Einfuhr von Auto aus Deutschland

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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon Christoph » Mo, 11. Sep 2006, 19:41

Hallo Frøken Ur...

also sooo ein "erfahrener Hase" bin ich ja nun auch nicht. Aber m.E. solltest Du nicht als erstes zu statens vegvesen gehen, denn dort siehst Du zwar vielleicht einen Prüfer, allerdings wirst Du den Anmeldevorgang niemals endgültig beendet bekommen. So war es auf jeden Fall bei mir immer. Die Bestätigung vom toll ist auf jeden Fall Voraussetzung für eine umfassende und abschließende Anmeldung des Fahrzeugs. Der toll hat hat bei mir auch nicht mehr darauf bestanden, daß ich sofort die Kennzeichen bei ihnen lasse, weil ich ihnen immer logische Begründungen geliefert habe, warum dies nicht ginge und ihnen versprochen habe, die Kennzeichen noch vorbeizubringen (und das natürlich dann auch bei dem entsprecchenden Angestellten gemacht habe). So war es niemals nötig, für die Strecke toll-statens vegvesen eine Tageszulassung zu kaufen und das spart schon mal einige flotte Krönchen.

Mein Zeitplan wäre also folgender:

- sich über Versicherungen informieren
- time bei statens vegvesen holen (in Mo mindestens 10 Tage Wartezeit)
- Versicherung kurz vor Anmeldeaktion abschließen und der Versicherung sagen, daß sie die Daten für statens vegvesen hinterlegen soll
- je nachdem, wie man Abgaben bezahlen kann (Karte,Überweisung,...), 1-2 Tage vorher die Verzollung durchführen
- time bei statens vegvesen wahrnehmen und alle Papiere dabeihaben

...und schon ist das Ding durch.

Das ist wirklich kein Akt und es gilt beim Zoll genauso wie bei statens vegvesen: Wie man in den Wald hineinruft so schallt es heraus. Mit einem freundlich gewinnenden Wesen geht alles doppelt so leicht...

Lykke til...

Grüßlis vom NarVikinger Christoph
"Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land am Polarkreis (Helgeland)."

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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon isbjörn » Mo, 11. Sep 2006, 21:12

Christoph hat geschrieben: ...
das das alles so stimmt, was der ADAC sagt, will ich nicht in Frage stellen..., solltet Ihr das aber so abwickeln, dann habt Ihr das nächste Problem bei der Fährgesellschaft..., und zwar dann, wenn Ihr nachfragen solltet, wie es sich das mit dem Transport von Autos mit Exportkennzeichen verhält. Ihr würdet dann nämlich eventuell für dieselbe Leistung einen deutlich überhöhten Preis (bei mir wäre es das doppelte gewesen) zahlen.

Grüßlis aus dem Norden...
vom NarVikinger Christoph


Welche Fährgesellschaft ist das gewesen ?

Color Line schreibt dazu, ein Importfahrzeug könne zum normalen Preis transportiert werden:

http://www.colorline.no/servlets/page?s ... 186#import

Hilsen

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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon Christoph » Mo, 11. Sep 2006, 22:51

Es waren zwei der anderen großen Fährgesellschaften, aber vielleicht bin ich ja auch nur an etwas überfragte Mitarbeiter geraten. :D

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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon Jesco » Di, 12. Sep 2006, 8:00

Christoph hat geschrieben:Lieber Jesco... mache es bitte nicht komplizierter als es ist. Dem Zoll ist es zumindestens in Mo i Rana und Narvik ziemlich wurscht, mit was für einem Kennzeichen das Auto vor ihrer Tür steht. Die sind an der Einhaltung ihrer Paragraphen und vor allem der Einnahmequelle interessiert.


Ich würde es mir auch viel lieber ganz einfach machen, aber ich will nicht von der Tagesform eigendeines Zollangestellten abhängig sein. Wir haben ja auch schon zwei Autos ohne grosse Probleme eingeführt. Bei dem ersten Auto ging alles problemlos, mit dem zweiten musste ich bei Vegvesen noch mal wiederkommen. Grund 1: ich hatte ein deutsches Warndreieck, aber kein norwegisches. Grund 2: Da ich alles an einem Tag gemacht habe, hatte ich immer noch das D Zeichen am Auto kleben. Das N Zeichen lag aber schon im Auto und brauchte nur kurz drüber geklebt werden. Und Freundlichkeit hat hier nicht geholfen.

Ja du hast auch schon zwei Autos eingeführt, aber beide waren bestimmt noch auf deinen Namen registriert. Dies wäre ja bei uns nicht der Fall, wenn wir einfach an die Grenze fahren und sagen: hier sind wir und nun legt mal los.

Habe keine Lust noch mal nach D zu fahren um eigendwelche Umschreibungen am KFZ Amt zu machen. Na ja, vielleicht machen wir es uns einfach zu schwierig. Mal sehen, wie es wird. In zwei Wochen ist es so weit.

Gruss
Jesco
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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon Christoph » Di, 12. Sep 2006, 9:49

Jesco hat geschrieben:[Ja du hast auch schon zwei Autos eingeführt, aber beide waren bestimmt noch auf deinen Namen registriert. Dies wäre ja bei uns nicht der Fall, wenn wir einfach an die Grenze fahren und sagen: hier sind wir und nun legt mal los.


- 1 Umzugsauto
- 1 Umzugsboot auf Anhänger
- 1 Umzugswowa

...alle auf uns registriert.

- 1 Neuwagen, registriert auf ein österreichisches Autohaus
- 1 Gebrauchtwagen, registriert auf ein dt. Autohaus
- 1 Boot auf Anhänger, registriert auf einen Dritten

Mache es so, wie Du es am besten vor Dir und den norwegischen Behörden verantworten kannst und gelichzeitig so, daß Du sicher bist, daß alles klappt.

Habt Ihr eigentlich keine Nachbarn oder Arbeitskollegen, die Euch da evt. mit Auskünften zur Seite stehen können? In Euren Breiten werden doch massenhaft deutsche Autos eingeführt...

Nochmals lykke til...
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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon Jesco » Di, 12. Sep 2006, 22:16

Nun haben wir uns endlich mal die Zeit genommen selbst bei dem deutschen und norw. Zoll anzurufen. Dem norw. Zoll ist es egal, auf wem der Wagen zugelassen ist, solange der Kaufvertrag und die Autopapiere vorliegen.

Der deutsche Zoll will eigentlich noch irgendwelche Ausfuhrpapiere erstellen, aber kümmert sich nicht wirklich darum, wenn man nichts macht. Es geht wohl mehr darum, dass man in anderen Ländern durch die man eventuell durchfahren muss, keine Probleme bekommt. Da wir ja das Autp privat kaufen und die Besitzer (Eltern) bei der Überführung dabei sind, gibt es also auch dort keine Probleme.

Wir werden es uns daher einfach machen, und mit dem Kaufvertrag und den Wagenpapieren am norw. Zoll auftauchen. Es stimmt also: viel Gerede um Nichts.

Abhängig an welchem Zoll man sich gerade befindet, werden einem die Kennzeichen und Fahrzeugbrief abgenommen (muss aber nicht sein). Dafür bekommt man natürlich eine Bestätigung. Anschliessend kann man diese Unterlagen an die deutsche KFZ Zulassungsstelle schicken (per Einschreiben natürlich), um den Wagen dann endgültig in Deutschland abzumelden. Dies kann man aber auch mit Hilfe der Botschaft machen. Die wollen aber dafür einen "kleinen" Obolus haben.

Dann heisst es jetzt also alles mit der norw. Versicherung und dem Vegvesen abzuklären.

Gruss
Jesco
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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon Wick1e » Di, 12. Sep 2006, 23:05

Die kennzeichen solltes du nach der anmeldung des autos in N vom zoll wiederbekommen.

Meine wollten die zunaechst auch behalten. Hab aber gesagt das dies nicht in frage kommt, das sind meine, hab sie dann sofort behalten duerfen.

Der dt. zulassungsstelle hab ich nur formlos einnen brief geschrieben, das ich das auto abmelden will und der norw. zoll die kennzeichen vernichtet hat. Hat ohne nachfragen funktioniert.

Die kennzeichen hab ich heute noch, mit siegel und tuev-stempel :lol: .
KFZ-brief hab ich ebenfals (=dt. eigentumsnachweiss).
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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon Frøken Ur » Do, 21. Sep 2006, 18:38

Hallo Christoph,
Erstmal Danke fuer deine Hilfe! :super:

Christoph hat geschrieben:Mein Zeitplan wäre also folgender:

- sich über Versicherungen informieren
- time bei statens vegvesen holen (in Mo mindestens 10 Tage Wartezeit)
- Versicherung kurz vor Anmeldeaktion abschließen und der Versicherung sagen, daß sie die Daten für statens vegvesen hinterlegen soll
- je nachdem, wie man Abgaben bezahlen kann (Karte,Überweisung,...), 1-2 Tage vorher die Verzollung durchführen
- time bei statens vegvesen wahrnehmen und alle Papiere dabeihaben
...und schon ist das Ding durch.

Also, das Auto ist nun verzollt und umregistriert. Hier beim Zoll in Bergen sieht das so aus:

1. Versicherung besorgen. Dazu braucht man die Fahrgestellnummer, da das Auto ja noch keine norwegischen Schilder hat. Dauerte bei einer der gaengigen Versicherungen ca. 5 min. Die Daten sind ueber die Personennummer fuer st. vegvesen und Zoll jederzeit einsehbar. Man braucht also keine Bescheinigung.

2. statens vegvesen, dort ein prøveskilt (275 NOK/ Tag) besorgen. Denn wenn man hier zum Zoll kommt, dann werden die Nummernschilder abgenommen, und ohne ein solches prøveskilt sieht man dann alt aus.
Ist man beim Zoll vor 12 Uhr fertig, dann werden die Daten bis 12.30h zu vegvesen uebertragen und man kann das Auto am gleichen Tag noch registrieren, ansonsten erst am naechsten Tag.

3. Danach zum Zoll, mit Fahrzeugpapieren und moeglichst einer Wertfeststellung des Zeitwerts des Autos. Bei mir war eine solche vom Autohaus voellig in Ordnung. Beim Zoll alle Abgaben bezahlen, und einen Ueberweisungsvordruck fuer die årsavgift mitnehmen.

4. Zur Bank oder Post und die årsavgift bezahlen. Soll das Auto am gleichen Tag noch registriert werden, dann muss man bar bezahlen, damit man die Quittung bei statens vegvesen vorweisen kann.

5. Statens vegvesen: zuerst teknisk prøve (sowas wie der TÜV), dann mit allen Unterlagen wieder ins Buero und die Registrierung vornehmen: alle Quittungen vom Zoll, Fahrzeugpapiere, Pruefbescheinigung von statens vegvesen, personnummer und Ausweis. Wenn man den Wagen fuer jemanden anderen registriert, dann braucht man eine schriftliche Vollmacht.

6. Neue Schilder anschrauben, fertig.

7. Der Hinweis, der oft gegeben wird und den man auf diversen "renommierten" Webseiten lesen kann, dass man als Einwanderer an der Grenze nicht mit dem Auto zum Zoll soll, sondern erst, wenn man die Personennummer hat und somit im folkeregister steht, und das man sein in D. angemeldetes Auto hier so lange fahren darf, ist ganz klar nicht nur eine sehr gefaehrliche Desinformation, sondern eine Aufforderung zu einer Straftat! Warum das so ist? Habe mir heute ausfuehrlich beim Zoll erklaeren lassen, dass man mit dem Auto direkt bei der Einreise zum Zoll muss, und dort Bescheid geben, dass man fest ins Land einreist und das Auto jedoch nicht ohne Personennummer registrieren kann. Der Zoll wird sich dann ueberlegen, was zu tun ist, und man wird eine Loesung finden. Schoen gesagt, aber man ist damit nicht nur aus dem Schneider, sondern dazu verpflichtet. (Ausnahme midlertidig kj.tillatelse). Das nur als generelle Anmerkung.
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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon Jesco » Fr, 22. Sep 2006, 7:07

Super, das mit der Fahrgestellnummer war uns nicht bekannt. Klingt aber plausibel. Dann werden wir es auch mal in 2 Wochen so versuchen.

Vielen Dank
Jesco
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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon Frøken Ur » Fr, 22. Sep 2006, 11:41

Hallo Jesco,

Jesco hat geschrieben:Super, das mit der Fahrgestellnummer war uns nicht bekannt.

Noch was: beim Ueberweisen bzw. in meinem Falle bar einzahlen der Jahresabgabe muss die Fahrgestellnummer (understellnr.) auch mit drauf, damit sie sehen koennen, fuer welches Auto man bezahlt hat. Es gibt fuer eine Erstzulassung ein extra Feld dafuer auf dem Formular.
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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon Alsterix » Fr, 22. Sep 2006, 16:02

Frøken Ur hat geschrieben:Der Hinweis, der oft gegeben wird und den man auf diversen "renommierten" Webseiten lesen kann, dass man als Einwanderer an der Grenze nicht mit dem Auto zum Zoll soll, sondern erst, wenn man die Personennummer hat und somit im folkeregister steht, und das man sein in D. angemeldetes Auto hier so lange fahren darf, ist ganz klar nicht nur eine sehr gefaehrliche Desinformation, sondern eine Aufforderung zu einer Straftat!
Warum das so ist? Habe mir heute ausfuehrlich beim Zoll erklaeren lassen, dass man mit dem Auto direkt bei der Einreise zum Zoll muss, und dort Bescheid geben, dass man fest ins Land einreist und das Auto jedoch nicht ohne Personennummer registrieren kann. Der Zoll wird sich dann ueberlegen, was zu tun ist, und man wird eine Loesung finden. Schoen gesagt, aber man ist damit nicht nur aus dem Schneider, sondern dazu verpflichtet. (Ausnahme midlertidig kj.tillatelse). Das nur als generelle Anmerkung.

Eine wirklich dankenswerte Klarstellung :super:
Genau in diesem Punkt gibt es ja leider immer wieder hübschen Unsinn zu lesen und so bestehen große Unsicherheiten.
Ausnahmen sind also nur möglich solange entweder noch gar nichts darüber feststeht wie lange man sich in Norwegen aufhalten möchte (etwa wenn mensch zur Arbeitssuche nach Norge kommt) oder eine deutliche zeitliche Befristung (von allerhöchstens zwei Jahren) vorliegt, also etwa ein zeitlich befristeter Arbeitsvertrag oder entsprechendes Studium oder dergl.
Wer dagegen von vornherein klar sagen kann daß er für den Rest seiner Tage in Norwegen bleiben möchte der kommt nunmal um die Abgaben bei der Einfuhr eines Kraftfahrzeugs nicht herum - dieser Kostenfaktor muss also von vornherein entsprechend einkalkuliert werden :wink:
Wenn dem Zoll im übrigen Umstände bekannt werden daß man als Einwanderer dauerhaft im Lande bleiben möchte und nicht nur vorübergehend dann wird auch damit gleichzeitig die sofortige korrekte Einfuhr des Autos samt aller Kosten/Gebühren zwingend - das kann z.B. dann der Fall sein wenn man sich entschliesst in Norge Immobilien zu kaufen (auch wenn etwa noch ein befristeter Arbeitsvertrag vorliegt).

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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon Frøken Ur » Sa, 23. Sep 2006, 16:02

Hallo,

Alsterix hat geschrieben:Wer dagegen von vornherein klar sagen kann daß er für den Rest seiner Tage in Norwegen bleiben möchte der kommt nunmal um die Abgaben bei der Einfuhr eines Kraftfahrzeugs nicht herum

Die Frage ist nur, wie sich die norwegischen Behoerden/ der Zoll das so vorstellt. Also, du kommst mit deinem Auto an der Grenze an und meldest, dass du eine Festanstellung hast und gerade umziehst, dann bekommst du laut Gesetz eine Fahrerlaubnis mit deutschen Nummernschildern fuer max. 14 Tage, sprich: der Zollbeamte stellt dir einen Zettel aus, mit dem du max. 14 Tage fahren darfst (Quelle: Zoll Bergen). Dann musst du mit dem Auto zum lokalen Zoll.

Der einzig machbare Weg waere dann: am Tage der Verzollung (also max. nach 14 Tagen) vor dem Gang zum Zoll erstmal zu statens vegvesen und dort ein Tageskennzeichen kaufen. Dann zum Zoll, Auto verzollen, die Schilder bleiben gleich da, und dann das Tageskennzeichen drauf und nach Hause fahren. Da steht das Auto nun monatelang (in meinem Falle waeren das gute 6 Monate gewesen!), und ich habe keine Chance, es zu registrieren, weil das naemlich ohne Personennummer (und somit Eintrag im folkeregister) nicht geht, aber innerhalb von 3 Werktagen trotzdem passieren muss. Ebenso wenig bekomme ich eine Autoversicherung. Mit anderen Worten: sobald ich mit Festvertrag und deutschem Auto hier ins Land einwandere, mache ich mich mehr oder weniger strafbar. Entweder weil ich mich eben nicht gemeldet habe und einfach so mit deutschen Schildern bis zum Erhalt der P-Nummer rumfahre, oder weil ich das Auto nicht innerhalb der gesetzl. Frist anmelde/ umregistriere. Das muss einem erst mal so bewusst werden :idea: :shock:

Ich finde so eine laue Gesetzgebung (besser gesagt, die leck mich am A*** Haltung der norwegischen Gesetzgebung) absolut zum :kotzuebel:

Nochwas: auf Trolljentas Seiten findest du den Hinweis, nicht zum Zoll zu gehen, aber auch! Ich zitiere aus der Rubrik "Auswandern/Auto":

Code: Alles auswählen
Auf keinem Fall sollte man sich deswegen unmittelbar nach der Einreise beim Zoll melden.... In der Zeit, bis diese Nummer ausgestellt wird, ist man theoretisch gesehen ja noch gar nicht in Norwegen als Einwohner registriert sondern Tourist, selbst wenn man schon Wohnung und Arbeit hier hat. Dementsprechend ist es auch von Seiten des Gesetzes erlaubt, mit dem im Ausland registrierten Fahrzeug zu fahren.

Meines Erachtens sollten solche Hinweise dringend berichtigt werden :!:
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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon oter » Sa, 23. Sep 2006, 16:07

Hmmm... ich sehe die Sache so, dass Du in der Wartezeit auf die Aufenthaltsgenehmigung die Rechte eines Touristen genießt, also das Auto fahren darfst. Du hast ja die Wartezeit nicht zu verantworten.
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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon Frøken Ur » Sa, 23. Sep 2006, 16:12

oter hat geschrieben:Hmmm... ich sehe die Sache so, dass Du in der Wartezeit auf die Aufenthaltsgenehmigung die Rechte eines Touristen genießt, also das Auto fahren darfst. Du hast ja die Wartezeit nicht zu verantworten.

Ich kann dir nach ausfuehrlicher Diskussion (ueber 1 Stunde!) mit dem norwegischen Zoll versichern, dass du das nicht darfst. Du kannst dir bei der Einreise eine max. 14-taegige Erlaubnis holen (die gratis ist), und dann ist Ende. Ob du auf irgendwas wartest oder nicht spielt keine Rolle. Du hast eine Festanstellung und kommst nach N., um dort dauerhaft zu wohnen und zu arbeiten. Das ist der ausschlaggebende Faktor.
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Re: Einfuhr von Auto aus Deutschland

Beitragvon Alsterix » So, 24. Sep 2006, 18:34

Frøken Ur hat geschrieben:Du hast eine Festanstellung und kommst nach N., um dort dauerhaft zu wohnen und zu arbeiten. Das ist der ausschlaggebende Faktor.

Die sehr deutlich geschilderte Verbitterung über die mitunter extrem lange Wartezeit auf die Erteilung von Aufenthaltserlaubnis und P-Nummer kann ich selbstverständlich sehr gut nachvollziehen - ganz besonders wenn man umgekehrt ja auch Einzelfälle erlebt bei denen das gesamte Verfahren (inklusive der Autoeinfuhr und -Anmeldung !) innerhalb von einer Woche erledigt war :roll:
Mir liegt selbstverständlich auch fern mich mit irgendeinem unbekannten Zollbeamten wo auch immer anzulegen, trotzdem würde ich die Auskunft so wie sie Euch erteilt worden ist lieber nicht auf die Goldwaage legen wollen. So wie ich das Gesetz dazu bisher verstanden habe ist der entscheidende Zeitpunkt ab dem die Benutzung des "ausländischen" Autos eindeutig verboten ist der Tag an dem mensch im Folkeregister eingetragen ist, vorher besteht de jure doch gar kein legaler Aufenthaltsstatus in Norwegen (und eben auch keine Möglichkeit das Auto legal einzuführen und anzumelden !).
Als Konsequenz aus den - immer wieder erlebten - Abweichungen diverser norwegischer Behördenstellen bei kleineren Auslegungssachen würde ich aber in Sachen Auto-Einfuhr zwei Dinge festhalten wollen :
1. Wenn irgend machbar sollte man in jedem Fall probieren zunächst mit dem Arbeitgeber nur einen zeitlich befristeten Arbeitsvertrag abzuschliessen. Es soll sogar Fälle geben in denen Arbeitgeber ihren neuen Mitarbeitern von vornherein zwei Arbeitsverträge angeboten haben, nämlich einen befristeten für Zoll und andere Behörden und einen unbefristeten den erstmal niemand sonst zu sehen bekommt :wink:
Selbstverständlich bringt der zeitweilige Vorteil der vorübergehenden Nutzung des erstmal weiterhin in DEutschland zugelassenen Autos dabei andererseits den Nachteil mit sich dass man nur für ein Jahr die Aufenthaltserlaubnis bekommt und sich dann wieder mit dem UDI herumärgern kann. Trotzdem scheint mir diese Version die vorteilhaftere zu sein, hilft sie doch eher über die Zeit als "Unperson" ohne P-Nummer hinweg und streckt die Zahlungsverpflichtungen deutlich.
2. So oder so versteht der Zoll absolut keinen Spaß und die Toleranz bei Verstößen gegen die Autoeinfuhrbestimmungen ist bei Null - kein Wunder allerdings wenn man die Summen bedenkt um die es da für den Fiskus geht. Die schlechteste Variante ist also die "kommt Zeit, kommt Rat"-Version bei der versucht wird solange wie möglich mit dem deutschen Auto herumzugurken ohne in dieser Hinsicht überhaupt irgendwas mit dem Zoll zu unternehmen. Sicher gibt es Fälle in denen das jahrelang gutgegangen ist; umgekehrt gibt es aber eben auch etliche Beschlagnahmungen und Bussgeld- bzw. Strafverfahren in solchen Sachen. Neben den ohnehin bekannten besonders beliebten Schmuggelgütern wie Drogen, Alkohol, Waffen und ähnlichen klar erkennbar verbotenen Artikeln ist der norwegische Zoll nunmal am allermeisten hinter unverzollten Autos hinterher und das hat in Norwegen ja auch schon eine lange Tradition, d.h. der Zoll ist dem Neueinwanderer da um einige Erfahrungen voraus :)

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