Angeln im nordfjord

Aktivitäten unter freiem Himmel: Wandern, Klettern, Angeln, Skilaufen, Kanu/Kajak, Segeln, Tauchen

Re: Angeln im nordfjord

Beitragvon Gast » So, 29. Jun 2003, 11:16

Hey Leute, bin vor 2 Tagen von einer 3 Wöchigen Angeltour am Nordfjord zurück gekommen. Der Nordfjord ist der fischreichste Fjord in den ich jemals meine Rute gehalten habe. Hier ein kleiner Einblick:
1. Tag 3 Dorsche, 2 Lipfische, 4 Köhler, 9 Pollaks und einen Rotbarsch in fast 120 Metern tiefe.
2. Tag lief leider nicht so gut 2 große Küstendorsche(fürs Abendessen)
3.Tag(eldorado) 3 Lengfische, 5 Lumbs!!!!, 24 Makrelen am Fischhautpaternoster, 12 Dorsche ein Kapitaler von 23,6 Kilo, 1 Katfisch(1.02 u. 7,3 Kilogramm schwer), 3 Köhler von je ca. 3.5 Kilo
4.-8. Tag sahs Mau aus im Fjord- vereinzelt verirrten sich ein paar Tangdorsche an den cromfarbenen 150 Grammpilker sonst lief nix.
dann am 12. Tag gelang mir das Pumpen eines 1.3 Meter langen Heilbutts von 27 Kilo am 250 Gramm schweren Pilker mit Flattermakrele am Drilling.
So gute Fänge konnte ich nicht am Romsdalfjord, Trondheimfjord oder sogar auf Harstad bei den Lofoten erreichen. Hut ab vor dem Nordfjord! Erging es jmd. ähnlich im Nordfjord? Währe gespannt auf einen Erlebnisbericht :D Petri Heil
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Re: Angeln im Nordfjord

Beitragvon Karsten » So, 29. Jun 2003, 11:46

Hallo,

wenn deine Schilderungen stimmen, herzlichen Glückwunsch! :D

Allerdings glaube ich ehrlich, dass du dir da eine ganze Menge Anglerlatein zusammen gedichtet hast, sorry. Wenn überhaupt, sind solche Fänge wohl nur möglich, wenn du im direkten Bereich zum offenen Meer, also in der Ecke um Måløy, dein Glück versucht hast. Ansonsten gilt der (innere) Nordfjord nämlich allgemein als eher schlechtes Angelrevier, wie ich aus vielen Erfahrungsberichten anderer Petrijünger weiß.
Zudem wundert mich ein bisschen die Vielfalt der Fischarten. In einem Urlaub Dorsch, Köhler, Pollack, Leng, Lumb, Katfisch, Rotbarsch, Lippfisch und Heilbutt zu fangen - Hut ab!
Vielleicht mache ich ja selbst auch irgend etwas falsch, aber in sechs Jahren Norwegen habe ich bei zwei jährlichen Aufenthalten insgesamt nicht die Menge Fisch gefangen, wie du es jetzt in zwölf Tagen geschafft hast. :P
Wobei ich sagen muss, dass ich bislang ausschließlich auf dem Romsdalsfjord geangelt habe.

Nun denn, nichts für ungut. Wenn es hier Leute gibt, die Ähnliches erlebt haben, wäre es sicherlich einmal einen Versuch wert, dort sein Glück zu versuchen. Im Moment kann ich deinen Erzählungen (noch) keinen Glauben schenken, zu enttäuschend waren meine Fänge in den letzten zwei Jahren.

Viele Grüße und weiterhin Petri heil,

Karsten
Zuletzt geändert von Karsten am So, 29. Jun 2003, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Angeln im nordfjord

Beitragvon Gast » So, 29. Jun 2003, 20:01

Es tut mir leid für sie, dass sie mir keinen Glauben schenken.
Ich fahre jetzt seit 16 Jahren nach Norwegen zum Angeln und ich glaube da kann von "zusammen dichten von Anglerlatein" nicht die Rede sein.
Im übrigen wundert es mich, dass sie nicht wissen, dass man auch in nur einem Urlaub mit verschiedenen abgestimmten Köderarten eine vielfalt an Fischen zu Fangen vermag. Wie gesagt hatte ich vorher so etwas noch nie erlebt und ich hätte nicht gedacht, dass man wenn man versucht sich mit anderen Fjordanglern auszutauschen, sich seiner Glaubwürdigkeit rechtfertigen muss.... Da bleibt ihnen nur eins übrig, versuchen sie es selber Mal am Nordfjord und teilen sie uns ihre Fänge mit!
Würde mich Freuen
Petri Heil :D
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Re: Angeln im Nordfjord

Beitragvon Karsten » So, 29. Jun 2003, 22:22

Na, fühlt sich da jemand in seiner Ehre gekränkt? Oder warum das "Sie"? :roll:
Immerhin sind wir hier bei den Norwegen-Freunden, daher lass uns bitte beim "Du" bleiben. Das erscheint mir passender, siezen muss ich im täglichen Leben zur Genüge.

Ich habe dich nicht aufgefordert, dich für irgend etwas zu rechtfertigen. Also bitte nicht sauer sein, ich habe lediglich erwähnt, dass ich derartige Erfolge so weit südlich für unwahrscheinlich halte. Und ich weiß ja selber, wie das mit dem Anglerlatein so ist, da wird aus einem 5kg-Sei schnell mal ein 8kg-Exemplar.

Da ich deine Angaben aber nicht widerlegen kann, lass mich zumindest meine Zweifel darlegen. Dass du Ahnung vom Fjordangeln hast und gut ausgerüstet bist, spreche ich dir nicht ab. Aber das nehme ich für mich auch in Anspruch. Und glaube mir, auch ich weiß sehr gut, welche Köder für welche Fische am vorteilhaftesten sind, nur um meine vermeintlich mangelnde Kompetenz zu verteidigen. :wink:
Sorry, aber es sind halt meine Erfahrungen, dass die Entwicklung der für uns Hobbyangler verwertbaren Fischbestände stark rückläufig ist.
Daher kann es mir nur spanisch vorkommen, wenn du von "12 Dorschen" sprichst, von denen einer gar einen halben Zentner wiegt. Okay, das mag einmal vorkommen, ist dann aber auch sicher der Fisch des Lebens, und nicht die Regel. Dann erwähnst du fast abfällig "ein paar Tangdorsche" und einen nicht so guten Tag, der nur "2 große Küstendorsche" gebracht hat.
Ich bezeichne einen Tag, an dem ich zwei Dorsche fange, die nicht zu klein zum Verwerten sind, als äußerst erfolgreich, um mal wieder zur Realität zurück zu kommen.

Zum Vergleich, in meinem gerade zu Ende gegangenen Urlaub, in welchem wir sechs Angeltouren á ca. 5h zu besten Gezeiten unternommen haben, ausgerüstet mit Echolot, haben wir zu zweit gerade zwei gute Dorsche (4,0 und 3,8 kg) gefangen, einige Sei (Köhler), von denen ca. 75% untermaßig waren, einen Wittling, einen Schell- sowie einen Lippfisch. Obwohl auf alle möglichen Arten versucht und unbedingt gewollt, ist es uns nicht gelungen, einen oder mehrere Lyrer (Pollacks) zu fangen. Soviel auch zu deinem ersten Tag ("9 Pollacks")..., oder warst du 24h auf dem Wasser?
Leider ist dies mittlerweile die pure Normalität, und ich habe mich längst damit abgefunden, äußerst wenig Fisch mit nach Hause nehmen zu können.

By the way, es ist immer interessant, sich mit anderen Fjordanglern auszutauschen, nichts anderes tun wir hier ja. Auch wenn mein erstes Posting vielleicht den Anschein erweckt, dich angreifen zu wollen oder einfach nur tierisch neidisch zu sein, ist dem nicht so. Und da bitte ich dich, mir zu glauben. Ich gönne jedem seine Fänge, von den Raubanglern mal abgesehen! Und ich hoffe und glaube nicht, dass es sich bei dir um einen solchen handelt.
Leider werde ich deiner Aufforderung nicht nachkommen können, selber mal im Nordfjord zu fischen, da unser Boot nun einmal am Romsdalsfjord liegt. Sollte mir dort einmal Ähnliches wie dir widerfahren, oder besser gesagt vergönnt sein, werde ich dir dies gerne mitteilen, falls du noch Interesse hast.

So, genug für heute. Wenn du jetzt noch mit mir sprichst, freue ich mich auf eine Reaktion deinerseits. :P

Gute Nacht und viele Grüße,

Karsten
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Re: Angeln im nordfjord

Beitragvon Martin » Mo, 30. Jun 2003, 16:52

Hallo Gast,

die Anzahl der Fische ist nicht das Beeindruckende, sondern die Größe. Innerhalb eines Urlaubs Dorsch ca. 24 kg, Seewolf 7 kg und Heilbutt 27 kg, daß können selbst Profis nach vielen Angelreisen nicht aufweisen. Und um die Diskussionen Anglerlatein oder nicht zu beenden, ein paar Fotos und dann ist´s gut. Bei den Fängen, Hut ab, solltest Du Lotto spielen, bei dem vielen (Angel)Glück.

Viele Grüße an alle
Martin
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Re: Angeln im nordfjord

Beitragvon Gast » Mo, 30. Jun 2003, 21:49

Also es ist so,
natürlich ist ein Dorsch von 23 Kilo "der Fisch des Lebens" und ich habe nicht davon gesprochen, dass so ein Fang alltäglich wäre aber solche Extremen kommen in diesen südlichen Regionen recht häufig vor!
Beispiel:Odd Arve Heilbutt 322 Pfund Bömlafjord, Arve Guderstadt Leng 72 Pfund Bömlafjord, Peter Klein- Dorsch 29 Kilo Hadanger Fjord, Emilio Portra Sei 8.5 Kilo Lygres Pollen.
Es ist klar das solche Fänge einmalig sind und einfach nur großes Glück bedeuten. Und im übrigen zu den Pollacks, es verwundert mich das dir 9 Pollacks ungewöhnlich vorkommen, denn ich habe im Urlaub vor 2 JAhren noch wesentlich mehr dieser Fische an einem Tag gefangen. Angelt man an Muschelbänken mit der leichten Spinnrute bei auflaufenden Wasser, fing ich teilweise 9 Stück an der Zahl in 1-2 Stunden.Und übrigens zu den Tangdorschen: Niemals würde ich von einem Fisch der zum Verwerten sich eignet abwertig sprechen und schon gar nicht von Tangdorschen. Nur wenn man in die Euphorie erstmal reingerutscht ist, erscheinen einem 2 Dorsche an einem Tag ungenügend und man vergisst den eigentlich Wert der Fische.

Im übrigen sah ich ihre Reaktion nicht als beleidigend an, ich habe mich nur ein bisschen gewundert!!!

Selbstverständlich bin ich auf deine Fänge im Romsdalfjord gespannt und wünsche dir viel Glück bei der Angelei.

Auf eine Antwort würde ich mich freuen
und des weitern gute Nacht und PETRI HEIL :wink:
Gast
 

Re: Angeln im nordfjord

Beitragvon Pfiffi4773 » Di, 01. Jul 2003, 12:31

Hallo zusammen!
Ich bin seit einiger Zeit begeisterter Leser in diesem Forum, habe mich heute nun auch registriert!
Bin leidenschaftlicher Angler (Binnen, wie auch Hochsee) und Norwegen begeistert!
Soviel nur kurz zu mir!
Um zu dem Posting zurückzukommen....

Man sollte erst einmal fragen, von welchem Nordfjord gesprochen wird ( meines Wissens gibt es etliche "Nordfjorde" in Norwegen)?
Ich war vor 2 Wochen selber am Nordfjord/Katfjord Höhe Tromso. Absoluter Wahnsinn!
Fische unter 3Kg (hauptsächlich Dorsch) durften weiterschwimmen!
Steinbeisser haben wir auf ansage gefangen!
Zu den Fischarten: Heilbutt ( 2 kleine um 3 Kg), Seelachs ( bis 3 Kg), Schellfisch ( bis 5 Kg), Dorsch, Steinbeisser, Goldbutt, Polack, Lumb.
Der Artenreichtum im Süden ist zwar größer, aber die Menge und Größe der Fische ist enorm!
Zu vergleichen mit den Lofoten!
Dorsche um die 20 Kg sind zwar immer eine Ausnahme, aber auf jedenfall nicht unrealistisch!
Mich würde interessieren in welchen Nordfjord genau diese Fänge gemacht worden sind!

In diesem Sinne

Rüdiger
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Re: Angeln im nordfjord

Beitragvon Christoph » Do, 03. Jul 2003, 8:42

Hallo Ihr Angler....hallo Karsten,

ich stimme Martin zu...die Qualität der Fische ist interessanter als die Quantität.

Die Fänge von unserem Nordfjordangelgast finde ich übrigens mengenmäßig total normal..., ich weiß beim besten Willen nicht, was daran übertrieben sein soll. Wenn man sich dann aber die Größe/Gewicht anguckt, sind die Ergebnisse schon bemerkenswert, selbst wenn man die völlig üblichen 10% Anglerlatein abzieht *grins*.

Ich habe letzte Woche auf unserem 4-Tage-Vesterålen-Urlaubstrip 3 deutsche Angler getroffen, die über die vorgetragenen Ergebnisse gegrinst hätten. Von deren Fangerfolgen habe ich mich selbst überzeugt.

...und um der Gefriertruhenraubfischerdiskussion vorzubeugen:
Die 3 waren zum Glück (*zwinker*) nicht solange wie unser Nordfjordangelgast på fisketur...

Grüßlis aus dem heute diesig-nebligen Norden...

vom NarVikinger
Christoph
"Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land am Polarkreis (Helgeland)."

frei interpretiert (erweitert) nach einem Zitat von Dr. Ludwig Ganghofer
Christoph
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