Hurtigrutenschiffe in neuen Gewässern-argentinien/antarktis

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Hurtigrutenschiffe in neuen Gewässern-argentinien/antarktis

Beitragvon Nordmichel » Mo, 10. Feb 2003, 16:03

hi,
hat zwar wenig mit Norway zu tun, aber für Fan´s der Hurtigrute ein
interessanter Beitrag aus dem "Spiegel-Online"

Die chilenische Küste beeindruckt als Tor zur Antarktis mit einer
außergewöhnlichen Vielseitigkeit: Tiefe Fjorde, imposante Berggipfel,
einsame Ortschaften. Am besten lässt sich die spektakuläre Natur per
Schiff
erkunden. Auch einige norwegische Hurtigrutenschiffe verkehren in der
Gegend
um das legendäre Kap Hoorn.

Ushuaia - Eigentlich gehört die "Nordnorge" nicht hierher, nach
Ushuaia, dem
Kreuzfahrthafen im äußersten Süden von Argentinien. Das schwarzrotweiße
Schiff hat sich aber nicht verschippert, sondern macht eine Reise auf
neuem
Kurs: Von Südargentinien über die Antarktis nach Chile. Acht Touren
werden
im Winter absolviert, dann geht es wieder heimwärts nach Norwegen.
Ushuaia nennt sich die "südlichste Stadt der Welt" und ist von einem
verschlafenen Dorf zum Drehkreuz der Antarktisfahrer geworden. Die
meisten
der gut ein Dutzend Schiffe, die in die Antarktis fahren, starten von
hier.
Ein längerer Aufenthalt würde sich allerdings kaum lohnen: Als
Hauptattraktion gilt ein Gefängnis für Schwerverbrecher.

Die Überfahrt über die Drake-Passage nach Deception Island, dem ersten
Zielhafen, kann ziemlich ungemütlich werden. Obwohl im europäischen
Winter
in der Antarktis Sommer ist und es "nur" um null Grad kalt ist, sind
Stürme
nicht selten. Deception Island, in Antarktisführern als eine der
sehenswertesten Inseln des Kontinents gepriesen, erweist sich als
unwirtlicher Schrottplatz. Walfänger haben hier jahrzehntelang ihren
Müll
liegen lassen, und englische Forscher haben noch ein Flugzeugwrack auf
den
Haufen geworfen, bevor das Ganze von zwei Vulkanausbrüchen
durcheinander
gewirbelt wurde. Die Schuhe muss sich der Besucher vor dem Betreten des
Festlandes trotzdem desinfizieren.

Wer sich zu diesem Zeitpunkt Sorgen macht, ob die Antarktis vielleicht
doch
ganz anders aussieht als im Fernsehen, wird an den folgenden Tagen
getröstet: Auf der Strecke entlang der antarktischen Halbinsel wird das
Wasser spiegelglatt und dann erscheinen die ersten Tafeleisberge.
Jährlich
produziert der sechste Kontinent mehr als 100 000 Eisberge. Einige von
ihnen
schimmern in unwirklichem Blau. Und an Bord wird es still: Die meisten
Passagiere an der Reling nehmen den Anblick schweigend auf.

Die Antarktis ist die größte Wildnis der Erde und steht unter
Umweltschutz.
Für Touristen ist es vorgeschrieben, Distanz zu Tieren zu halten. Das
wissen
leider die Pinguine nicht, die dem Besucher begeistert entgegen laufen.
Auch
bei Pflanzen ist Drauftreten verboten: Ein Fußabdruck im Moos ist noch
nach
100 Jahren zu sehen.

Zwar gibt es in der Antarktis auch Robben, Kormorane, Albatrosse,
See-Elefanten und Wale - doch die Hauptstars sind die Pinguine. Im
antarktischen Sommer brüten sie und ziehen ihre Jungen groß. Auf der
antarktischen Halbinsel kommen vor allem Adelie-, Zügel- und
Eselspinguine
vor. Ihre natürlichen Feinde sind die Seeleoparden. Bevor sich Pinguine
morgens zum Fressen ins Wasser stürzen, wird stets ein Artgenosse
vorgeschickt. Nur wenn er wohlbehalten zurückkommt, gehen auch die
anderen
auf die Jagd nach Krill.

Die Frage, auf welcher Insel oder an welchem Festlandhafen das Schiff
anlegt, wird von Tag zu Tag entschieden. Wohin es geht, hängt unter
anderem
von der Wetterprognose ab. Außerdem sprechen sich die Kapitäne der in
diesem
Gebiet fahrenden Schiffe ab. In der Antarktis darf ein Schiff nie mehr
als
100 Passagiere gleichzeitig an Land lassen. Und nach vier Stunden muss
jedes
Schiff seinen Ankerplatz wieder verlassen haben.

Auf der zweitägigen Fahrt zurück zum südamerikanischen Festland muss
erneut
die Drake-Passage überquert werden. Regelmäßig wird dabei versucht, Kap
Hoorn anzulaufen, wo Hunderte von Schiffen sanken. Wer die kleine Insel
wegen stürmischen Wetters nicht betreten kann, tröstet sich mit dem
Wissen,
dass es außer einem Leuchtturm dort nicht viel zu sehen gibt. Durch den
Beagle-Kanal geht es dann in Richtung Magellanstrasse.

Nächster Stopp ist die chilenische Großstadt Punta Arenas, auch die
Hauptstadt des Windes genannt: Windgeschwindigkeiten von mehr als 100
Kilometer pro Stunde sind hier keine Besonderheit. Hauptattraktionen
sind
der Friedhof mit protzigen Grabstätten reicher Schafbarone und das
Heimatmuseum.

Die nachfolgende Strecke durch die chilenischen Fjorde zeigt, das diese
den
norwegischen Meeresarmen durchaus ähneln. Die fast unbesiedelte
Landschaft
ist karg, gutes Wetter ist Glücksache. Hier läuft das Schiff in der
Regel
einen der wenigen kleinen Fischerorte an. Regelmäßig letzter Stopp ist
die
Insel Chiloe, die zweitgrößte Insel Chiles, mit ihrer Hauptstadt
Castro. Das
Eiland hat zwei Attraktionen: alte Holzkirchen, von denen die UNESCO
ein
gutes Dutzend als Weltkulturerbe eingestuft hat, und reichlich Pisco
Sauer
im Hafenrestaurant.

Pisco ist ein einheimischer Traubenschnaps. Er bringt Chiloes Fischer
angeblich dazu, ihre Fänge doppelt zu sehen, aber er schmeckt.
Ernstgemeinte
Warnung: Mehr als zwei davon hauen wirklich um. In der Hafenstadt
Puerto
Montt endet einmal im Monat die 14-tägige Seereise, auf der fast 3000
Seemeilen zurückgelegt werden. Jedes zweite Mal startet die Reise hier
und
endet in Ushuaia.

Rund 10 000 Menschen aus aller Welt erkunden mittlerweile pro Jahr die
Antarktis. Dabei begann der Tourismus erst Mitte der sechziger Jahre
und
entwickelte sich nur langsam. Bislang fuhren die Besucher entweder auf
Expeditionsschiffen wie der russischen "Chlebnikow" oder mit
Luxuskreuzfahrtschiffen wie der amerikanischen "World Discoverer".
Dazwischen positioniert sich nun das Linienschiff der Hurtigruten, das
der
Reederei OVDS in Narvik (Norwegen) gehört.

Nur die 123 Meter lange "Nordnorge" besucht die chilenischen Fjorde.
Sie
richtet sich mit ihrem Angebot an alle, die Natur suchen, aber auf
Candlelight-Dinner und Kapitänsempfang gerne verzichten. Die
19-Tage-Reise
auf der "Nordnorge" kostet inklusive der Flüge ab 4435 Euro pro Person
und
umfasst auch je eine Hotelübernachtung in Buenos Aires und in Santiago
de
Chile.


© SPIEGEL ONLINE 2003......Sebastian Rainers, gms
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Re: Hurtigrutenschiffe in neuen Gewässern-argentinien/antark

Beitragvon Arne.R. » Mo, 10. Feb 2003, 16:47

Moin Nordmichel!

genau das hatte ich am Wochenende auch gepostet.
geh mal 2 Beitraege weiter nach unten in der Liste....

Gruss,
Arne
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Re: Hurtigrutenschiffe in neuen Gewässern-argentinien/antark

Beitragvon Nordmichel » Di, 11. Feb 2003, 15:19

sorry................................, evtl. - doppelt hält besser ?

by, der Nordmichel :lol:
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