es wird schon so sein, dass sich die Mehrzahl der Womo-Lenker an die Regeln hält. Ich frage mich nur immer, wo denn die ganzen Womos herkommen, die nicht nur ich Jahr für Jahr als Cmper auf nahezu allen Rastplätzen antreffe und und wild campend in der Botanik stehen sehe.

Ich gehe aber zumindest mal davon aus, dass sie nicht von den Norwegern als Anschauungsobjekte dort abgestellt werden. Auch ist es eher unwahrscheinlich, dass die Norweger die öffentlichen Diskussionen über die Womos Jahr für Jahr nur deshalb führen, weil sie sonst keine Themen haben, über die es zu reden lohnt.

Die Preisjammerei nervt jedenfalls. Und ob die Norweger nun gut oder schlecht damit fahren, können wir ihnen überlassen.

Gruß

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Re: Höhere Sommertarife für innernorwegische Fähren

Beitragvon Julia » Mo, 30. Mai 2005, 9:21

Die Fährpreise in Norwegen sind in den letzten Jahren nur wenig gestiegen. In dem Fall spricht man nun von der Umlegung auf eine völlig andere Preisstruktur. Für einige wird es teurer, für andere billiger. Im Endeffekt passt man die Preise an das Verkehrsaufkommen an und sichert den Reisenden dadurch auch in Zukunft häufige Abfahrten und kurze Wartezeiten. Es ist ja auch völlig egal, wieviele Leute in einem Fahrzeug sitzen. Es passen halt nur eine bestimmte Anzahl Fahrzeuge auf eine Fähre, und es ist deshalb im Grunde völlig logisch, den Preis pro Fahrzeug zu berechnen.
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