... meine Güte Oli ...
wer soll Dir denn diese Fragen alle beantworten? Ich fang mal an:
oli hat geschrieben:ich bin momentan dabei, mir gedanken zu einer fahrradtour zu machen, die ich gerne im sommer durchführen würde. mir schwebt dabei eine strecke von schwerin über rostock, malmø, gøteborg (volvo-museum!) vor, die dann durch norwegen führt, durch jotunheimen inklusive abstecher nach eidsbugarden und dann die geniale bergabraserei über fagernes bis vielleicht oslo - und zurück nach hause.
Hört sich gut an. Du musst beachten, dass Südschweden und Norwegen ein durchaus unterschiedliches Profil haben. D.h., dass Du in Südschweden sicher eine Tour mit einem nicht ganz 100% perfekten Fahrrad machen kannst (sollte natürlich verkehrssicher sein). In Norwegen würde ich da eher vorsichtig sein - mehr Berge, evt. mehr Mensch und Material belastende Strassenbeläge.
dafür stehen uns etwas 1½ monate zur verfügung. ist jemand bereits diese oder eine æhnliche strecke gefahren!?
Schau mal unter
http://www.swb.de/personal/elch/nordeuropa.html , da findest Du eine Menge Fahrradreiseberichte nur für Nordeuropa. Ich bin 1995 von Rostock mit der Fähre nach Gedser (DK), durch Seeland nach Helsingjør, mit der Fähre nach Helsingborg (S) und die Westküste hoch nach Göteborg gefahren (von dort aus aber weiter Richtung Stockholm). War eine sehr schöne Strecke, die ich nur empfehlen kann.
http://www.fet.uni-hannover.de/~purnhag ... ee95b.html sind 80-100 kilometer eine realistische einschætzung der tagesfahrleistung? von schwerin nach rostock, 117km, komme ich in knapp 5½ stunden, dann bin ich aber auch nicht den tag danach und den davor nochmal genauso weit unterwegs...

Klare Antwort: das hängt davon ab.

Erstmal von Deiner Kondition. Zweitens davon, wie lange Du schon unterwegs bist, da die Kondition natürlich besser wird. Und natürlich vom Terrain.
Also, in Schweden halte ich 70-120 km täglich für realistisch, in Norwegen eher 50-80 km.
das fahrrad: ...
Nimm das Rad, das 1. im besseren Zustand ist und 2. auf dem Du Dich auf langen Strecken wohler fühlst. Zu Federgabeln habe ich folgende Meinung. Sicher nicht schlecht, aber auf Reisen nur unter bestimmten Bedingungen einsetzbar. Das Problem liegt darin, dass es sich auf Fahrradreisen mit viel Gepäck (und das hast Du, wenn Du zelten und kochen willst) immer lohnt, nicht nur einen Hinterradgepäckträger zu benutzen, sondern zusätzlich einen Lowrider, der Gepäck vorne aufnimmt, dadurch das Hinterrad entlastet und das Fahrverhalten verbessert. So weit so gut. Das Problem ist nun, dass es gar keinen Sinn macht, bei einer gefederten Gabel den Lowrider an den ungefederten Teil zu befestigen, weil sich dadurch einerseits das Federverhalten drastisch verschlechtert und zweitens Dein Gepäck in den Vorderradtaschen so gnadenlos durchgeschültet wird, dass es keine Freude machen wird. Also, macht eine Federgabel nur Sinn, wenn Du einen Lowrider einsetzt, der an der gefederten Masse hängt. Da gibt es zur Zeit zwei: den Tubus Swing (der aber so hoch angebracht ist, dass es sich eher um einen Highrider handelt - Stichwort: Schwerpunkt) und den Artman Faiv, der zwar sehr gut ist, aber leider ca. 150 EUR kostet.
Fazit: wenn Du Dich schon für das Bergamont entschieden hast, solltest Du es auch nehmen.
jedoch: ein bekannter von mir ist einmal um die ostsee gefahren, mit einem exzellenten cannondale. dabei ist ihm allerdings der rahmen gebrochen - ausnahmefall!?
tschja, dann war das Cannondale wohl doch nicht so exzellent ...

ich habe errechnet, daß wir etwa 2.oookm fahren würden, das rad ist eigentlich in gutem zustand (antrieb vor erst 1.oookm komplett runderneuert!), lediglich die vordergabel ist vielleicht etwas strapaziert (d.h. weit auseinandergebogen) von einem speichendynamo und drei scheibchen - potentielle bruchgefahr!?
Ja! Hängt halt davon ab, wie sehr die Belastung ist. Hast Du den Dynamo selbst nachgerüstet?
ausserdem nutze ich einen gepæcktræger, der offiziell nur max. 25kg tragen kann, ich bin aber auch schon 65km mit 53kg gepæck gefahren, ohne probleme.
Joghurt ist auch zwei Tage nach dem MHD noch nicht unbedingt ungeniessbar ...

Zum Thema Ausrüstung: Du must sicher immer einen Kompromiss eingehen. Gute Ausrüstung ist immer teurer, ganz klar. Allerdings kann schlechte Ausrüstung einen Urlaub ganz ordentlich vermiesen, z.B. wenn nach einem Regentag auch Deine trockene Wechselkleidung nass ist oder es in Zelt regnet (und in Skandinavien soll es manchmal regnen ...).
Ich habe mir 1995 einen vollen Satz Ortlieb-Taschen zugelegt. War sicher teuer. Aber ich benutze sie bie heute regelmässig, hatte nie Probleme und mittlerweile ist der Preis/Jahr gar nicht mehr so hoch. Oder anders gerechnet: mit schlechtem Material machst Du vielleicht nur einen Fahrradurlaub, weil es einfach keinen Spass gemacht hat. Das ist dann sicher teurer, als mit gutem Material viele Urlaube zu machen. Aber das musst Du selbst in enger Abstimmung mit Deinen finanziellen Verhältnissen entscheiden.
ach so, bei meinem ersten sommer in eidsbugarden bin ich eine etwa vier kilometer lange strecke mit Ø ~20% gefælle runtergefahren und habe mich mit meinen extra-weichen bremsbacken, die schon zur hælfte abgenutzt waren, aber sonst auch min. 3k-km halten, etwas verschætzt - ergebnis: runtergebremst bis zum stahlstift. aus vorsorge für solche situationen würde ich gerne die scheibenbremse an mein bergamont bauen, dessen rahmen leider von innen schon etwas rostet - oder aber ich muß einen satz bremsbacken zur sicherheit mitnehmen...

Never ever do that!!!! Ein Rahmen muss für Scheibenbremsen ausgelegt sein. Kauf Dir vernünftige Bremsgummis (nicht zu weich) und nimm Ersatzgummis mit.
mir fallen immerzu ein paar (dumme) fragen zum thema ein, ich werde die hilfe des forums in diesem thread vielleicht noch ein wenig weiter strapazieren...

... das glaube ich gerne ... Ich brauche jetzt jedenfalls erstmal eine Pause.
Gruss, Carsten