Hei halali,
kann Dir auf jeden Fall das hier empfehlen :
http://www.reuber-norwegen.de/FramesTour1995.html
dort kannst Du mal etwas weiter unten die Wanderung ins Husedalen finden, rechts daneben eine faszinierende Bildergalerie.
Wir haben diese Wanderung 2004 selbst gemacht, vorwiegend nach der Beschreibung der Reubers, aber mit Abweichungen und eigenen Erfahrungen.
Es war ein unglaubliches Erlebnis, der krönende Abschluß unseres damaligen Urlaubs.
Meine liebe Frau führt immer ein perfektes Tagebuch, ich gebe Euch einen kurzen Auszug zu dieser Wanderung :
Mittwoch, 23.06.2004
Unser Wecker klingelt um 7:30 Uhr. Heute wollen zum krönenden Abschluss ins Huseda-len fahren und die Tageswanderung zu den Kinso-Wasserfällen machen. Es ist die letzte Möglichkeit dafür, denn übermorgen endet unser Urlaub hier. Ein Blick aus dem Fenster verspricht Kaiserwetter! Mit der Tourbeschreibung von Reuber im Gepäck fahren wir los, mit der Fähre um 9:30 Uhr nach Brimnes und dann weiter nach Kinsarvik. Alle Fjorde sind spiegelglatt. Wir kaufen noch etwas Käse und 2 Rosinenbrötchen, dann geht es los. Die Straße von Kinsarvik Richtung Hus führt immer am Kinso entlang bis zur Kraftwerks-station. Das Wasser des Flusses ist smaragdgrün mit weißen Schaumkämmen – wun-derschön. An der Kraftwerksstation soll es lt. Beschreibung nur zwei Parkplätze geben und wir hoffen, einen davon zu erwischen, aber es sind außer uns schon einige Leute unterwegs. Zum Glück stellt sich heraus, dass mindestens 6 Autos Platz hätten - aber 2 sind auch schon da!
Nach der ersten Kurve des Fahrwegs, der durch eine Schranke gesperrt ist, soll der T-markierte Wanderweg abzweigen. Wir finden die Markierung, aber der Weg entpuppt sich als steiniger, fast zugewachsener Trampelpfad, der unter einer Rohrleitung den Berg hinaufführt. Von oben plätschert Wasser über die Steine, die dadurch sehr glitschig sind. Nach den ersten drei Schritten entscheiden wir uns lieber doch für den Fahrweg. Dies soll angeblich der bequemere Aufstieg sein, aber wir kommen auch hier schon nach kur-zer Zeit ins Pusten und Schwitzen und müssen immer wieder stehen bleiben und ver-schnaufen. Nach der zweiten Kurve des Fahrwegs zweigt noch mal ein Fahrweg nach rechts ab, wir entscheiden uns aber für den linken.
Wir haben auch auf diesem Weg herrliche Ausblicke ins Tal uns sehen auch bald den ersten Wasserfall (Tveitefossen). Am zweiten Wasserfall (Nyastølfossen) machen wir kurz Halt, um uns mit Sonnencreme einzureiben. Die Sonne brennt inzwischen und wir kriechen im Schneckentempo bergan. Manchmal kommen uns Zweifel an unserem Vor-haben, aber wir kämpfen uns tapfer voran. Zwei Pärchen, die uns vor kurzem überholt haben, sind längst außer Sicht – ist auch besser so.
Nach fast 2 Stunden endet der Fahrweg in einer Wendeschleife – aber nicht an der Nykkjesøy-Alm, wie im Wanderführer beschrieben., sondern mitten im Gelände. Wir fin-den eine T-Markierung und folgen ihr in die Richtung, in der wir die Alm vermuten. Es geht über Stock und Stein durch den Wald. Unter uns ist in einiger Entfernung der Fluss zu sehen. Als wir die Ebene erreichen, auf der die Alm liegt, ist der Anblick wirklich über-wältigend. Der Kinso tost hier durch ein Felsbett, bildet einen See und stürzt über mehre-re Kaskaden in diesen hinein und wieder heraus. In der Ferne ist der dritte Wasserfall zu sehen. Über große Felsplatten kann man fast bis in die Mitte des Flusses laufen. Hier weht ein kalter Wind, obwohl die Sonne brennt und wir suchen uns einen etwas ge-schützten Picknickplatz am Ufer des Sees. Es kommen immer mehr Menschen den Weg herauf, aber hier findet jeder noch einen ungestörten Platz. Wir sind schon ziemlich er-schöpft, aber wir können der Versuchung nicht widerstehen und wollen nach der Mittags-rast noch bis zum oberen Ende des dritten Wasserfalls (Nykkjesøyfossen) klettern. Wir folgen der Beschreibung von Reuber und verlassen nach kurzem, steilem Anstieg durch den Wald den T-markierten Weg, überqueren einen kleinen Wasserlauf und gehen wie beschrieben über riesige Felsplatten in Richtung des vierten Wasserfalls (Søtefossen), der in der Ferne zu sehen ist. Er verursacht einen Lärm, als wäre ein Düsenflieger im Anflug.
Auf der Felsenebene kann man sich leicht verlaufen. Wir versuchen, uns einige markante Punkte einzuprägen und bauen ein Steinmännchen, damit wir den Weg zurück finden. Dann finden wir das felsige Flussbett, durch das der Kinso zwischen dem vierten und dritten Wasserfall hindurch tobt. An mehreren Felskanten schäumt die Gischt meterhoch und bietet ein gigantisches Schauspiel, bevor der Kinso in seiner dritten Fallstufe über die Felskante stürzt. Wir haben eine tolle Sicht und können in der Ferne über den Sørfjord bis zur Oksenhalbinsel sehen. Und wieder können wir diese unglaubliche Natur ganz für uns allein genießen. Wir bleiben noch eine ganze Weile und können uns kaum losreißen.
Wir laufen auf dem selben Weg zurück, machen einen Kaffeestopp an der Fallstufe des 2. Wasserfalls und lassen uns die Rosinenbrötchen schmecken. Dann machen wir noch einen Abstecher auf dem Fahrweg, der hinter der zweiten Kurve von unserem abzweigte und kommen an der von Reuber beschriebenen Staustufe des 1. Wasserfalls an. Ab hier hätte man also auch auf den von Reuber beschriebenen T-markierten Weg abzweigen können.
Völlig erschöpft aber glücklich erreichen wir schließlich wieder unser Auto. Schöner hätte der Abschluss unseres Urlaubs nicht sein können!
Viel Spass und schönen Urlaub
wünscht Bernd