Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon Carsten » Sa, 23. Apr 2005, 23:28

O.k., da du ja anscheinend auf meine Argumente nicht mehr eingehen magst (oder kannst), erkläre ich diesen Thread mal für mich geschlossen.

Gute Nacht, Carsten
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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon Julia » Di, 26. Apr 2005, 9:31

Kurze Tunnel sehe ich nicht als Problem, aber ab 1-2 km wird das schon ungemütlich. Das schlimmst ist ja nicht die Dunkelheit oder der moderige Geruch. Das Schlimmste sind die Abgase und die Geräusche der vorbeirasenden Autos. Du musst nicht denken, dass ein LKW im Tunnel die Geschwindigkeit reduziert, wenn er an einem Radler vorbeidüst. Und in guten Tunnels düsen die mit 90 Sachen da durch. Allein die Druckwelle jedesmal...

Übrigens: ich bin schon in Norwegen mehrere Wochen lang am Stück Rad gefahren. Nicht dass mir hier einer vorwirft, ich wisse nicht wovon ich rede :wink:.


Es gibt nicht nur den Tunnel von Mannheller in Richtung Kaupanger; von der E16 (Lærdal) kommend, muss man auch durch einen ungemütlichen und langen Tunnel von Lærdal nach Fodnes. Beide Tunnel sind gut ausgebaut und es wird entsprechend schnell gefahren (auch wenn im Tunnel Lærdal-Fodnes Fotoboxen stehen). Die beiden Tunnel Lærdal-Fodnes und Mannheller-Richtung Kaupanger können NICHT umfahren werden (im Gegensatz zu den neuen Tunnels auf der E16 zwischen Borlaug und Lærdal).

Ich hab mich auch noch nicht zum Strassenzustand geäussert, aber der Asphalt ist hier oft gröber als in Deutschland. Es kann auch streckenweise geschabt worden sein, mit dem Resultat, dass es eklige, längsverlaufende Querrillen gibt, in denen man auch mit breiteren Reifen als denen eines Rennrades schwimmt. Und zu guter Letzt gibt es ja im Sommer auch immer mal Strassenarbeiten, so dass es streckenweise (mal kürzere, mal längere Strecken) Schotter zu überqueren gibt. So weit ich weiss, ist die E16 zwischen Borlaug und Lærdal noch nicht fertig, so dass da auf jeden Fall Baustellen sein werden. Die alten Strassenabschnitte um die neuen Tunnel rum sind auch nicht immer von bester Asphaltqualität. Ich würde meinem Rennrad zumindest Tourenradreifen verpassen, so weit sich das durchführen lässt. Und immer knallhart aufpumpen... Mit Rennradreifen und Gepäck drauf würde ich die Strecke nciht fahren wollen.
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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon Bernhard » Do, 05. Mai 2005, 0:21

Hallo Julia,
vielen Dank für die ausführlichen Tips!

Julia hat geschrieben:Zwischen Dokka und Bjørgo (da wo die 33 auf die E16 kommt) wirds zwischendurch mal steil, da musst Du über den Tonsåsen. Geschätzte Höhenmeter ca. 400 (?).


Julia hat geschrieben:Ab Leira wird es gebirgig, hier musst Du ca. 600 Höhemneter hoch auf's Golsfjellet.



Gut zu wissen. Sollte ich wohl hier noch ein paar Höhenmeter in mein Trainingsprogramm einbauen ;-)


Julia hat geschrieben:Statt über das Golsfjellet zu fahren, würde ich die E16 über das Filefjell erwägen. Es ist nicht nur die kürzeste, sondern auch die am wenigsten steile Strecke mit streckenweise sehr guter Strasse (Vang).

Sehr guter Hinweis, aber ich hab schon ein Hotel in Hemsedal gebucht.
Ich dachte mir die E16 wäre eher stark befahren. Muss mir das Höhenprofil nochmal genauer unter die Lupe nehmen.





Julia hat geschrieben:Das Hallingtal (7) zwischen Hønefoss und Gol würde ich aufgrund der starken Befahrenheit als letzte Alternative einstufen, auch wenn die Strasse von sehr guter Qualität ist.

Ja, die Alternative hatte ich auch schon abgehakt.


Julia hat geschrieben:Das grösste Problem wird für Dich die beiden Tunnel zwischen Lærdal und Fodnes (Fähre) und Mannheller und Kaupanger sein. Für Fahrräder glaube ich nicht verboten, aber durch ihre Länge (5 km der erste) SEHR ungemütlich!!! Hier könnte trampen (mit dem rad nicht ganz einfach, aber möglich) eine Lösung sein, alternativ die Fähre ab Lærdal nach Kaupanger (die fährt aber nur ganz selten, so 3x täglich, so dass Du das gut timen musst: http://www.fylkesbaatane.no).



Ich hatte geplant die Fähre von Laerdalsoyri (= Laerdal , glaub ich) nach
Kaupanger zu nehmen. Gut zu wissen, dass die Fähren da nicht so häufig fahren. Ich kann zwar kein Norwegisch, aber diesem Link http://www.ruteinfo.net/ruter/r/14-155.htm nach zu schliessen
müsste um 18 Uhr eine Fähre gehen und das würde perfekt mit meiner Zeitplanung zusammenpassen.


Julia hat geschrieben:Unmöglich ist Dein Vorhaben sicher nicht, aber streckenweise wird es nicht spassig sein.

Ich hab ja hier die Alpen vor der Haustür, also ausreichend Trainingsgelände ;-)


Viele Grüsse
Bernhard
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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon Bernhard » Do, 05. Mai 2005, 1:03

Hallo Alsterix,

Alsterix hat geschrieben:Dieses schoene Wort "verkehrsresistent" heisst fuer mich recht eindeutig "hoppla jetzt komm ich und alle anderen haben sich gefaelligst danach zu richten" - das entspricht nicht dem hier ueblichen Verhalten und auch nicht dem wie man sich als Gast benehmen sollte.

Mit "verkehrsresistent" meinte ich nichts weiter als, dass ich hier in München starken Auto-Verkehr gewöhnt bin und das aber beim Rennradfahren mental ausblenden kann, sodass es mich nicht allzu sehr stört. "resistent" sollte also nur heissen, dass ich nicht allzu empfindlich gegenüber Strassenlärm und vorbeifahrenden Autos bin.


Alsterix hat geschrieben: ...Fahrradwege dienen selbstverstaendlich - auch - der Sicherheit des Fahrradverkehrs.

Ohne hier eine Grundsatzdiskussion anfangen zu wollen. Ich hatte auf einer Landstrasse noch nie eine gefährliche Situation erlebt, im Stadtverkehr auf Fahrradwegen hingegen hunderte. Ich hatte einmal einen Unfall auf einem Fahrradweg, wo ein Autofahrer aus einer Seitenstrasse geschossen kam, der tödlich enden hätte können, wenn ich nicht so viel Glück gehabt hätte, wie ich hatte (ich hatte einen Salto über die Moterhaube geschlagen und kam glücklicherweise mit den Füssen zuerst auf dem Boden auf).


Alsterix hat geschrieben:...
oder die Karten fuer einzelne Radwandertouren des Fremdenverkehrsamtes als "grottenschlecht", dann macht das eigentlich keinen Spass mehr sich mit so jemandem zu beschaeftigen.

Ich bin manchmal sehr (zu) direkt. Das war nicht böse gemeint, aber ich gebe zu das war nicht sehr höflich von mir und ich entschuldige mich hiermit.


Viele Grüsse
Bernhard
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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon bk1 » So, 22. Mai 2005, 12:51

Laß Dich nicht entmutigen. Ich besuche Norwegen normalerweise auch mit dem Fahrrad.

Was die Entfernungen betrifft, ich habe in Trondheim schon einen Rennradfahrer getroffen, der in 4 Wochen von Braunschweig zum Nordkap und zurück unterwegs war. Tagesetappen waren da meistens mehr als 300 km. Es ist sehr individuell, wie weit man am Tag kommt. Ich schaffe nicht so viel.

Was Du merken wirst, es gibt in Norwegen auch Europastraßen, die so schmal sind, daß sich Autos nur an Ausweichstellen begegnen können. Seltener in der Nähe großer Städte, häufiger in dünn besiedelten Gegenden abseits der Verkehrsströme.

Was Sperrungen von Strecken für Radfahrer betrifft, ist Norwegen leider eher etwas radfahrerfeindlich. Manchmal gibt es Strecken, die gesperrt sind, die sich aber gar nicht umfahren lassen. In der Schweiz haben sie auf der A6 nördlich von Biel die Autobahn enden lassen, damit Radfahrer diese vierspurige kreuzungsfreie tunnelreiche Strecke auf etwa 10 km legal befahren können, weil es dort keine anderen Straßen gibt. Da sollten sich die Norweger vielleicht ein Vorbild nehmen.

Wenn Du also zu einer gesperrten Straße mit minimalem Aufwand eine geeignete Umfahrungsmöglichkeit findest, nimm sie halt. Wenn das nicht der Fall ist, habe ich schon auf insgesamt etlichen tausend Kilometern solche Sperrungen ignoriert.

Viel Spaß in Norwegen!
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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon stockfisch » So, 22. Mai 2005, 13:21

ich habe mich dann doch mal durch die drei seiten gearbeitet und ich finde auch das bernhard etwas "spesiell" reagiert.

auf jede antwort einen kommentar der darauf schliessen laesst das er alles weiss und auch kann.....

alleine schon die transportfrage des staubehaelters fuer das fahrrad koennte ein schoenes problem werden - die zeit wird evt zu kurz sein.

aber dafuer hat er sicher auch ein reichhaltiges wissen....

warum fragen - fahr doch einfach

@bernhard
viel spass , lass dich nicht aengstlich machen -steigungen bist du gewoehnt , lange strecken auch ,hast keine tunnel auf der strecke, du kennst die irischen strassen , hast wenig zeit - du bist also richtig gut vorbereitet!

einziges manko : du hast keine ahnung wie es in norwegen ist und willst es auch gar nicht hoeren

ich wuensche dir eine wirklich schoene tur

stockfisch

ps die welche dir geantwortet haben sind keine besserwisser - nur um eine erfahrung reicher als andere :wink:
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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon Bernhard » So, 22. Mai 2005, 14:10

@stockfisch: Ich finde Deinen Beitrag sehr unverschähmt und will ihn nicht weiter kommentieren.
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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon tomboll » So, 22. Mai 2005, 14:28

Bernhard hat geschrieben:@stockfisch: Ich finde Deinen Beitrag sehr unverschähmt und will ihn nicht weiter kommentieren.


Warum, was ist daran so falsch? :?:
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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon Bernhard » So, 22. Mai 2005, 15:08

Hi Karl,
danke für Deine Tips. 300km pro Tag schaff ich auch nicht ;-). Ich trainiere fast täglich mit dem Rennrad. Meist zw. 50 und 100km.
Meine längste Etappe war bis jetzt 200km. Aber da bekam ich dann ziehmliche "Sitzprobleme".

P.S.: Tolle Web-Seite! (http://www.velofahren.de)

Schöne Grüsse aus München
Bernhard
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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon bk1 » So, 22. Mai 2005, 23:41

Alsterix hat geschrieben: ...Fahrradwege dienen selbstverstaendlich - auch - der Sicherheit des Fahrradverkehrs.


Das ist nicht so selbstverständlich. Meistens ist es gefährlicher auf dem Radweg zu fahren als auf der Fahrbahn. Ich bin deshalb froh, daß es in Norwegen nicht so viele Radwege gibt und daß deren Benutzung oft freiwillig ist (rechteckiges Radwegschild).

Mehr zu dem Thema unter http://www.velofahren.de/50-gruende.html
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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon Alsterix » Mo, 23. Mai 2005, 3:49

Der Ansatz der Debatte war die Lage in Norwegen und nicht in Deutschland.

Unbestritten sind die Fahrradwege in D zumindest in den Staedten chronisch illegal zugeparkt und meist in sehr schlechtem Zustand.
Beides trifft so nach meiner Beobachtung auf Norge nicht zu oder allenfalls sehr selten.
Allgemein ist das gesamte Verkehrsaufkommen - von Oslo mal abgesehen -
deutlich geringer und dementsprechend niedriger das Gefahrenpotential.
Gerade auf den Landstrassen wo hoehere Geschwindigkeiten zugelassen sind dienen Radwege neben der Auto-Fahrbahn
aber ohne Zweifel der Sicherheit vor allem der Fahrradfahrer.
Genau um diese Hauptstrecken (E und RV) ging es wegen Bernhards Tourenplanung in erster Linie.
Im Uebrigen gilt das ausserorts nicht nur fuer Radler sondern ebenso fuer Fussgaenger, Mofas, Reiter, Kinderwagen und und und -
wenn da eben keine Extraspur/Fussweg neben der Fahrbahn mehr zur Verfuegung steht und die Fahrbahn womoeglich auch noch so eng ist
wie auf einigen alten Strecken in Norge dann ist das schon recht gefaehrlich .....

Ich habe auch keineswegs dem bloedsinnigen gesetzlich vorgeschriebenen Benutzungszwang :kopfmauer: in irgendeiner Weise damit zustimmen wollen -
andererseits lasse ich mich aber mit dem Auto auch nicht gerne von der besonderen Gattung Fahrradfahrer aus der Rambofraktion zu extremen Fahr- und Bremsmanoevern zwingen, vor allem mit LKW oder Bus ist das oft viel gefaehrlicher als manchem Radler klar ist :roll:

Allgemein ist in Norge sehr viel mehr als in D im Strassenverkehr gegenseitige Ruecksichtnahme und schlicht gesunder Menschenverstand angesagt und solange da moeglichst wenig deutsche und sonstige paragraphentreu-Vorfahrt-habende dran teilnehmen klappt das auch meist prima :wink:


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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon Julia » Mo, 23. Mai 2005, 7:45

Ich bin am Wochenende Sognal-Lærdal gefahren und kann jetzt bestätigen, dass beide Tunnel (vor und hinter der Fähre Fodnes-Mannheller) für Fahrräder gesperrt sind. Ich habe auch keine Umfahrmöglichkeiten gesehen. Da bleibt dann wohl nur die Fähre von Lærdal nach Kaupanger (wie gesagt, die fährt nur ca. 3-4x täglich).

Gruss Julia
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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon Bernhard » Mo, 27. Jun 2005, 21:18

Meine kleine Norwegen-Tour liegt nun hinter mir. Hier ein kleiner Kurzbericht:

Ich hatte unterwegs ab Fagernes die Route entgegen meiner ursprünglichen Planung geändert (ursprünglich wollte ich über Hemsedal fahren), da ich am zweiten Tag ständigen Gegenwind hatte und dadurch etwas in Zeitverzug kam und darüberhinaus auf Grund nicht optimaler Verpflegung (siehe Unten) etwas ausgebrannt war.
Bild

Das Wetter war super! Am ersten und zweiten Tag ca 25 Grad und fast wolkenloser Himmel. Nur am dritten Tag war es zwischen Nystuen und Lærdal etwas regnerisch.

Die Straßen sind in sehr gutem bis traumhaftem Zustand.

Bild

Weite Teile der Strecke waren nagelneu asphaltiert und der Rest war in einwandfreiem Zustand; bei weitem besser als hier im Münchner Umland. Nur auf einem Streckenabschnitt von ca 5km Länge, nördlich von Fagernes, war die Straße nicht ganz ideal, da hier geriffelte Spurrillen (sah aus wie von Panzern verursacht) etwas unangenehme Vibrationen (bei 9 Bar Reifendruck) verursacht haben.

Die Vehrkehrsdichte in Norwegen erinnert an die autofreien Sonntage, wie es sie zu Zeiten der Ölkrise in Deutschland gab. Auf manchen Straßen (z.B. von Hurdal nach Brandbu) kommt alle 10 Minuten ein Auto.
Die Norweger nehmen extreme Rücksicht auf Fahrradfahrer und wechseln beim Vorbeifahren meist komplett auf die linke Spur. So dicht wie Autofahrer in Deutschland an Radfahrern vorbeifahren, habe ich das in Norwegen in keiner Situation erlebt. Auf Norwegens Landstraßen zu radeln ist also nahezu paradiesisch entspannend.
Umso erstaunlicher ist es, daß mir auf den 380 km ganze 5 Fahrradfahrer begegnet sind.

An Tunneln ist mir nur ein einziger ca. 100 m langer Mini-Tunnel ungefähr bei Øye (+- 10 km) begegnet.

Insgesamt galt es 3400 Höhenmeter zu überwinden. Aber das war völlig unproblematisch, da die Steigungen, bis auf zwei drei eher kürzere Abschnitte mit über 10%, sich im Bereich von <= 6% bewegten.
Überwiegend ist alles sehr flach und entspannt gewesen.

Das größte Problem stellt die Verpflegung dar, da es in Norwegen (jedenfalls auf meiner Route) weder Bäcker noch Metzger zu geben scheint und mir auf den ganzen 380 km zwei bis drei Lebensmittelläden begegnet sind. Das Brot, das es in Supermärkten oder Lebensmittelläden, und selbst in einem gehobenen Hotel in Sogndal, gab, bedarf beim Konsumenten fast masochistischer Veranlagungen.
In Folge dessen habe ich auf der Tour etwa halb so viel gegessen, wie ich normalerweise esse, und mußte mit nahezu ungenießbarem Fastfood vom Tankstellen-Imbiss den nötigsten Kalorienbedarf decken. Darüber hinaus hatte ich ca 20 Xenofit "Kohlenhydrat-Gel"-Beutelchen dabei, die ich allesamt verbraucht habe.
Das Bier am Abend mußte auch ausfallen, da man nirgends Bier kaufen kann. Sebst Wasser zu bekommen ist ein Problem. Nachdem ich ca. 2 Stunden ohne Wasser unterwegs war, weil nirgends ein Laden war, hatte ich dann meine Flaschen in einem Gebirgsbachrinnsal gefüllt. Das Bachwasser war aber bestimmt auch nicht von schlechter Qualität.

Bei ausreichender Verpflegung und wenn man etwas früher losfährt als ich (bin erst um 13 Uhr in Gardermoen losgefahren) kann man die Strecke, zumindest mit dem Rennrad, auch ohne größeren Stress in 2 Tagen bewältigen (einigermaßen gutes Wetter vorausgesetzt). Ich bin pro Tag ca 6 Stunden gefahren. Da die Sonne um die Jahreszeit in dieser Lage Norwegens erst ca um 23 Uhr unter geht, könnte man deutlich länger fahren wenn man seine Kohlehydratspeicher mit ein bis zwei Tellern Pasta nachfüllt (ich bin an den ersten beiden Tagen ohne Abendessen schlafen gegangen und am dritten Tag ohne Frühstück losgefahren (da in einer Campingplatz-Hütte übernachtet)).


Hier sind ein paar Fotos von der Tour: Bilder
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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon Alsterix » Di, 28. Jun 2005, 10:05

Zunächstmal Dankeschön für den Reisebericht - Rückantworten, noch dazu so anschauliche sind hier ja leider etwas selten.
Was mich zusätzlich noch interessiert wäre allerdings wie das Land insgesamt Dir denn so gefallen hat und ob weitere Besuche geplant sind - oder war das einfach eine von vielen internationalen Herausforderungen sozusagen und die ist nun erledigt ?
Frage einfach deshalb weil die meisten sich ja doch schnell irgendso einen "Virus" einfangen und manchmal sogar später außerhalb von Norge Entzugserscheinungen auftreten...


Bernhard hat geschrieben:Das größte Problem stellt die Verpflegung dar, da es in Norwegen (jedenfalls auf meiner Route) weder Bäcker noch Metzger zu geben scheint und mir auf den ganzen 380 km zwei bis drei Lebensmittelläden begegnet sind. Das Brot, das es in Supermärkten oder Lebensmittelläden, und selbst in einem gehobenen Hotel in Sogndal, gab, bedarf beim Konsumenten fast masochistischer Veranlagungen.
In Folge dessen habe ich auf der Tour etwa halb so viel gegessen, wie ich normalerweise esse, und mußte mit nahezu ungenießbarem Fastfood vom Tankstellen-Imbiss den nötigsten Kalorienbedarf decken. Darüber hinaus hatte ich ca 20 Xenofit "Kohlenhydrat-Gel"-Beutelchen dabei, die ich allesamt verbraucht habe.
Das Bier am Abend mußte auch ausfallen, da man nirgends Bier kaufen kann. Sebst Wasser zu bekommen ist ein Problem. Nachdem ich ca. 2 Stunden ohne Wasser unterwegs war, weil nirgends ein Laden war, hatte ich dann meine Flaschen in einem Gebirgsbachrinnsal gefüllt. Das Bachwasser war aber bestimmt auch nicht von schlechter Qualität.


Bei dem Mangel an Bäckern und Schlachtern muß ich Dir weitestgehend Recht geben, es gibt zwar gelegentlich welche aber verglichen mit D ist das wirklich sehr dünn. Tatsächlich kommt der größte Teil der Produkte inzwischen aus Fabriken und nicht aus kleinen Handwerksbetrieben. Je ländlicher und dünner besiedelt die Gegend ist, umso schwieriger kanns auch mit dem Einkaufen werden und auch beim Brot selbst gibts schon große Unterschiede gegenüber D. Zu kaufen gibts aber durchaus eine ausreichende Vielfalt, also nicht nur Loff und Knäckebrot. Supermärkte usw. gibts in der Regel selbst in kleineren Orten und oftmals Mini-Warenhäuser mit einem sehr sehr breiten Sortiment. Hunger leiden muß man hier also normalerweise mangels Einkaufsgelegenheiten eigentlich nicht, schließlich müssen doch die Einheimischen auch irgendwo ihre Lebensmittel einkaufen...

Aber daß man hier kein Bier kaufen können sollte haut nun wirklich nicht hin.
Die Norweger sind bekanntlich auch ziemlich durstig :prost: -
das Problem ist eigentlich hauptsächlich der Preis und der kommt halt durch 6,50 nok Steuern pro 0,33-Liter-Buddel zustande.


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Re: Mit dem Rennrad von Oslo nach Sogndal

Beitragvon Julia » Di, 28. Jun 2005, 11:24

Bernhard hat geschrieben:Ich hatte unterwegs ab Fagernes die Route entgegen meiner ursprünglichen Planung geändert]

Also doch über die E16, wie von mir empfohlen :)

Nur auf einem Streckenabschnitt von ca 5km Länge, nördlich von Fagernes, war die Straße nicht ganz ideal, da hier geriffelte Spurrillen (sah aus wie von Panzern verursacht) etwas unangenehme Vibrationen (bei 9 Bar Reifendruck) verursacht haben.

Darauf hatte ich versucht, Dich vorzubereiten. Die Strasse ist dort geschabt worden, um sie auszuebnen bevor neu asphaltiert wird (damit ist man momenan gerade zugange). Eine ganz normale Vorgangsweise in Norwegen, und die geschabten Strassen bleiben auch z.T. einen Winter so stehen, bevor der neue Asphalt drauf kommt.

Die Norweger nehmen extreme Rücksicht auf Fahrradfahrer und wechseln beim Vorbeifahren meist komplett auf die linke Spur. So dicht wie Autofahrer in Deutschland an Radfahrern vorbeifahren, habe ich das in Norwegen in keiner Situation erlebt. Auf Norwegens Landstraßen zu radeln ist also nahezu paradiesisch entspannend.
Umso erstaunlicher ist es, daß mir auf den 380 km ganze 5 Fahrradfahrer begegnet sind.

Dabei gilt die E16 nördlich von Fagernes bis ca. Lomen aufgrund des z.T. hohen Verkehrsaufkommens als ziemlich gefährlich für Radler. Aber alles ist wohl relativ :wink:.

An Tunneln ist mir nur ein einziger ca. 100 m langer Mini-Tunnel ungefähr bei Øye (+- 10 km) begegnet.

Ja, der kurze bei Hensåsen. Alle weiteren Tunnel später zwischen Borlaug und Lærdal (die durch den Bau der neuen E16 entstehen) können ja per rad auf den alten Strassenstrecken umfahren werden.

Insgesamt galt es 3400 Höhenmeter zu überwinden. Aber das war völlig unproblematisch, da die Steigungen, bis auf zwei drei eher kürzere Abschnitte mit über 10%, sich im Bereich von <= 6% bewegten.
Überwiegend ist alles sehr flach und entspannt gewesen.

Nun hast Du Dir ja auch die steigungsmässig entspannteste Route ausgesucht. Über das Golsfjellet hättest Du ein wenig mehr schwitzen müssen als über das Filefjell :wink:.

Das größte Problem stellt die Verpflegung dar, da es in Norwegen (jedenfalls auf meiner Route) weder Bäcker noch Metzger zu geben scheint und mir auf den ganzen 380 km zwei bis drei Lebensmittelläden begegnet sind. Das Brot, das es in Supermärkten oder Lebensmittelläden, und selbst in einem gehobenen Hotel in Sogndal, gab, bedarf beim Konsumenten fast masochistischer Veranlagungen.
... und mußte mit nahezu ungenießbarem Fastfood vom Tankstellen-Imbiss den nötigsten Kalorienbedarf decken.

Viele Läden gibt es auf der Strecke nicht, aber Dokka und Fagernes bieten zumindest schon gute Einkaufsmöglichkeiten. Dass das Brot in Norge gewöhnungsbedürftig ist, gebe ich Dir recht, aber man stirbt nicht davon.
(Norwegen hat viele Sportler auf Weltklasseniveau, sei es Rennradler, Crossradler oder Langläufer - und alle leben von dem Brot hier :wink:)

Das Bier am Abend mußte auch ausfallen, da man nirgends Bier kaufen kann.

Ja, die liebe Alkoholpolitik :wink:. Aber sag nicht, Du hättest abends in Fagernes oder Lærdal kein Bier gekriegt (dazwischen sieht es allerdings mauer aus)!

Selbst Wasser zu bekommen ist ein Problem. Nachdem ich ca. 2 Stunden ohne Wasser unterwegs war, weil nirgends ein Laden war, hatte ich dann meine Flaschen in einem Gebirgsbachrinnsal gefüllt. Das Bachwasser war aber bestimmt auch nicht von schlechter Qualität.

Nun hattest Du sicher begrenzt Platz auf dem Rad und konntest nicht literweise bunkern, aber hier ist ja Leitungswasser ohne weiteres trinkbar. An jeder Tankstelle oder z.B. Tyinkrysset Fjellstue kannst Du Deine Waserflasche füllen, wenn Du nett fragst. Das Gebirgsrinnsal hatte garantiert hervorragende Wasserqualität - ich trinke im Sommer immer sehr viel davon (treibe mich ständig im Gebirge rum :wink:) und hatte noch nie auch nur das geringste Problem damit. Und Rinnsale gibt es ja nun wirklich genügend - das dürfte kein Problem sein!

(ich bin an den ersten beiden Tagen ohne Abendessen schlafen gegangen und am dritten Tag ohne Frühstück losgefahren (da in einer Campingplatz-Hütte übernachtet)).

Wo hast Du denn übernachtet?

Ansonsten - schön, dass es Dir so gut gefallen hat und Danke für den Bericht!
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