Nordische Tourenski in welcher Größe?

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Nordische Tourenski in welcher Größe?

Beitragvon simi » Mi, 01. Dez 2004, 18:32

Hej!

Wer kann mir Tips zur Backcountry-Tour-Skiauswahl geben?

Ich dachte nach einer Recherche an einen der beiden Ski E99 oder E109 Tour (WAX-Modell: excl. skandinavischer Markt!) von Fischer!

Der E109 Tour hat für einen Wanderski bereits eine Taillierung von 78-60-70!

Der leichtere E99 Tour (68-55-62) erscheint mir aber für einen schweren Rucksack und eine Abfahrt im Telemark Stil (Bindung: evtl. Voile 3 Pin, Hardwire) als zu schmal!

... dann stellt sich noch die Frage, wie lang man einen ('abfahrts- bzw. tiefschneetauglichen') Ski für Touren im skandinavischen Fjell wählt?

Na, wer weiss was?


Grüsse, Simi ;-)
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Re: Nordische Tourenski in welcher Größe?

Beitragvon Julia » Do, 02. Dez 2004, 8:46

Hallo Simi,

Der E99 ist der Ski, den Du für Touren wählen solltest. Der hat glaube ich 60-50-60 oder so und ist für (Rucksack)Touren im Fjell was Spannung, Taille und Flexibilität des Materials anbelangt nahezu perfekt. Er ist auch nicht ganz so leicht, was ihn besser steuerbar macht als z.B. den Madshus Pellestova (ein vergleichbares norw. Model), und es geht mit etwas Übung durchaus, mit dem E99 Telemarkkurven zu fahren (habe dazu genügend Beispiele gesehen). Weiterer Vorteil: er passt gerade noch so in eine gespurte Loipe hinein! Ich selbst habe den E99.

Der E109 ist von der Taille (und von der wahrscheinlich geringeren Spannung her) her schon wieder eher mehr ein Abfahrtsski (Telemark) als ein "Geh-Ski", und damit für lange Touren weniger geeignet, sondern mehr für Hochgehen und dann runterfahren. Kommt also sehr darauf an, was Du hauptsächlich machen willst: primär von A nach B gehen (auch Mehrtagestouren) und dabei auch mal einen Berg mitnehmen, oder primär auf Berge gehen (mit möglichst kurzen Anmärschen).

Eigentlich noch wichtiger als die Taille ist für einen Allround-BC-Ski die Spannung. Die muss nämlich absolut vorhanden sein, damit Du den Wachs nicht alle 20 Meter runterschabst und überhaupt vorwärts kommst. Diesbezüglich ist der E99 topp (ich kenne als nächstschwerere Kategorie sonst nur den Åsnes Nansen, eine Telemark-Fjellski, dessen Taille ungefähr dem E109 entspricht, der aber schon so wenig Spannung hat, dass das Laufen auf ihm wirklich keine Freunde macht, das Runterfahren natürlich dafür um so mehr).

Dass Du den Tour, d.h. den Wachs-Ski nehmen willst, hast Du ja schon gesagt, und das ist auch unbedingt richtig, zumindest für skandinavische Verhältnisse (wenn Du viel in Deutschland in sulzigem Frühlingsschnee gehen willst, könnte man das Schuppenmodell erwägen, aber ansonsten: Finger weg von Schuppen).

Ich bin 1,65 gross, wiege 54 kg und habe 1,85 lange Skier (wenn ich mich richtig erinnere). Ganz manchmal würde ich sie mir 5 cm kürzer wünschen, komme aber ansonsten ganz gut damit zurecht. Dabei sei aber auch gesagt, dass ich primär Touren gehe (meist Tagestouren ohne Rucksack auf irgendwelche Berge, mit entsprechenden Abfahrten aber auch langen Anmärschen, und auch Rucksacktouren von A nach B), und mir Leichtigkeit im Vorwärtskommen wichtiger sind als Leichtigkeit beim Runterfahren (das geht meist immer noch im Schneepflug, es sei denn, die Schneeverhältnisse sind perfekt: harte Unterlage und dann 15 cm Puder drauf. da kriege sogar ich einen Telmark hin :wink: ).

Wichtig ist auch die richtige Spannung für Dein Gewicht, und die muss im Laden getestet werden. Leichte Personen brauchen weichere Skier als schwere Leute, damit beim Abstoss genau richtig viel Haftung und Gewicht auf die Steigzone übertragen wird, und Du beim Gleiten nicht in der Mitte durchhängst.

Ein weiteres wichtiges Thema sind Bindung und Schuhe. Da gibt es weit auseinandergehende Meinungen von BC-Bindungen über NNN (Nordic 3-Punkt 75 mm) bis zu Telemark(Seilzug)Bindungen.

Die Schwierigkeit ist Funktionalität mit Bequemheit zu verbinden. Die BC-Bindungen haben sicher die bequemsten dazupassenden Schuhe, bieten aber ein grosses Vereisungsproblem und beim Runterfahren in den Schuhen ggf. nicht genug Knöchelstabilität. Den NNN-Bindungen sagt man nach, bei den Schuhen brechen oft die Sohlenspitzen ab (was ich persönlich jedoch noch nie erlebt habe, obwohl ich schon 7 Winter damit fahre und sie hart strapaziere und auch sonst niemanden kenne, dem das passiert ist), und bei den Seilzugbindungen besteht die Gefahr, dass Du Dir mit den Stahlkanten des anderen Skis das Seil durchsäbelst, was mitten in der Wildnis auch nicht gerade der Hit ist.

Falls Du sie bekommst und Dir die Schuhe passen und bequem erscheinen, würde ich persönlich für den E99 zu einer NNN-Bindung und Schuhen von z.B. Garmont raten.
Für den E109 sind wahrscheinlich Schuhe mit Plastikschaft (Leder-Fussbereich empfielt sich, solange Du nicht nur Hightech-Telemark fahren willst, sondern auch Rucksacktouren vorhast) in Verbindung mit Seilzugbindungen besser geeignet, aber bereits deutlich schwerer, also eindeutlig "Skibergschuhe", keine Gehschuhe.

Noch Fragen :wink: ?
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Re: Nordische Tourenski in welcher Größe?

Beitragvon Carsten » Do, 02. Dez 2004, 10:08

Hei Julia,

ich habe die Frage zwar nicht gestellt, aber da auch bei mir auch der Kauf von passenden Skiern ansteht, kann ich mich nur verbeugen und laut "Dankeschön" für deine ausführliche Beratung sagen!!! :bussi:

Viele Grüße, Carsten
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Re: Nordische Tourenski in welcher Größe?

Beitragvon Doris » Do, 02. Dez 2004, 16:20

Hallo Simi,
ich habe den Europa 109 (178 cm lang bei 166cm und 61 kg ) und bin damit damit sehr zufrieden. Er passt nicht mehr in gespurte Loipen aber fuer die benutze ich normale Langlaufskier ohne Stahlkanten.
Als Bindung habe ich eine manuelle BC Bindung und dazu bequeme Lederstiefel. Bei den BC Bindungen ist es wichtig, keine automatische zu nehmen, dann hat man eigentlich keine Probleme mit Vereisen.
Mit dieser Bindung/ Stiefel Kombination finde ich den 109- er auch fuer længere Touren optimal: super bequem und man sinkt bei tieferem Schnee deutlich weniger ein als mit dem 99-iger. ( Habe den direkten Vergleich, da mein Mann und einige mit denen ich zusammen auf Tour gehe, den 99-iger haben und mich dann beneiden :D )
Ich habe mir die Schuppenversion gekauft, weil ich vom Wachsen keine Ahnung habe, wuerde Dir aber auch die Wachsversion empfehlen.

@ Julia: ich finde es sehr trøstlich, dass auch Du den Telemark noch nicht perfekt kannst :D

Liebe Gruesslis aus Narvik
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Re: Nordische Tourenski in welcher Größe?

Beitragvon Julia » Fr, 03. Dez 2004, 8:30

Was Doris, spuren denn die Männer unterwegs nicht für Dich :wink: ?
Und wie ist das mit dem Gewicht, der E109 ist doch sicher ein wenig schwerer als der E99. Auf langen Touren stelle ich mir das schon ein wenig ermüdender vor... Ansonsten: Wachsen ist keine Kunst. Zu Anfang hat das Morten für ich gemacht, jetzt mache ich es für ihn :wink: (zumindest zwischendurch mal, wenn er zu faul ist).

ich finde es sehr trøstlich, dass auch Du den Telemark noch nicht perfekt kannst

Naja, ich übe ja praktisch auch nie. Auf der Alpinpiste findest Du mich so gut wie nie. Dafür "greie" ich mich immer besser bei wirklich anspruchsvollen (wechselhaften) Schneeverhältnissen im Fjell (mit "skaveler" überall), auch in hartgewehten und eisigen Hängen und zunehmend grösseren Steilheiten (auch wenn ich da eindeutig Tiefschnee vorziehe) und mit Rucksack auf dem Rücken :shock:. Zur Not hat man ja immer noch den Hosenboden :wink: (aber da sollte der Schnee schön weich sein, dann geht das ganz fix: direkt geradeaus runter, die schönsten Steilhänge. Ohne mit den Skiern rumfuckeln zu müssen. Ist auch eine beliebte Methode für Abstiege nach Fusstouren, sofern man eine geeignete Schneerinne findet).

Ansonsten: Stöcke für Offløype-Touren lieber 5 cm länger als kürzer und mit grossem Teller (Swix Mountain oder so was). Am besten sind natürlich Teleskopstöcke, dann kann man die vor der Abfahrt etwas einfahren.

Übrigens: nicht immer hat man reine Loipen- oder reine Tiefschneetouren. Oft startet eine Tour (sowohl eine Tagestour auf irgendeinen Berg oder eine Mehrtagestour, die man in der Zivilisation beginnt und beendet) in einer Loipe, um sie dann irgendwann mal zu verlassen und erst am Ende wiederzufinden. Dann finde ich es toll, einen Ski zu haben, der beides kann. Es ist kein Spass, neben einer toll gespurten Loipe gehen zu müssen (ggf. sogar einen halben Tagesmarsch), weil der Ski nicht reinpasst. Alles schon erlebt.

Allerdings hast Du, Doris, in Narvik ja auch eher steileres, d.h. überwiegend Abfahrtsgelände, während ich hier unten schon eher Distanzgelände hab (Vidden) mit der ein oder anderen tollen Abfahrt von dem ein oder anderen tollen Berg zwischendurch... (im Hurrungane ist ja eigentlich auch reines Abfahrtsgelände und im restlichen Jotunheimen zumindest reichlich davon, aber da komme ich mit meinem E99 auch gut klar, habe aber natürlich nicht den gleichen Spass wie die Spezialtelemarker oder Randonnee-Fahrer, ganz abgesehen davon, dass ich den mit deren Ski auch nicht hätte, weil es mir an der Technik fehlt).

Habe den E99 jetzt den 7. Winter (den ersten hatte ich noch keinen Loipenski und bin nur mit dem E99 rumgesaust, in und ausserhalb der Loipe, bis es mir für die abendliche Trainingstour in der Lysløype irgendwann mal zu anstrengend wurde, und ein Paar Løypeski hermusste...) und sie sind immer noch top, brauchen jetzt allerdings bald mal einen Schliff. Ich glaube, wenn ich mir jetzt neue kaufen müsste, würde ich wieder einen in der gleichen Kategorie wählen, vielleicht den Åsnes Rago o.ä.
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Re: Nordische Tourenski in welcher Größe?

Beitragvon simi » Fr, 03. Dez 2004, 18:13

hej!

danke erstmal für die zahlreichen tips, julia und doris ;-!

ich werde mich sehr wahrscheinlich für den e109 tour entscheiden ... auch wenn er schwerer und nicht für die loipe ist, touren im tiefschnee werden leichter zu gehen ... fahren sein!

bei längeren touren können es auch mal 15kg (+ die eigenen 70kg bei 173 cm) im rucksack werden und mit einer pulka ist man bei hangtraversen, abfahrten etc. im nachsehen ... daher meine bedenken, dass der e99 tour in 'normalen' längen (abfahrt) unter 200 cm ausreichend trägt!

gibt es in norwegen oder schweden vertragshändler (shops) von fischer, die auch nach deutschland liefern? hier ist es ein problem, die wax-modelle
zu kaufen ... der e109 tour und die boots bcx 8 werden 'angeblich' nur nach skandinavien exportiert!?


viele grüsse aus dem süden! simi
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Re: Nordische Tourenski in welcher Größe?

Beitragvon Julia » So, 05. Dez 2004, 21:47

Hallo Simi,

Du darfst die Verhältnisse im skandinavischen Fjell nicht falsch einschätzen. Tiefschnee gibt es normalerweise nur richtigen zu Beginn der Saison, wenn es zu kalt und die Tage zu kurz für lange Tages- und Mehrtagestouren sind.

Im Frühling hast Du meistens "skareføre", d.h. hartgeblasenes und teils verharrschtes Gelände und Firn. Von Einsinken kann dann i.d. R. berhaupt keine Rede mehr sein.

Oft hat man auch eine harte Oberfläche, die jedoch nur beim Geradeausfahren trägt, nicht in den Kurven. Da gräbt sich der Hinterski ständig unter die Kruste. Unter solchen Verhältnissen hast Du auch keine grössere Freude an einem breiteren Ski (allerdings an einem etwas kürzeren).

Auch hat der E99 noch einen weiteren Vorteil, vor allem mit Gepäck und Pulk: wenn man es einmal kann, kann man damit einfacher skaten. Stell Die eine Seeüberquerung von 10-30 km Länge bei fast blankgewehtem Eis vor: bei Gegenwind werden Felle angeschnallt, bei Rückenwind skatest Du oder gibst Doppelstockeinsatz. Zu breite und schwere Ski sind bei solchen Verhältnissen der Horror!

Habe auf den E99 sowohl Jotunheimendurchquerungen als auch andere Touren aller Art mit und ohne Rucksack hinter mir. In dem Moment, wo es nicht nur bergab gehen soll, sei vorsichtig mit zu breiten Skiern. Sie bringen Dir nur ganz selten wirklich was, gegenüber Nachteilen in den meisten Situationen.
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Re: Nordische Tourenski in welcher Größe?

Beitragvon Doris » So, 05. Dez 2004, 23:16

Julia hat geschrieben:Und wie ist das mit dem Gewicht, der E109 ist doch sicher ein wenig schwerer als der E99. Auf langen Touren stelle ich mir das schon ein wenig ermüdender vor...

Übrigens: nicht immer hat man reine Loipen- oder reine Tiefschneetouren. Oft startet eine Tour (sowohl eine Tagestour auf irgendeinen Berg oder eine Mehrtagestour, die man in der Zivilisation beginnt und beendet) in einer Loipe, um sie dann irgendwann mal zu verlassen und erst am Ende wiederzufinden. Dann finde ich es toll, einen Ski zu haben, der beides kann. Es ist kein Spass, neben einer toll gespurten Loipe gehen zu müssen (ggf. sogar einen halben Tagesmarsch), weil der Ski nicht reinpasst. Alles schon erlebt.


Hallo Julia,
ich habe mal auf der Fischer Homepage nachgesehen: der 109-er ist bei 190 cm Länge gerade mal 200 g schwerer als der 99-ziger, macht also gewichtsmäßig nicht so viel aus. Ich finde ihn auch bei längeren "bortover" Touren nicht zu schwer.
Was Dein Argument mit Touranfang und - ende in gespurten Loipen angeht, haben wir hier eigentlich kein Problem damit: es gibt kaum gespurte Loipen :lol: , außer in unmittelbarer Ortsnähe einige Lysløyper. Da bist Du im Valdres natürlich etwas verwöhnt. Wir haben hier stattdessen oft Snøscooterspuren der Reinsamen- und da stört die Breite nicht.
Wir haben auch im Frühjahr oft noch größere Mengen Neuschnee, die Skareføre von der Du im nächsten Beitrag schreibst, kommt im Norden etwas später. Ich bin mit meinem 109-er nach wie vor sehr zufrieden.
Mit Pulka habe ich keine Erfahrung. Aber auch mit den 109-ern und nicht zu schwerem Tagestourrucksack bekommt man in der Ebene auf hartem Schnee/ Eis bei Rückenwind eine ganz schöne Geschwindigkeit drauf. Geht es minimal bergab, reicht schon Arme ausbreiten :lol: . (Da habe ich einmal Lehrgeld bezahlt: ich hatte die Geschwindigkeit glatt unterschätzt, habe die Kontrolle verloren und landete im tiefen weichen Schnee :oops: : hat zehn Mintuen gedauert bis ich meine Ski sortiert hatte und überhaupt wieder auf die Beine kam. Mein Rucksack war wie im Schnee einzementiert :lol: )

@ Simi: Ich kenne leider keinen Fischer Vertragshändler, der nach Deutschland liefert. Aber was spricht dagegen, die Ski in Norwegen zu kaufen?

Liebe Grüße aus dem Norden ( wo es zur Zeit regnet :oops: :oops: )
Doris
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Re: Nordische Tourenski in welcher Größe?

Beitragvon Julia » Mo, 06. Dez 2004, 10:47

Hei nochmal :-)

Ja, was die Loipen anbelangt, bin ich hier unten verwöhnt. Wir haben hervorragende Loipen z.T. bis weit ins Gebirge hinein, und sogar Mehrtagesstrecken durchgehend gespurt (Beispiel Trolloipe von Lillehammer nach Høvringen/Rondane) oder Beitostølen-Leirin-Danebu oder auf dem Filefjell bis zur DNT-Hütte Sulebu (die reine "Skiautobahn"- 4-spurig!!!) ... Da möchte ich doch nich drauf verzichten müssen :lol:

Hihi, und mit dem aus dem Tiefschnee wieder ausgraben habe ich auch meine Erfahrungen gemacht :oops: .

Aber wie ist das, Doris, sind Deine normalen BC-Bindungen mit Stiefeln nicht ein bisschen zu weich für etwas fortgeschrittneren Telemark und härtere Hochgebirgstouren (lange Abfahrten auf anspruchsfoller Unterlage)? Oder ahst Du da auch gute Erfahrungen gemacht? Ich habe von Anfang an die NNN75 gehabt und kann dementsprechend nur dazu etwas sagen...

Ich habe schon vorher mal gehört, dass Fischer seine BC-Modelle nicht in Deutschland vertreibt. Bei Globetrotter bekommst Du das Schuppenmodell des E99, aber das NICHT kaufen!

Ich würde, wie Doris vorschlägt, einen extra Tag vor Ort zum Skikauf veranschlagen und mich vorher schon mal umhören, was die einzelnen Geschäfte anbieten und auf Lager haben. Bei den Skiern sehe ich nicht das Problem (da ist die Auswahl riesig, auch an nordischen Modellen wie Madshus oder Åsnes, es muss ja vielleicht nicht auf Biegen und Brechen Fischer sein...), eher bei den Schuhen in der passenden Grösse... Jedenfalls, die beste Auswahl und Beratung kriegst Du zweifellos hier vor Ort.
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Re: Nordische Tourenski in welcher Größe?

Beitragvon simi » Mo, 06. Dez 2004, 18:52

hej!

julia, hast du wie doris auch den e109 tour in seinen eigenschaften praxisnah testen können?

... er ist in seiner taille nur 5-10 mm breiter wie der e99 tour! das skaten schließe ich da nicht aus, wenn auch etwas erschwert!

für die abfahrt im telemark stil und schwieriges terrain wähle ich außerdem lieber einen kürzeren, ausgleichend breiteren ski!

ich komme aus goslar (nordharz) und werde mich sicher nur einmal im frühjahr in den norden 'wagen' ;-! hier sollte sich der ski eben genauso für bc-touren im wald eignen!

na denn, god tur! simi


P.S. Julia: eure seite etojm.com gefällt mir sehr gut! insbesondere die aufnahmen am jostedalsbreen ... waren im sommer '96 in breheimen unterwegs!
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Re: Nordische Tourenski in welcher Größe?

Beitragvon Doris » Mo, 06. Dez 2004, 23:42

Julia hat geschrieben:Aber wie ist das, Doris, sind Deine normalen BC-Bindungen mit Stiefeln nicht ein bisschen zu weich für etwas fortgeschrittneren Telemark und härtere Hochgebirgstouren (lange Abfahrten auf anspruchsfoller Unterlage)? Oder ahst Du da auch gute Erfahrungen gemacht? Ich habe von Anfang an die NNN75 gehabt und kann dementsprechend nur dazu etwas sagen...

Hei Julia,
fortgeschrittener Telemark- schön wärs :lol: ! Noch verlasse ich mich auf den Pflug und kann etwas anspruchsvollere Abfahrten nicht so richtig genießen :oops: - sprich ich bin froh, wenn ich heil unten angekommen bin :lol: . Ist ja auch erst meine zweite Saison mit Fjellski :lol:
"Telemark üben" habe ich mir für diesen Winter vorgenommen und werde mir dazu richtige Telemarkski mit Plastikstiefeln leihen. Soll fürs Lernen leichter sein. Ich kenne allerdings einige,die mit BC Bindung und weichen Stiefeln auch anspruchsvolle Abfahrten genießen können. Die meisten verwenden dazu aber doch schwerere Ausrüstung und plagen sich lieber beim Aufstieg :oops:
Ist halt ein Kompromiß: kein Ski ist für alle Anwendungsgebiete optimal :D
Liebe Grüße in den " Süden"
Doris
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Re: Nordische Tourenski in welcher Größe?

Beitragvon Julia » Di, 07. Dez 2004, 8:40

Hei Simi,

nein, ich habe den E109 noch nicht getestet. Mein Mann hat den Åsnes Nansen, der allerdings aufgrund seiner schlechten Geheigenschaften (trotz seiner guten Abfahrtseigenschaften) auch bei Hochgebirgstouren in den letzten Wintern zu Hause geblieben ist. Ich glaube, er hat ihn in den letzten drei Wintern gerademal zweimal benutzt... Die leichteren Madshus Pellestova oder seine alten Atomic BC sind einfach "handlicher".

Aber da Du von anspruchsvollem Telemarkterrain redest, wird ein kürzerer, breiter Ski für Dich sicher besser sein. Aber BC im Wald??? Im Wald gibt es überall gespurte Loipen, kein Mensch geht in Südnorwegen BC im Wald :shock:, es sei denn, der Aufstieg auf einen Berg führt duch den Fjellbirkenwald aufs Fjell... Hier gibt es ja schon auf 800 m keinen Wald mehr, und die meisten tollen Berge sind halt oberhalb :wink: . Ausnahme: In den Skigebieten per Lift hoch und offpist im Wald runter... Aber das ist ja wieder Telemark und kein BC in dem Sinne. Die Wälder sind oft zu steil für Rucksacktouren: unten ist das Tal, am Hang der Wald und oben die weiten, verschneiten Hochebenen. Dort geht man BC! Ausnahmen sind wie gesagt Langtourenloipen wie die Trolloipe, die auf grossen Strecken durch offenes Fjellbirkenwaldgelände führt. Aber das ist eine LOIPE, und da sollte der Ski auch reinpassen, alles andere ist overkill.

Ich binn etwas verwirrt und kann immer noch nicht richtig einschätzen, wozu Du den Ski eigentlich haben willst: Pulka-und Rucksacktouren von A nach B (sprich im Fjell) mit integrierten Abfahrten oder pur offpist fun (Telemark, im Fjell oder im Wald möglich)??? Beides kann nämlich in einem Ski, wie Doris richtig sagt, nur schwer vereint werden...

Aber, bevor die Hightech-Telemarkskier kamen, ist ganz Norge auf Fjellskiern Telemark im Terrain und auf der Piste gefahren, also warum sollte es nicht gehen? Es fordert nur mehr Fertigkeiten...
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Ski und Pulka

Beitragvon Philipp K. » Mi, 19. Jan 2005, 11:20

@simi "bei längeren touren können es auch mal 15kg (+ die eigenen 70kg bei 173 cm) im rucksack werden und mit einer pulka ist man bei hangtraversen, abfahrten etc. im nachsehen ... daher meine bedenken, dass der e99 tour in 'normalen' längen (abfahrt) unter 200 cm ausreichend trägt!"

Hallo Simi!

Solltest du hauptsächlich Touren mit (schwerer) Pulka planen, dann empfehle ich, folgendes zu bedenken:
Da du ein großes Gewicht mit viel Widerstand zu ziehen hast, benötigst du auch mehr Abstoß. Trägt man einen Rucksack, ergibt sich die größere Abstoßmöglichkeit durch das gewachsense Eigengewicht von selbst. Beim Pulkaziehen bleiben hier deine Möglichkeiten jedoch gleich.
Auch ich würde einen Wachsski grundsätzlich einem Schuppenski vorziehen (fahre selbst den E 99), beim Pulkaziehen kann jedoch ein Schuppenski klar im Vorteil sein: du hast i.d.R. bessere Haftung und echtes Gleiten - was mit dem Wachsski besser geht - ist an der Pulka ohnehin nicht drin.
Was Hangtraversen anbelangt, ist eher die Pulkenform als der Ski von entscheidender Bedeutung. Hier ist die norwegische Fjellpulken, so schön sie auch ist, der breiteren schwedischen Segebadenpulka unterlegen. Sie kentert viel leichter, da schmäler, was ein höheres Bepacken erfordert.

Was du übrigens auch probieren kannst (eignet sich besonders gut, wenn du vielleicht noch ein paar Kletter- oder GLetscherpartien einschalten möchtest):
kauf dir bei Globi ein Paar der weichen und billigen Anfänger"BC"ski in deiner Länge. Darauf kommt eine Hochtourenbindung (z.B. Silvretta --> guck mal gebraucht bei Ebay) in der du Plastikschalenbergstiefel trägst. Bei diesem System hast du sehr guten Halt, eine breitere Auswahl an Stiefeln, kannst dich bei Abfahrten fest einbinden und hast gleich die richtigen Stiefel für Steigeisen etc. dabei.

Hilsen, Philipp
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Re: Nordische Tourenski in welcher Größe?

Beitragvon Jürgen » Mo, 24. Jan 2005, 16:36

Hallo!
Ich fahre einen E99 Schuppenski und habe damit nur die besten Erfahrungen gemacht. Er ist einfach unkompliziert und läuft immer, wenn auch nicht so schnell wie mein Wachsski.
Ich entscheide vor der Tour entsprechend der Wettervorhersage und der vorhandenen Schneelage, für welchen ich mitnehme.
Vor zwei Jahren im März im Rondane war es am Tage bis 5Grad plus. Der Schnee in Tälern mit Birkenwäldchen pulver, auf dem Fjell Harschdeckel in den man einbrach und in den Pulver darunter kam. Da hatte ich zum Glück den Schuppenski mit, der nicht die Probleme wie die Wachsski machten.
Auf den Skiern habe ich die Rotafella NN. Einmal ist mir schon die Sole vorne gebrochen. Da hatte ich selbst schuld, weil ich bei einer Telemarkabfahrt den Hacken zu hoch genommen hatte und nicht den Ballen in den Backen. Ich meine nur dabei bricht die Sohle.

Früher hatte ich noch den GTS von Fischer, der etwas breiter ist. Für die Abfahrt ganz gut aber auf tagelangen Touren zu schwer.

Gruß Jürgen
J.St
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