Hallo zusammen,
wir (meine Lebensgefährtin und ich, 34 +39 J) möchten gerne nach Norwegen auswandern und bräuchten Tipps, Kontakte und Hilfe, wie wir das am besten bewerkstelligen könnten.
Zur Vorgeschichte (aus meiner Perspektive):
Skandinavien hat mich schon immer fasziniert und der entsprechende Wunsch wurde wohl bereits in der Kindheit durch regelmäßige Urlaube dort eingepflanzt. Vor wenigen Jahren war wir dort dann auch in Norwegen und dann war es endgültig um mich geschehen. Ich fühlte mich einfach "wie zuhause", als wenn es einfach genau so sein sollte.
Leider war das Auswandern für mich nie eine realistische Option, da ich von Geburt an eine schwere Lungenkrankheit habe und somit das deutsche Gesundheitssystem die Lebensgrundlage darstellte. Kurz gesagt: man kämpfte eigentlich nur ums Überleben, anstatt scheinbar unrealistischen Auswandererfantasien zu folgen. Vor ein paar Jahren ging es dann auch langsam dem Ende zu. 2020 kam dann jedoch - ironischerweise zu Beginn von Corona - ein neues Medikament auf den Markt, was mich quasi dem Tod von der Schippe riss und mir seitdem ein KOMPLETT neues Leben schenkte. Statt täglich ums überleben zu kämpfen, habe ich auf einmal ganz neue Perspektiven und viel mehr Zeit vor mir. Ich bin zwar immer noch gesundheitlich stark beeinträchtigt, dies aber nun relativ stabil - solange ich dieses Medikament erhalte.
Obwohl ich seit 2005 Rente wegen voller Erwerbsunfähigkeit erhalte, versuche ich derzeit aktiv einen (Mini- / Teilzeit-)Job zu bekommen. Dabei war es auch immer mein Lebenstraum, den LKW-Führerschein zu machen. Diesen darf ich jedoch in Deutschland aufgrund einer Sehschwäche auf einem Auge (=1,2/0,3 Anforderungen in Deutschland: 0,8/0,5) nicht machen und somit blieben mir nur die Führerscheine A, B, BE und T in Deutschland.
Nun habe ich - und ich weiß nicht, wieso ich dass nicht schon viel früher ergoogelt habe - herausgefunden, dass die Anforderungen für den LKW Schein in Norwegen bei 0,8/0,1 Sehstärke liegen, was mir theoretisch nun doch ermöglichen würde, dieses Lebensziel zu erreichen! Für mich war diese Erkenntnis quasi das Sahnehäubchen auf der Entscheidung, nach Norwegen auszuwandern und ich schwanke damit aktuell zwischen Euphorie und Skepsis (ob ich da nicht doch etwas falsch verstanden habe).
Desweiteren ist es wohl möglich, als deutscher Staatsbürger den LKW-Schein dort zu machen, WENN man einen Wohnsitz in Norwegen hat. Soweit die Theorie und (ganz grobe) Hintergrundgeschichte.
Nun meine Frage an Euch: wer hat diesbezüglich Erfahrungswerte oder Infos? Wie fangen wir am besten an oder welche Möglichkeiten und Wege gäbe es, Schritte in dieser Richtung umzusetzen? Weiß jemand etwas zu dem ganzen Führerscheinthema? Gibt es auch in Norwegen Unternehmen oder Behörden, die einem diesbezüglich gegen entsprechende Verpflichtung finanziell unter die Arme greifen?
Gerne gehe ich auf Nachfragen ein und ich weiß, dass es sicherlich jede Menge Traumtänzer gibt, bzw. dass sich das jetzt vielleicht wie eine Kurzschlussentscheidung liest. Dies ist es aber nicht. Wir sind uns durchaus bewusst, dass ein solches Vorhaben keinen Spaziergang darstellt, sich allein aufgrund meiner Krankheit und begrenzter finanzieller Möglichkeiten als nahezu unmöglich herausstellen mag etc., doch wir sind bereit, dieses "Risiko" einzugehen und zumindest alles zu versuchen was möglich ist, um nicht hinterher Tatenlosigkeit bereuen zu müssen.
Auch planen wir dies jetzt nicht als "Hau-Ruck-Aktion". Meine Lebensgefährtin hat erst vor kurzem eine neue Stelle im Bauwesen angefangen und wird dort sicherlich auch erstmal ein paar Jahre arbeiten, während ich ggf. bereits versuche, an anderer Stelle Wege zu bereiten und in ein geregeltes Arbeitsleben zu finden, Informationen zu sammeln etc.
Der grobe Ablauf wäre vermutlich: Informationen, Kontakte & Co zu sammeln, dann ggf. dort oben nach einem Häuschen zu schauen, einen potenziellen Arbeitgeber zu finden und dann evtl. den Führerschein zu machen, während man - wenn möglich - aber zweigleisig fährt und dennoch deutscher Staatsbürger bleibt. Eher ein langsamer Übergang, bei dem man versucht, dort oben Wurzeln zu bilden und nach und nach das Ziel zu verfolgen, anstatt in einer Nacht alles in einen Anhänger zu packen, sämtliche Sicherheiten aufzugeben und auf nimmer wiedersehen zu verschwinden.
Im Moment ist dies schwer in Worte zu fassen und wir stehen Info-mäßig noch auf einem großen leeren Feld, nicht zuletzt auch wegen der Krankheitsproblematik.
Natürlich haben wir schon youtube durchforstet, suchen im Internet und werden auch die Sprache lernen. Aber wir wären für sämtliche Tipps, Anlaufstellen, Vorgehensweisen und Kontakte dankbar, mit deren Hilfe sich dann vielleicht eine grobe Route für unser weiteres Vorgehen absehen lässt.
Für Nachfragen stehen wir Euch gerne zur Verfügung!
Vielen Dank,
Sebastian