Reine Neugier

[sirkelsagmannen]

ich habe als holzverarbeitender handwerker generell gar keine probleme, hier arbeit zu finden, das angebot ist riesig, vorausgesetzt, man spricht so einigermaßen brauchbares norwegisch. perfekt muß es nicht sein, es geht auch mit relativ wenig.

der bedarf an bauhandwerkern so ziemlich aller gewerke ist nach wie vor groß, auch wenn in letzter zeit billigere arbeitskräfte aus dem osteuropäischen raum in den arbeitsmarkt drängen. (man spricht davon, daß es firmen gibt, die ihren polnischen arbeitnehmern tatsächlich 9 kr die stunde zahlen )

[Jupp, der Wal]

hallo,
kann mich in diesem zusammmenhang trolljenta nur anschliesen: auch wenn der bedarf vor ein paar jahren noch grösser war findet man in einigen regionen im pflegebereich noch gute jobbmöglichkeiten.

russ aus tromsø

[bamboocha]

ich habe als holzverarbeitender handwerker generell gar keine probleme, hier arbeit zu finden, das angebot ist riesig, vorausgesetzt, man spricht so einigermaßen brauchbares norwegisch. perfekt muß es nicht sein, es geht auch mit relativ wenig.

der bedarf an bauhandwerkern so ziemlich aller gewerke ist nach wie vor groß, auch wenn in letzter zeit billigere arbeitskräfte aus dem osteuropäischen raum in den arbeitsmarkt drängen. (man spricht davon, daß es firmen gibt, die ihren polnischen arbeitnehmern tatsächlich 9 kr die stunde zahlen )

Nun 9kr die Die Stunde ist nicht grad der Renner, wobei man aber bedenken sollte, dass das Leben in Polen wesentlich günstiger ist.
Mein Mann(Maschinenbaumechaniker & Meister) bekommt hier in Deutschland via Zeitarbeitsfirma 7,41 € brutto, Zuchläge oder sonstiges gibt es gar nicht.

[Alsterix]

Nun 9kr die Die Stunde ist nicht grad der Renner, wobei man aber bedenken sollte, dass das Leben in Polen wesentlich günstiger ist.

Sorry, aber das ist einfach Unsinn.
Nicht erst seit der EU-Mitgliedschaft schiessen die Preise z.B. für Lebensmittel in Polen heftig nach oben und viele Produkte waren schon vorher annähernd auf deutschem Niveau. Was tatsächlich deutlich niedriger ist sind Preise für Dienstleistungen (also etwa den Friseur, Zahnarzt, Arzt) sowie derzeit noch die Wohnungsmieten. Billiger sind z.B. auch Zigaretten und Alkohol, nur sind das eben keine Lebensmittel.
Ausserdem bekommen eben teilweise polnische und andere osteuropäische Arbeiter in Norwegen solche Hungerlöhne, d.h. die pendeln ja schliesslich nicht täglich aus ihrem Heimatland sondern leben wochen- und monatelang in Norge. Spätestens dann ist das nicht mehr nur ein wenig asozial sondern Ausbeutung pur die sich von moderner Sklaverei kaum noch unterscheidet.


alsterix

[sirkelsagmannen]

abgesehen davon sollte man nicht vergessen, daß ein stundenlohn von 9 kr etwas mehr als ein euro ist. und das wurde in tromsö bezahlt, von wo man nicht eben schnell mal nach polen kommt. diese menschen müssen hier die überwiegende zeit leben.

UND VOR ALLEM: so wird der arbeitsmarkt zerstört! die löhne werden so allgemein in den keller gedrängt, so wie es in deutschland schon teilweise passiert ist. selbst wenn sich der durchschnittliche stundenlohn auf dem bau in der mitte zwischen dem ortsüblichen lohn und dem der polnischen ausgebeuteten billigarbeiter einpendeln sollte, dann kann man davon in norwegen nicht mehr leben.

[sirkelsagmannen]

gelöscht wegen mehrfachposting

[sirkelsagmannen]

gelöscht wegen mehrfachposting

[sirkelsagmannen]

gelöscht wegen mehrfachposting

[sirkelsagmannen]

gelöscht wegen mehrfachposting

[Uli Stock]

abgesehen ...

Hi sirkelsagmannen,

vielleicht ist es nur auf meinem Computer so, aber Dein Posting escheint 5x ...

Sonnige Grüße aus Frankfurt
Uli

[bamboocha]

Nun 9kr die Die Stunde ist nicht grad der Renner, wobei man aber bedenken sollte, dass das Leben in Polen wesentlich günstiger ist.

Sorry, aber das ist einfach Unsinn.
Nicht erst seit der EU-Mitgliedschaft schiessen die Preise z.B. für Lebensmittel in Polen heftig nach oben und viele Produkte waren schon vorher annähernd auf deutschem Niveau. Was tatsächlich deutlich niedriger ist sind Preise für Dienstleistungen (also etwa den Friseur, Zahnarzt, Arzt) sowie derzeit noch die Wohnungsmieten. Billiger sind z.B. auch Zigaretten und Alkohol, nur sind das eben keine Lebensmittel.
Ausserdem bekommen eben teilweise polnische und andere osteuropäische Arbeiter in Norwegen solche Hungerlöhne, d.h. die pendeln ja schliesslich nicht täglich aus ihrem Heimatland sondern leben wochen- und monatelang in Norge. Spätestens dann ist das nicht mehr nur ein wenig asozial sondern Ausbeutung pur die sich von moderner Sklaverei kaum noch unterscheidet.


alsterix

Hei,

auch hier in D, gibt es diese Firmen mittlerweile wie Sand am Meer. Ebenso Bewerber aus Polen. Das ist in keinster Weise abwertend gemeint. Die verdienen teilweise nicht mal die Hälfte von dem Tarif der DGB vorgegeben 7,41€. Hinzu kommt die Auslöse und "kostenloses"
Wohnen, wenn auch in Containern. Die sind mehr als zufrieden, was bei mir wiederum Verständnislosigekit auslöst.
Sicher klingt Frust aus meinem Post, vielleicht aber auch Hilflosigkeit. Denn wir können von ca. 850,-€ als 6 köpfige Familie nicht leben, egal wie wir es drehen. Nicht umsonst gestattet es einem die Arbeitsagentur, jeden Monat aufs neue mit der aktuellen Abrechnung aufzutauchen um sich den Differenzbetrag ausrechnen zu lassen, um ihn Monat für Monat neu zu beantragen, damit wir nicht unter dem Mindestsatz liegen.
Der alte Arbeitsmarkt ist geschlossen, dass kann ich für meine Region mit Sicherheit sagen und der neue Arbeitsmarkt ist nun mal sowie ich ihn oben beschrieben habe. Ist man krank, keine Lohnfortzahlung, sondern Kündigung. Das ist keine Schwarzmalerei, sondern das was wir hier am eigenen Leibe erfahren müssen. Das heißt aber auch, dass man als Fachkraft hier keine Arbeit mehr bekommt, gefragt sind ungelernte Kräfte. Das warum kannst Du Dir sicher alleine beantworten.
Mir fällt es schwer dieses zu beschreiben, denn ich will und kann diese ganze Entwicklung nicht gut heißen, egal wo diese stattfindet. Sicherlich gehen die polnischen Arbeiter auch nicht nur aus Lust und Laune in ein fremdes Land um da ihr Brot zu verdienen, sind aber hier sehr begehrt.

Arzt, Zahnarzt, Friseur, den Kindern ein Eis spendieren, Freizeitaktivitäten f. d. Kinder oder sonstiges, ist Luxus den wir uns nicht mehr leisten können. Beim Arztbesuch wird abgesprochen, ob noch jemand was braucht (dann spart man die Praxisgebühr) und der Arzt auf Musterpräparate angesprochen. Geschweige denn einen Krankenhausaufenthalt, denn dann muß man jeden Tag noch einen Eigenanteil zahlen, den wir uns leisten können. Brillen, Kieferorthopädische Behandlungen sind absolut nicht finanzierbar.

Zum Thema Internet. Ich habe 3 Kinder in dem Alter wo alleine schulisch das Internet dringenst notwendig ist. Dafür verzichten diese 3 auf ihr Taschengeld, denn die Zeiten die sie in der Bücherei verbringen müßten, wären nicht zu bezahlen.

So nun glaube ich, habe ich mich nackisch genug gemacht.

[sirkelsagmannen]

abgesehen ...

Hi sirkelsagmannen,

vielleicht ist es nur auf meinem Computer so, aber Dein Posting escheint 5x ...

Sonnige Grüße aus Frankfurt
Uli

nee, ist nicht nur auf deinem pc so. ich hatte heute mittag probleme mit dem forum. ich hab immer ne fehlermeldung bekommen, verbindungsaufbau nicht möglich. also nochmal versucht. nun gut, es hat ja offenbar doch jedesmal geklappt. war für mich aber nicht ersichtlich. kann ich das auch wieder löschen?

[Freundchen]

Hei på dere!

Zur Jobproblematik in Norge gibt es noch einen weiteren Punkt.
Norge ist ein (mittel)grosses Land mit wenig Einwohnern. Wenn du nun gerade eine Ausbidung als Schleusenwärter oder als Rettungsschwimmer hast gibt es nicht allzu viele potentielle Arbeitgeber.
Also ich bin gelernter Landschaftsgärtner und (neuerdings) wohnhaft im Sørlandet. Die Firmen bei denen ich mich bewerben kann, sind an der Hand abzuzählen. Und bevor ich nicht anständig Norwegisch sprechen kann (wieher, wieher!!!), will ich es gar nicht erst versuchen. Blinde Bewerbungen aus Deutschland sind fast chancenlos...

Freundlichst Freundchen!

[Alsterix]

Die Firmen bei denen ich mich bewerben kann, sind an der Hand abzuzählen. Und bevor ich nicht anständig Norwegisch sprechen kann (wieher, wieher!!!), will ich es gar nicht erst versuchen. Blinde Bewerbungen aus Deutschland sind fast chancenlos...

Was die Bewerbungen aus Deutschland angeht so sehe ich das ziemlich genauso.
Zwei Ausnahmen gibt`s dabei allerdings :

Einmal gibt`s wohl immer noch sehr gute Chancen wenn für den Job dringend jemand gesucht wird, der Posten mit norwegischen Bewerbern nicht besetzt werden kann und ein Arbeitgeber dahintersteht der bei der Anwerbung aus dem Ausland und der folgenden Integration behilflich ist. Bei vielen Jobs im Gesundheitswesen war das eine Zeitlang so und ist es gelegentlich auch heute noch. Dann kann der Jobbsucher sogar allerbeste Perspektiven haben und hat oft sogar die Chance sich die persönlich angenehmste Stelle unter etlichen Angeboten herauszusuchen. Wer dann nicht zuschlägt weil er Heimweh hat oder ähnliche Probleme ist selber schuld und dem ist wohl in Sachen Auswandern nicht zu helfen

Zum Anderen gibt`s aber auch eine Reihe von Unternehmen die ganz einfach deswegen ausländische Bewerber bevorzugen weil sie probieren die norwegischen Löhne zu drücken, gesetzliche Bestimmungen zu umgehen oder auf irgendeine andere Art schlicht auf deutsch gesagt zu bescheißen. Ich halte dieses Risiko in Norwegen nicht für besonders groß, nach meiner Erfahrung sind unseriöse Arbeitgeber in Deutschland sehr viel mehr verbreitet. Andererseits kann man als Neuling im Land und mit mangelhaften Sprachkenntnissen und wenig Beziehungen sowas sicherlich viel schwerer erkennen als daheim. Insbesondere wenn man in Deutschland arbeitslos ist und "nix zu verlieren" hat kann man da leicht allzu unkritisch werden und dann aben doch auch hier auf die Nase fallen.

In meinem ursprünglichen Hauptarbeitsbereich - Internationaler Güterkraftverkehr - beispielsweise schlagen die schlechten Löhne und Arbeitsbedingungen etwa der osteuropäischen neuen EU-Länder letztlich auch in Norwegen durch. Insofern ist es kein Wunder wenn abgebrühte Unternehmer versuchen in Deutschland Personal zu deutlich schlechteren Bedingungen anzuheuern als sie derzeit noch norwegischer Standard sind.
Ein solcher richtig netter Extremfall ist mir in dieser Woche gerade bekannt geworden :
da hat ein kleiner Krauter (Einpersonenfirma mit 2 oder 3 LKWs) dem offenbar finanziell das Wasser bis übers Kinn steht in diesem und dem letzten Jahr eine ganze Reihe von Fahrern aus verschiedenen Ländern angeheuert die alle neu nach Norwegen gekommen waren. Der nette Trick war daß er einen Arbeitsvertrag abschliesst den das UDI aufgrund formaler Mängel so nicht anerkennen kann. Also erteilt das UDI keine Aufenthaltserlaubnis sondern schickt den ganzen Papierkrieg zurück. Ohne Aufenthaltserlaubnis kann sich aber der Fahrer nicht anmelden, bekommt keine Steuerkarte und keine P-Nummer. Solange aber die Steuerkarte nicht vorliegt kann der Arbeitgeber die Lohnzahlung zurückbehalten... Das ist zugegeben ein sehr extremer Fall (normalerweise wird auch ohne die Steuerkarte 50% des Lohnes als eine Art Abschlag gezahlt - schliesslich muss jeder von irgend etwas leben, auch wenn noch keine Steuerkarte erteilt ist). Dumm ist nur daß der gute Mann da offenbar eine hübsche Gesetzeslücke gefunden hat nach der er formal im Recht ist. Wenn sein Personal dann also nach zwei Monaten oderso langsam merkt wie der Hase läuft wird eben einfach gekündigt, ist ja noch in der Probezeit...Bei meiner Gewerkschaft in Oslo liegen inzwischen mehrere Fälle gegen den Mann vor die alle nach diesem Strickmuster abgelaufen sind.

Ich schreibe das hier nicht um Leuten Angst zu machen sondern einfach klar zu machen daß Norwegen nicht ein abgehobenes Paradies auf einem fernen Planeten ist sondern man sich hier weitgehend ähnlich verhalten muß wie man es auch in Deutschland tun würde. Wenn ich in Deutschland erlebe daß die Arbeitsagentur mich zu einer Firma vermitteln möchte die sich im Konkursverfahren befindet bin ich ja auch vorsichtig und muß mich nicht auf jeden Mist einlassen - das gilt hier genauso. Vor allem rate ich immer wieder dazu unbedingt von Anfang an mit den zuständigen Gewerkschaften Kontakt aufzunehmen und auch Mitglied zu werden.

Auf den oben genannten Unternehmer bin ich durch mails aus dem Freundeskreis gestoßen wo sich ein deutscher Kollege nicht mehr zu helfen wußte. Er ist inzwischen wieder in Deutschland und arbeitet für eine holländische Spedition. Er war hier nicht Gewerkschaftsmitglied und hat auch keine echten Ambitionen das weiter durchzukämpfen. Vor allem hat er es aufgegeben hier eine andere Arbeit zu finden und damit eine norwegische Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Lachender Gewinner scheint sein Ex-Arbeitgeber zu werden

Zur Ehrenrettung Norwegens sei klargestellt daß das ein besonders krasser Ausnahmefall ist. Bei aller Begeisterung für das Leben in Norwegen darf man aber eben solche Fallen nicht völlig vergessen.
Woran man scheitert ist nämlich im Einzelfall egal - besser es kommt gar nicht erst dazu.


alsterix

[Biberchen]

Hei alle zusammen, ich hätte nicht gefacht, daß es so schwierig ist in Norge Arbeit zu finden. Hab mir zwar gedacht, daß ich (fast 30 und Erzieherin) im aetat weniger Chancen habe als ein Norweger, aber daß es so schwierig sein soll???? Hat jemand von Euch Erfahrung mit EURES? Würde mich echt interessieren! Ha det!