Skandinavia 2007 in Essen

[Karsten]

Guten Morgen allerseits,

da ich nicht weiß, ob im Vorfeld schon einmal erwähnt, hier ein Wochenendtipp für die Region Ruhrgebiet (besser spät als nie):

Skandinavia 2007 in Essen

Wenn man dann schon einmal in Essen ist, empfiehlt sich anschließend ein Spaziergang durch die Essener Innenstadt, um die norwegischen Motive der Essener Lichtwochen zu bestaunen.

Wünsche ein schönes Wochenende!

Karsten

[linerle]

Hallo Karsten,
komme gerade zurück von der Skandinavia in Zeche Zollverein.
Es hat sich wie immer nicht gelohnt.Ein paar wenige Stände mit überteuerten Lebensmittel, Prospekte von einigen Fährlinien und Hausvermittler, leider keine von Hurtigruten, etwas kitschigen Schmuck (Glasperlen) aus Dänemark, Dias liefen nicht, weil zu wenig Publikum usw. Eintritt 6,00 € p.P. für DNF Mitgl. 5,00 €.

Die Lichterwochen in Essen sind Klasse und ein Besuch lohnt sich.
frdl. Gruß Linerle

[MonaNicLeoid]

Im Rahmen der Lichtwochen gibt es jeden Sonntag einen norwegischen Film, nähere Infos hier: http://www.lichtwochen.essen.de/html/d_ ... _film.html
Die Filme werden immer im Original mit Untertitel gezeigt, lohnt sich also für Lerner oder Lernwillige
Ich werd' mir auf jeden Fall "Elling" und "En folkefiende" anschauen.

[Johannes]

Achtung, es folgt eine kritische und ganz persönliche Betrachtung der Skandinavientage 2007 in Essen.


Hei Leute,

Es hat sich wie immer nicht gelohnt.

...das sehe ich ganz anders, es hat sich noch viel weniger gelohnt als sonst schon nicht

Im Ernst, ich war mehr enttäuscht denn je. Ich fahre 150 km einfache Fahrt für dieses Event und zahle 6,- € Eintritt pro Person um in einer Halle der Größe einer kleinen Autowerkstatt noch weniger als immer dieselben Stände wie beim letzten Mal vorzufinden. Ein Stand eines renommierten Skandinavien-Magazines war bezeichnend, ein Tapeziertisch, ein paar wenige Zeitungen zufällig drauf platziert - fertig, mehr nicht.

Die Zeiten, dass ein skandinavischer Koch kalt/warme Spezialitäten anbietet sind schon lange vorbei.

Und selbst von den eigentlich immer wieder selben Ständen fehlten viele. Es lohnt wohl nicht mehr oder man will sich dem lieblosen Treiben nicht mitschuldig machen.

Schade nur für die Aussteller, die ernsthaft und aufrichtig ihr Herzblut in die Veranstaltung stecken, mit viel Engagement und finanziellem und zeitlichem Aufwand alles vorbereiten und Skandinavien so präsentieren, wie sie und wir es lieben. Stände wie den von Christian-Ivar Hammerbeck, den von Doris und Norbert Szepan (http://www.NorPan-Photogallery.de) oder die Astrid-Lindgren-Präsentation sind die Ausnahmen, die genau das darstellen, was ich mir von einem solchen Event vorstelle. Dies waren für mich, neben ein paar anderen Ausstellern, die einzigen Lichtblick-Ausnahmen.

Es waren meine 4. Skandinavientage, die ich besucht habe, und hoffentlich die letzten. Es sei denn man orientiert sich um und macht mal wieder was richtig los. Oder, ich gehöre einfach nicht zur Zielgruppe

Übrigens, einen Lichtbildervortrag habe ich diesmal nicht besucht, weil ich es nach den vergangenen Skandinavientagen schon leid war, reine Werbeveranstaltung zu besuchen. Beim letzten Mal wurde sogar ein bildmäßig sehr guter Vortrag nicht von dem Fotografen selber gehalten, sondern von einem Reisebüroleiter, der dies wohl zum ersten Mal machte und die Bilder anscheinend nur partiell kannte - es war eine Zumutung.
Vielleicht war das diesmal alles anders, wenn ja, dann berichtet bitte mal davon!

Gerne hätte ich das dem Veranstalter alles selber gesagt, aber wo der zu finden war weiß ich nicht. Und die Leute an der Kasse wollte ich nicht fragen, die wussten nicht mal wo eine Toilette ist und ob es noch mehr zu essen gab als die Ciabattas



Johannes

[SvenOgMyriam]

Hej alle sammen,

@ Johannes: Ciabattas?

Das hört sich ja garnicht gut an. Ich war bisher 2 Mal da... dachte dieses Mal wäre es größer und professioneller. Dachte halt zu Beginn, dass das Projekt in den Kinderschuhen steckt. Aber mittlerweile nach langer Abstinenz der Skandinavientage (so hieß die Messe zu Beginn) dachte ich die SCANDINAVIA wäre etwas Besonderes und besser geworden. Die Kritik, die geäussert wird kann ich absolut verstehen.

Ich wollte eigentlich Morgen (Sonntag) hin - nein Eure Kritik schreckt nicht ab... meine Beweggründe nicht kommen zu können sind privater Natur und ich bin fast froh nichts zu verpassen. Ich hätte die Scandinavia gerne trotz Kritik besucht und meine eigene Erfahrung gemacht. Nach den vorangegangenen Beiträgen hoffe ich wirklich nichts zu verpassen.

LG,
Möhre

[Karsten]

Ja, kann mich meinen Vorschreibern uneingeschränkt anschließen. Es war eine Katastrophe!

Die letzten Jahre waren schon mau, aber dass es noch schlechter geht, war kaum vorstellbar. Weniger Aussteller als vorher, die z.T. nur Ramsch versucht haben an den Mann/die Frau zu bringen, schwache Vorträge von inkompetenten Menschen und einige Vertreter, die nicht mal etwas über das Unternehmen wissen, das sie dort repräsentieren... - traurig, traurig!

Als negatives Beispiel möchte ich hier u.a. den Vortrag "Die 10 Top-Aktivitäten in Norwegen" nennen. Eine dilettantische, weil äußerst oberflächliche Powerpoint-Präsentation mit Hinweisen auf Internet-Links, weil "die Technik für Filme kaputt" sei, zudem noch hanebüchen falsche Infos gepaart mit ganz schlechten Fotos und alles im Namen von Visitnorway.de und dem Norwegischen Fremdenverkehrsamt in Hamburg.

Weiter sei der Colorline-Stand erwähnt, dessen Vertreter nichts vom Wegfall der Color Festival aus der Flotte wissen wollte. Es gäbe nur eine Reform der Fahrpläne, die aber auch noch nicht sicher sei. Unfassbar, unglaublich!

@Johannes: Schade, dass ich Dich nicht mehr getroffen habe, aber als ich um 14:25 Uhr angekommen war, hattest Du wohl schon wieder die Flucht ergriffen...

Die norwegischen Motive der Lichtwochen in der Essener City, kombiniert mit einem Bummel über den Weihnachtsmarkt, haben hingegen für Vieles entschädigt.

Viele Grüße

Karsten

[Lizzy]

Hallo Johannes, hallo Karsten,

vielen Dank für eure Kritik.

Ich hatte die Hoffnung, dass sich durch den neuen Namen vielleicht auch die Messe geändert hat, nach dem in den letzten Jahren ja schon nicht mehr viel los war.

Wir wollten eigentlich heute nach Essen fahren, aber wir lassen es dann mal. Schauen uns gleich lieber Biathlon an.

Gruß
Lizzy

[Specki]

Hallo ihr Lieben,

gestern war ich auch auf der Skandinavia in Essen. Ich muss vorweg sagen, dass es das erste Mal war, das ich dort war, mir also keine Vergleiche zu früheren Jahren zustehen. Außerdem komme ich aus dem Rheinland und hatte nur knapp 60 km Autofahrt zu bewältigen.

Also so schlecht fand ich das nun auch nicht. Vielleicht hatte ich, eben weil ich noch nie dort war, keine so großen Erwartungen. Ich hatte mir vorher im Internet das Programm und die Liste der Aussteller angeschaut und war deshalb nicht über die Größe der Veranstaltung überrascht.

Wir waren zu dritt mit meiner Nichte dort, die hat ihr Herz für Skandinavien entdeckt, weil die Menschen an den Ständen sehr freundlich waren; wieder einer in der Familie mehr, dafür hat es sich doch schon gelohnt

Am schönsten hat auch mir das Obergeschoss mit der Fotoausstellung und der Lindgren-Ausstellung gefallen. Da konnte man schön sitzen, während meine Mädels sich von einem Papierkünstler Origami beibringen ließen (ok, das hatte jetzt nichts Skandinavisches). Zwischendurch gab es kleine Musikeinlagen.

Dies und die Verkaufshalle hatten für mich so etwas von Weihnachtsbasar im Pfarramt. Und ich mag Weihnachtsbasare (oder wie die Mehrzahl heißt:-) Es war gottseidank auch nicht zu voll. Also uns drei hat es gut gefallen und wir werden nächstes Jahr wiederkommen (wie gesagt auch aufgrund unserer kurzen Anreise).

Nicht gefallen hat mir dagegen auch einer der Vorträge. Ich habe nur den über die Hurtigruten gesehen, Originaltitel: "Hurtigruten - mit dem Postschiff Norwegens Küste entdecken". Die Fotos waren ganz nett, aber wer die Hurtigrouten-Tour noch nie gemacht hat (und das wird das Gros der Hörer gewesen sein), bekam einen völlig falschen Eindruck. Dass der Präsentator Radsportfan ist und immer an jedem Hafen aussteigt und die Gegend per Rad erkundet, sei ihm unbenommen. Das finde ich generell auch klasse (auch wenn mir das viiiiel zu anstrengend wäre:-). Nur hätte das im Titel verdeutlicht werden sollen: Es wurde nur sehr wenig über die angesteuerten Orte selbst gesagt und welche vielen Möglichkeit man auch als normaler Reisende, ohne Auto und Fahrrad an Bord, hat. So zeigten die - durchaus beeindruckenden - Fotos etwa 60 % an Motiven, die man als Schiffsreisender nie zu Gesicht bekommt.

Meine zwei Begleiterinnen gingen auch mit dem Eindruck aus dem Vortrag, dass man die Reise ohne Fahrrad und Auto gar nicht machen könne... und falsche Preisinfos gab der Autor auch noch (ok, hierzu muss man sagen, dass er kein Angestelllter von Hurtigruten war und nur eine kurze Werbung auf eine, von ihm geführte Radtour 2008 machte, aber wirklich nur kurz). Wie gesagt, der ganze Vortrag war ganz nett, lief aber unter falscher Flagge. Und das hat mich gestört.

Aber egal, der Besuch diente ja nur dazu, mir Appetit für meine nächste Norwegen-Reise im Februar zu holen. Und das ist gelungen:-)

Viele Grüße
Specki

[Johannes]

Hallo Specki,

Dies und die Verkaufshalle hatten für mich so etwas von Weihnachtsbasar im Pfarramt.

...das war ein wunderschön versöhlicher Satz, ja, du hast es genau richtig beschrieben

Zum Glück sind die Erwartungen unterschiedlich und es ist auch gut, dass die ganze Bandbreite er gefühlten Zufrieden- und Unzufriedenheit hier vertreten ist.

Sollten die Veranstalter mit dem Weihnachtsbasar-im-Pfarramt-Vergleich ebenfalls leben können und hat es sich für sie gerechnet, dann war es für sie kein Mißerfolg. Von diesem Ruf runterzukommen wird ihnen aber etwas Arbeit bereiten.

Vielleicht sehen wir uns 2009 in Essen wieder, dann fahre ich aber erst am zweiten Tag (nicht), damit ich vorher die Berichte im Forum lesen kann.

So, Schluß mit Ironie

Lieben Gruß

Johannes

[Fjord]

Hallo, hallo,

auch ich muß die Aussagen der bisherigen Vorträge zu diesem Thema leider bestätigen. Insbesondere "hörte" sich die Ausstellerliste auf der entsprechenden Homepage der Skandinavia garnicht so schlecht an und ich hatte mir darauf aufbauend einige Gespräche vor Ort vorgenommen.
Leider fand ich jedoch die Anbieter teilweise nur versteckt innerhalb anderer Aussteller und zudem war die Kompetenz oft (zumindest für einen Skandinavien-Fan) nicht so begeisternd. Am Color-Line-Stand bekam ich den Rat, mich mit meinen Fragen direkt an Color-Line zu wenden (!!!) und der Vortrag über die Hurtigroute war zwar nicht schlecht, aber eben kein Vortrag über die Hurtigroute.

Mich interessiert schon, wer tatsächlich hinter der Veranstaltung steckt. Die Idee ist sehr gut und es gibt sicherlich noch eine Menge Potenzial (es fehlten für mich schon eine ganze Reihe von Anbietern, die auf eine solche Messe gehören), so dass ich gerne unsere Anmerkungen mit dem Veranstalter kommunizieren würde. Es gibt sicherlich eine Reihe von Gründen, warum die Veranstaltung so ist, wie sie ist. Die würde ich gerne kennen und daraufhin vielleicht auch ein gewisses Verständnis aufbringen.

Ich denke, dass die Fachzeitschrift Nordis dahinter steht. Ist das richtig?
Ich beziehe die Nordis im Abo und freue mich auf jede Ausgabe. Die Artikel, Bilder, Infos und Hintergründe sind interessant, spannend, informativ und helfen, die Sehnsucht zum Norden im Griff zu halten.
Diese Qualität war auf der Skandinavia nicht zu erkennen. Seht Ihr das genauso?

Liebe Grüße
Fjord (Helge)

[Sápmi]

Insbesondere "hörte" sich die Ausstellerliste auf der entsprechenden Homepage der Skandinavia garnicht so schlecht an und ich hatte mir darauf aufbauend einige Gespräche vor Ort vorgenommen.
Leider fand ich jedoch die Anbieter teilweise nur versteckt innerhalb anderer Aussteller

Und viele davon waren gar nicht da, sondern man fand von ihnen nur 'nen Stapel Prospekte irgendwo (und das auch nicht von allen).
Das Zeug kann man sich entweder durch 1 Klick im Internet runterladen oder durch 2 Klicks bestellen, oder es war sowieso im "Norwegen-Paket" drin.
Als ich Mitte der 90er die ersten Male dort war, sah das noch anders aus, ich hatte noch kein www und hab von dort immer einen Haufen Papier mit nach Hause geschleppt.

Im Prospekt stand, es gäbe finnisches Bier, aber wir haben überall gefragt, keiner wusste was davon (vor 2 Jahren gab's das noch, trotz zahlreicher Ausfälle durch das Schneechaos auf den Straßen)

Ich fand's also insgesamt auch nicht so berauschend.