Camphill Norway: Sprache lernen, wohnen, essen, ...

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Camphill Norway: Sprache lernen, wohnen, essen, ...

Beitragvon Kanzler » So, 29. Mai 2005, 13:56

Hei alt sammen,

eine recht nette Art und Weise nach Norwegen einzuwandern, sei es um dort zu studieren (meine Wahl), zu arbeiten oder auch nur zu leben ist es in einem der norwegischen Camphill Doerfer fuer einige Zeit zu arbeiten.

Ich habe mich vor einem halben Jahr entschieden hier zu studieren und stand somit vor 2 Problemen: die Sprache zu lernen und 12 Monate hier zu arbeiten um mir ein Anrecht auf Lånekassen (norweg. Bafoeg) zu verschaffen.

Ich habe bei aetat und jobb.no nachgeschaut, aber ich fand nirgendwo einen Job, den ich als ungelernter ohne grosse Norwegischkenntnisse ein ganzes Jahr lang fulltime ausueben konnte.
Die Vorraussetzungen fuer Lånekassen: Norwegischkenntnisse, 12monate fulltime ohne unterbrechung gearbeitet haben.

Dann stiess ich auf die Camphill-Dørfer, als ich nach Zivildienststellen in Norwegen suchte, denn als Zivi ist man sowohl ohne fertige Ausbildung als auch ohne Norwegischkenntnisse.

Jetzt lebe ich seit 4 Monaten in Vidaråsen, dem aeltesten und groessten der insgesamt 6 norwegischen Camphills, ca 100km suedwestlich von Oslo.
Ich wohne hier in einem schoenen Haus, arbeite morgens im Haus und mittags in einer der vielen Werkstætten des Dorfes, bekomme umgerechnet 250€ taschengeld im Monat, 3mal wøchentlichen Norwegischkurs, die Møglichkeit tagtæglich mein Norwegisch zu verbessern, die Nutzung der Autos des Dorfes um die Gegend zu erkunden, Internetanschluss, und die Møglichkeit den Behinderten hier im Dorf bei der Bewæltigung ihrer Aufgaben zu helfen.

Momentan sind wir hier knapp 150 Menschen, davon 20 junge Mitarbeiter, die ein Auslandsjahr nach dem Abi machen, oder einfach im schønen Norwegen arbeiten wollen.

Jedem von euch, der nach Norwegen will, die Sprache nicht kann und sich vorstellen kann in einer solchen Gemeinschaft zu leben, kann ich Camphill nur empfehlen. Man sollte der anthroposophischen Lebensweise nicht komplett feindselig gegenueberstehen.
Das Dorf baut auf der Anthroposophie auf, man ist aber als Coworker nicht gezwungen hier bei allem mitzumachen.

Ich habe vor hier bis næchsten Sommer zu bleiben und danach zu studieren.

Das Dorf gibt mir die Møglichkeit in Ruhe norwegisch zu lernen, die norwegische Kultur und Lebensweise kennenzulernen. Es geht hier gewohnt norwegisch relaxt zu.

Ha det bra!
Zuletzt geändert von Kanzler am Di, 31. Mai 2005, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Auf nach Norwegen

Beitragvon nattmannen » So, 29. Mai 2005, 21:19

auch eine moeglichkeit...
nicht schlecht, hatte von dieser moeglichkeit bisher keine ahnung, deshalb danke fuer die info...
Carpe noctem!
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Re: Camphill Norway: Sprache lernen, wohnen, essen, ...

Beitragvon NaneIV » Do, 09. Jun 2005, 18:33

Das hört sich ja wirklich interessant an. :lol: Richtet sich dieses Angebot (frei Wohnen und essen, arbeiten und Norwegisch lernen) nur an Zivis oder kann das generell jeder dort Bewerben und dieses Angebot wahrnehmen?
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Re: Camphill Norway: Sprache lernen, wohnen, essen, ...

Beitragvon Goldi » Fr, 10. Jun 2005, 11:20

Wow das hört sich ja echt toll an! Hast du vielleicht einen link oder sowas? Wo müsste man sich denn da bewerben?
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Re: Camphill Norway: Sprache lernen, wohnen, essen, ...

Beitragvon Krümel » Sa, 11. Jun 2005, 6:45

Hei Goldi,

schau mal hier rein: http://www.camphill.no/Camphill/de/

habe den Link gerade gefunden ist sehr interessant habe ich bis dato auch noch nicht gewußt, das es so etwas gibt und es eine Möglichkeit ist nach Norge zu kommen.

bis denn dann
liebe Grüße Euer

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Re: Camphill Norway: Sprache lernen, wohnen, essen, ...

Beitragvon sophie » Sa, 11. Jun 2005, 21:42

Also jetzt muss ich doch mal was zu Camphill in Norwegen beitragen ;-)

Eigentlich ist das eine gute Sache aber so einfach wie es hier dargestellt wird ist es nicht. In einem Camphill leben heißt (meistens) die ganze Woche Arbeit, auch am Wochenende und man hat ungefähr zwei Tage im Monat frei (so war es auf jeden Fall in meinem Dorf). Ausserdem sind viele Leute überfordert 24 h am Tag mit behinderten Menschen zusammen zuleben. Das Camphillleben fordert ziemlich viel Disziplin und man hat sehr viel Verantwortung weil man sich meistens neben der Arbeit auch um einen der Behinderten kümmert.

Zudem hat man nicht viele Freiheiten, da man oft mit ca. 10 Personen in einem Haushalt lebt und jeder immer mitbekommt was der andere gerade macht.

Und ich finde es falsch ein Camphill als eine Art "Sprungbrett" zu benutzen um sich dann bequem in Norwegen ansiedeln zu können. In Camphills wird nach anthroposophischen Lebensweisen gelebt und man sollte sich damit wirklich identifizieren können weil die Camphills es sowieso recht schwierig haben weiter zu existieren.

Ich habe selbst in Norwegen in einem Camphill ein Jahr lang gelebt und gearbeitet. Ich habe dort einen europäischen Freiwilligendienst absolviert und die Zeit war wirklich toll, aber auch sehr anstrengend. Dieses Jahr war eine wahnsinnig schöne Erfahrung aber anderseitses gab es auch viele schwierige Situationen auf die man nicht vorbereitet wurde und bei denen wir Co-worker wenig Unterstützung bekamen .Auch lebt man mehr mit Nicht-Norwegern zusammen als mit Norwegern. Bei mir im Dorf waren fast nur die behinderten Menschen Norweger. Viele Norweger sind auch sehr kritisch gegenüber Camphills eingestellt.

Ich will hier niemanden abschrecken aber ein Camphillleben hat halt leider zwei Seiten.

Ha det bra
Hilsen Sophie



Ha det
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Re: Camphill Norway: Sprache lernen, wohnen, essen, ...

Beitragvon trolljenta » Sa, 11. Jun 2005, 23:52

Danke Sohie das du sozusagen aus eigener Erfahrung von der anderen Seite der Medallie berichtet hast. Ich denk nämlich auch, das ist teilweise gar nicht so einfach und nicht jedermanns Sache.

Camphill nur als billiges und einfaches Sprungbrett für Norwegen anzusehen ist glaube ich nicht das wahre. Man sollte sich auch schon darüber im klaren sein was das letzendlich bedeutet und wie der Alltag dort aufgebaut ist.

Trolljenta
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