Bären in Norwegen?

[Charly]

Hei,

> Der Eingeborene antwortet: "Ja, weil er sich totlacht - der Baer" <

ausserdem

Pfefferspray faellt in Norge unter das Waffengesetz. Einfuhr, Besitz und Anwendung sind illegal und werden strafrechtlich verfolgt.

Obengenanntes Zitat ist nicht von mir, sondern von dem erfahrenen Baerenjaeger Herman Søtkajærvi, der auch im Bericht drunter erwaehnt wird. Er tat diesen Ausspruch auf die Frage, was denn Anwohner tun koennen, wenn sich Baeren bisweilen zu nahe den Wohnhaeusern naehern. Es kommt da mitunter zu "close-encounter-Begegnungen" zwischen Mensch - besonders Kindern - und Baer. Passiert ist da allerdings noch nie was. Die Frage des Reporters nach der Wirksamkeit, bzw. Einsetzbarkeit von Pfefferspray wurde auf diese Weise beantwortet und ausserdem auf die Ungesetzlichkeit des Mittels hingewiesen.

Sogar die Polizei muss um Erlaubnis fragen, wenn sie sich mit Pepperspray ausruesten will. Ggf. sollten Urlauber, die solche Angst vor Baeren haben doch lieber ueber einen Cluburlaub in suedlicheren Gefilden nachdenken ...

Jedes Jahr im Spaetsommer und Fruehherbst kann man in schoener Regelmaessigkeit Berichte in den Lokalzeitungen lesen, wo ueber Mensch-Baer-Begegnungen berichtet wird. Nie allerdings sind es Touristen und gewoehnliche Wanderer, sondern ausschliesslich Jaeger, Anwohner, Angler und Landwirte, die den Bamsen zu Gesicht bekommen.

Hilsen fra Tromsø,

Charly

[Ingrid Janicke]

hei Edeludo,
Diese "Unfälle", von denen Du sprichst, haben Menschen durch unvernünftiges unangemessenes Verhalten in Wildnisgebieten oder weiträumigen Naturparks selbst verschuldet.
Ich halte es durchaus für legitim, wilde Tiere in ihren angestammten Lebensräumen wieder anzusiedeln, in denen sie vom Menschen seiner Zeit nahezu ausgerottet wurden. Mancherlei Projekte dieser Art haben bewiesen, daß das Miteinander von Mensch und Wildtier durchaus problemfrei möglich ist.
Die Population ist in diesen großen Gebieten sehr gering und diese Tiere sind zu scheu, als daß sie in der "Absicht zu morden" durch die Gegend streifen.
Besonders in den Sommermonaten ist ihre Nahrung ausreichend gesichert, als daß Du etwas zu befürchten hättest.
Die vielen beruhigenden Antworten zu Deinem posting müssten Dir doch die Ängste nehmen, aber wenn Deine Sorge immer noch zu groß ist, ist es vielleicht entspannter für Dich in einem anderen Gebiet Norwegens zu wandern. Da gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten.
Hilsen
Ingrid

[Edeludo]

Hallo Ingrid Janicke.

Du wirst wohl langsam nervös mit Deinem Wanderurlaub in den
Pasvik - und Dividalen - Nationalpark!

MfG, Edeludo

[galileo]

Hallo,

ich halte von der Pfefferspray Theorie nicht viel. Man muss schon relativ nahe an einem Bär sein um etwas "erzielen" zu können.
Der dadurch sicher in Panik geratende Bär könnte nur aggressiv werden und wahllos ums sich schlagen. (Ich glaube z.B. nicht, dass sich eine Bärenmutter durch Pfefferspray von ihren Jungen trennen lässt)
Nur bei wenigen Prozent der Bärenbegegnungen kommt es zum Körperkontakt. Selbst bei diesen Körperkontakten kommen die meisten Menschen mit nur geringen Verletzungen oder gar keinen Verletzungen davon.
Man muss sich vor Augen halten, dass ein Bär einen Menschen mit nur einem Tatzenschlag töten kann. Trotzdem geschieht dies eigentlich nie. Selbst wenn Bären angreifen sind es nur Scheinattacken.
Uns wurde beim Braunbärenprojekt eine Geschichte erzählt bei der ein Jäger in Schweden mit nur einem Schlag von einem geschossenen Bären das Gesicht weggerissen bekommen hat (er hielt den Bären für tot) (sie starben später beide). Das zeigt wozu ein Bär fähig ist, wenn er todesangst hat. Und genau das würde er auch bekommen, wenn man mit Pfefferspray um Ihn rumtanzt.
Die meisten Begegnungen mit Bären haben Angler,Kinder und Jogger. Die Angler, weil Sie sehr ruhig sind bei der Ausübung Ihres Hobbies. Die Kinder, weil sie gerne in den Beerensträuchern unterwegs sind und Jogger weil sie sich auf leisen Sohlen relativ schnell in Richtung Bär bewegen können. Bei den Joggern ist man sich auch ziemlich sicher, dass Sie nur Probleme haben, wenn sie gegen den Wind unterwegs sind.
Zum Thema auswildern von Tieren schliesse ich mich Ingrid an. Speziell auf Bären kommen die meisten Probleme eindeutig von Seiten der Menschen. Überlaufene Nationalparks oder "Reitet den Bären" Aktionen sind häufig die Grundlage für Probleme (gerne auch in Verbindung mit Alkohol).
Im Vergleich zwischen Bärenattacken und Autounfällen sollte man mehr Angst vor dem Weg zur Arbeit haben als wenn man mit Kotletts behängt durch das Øvre Dividal springt (Fotos bitte hier veröffentlichen ).

Hedo


Andy

[uteligger]

Hei,

statt Bären wirst du beim Wandern auf Beeren treffen. Beim Beerensammeln ist es dann auch möglich, dass du einen Huggorm, die Kreuzotter aufschreckst. Und die verteidigen sich sofort.
Du bemerkst sie vorher, wenn du mit einem Stock, Ast oder Fuß durchs Gestrüpp streichst. An den Füßen sollten keine Birkenstockwanderlatschen sein, sondern richtige hohe Stiefel. Lustige Kniebundhosen oder dünnes Outdoorhighttechstoffgewebe verhindern nicht den Biss in die Wade.
Aber keine Panik, du stirbst nicht sofort. Infos unter:
http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/k-otter.html
Wenn du auch noch helle Kleidung statt Oliv trägst, finden dich die Mücken nicht so schnell.

Viel Spaß beim wandern

wünscht der uteligger

[Peter Bickel]

Hi zusammen,

es macht ja wirklich Spaß, die verschiedenen Thoerien zum Thema Bärenvertreibung zu lesen, aber mir scheint, Edeludo ist noch nicht sonderlich überzeugt davon, dass die Aussicht auf Bärenkontakt äußerst gering ist.

Lasst mich dazu noch zweierlei anmerken:

- Wenn man sich die Gefahren vor Augen hält, die beim Wandern zu einer ernsthaften Verletzung oder gar zum Tod führen können, dann ist der Bär sicher mit einem Prozent oder weniger vertreten. Die restlichen 99 Prozent teilen sich Gefahren wie: Unachtsames Durchwaten der Flüsse, das Zelt samt Insassen mit einem Benzinkocher abfackeln, in sein eigenes Messer stolpern, Pilzvergiftung (:wink:), etc.

- Mein Kumpel Björn Klauer, der seit 20 Jahren jedes Jahr sechs Monate lang selbst entlegenste Täler im Dividal Nationalpark durchkreuzt, hat (dort) noch nie einen Bären zu Gesicht bekommen.

Also keine Panik...

Beste Grüße,
Peter.

[Ingrid Janicke]

hei edeludo,
wer hier nervös ist, ist wohl offen kundig. Ich bin's nicht!
Hilsen
Ingrid

[gundhar]

ja, ja die Bären!

Als ich das erste mal im Norden war, in der Gegend von Trysil, hatte ich schon etwas Schiss, daß sie mich nachts im Zelt überfallen und auffressen könnten.

Mittlerweile war ich so oft im Norden, draußen in den Wäldern und habe noch nie einen Bären zu sehen bekommen. Spuren habe ich schon mehrfach gefunden und habe sie auch schon nachts im Wald gehört, aber keinen gesehen.

Die Gefahr ist wohl als äußerst gering einzustufen. In Schweden gibt es durchschnittlich einen "Vorfall" pro Jahr. In den letzten 20 Jahren waren bei insgesamt 19 Vorfällen 18 mal Schußwaffen im Spiel. Also alle Waffen zuhause lassen, sind in Schweden und wahrscheinlich auch in Norwegen eh verboten.
Geordneter Rückzug wird wohl in allen Fällen das beste sein.

Ich weiß von einem Fall, wo der Hund eines Jägers einen Bären aufgestöbert und wohl auch geärgert hat. Der Bär wars dann irgendwann leid und ging zum Angriff über. Der Hund ging stiften und wollte sich hinter seinem Herrchen verstecken. Der Bär sagte zum Herrchen "weg!" und unterstrich dies mit einer Bewegung der Tatze. Dann gings weiter hinter dem Hund her. Der Hund hats überlebt, der Jäger hatte einen demolierten Arm.

Gruß Günter

[Edeludo]

Sehr interessante Geschichten über die Bären sind hier zu lesen -
würde mich freuen wenn noch mehr Erfahrene Norweger von ihren
Erlebnissen erzählen.
Danke an alle die bisher geschrieben haben

MfG, Edeludo.

[Ingrid Janicke]

hei
neben einer Försterei
in den Beeren saß ein Bär,
ohne Sorge in Norge.
Denn in der Pinte trank
Bier der Jäger mit der Flinte.
Genüßlich brummt der Bär
aus voller Lunge und schleckt
mit seiner Blaubeerzunge.
Der Jäger unterdessen trunken
ist müde auf die Bank gesunken.
Unser Bär mit Beerenbauch
verlangt nach einem Schlummer auch.
Er trollt sich in sein Bärenhaus zu
einem wunderschönen Schläfchen
fernab im Wirtshaus ratzt der Jäger
und beide träumen nur von Schäfchen.

Die Moral von der Geschicht, in Norge
triffst Du einen Bären - n i c h t

[Matthias Scheidl]

Womit könnte man einem Bären in so einem Ausnahmefall als Wanderer verjagen? Wäre Pfefferspray eine Möglichkeit?

Es gibt eine gute Prophylaxe: Seit ich mich in den gefährlichen Gebieten mit einer Tinktur aus Rentierflechten-Extrakt und Knoblauch einreibe, werde ich von Bären gänzlich verschont!
Dieses Mittel fällt auch nicht unter das Waffen-Gesetz.

Gruß
Matthias

[Charly]

Jepp,

und hast auch im Bus immer die ganze Rueckbank fuer Dich...

Hilsen,

Charly

PS: Kriegst aber trotzdem noch Beerenkuchen bei uns, auch wenn Du ein bisschen strenger riechst

[Bernd Basenau]

[quote]
In welchen Gebieten gibt es die Bären [/quote]

Hallo Edeludo,

wir haben in Süd-Norwegen - Setesdal - am Byglandsfjord schon einen Besuch eines recht großen Braunbären gehabt. Er war eher neugierig als aggressiv und wir konnten ihn recht gut verscheuchen.

Viele Grüße
Sandra und Bernd


http://www.sandra-bernd.de

[uteligger]

Hei Bernd und Sandra!

Im Sommer 97 gab es in AustAgder Besuch eines männlichen Bären. Es soll der sechsjährige schwedische, sendermarkierte Deisjøbamsen gewesen sein. Im Herbst 97 verschwand er zwischen Valle und Tokke spurlos. Im Frühjahr 98 wanderte ein weiterer schwedischer männlicher Bär in AustAgder ein. Es war der sendermarkierte vierjährige Läfto. Am 17. April 98 wurde er in der Åmli Kommune erschossen. Seitdem soll kein Bär mehr in AustAgder gesehen worden sein.
Ihr habt bestimmt den Deisjøbamsen verscheucht.

Hilsen
Axel

[Edeludo]

Hallo, Sandra und Bernd!

Wie habt Ihr Ihn den verscheucht?

MfG, Edeludo.