Arbeit in Bergen - wie teuer ist das Leben

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Arbeit in Bergen - wie teuer ist das Leben

Beitragvon Berg(en)fex » Mi, 02. Nov 2005, 11:07

Hallo miteinander,

da ich neu im Forum bin, ist es gut möglich, daß meine Frage bereits mehrfach beantwortet wurde. In diesem Fall bitte ich um Entschuldigung und Bekanntgabe des entsprechenden Links (nicht immer ist die Suchfunktion top). :wink:

Kurz zu mir: ich wohne in Österreich, und hätte die Möglichkeit in Norwegen zu arbeiten. Genauer gesagt in Bergen. Norwegen kenne ich bereits von einem mehrmonatigen Aufenthalt in Trondheim (vor Jahren). Hat mir damals sehr gut gefallen.

Im speziellen geht es um die Kosten (z.B. Wohnung bzw. Lebenhaltungskosten im allgemeinen: NOK/Monate), die sich doch "ein wenig" von deutschen/österreichischen Verhältnissen unterscheiden. Obwohl die angebotene Stelle sehr interessant ist, sollten auch die Finanzen passen.

Ich freue mich schon auf eure Antworten.
Liebe Grüße, Markus :D
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Re: Arbeit in Bergen - wie teuer ist das Leben

Beitragvon Alsterix » Fr, 04. Nov 2005, 14:03

Na, da sich immer noch niemand erbarmt hat ... :o

Es ist natürlich schwer möglich eine solche Frage pauschal zu beantworten, das hängt ja nicht zuletzt auch stark vom individuellen Bedarf ab. Bei den Wohnungskosten sollten außerdem diejenigen die unmittelbar in oder um Bergen wohnen bessere Auskunft geben können.
Wenn Du allein nach Norwegen kommst und niemand von Dir abhängig ist dann solltest Du aber eigentlich mit so ziemlich jedem Jobb hier zurecht kommen können, vorausgesetzt er bewegt sich nicht deutlich unter dem norwegischen Lohn- und Tarifvertragsniveau.
Die allgemeinen Lebenshaltungskosten sind ohne Frage ein Stück höher als in Deutschland bzw. der EU, dafür sind meistens die Löhne auch wieder ein Stück höher, selbst wenn das die Differenz vielleicht nicht voll ausgleicht. Zwei Faktoren sind den meisten Leuten die als Urlauber über die hohen Supermarktpreise meckern hier oft nicht klar : Erstens hat Deutschland zur Zeit inerhalb der EU mit die niedrigsten Lebensmittelpreise, was unter anderem an dem sehr hohen Marktanteil von Discountern wie Aldi , Lidl, Norma, Penny, Plus und Co liegt die sich tatsächlich schon noch einige Konkurrenz in Deutschland liefern. Zweitens hat Norwegen schlicht wesentlich höhere Mehrwertsteuer die natürlich im Produktpreis enthalten ist. Gerade in dem Punkt scheint Deutschland ja auf dem "besten Wege" zu sein da nachzuziehen :keppler:
In Norwegen fehlt außerdem bei den Supermärkten eher die Konkurrenz, vor allem ist der Discounteranteil deutlich geringer als in D wobei die völlig andere Infrastruktur Veränderungen da natürlich auch noch zusätzlich erschwert.

Ganz pauschal rechne ich in Norwegen für mich persönlich etwa 25-30% höhere Kosten im Bereich Lebensmittel, Reinigungsmittel, Körperpflege usw. Wenn ich mich da nicht in einigen Punkten deutlich umstellen würde (Alkohol und Süssigkeiten beispielsweise) dann könnte das noch mehr sein. Andererseits vermisse ich hier aber eigentlich nichts und habe nicht den Eindruck hier weniger gesund zu leben, eher im Gegenteil - zumindest habe ich mein deutlich zu hohes Gewicht langsam aber stetig erheblich veringert seit ich hier lebe. Was mich am meisten ärgert sind die mitunter exorbitanten Preise für Gemüse, Obst und Fleisch die sich längst nicht immer wirklich durch andere Produkte ausgleichen lassen. Auf der anderen Seite gibts aber auch viele feine Sachen die in Deutschland ein vielfaches kosten würden oder so garnicht zu haben sind, insbesondere Krabben und Fisch aber auch etliche andere heimische Produkte.
Einzukaufen ist in Norwegen auch aufwändiger als in Deutschland wenn man auf die Preise achtet - die Preisunterschiede von einem Laden zum anderen sind sehr viel größer, dito bei Aktionsware.

Die Frage nach den Wohnungskosten kann ich so konkret für Bergen nicht beantworten. Generell ist das Mietwohnungsangebot viel kleiner als in Deutschland, es gibt stattdessen viel mehr Eigentum und das wird auch über die Steuern kräftiger gefördert als in Deutschland. Auf lange Sicht ist es dagegen sehr viel billiger und folglich einfacher auch mit einem ganz normalen Einkommen in Norwegen zu Haus- oder Wohnungseigentum zu kommen. Von positiven Ausnahmen einmal abgesehen wo das schneller gegangen ist muß man da aber mehrere Jahre im Lande gearbeitet haben bevor Banken sich da auf Finanzierungen einlassen.
Um Mietangebote im Raum Bergen selbst suchen und vergleichen zu können kannst Du Dich im Internet z.B. an folgenden Stellen umtun :
:arrow: http://www.hybel.no
:arrow: http://www.finn.no
:arrow: http://www.zett.no

Soweit da Mietpreise angegeben sind handelt es sich in aller Regel auch um die gesamte tatsächliche Miete - Verrenkungen mit Nebenkosten sind hier unüblich. Meistens kommen halt die Stromkosten dazu, da mußt Du dann selbst einen Liefervertrag machen und selbst zahlen und über den Strom läuft sehr oft auch Heizung und Warmwasser. Es gibt aber auch Fälle wo in der Miete wirklich alles enthalten ist - bei mir beispielsweise ist in der Miete pauschal auch ein Canaldigital-TV-Abo über Satellit und ein per Netzwerk unter allen Mietern aufgeteilter Breitband-Internetanschluß enthalten (als Flatrate natürlich). Mietverträge werden oft sehr kurzfristig abgeschlossen, das geht oft recht unkompliziert. Zur ersten Miete kommt dann im Normalfall eine Mietsicherheit von etwa 2-3 Monatsmieten hinzu.
Maklerkosten etc. gibt es in dem Bereich ganz selten, die meisten Angebote kommen von privat oder auch Verwaltungen aber eben sehr selten über Makler.

Falls noch nicht bekannt empfehle ich zum Einlesen ferner ein weiteres mal
:arrow: http://www.trolljenta.net :wink:


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Re: Arbeit in Bergen - wie teuer ist das Leben

Beitragvon spiker80 » Fr, 04. Nov 2005, 17:43

Moin!

Zur miete:im sentrum ein zimmer,neu saniert,mit eigenem klo und eigener Küchenecke ca.20 qm 3 steinwurf vom fischmarkt zw.5.700-7.000 kr.(je nach grøsse) davon 50 stk.grad fertig geworden-1.11.einzugsklar.Sonst wie alsterix sagt im www kriegste ein ueberblick...der kosten wegen.ansonste steck dir ne mark fünzig ein :wink: is n bissl teurer hier alles....wie es manche turis immer zu sagen pflegen:"neee sehr schøn hier,aber teuer":lol: :lol: :lol:
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Re: Arbeit in Bergen - wie teuer ist das Leben

Beitragvon Magnetic North » Fr, 04. Nov 2005, 18:15

http://www.bolignorge.no , da kann man sich auch eine bestimmte Auswahl als Newsletter schicken lassen.
Det finnes bare to tragedier i dette livet: den ene er ikke å få det som man vil, og den andre er å få det som man vil.
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Re: Arbeit in Bergen - wie teuer ist das Leben

Beitragvon Berg(en)fex » Fr, 04. Nov 2005, 23:16

Vielen Dank für die Informationen (nur weiter so :wink: ).
Die Entscheidung fällt in den nächsten 2 Wochen. Bin schon gespannt!

Auf der "trolljenta"-Seite habe ich inzwischen auch bereits gestöbert, vermutlich nicht zum letzten Mal!

lg und Schönes Wochenende
Markus
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Re: Arbeit in Bergen - wie teuer ist das Leben

Beitragvon Berg(en)fex » Mi, 16. Nov 2005, 14:55

:D
Die 2 Wochen sind um, und wie es aussieht wird die Sache tatsächlich etwas: im Februar soll es soweit sein. Da wird noch eine ganze Menge zu erledigen sein, d.h. den einen oder anderen Tipp und Ratschlag werde ich von euch noch benötigen :roll:

lg
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Re: Arbeit in Bergen - wie teuer ist das Leben

Beitragvon bgh » Fr, 18. Nov 2005, 8:19

Hei Berg(en)fex,
genau zu der Frage wie teuer das Leben ist, ist gerade ein Überblick veröffentlicht worden und leider soll Norwegen das teuerste Land der Welt sein. Norge hat zwischen September 2004 und September 2005 sogar Japan überholt: http://www.haffapartner.de/html/prservi ... 105eca.htm
Die in dem Überblick genannten Vergleiche von Lebenshaltungskosten sind auf Basis deutscher Umrechnungs- und Inflationsdaten berechnet und geben damit die Perspektive von im Ausland tätigen Deutschen wieder.
Mvh, bgh
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Re: Arbeit in Bergen - wie teuer ist das Leben

Beitragvon trolljenta » Fr, 18. Nov 2005, 12:31

halt auf der Basis von deutschen Gehältern, wodurch sie die Rechnung wieder relativiert. Diese Untersuchung wird ja immer von dieser Firma gemacht um zu sehen wie viel Zuschuss sie ihren Mitarbeitern im Ausland geben müssen.
In Norwegen verdient man in der Regel (nicht immer, aber meistens) mehr wie in Deutschland, wodurch sich auf die hohen Lebenshaltungskosten relativieren.

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Re: Untersuchung Haffa & Co

Beitragvon Alsterix » Fr, 18. Nov 2005, 13:28

@ bgh
Wenn ich mir ein bueschen näher anschau was die da für ihren Vergleich überhaupt zugrunde legen und was nicht dann wird schon klarer wie man zu einer solchen Bewertung kommt. Offensichtlich sind - aus meiner Sicht wohl nicht so ganz korrekt - unter die Rubrik "Lebenshaltungskosten" auch etliche Dinge gebucht worden die ich eigentlich nicht dazurechnen würde, zum Beispiel Tabakwaren, Getränke (Inkl. alkoholischer Getränke), Essen im Restaurant und ein unklarer Posten "sonstige Dienstleistungen". Wenn darin Kosten beispielsweise für Hotelzimmer und Taxifahrten enthalten sind dann relativiert sich das Ganze offensichtlich. Dieses "Ranking" mag dann stimmen wenn man jemanden von einer Konzernzentrale in Mitteleuropa mal für ein paar Wochen nach Norwegen oder vergleichbar eben anderswohin entsendet.
Wenn man dauerhaft auswandert sieht das meiste anders aus. Insbesondere Kosten für Haus/Wohnung, Kindererziehung und soziale Systeme (u.a. Kranken- Renten- Arbeitslosenversicherung usw.) sind überhaupt nicht in dem Vergleich berücksichtigt - und, wie trolljenta schon vollkommen richtig bemerkt, ebensowenig das norwegische Lohnniveau.

Mit der ursprünglichen Frage im Eröffnungsbeitrag für dieses Thema hat diese Untersuchung also eher nicht mehr so viel zu tun :wink:
Obendrein wird doch wohl wenigstens für einen großen Teil der Einwanderer nicht NUR eine Flucht vor Frust, Arbeitslosigkeit und Zukunftsängsten in Deutschland oder Krieg/Bürgerkrieg und Verfolgung in anderen Ländern ALLEIN eine Rolle spielen sondern ebenso die Liebe zu diesem Land, seinen Menschen und vor allem seiner grandiosen Natur. Letzteres wird man ebenso wie die sozialen Systeme und das ganz persönliche und subjektive "Wohlfühl-Gefühl" wohl schwerlich in Øre und Kronen oder Cent und Teuro umrechnen können.


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Re: Arbeit in Bergen - wie teuer ist das Leben

Beitragvon bgh » Fr, 18. Nov 2005, 14:17

Hei Trolljenta,
hei Alsterix,
merci für die Einordnung. Ich muss gestehen, dass ich zwei entscheidende Wörter übersehen habe, nämlich "seinen Mitgliedern". Es gibt zwar seperat zusätzliche Infos, eben auch zur Miete, aber halt nicht für die Allgemeinheit. Der Trend, dass man i Norge als Antialkoholiker und Nichtraucher finanziell viel leichter über die Runden kommt als im umgekehrten Fall, wird durch diesen Überblick aber nicht relativiert ;-).
Grüße, bgh
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Re: Untersuchung Haffa & Co

Beitragvon Grønn Demon » Fr, 18. Nov 2005, 16:43

Alsterix hat geschrieben:Obendrein wird doch wohl wenigstens für einen großen Teil der Einwanderer nicht NUR eine Flucht vor Frust, Arbeitslosigkeit und Zukunftsängsten in Deutschland oder Krieg/Bürgerkrieg und Verfolgung in anderen Ländern ALLEIN eine Rolle spielen sondern ebenso die Liebe zu diesem Land, seinen Menschen und vor allem seiner grandiosen Natur.


...ganz davon abgesehen, dass Menschen mit einer solch pessimistischen Lebenseinstellung es in einem fremden Land wohl mindestens genau so schwer haben werden.
Bild
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)
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Re: Arbeit in Bergen - wie teuer ist das Leben

Beitragvon Berg(en)fex » Mo, 12. Dez 2005, 14:46

Hallo Norwegen-Freunde :D

Ich habe eine Frage zu einem Wohnungsangebot:
Wieviel können Strom und Heizung zusätzlich zur Miete ausmachen: Wohnung, eine Person ca. 55 Quadratmeter.
Auf die Schnelle habe ich leider nichts gefunden. :roll:

Vielen Dank
Markus
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Re: Arbeit in Bergen - wie teuer ist das Leben

Beitragvon Alsterix » Mo, 12. Dez 2005, 14:55

Berg(en)fex hat geschrieben:Wieviel können Strom und Heizung zusätzlich zur Miete ausmachen: Wohnung, eine Person ca. 55 Quadratmeter.

Schwer abzuschätzen, sehr vom persönlichen Verhalten und den Verhältnissen der Wohnung abhängig. Wenn wie üblich nur elektrisch geheizt wird und nicht allzu prickelnd isoliert ist würde ich mal mit wenigstens 1000 nok im Monat rechnen und mich freuen über das was dann (hoffentlich) am Ende unter dieser Summe liegt. Wenn Du nachher einen eigenen Vertrag hast kannst Du ja alleine schon durch die Wahl eines günstigen Anbieters etwas Einfluß drauf nehmen.

Mein eigener Verbrauch mal so als ganz grober Vergleich liegt nur bei gut 400-500 nok pro Monat - ich hab aber auch keinen eigenen Vertrag sondern bin sozusagen "Untermieter" meines Hauswirts und der hat schon einen ganz besonders günstigen Tarif.
Und dann gehöre ich natürlich auch zu den ausländischen Exoten die das Licht ausmachen wenn sie weggehen und die Heizung runterregulieren statt nur das Fenster aufzureissen :wink:


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Zuletzt geändert von Alsterix am Mo, 12. Dez 2005, 15:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Arbeit in Bergen - wie teuer ist das Leben

Beitragvon Karsten281 » Mo, 12. Dez 2005, 15:00

Also jedenfalls definitiv nicht wie in Deutschland, wo die Nebenkosten inzwischen eine Art zweite Miete sind?
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Re: Arbeit in Bergen - wie teuer ist das Leben

Beitragvon Alsterix » Mo, 12. Dez 2005, 15:07

Nein.

Alsterix hat geschrieben:Verrenkungen mit Nebenkosten sind hier unüblich. Meistens kommen halt die Stromkosten dazu, da mußt Du dann selbst einen Liefervertrag machen und selbst zahlen und über den Strom läuft sehr oft auch Heizung und Warmwasser. Es gibt aber auch Fälle wo in der Miete wirklich alles enthalten ist - bei mir beispielsweise ist in der Miete pauschal auch ein Canaldigital-TV-Abo über Satellit und ein per Netzwerk unter allen Mietern aufgeteilter Breitband-Internetanschluß enthalten (als Flatrate natürlich). Mietverträge werden oft sehr kurzfristig abgeschlossen, das geht oft recht unkompliziert. Zur ersten Miete kommt dann im Normalfall eine Mietsicherheit von etwa 2-3 Monatsmieten hinzu.
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