Jesco hat geschrieben:Vorhandenes Vermögen wird aber bestimmt eine Rolle spielen. Vielleicht gibt es aber jemanden hier im Forum, der mehr darüber weiß.
Bei diesen Abzügen handelt es sich zwar um Steuern, es ist jedoch alles enthalten. Eine Aufteilung nach Steuern, Krankenversicherung, Rentenversicherung usw., wie in Deutschland, wird nicht gemacht.
Wir z.B. bekommen im Juni kein Gehalt, dafür aber 10-12% des letzten Bruttojahresgehaltes und zwar steuerfrei. Weihnachtsgehalt gibt es nicht, dafür wird aber dein Bruttolohn nur mit 50% des üblichen Satzes besteuert.
Hei,
- vorhandenes Vermoegen (alles, nicht nur Barvermoegen - z.B. Auto, Muenzsammlung, Huette, Haus, Boot etc.) bleibt bis zu einem Betrag von 120.000 NOK steuerfrei. Alles drueber wird in steigendem Maße versteuert.
- alle Sozialbeitraege sind in der Steuer enthalten, wie schon richtig gesagt. Dieses Modell wird ja auch in Deutschland als Loesung diskutiert. Der Anteil der Trygdeavgift (= Krankenversicherung, Arbeitsunfaehigkeitsversicherung) betraegt 7,8% des Bruttojahreseinkommens. Die Rente errechnet sich nach sogenannten Steuerpunkten. Einfach gesagt: je mehr Steuern, man in seinem Arbeitsleben gezahlt hat, desto mehr Steuerpunkte, desto hoeher die Rente.
- "Steuerfreies Urlaubs- und Weihnachtsgeld" ...
So schoen und einfach ist es leider nicht. Es ist naemlich nur im Augenblick der Auszahlung steuerfrei. Im Jahr darauf, wenn zu Ostern die "Selvangivelse" (=Steuererklaerung) faellig wird, zaehlt es naemlich zum Bruttojahreseinkommen, das in seiner Gesamtheit der Steuerberechnung zugrundegelegt wird. Und wenn man jetzt nicht eine Reihe von "Fradrag" (=Freibetraege) zur Hand hat, wird es happig. Aus der Differenz von "Forskuddstrekk" (schon entrichtete Steuern) und der (auf der Grundlage des tatsaechlichen Jahreseinkommens) zu entrichtenden Steuer, ergibt sich die Steuerschuld, die ohne besagte Freibetraege in der Regel immer ein erhebliches ueber dem vorausbezahlten Obolus liegt.
Das norwegische Steuersystem verlangt vom Steuerbuerger ein Mitdenken und Mitplanen. Die Behoerden raten, vom "Urlaubsgehalt" immer was in Reserve zu behalten, damit im August/September die Steuerschuld beglichen werden kann (sofern man nix zurueckbekommt).Netterweise kommt auch der Steuerbescheid im Juni (immer in der letzten Juniwoche), so hat man gute Planungsmoeglichkeiten...
Hilsen fra Tromsø,
Charly