Traditionsreederei Hurtigruten droht mit Aus

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Re: Traditionsreederei Hurtigruten droht mit Aus

Beitragvon Frank2 » Mi, 26. Nov 2008, 23:24

Die Horrormeldungen von der Hurtigruten ASA gehen weiter!

Wenn ich in meinem spärlichen Norwegisch die Artikel der heutigen Online-Tagespresse richtig deute, will die Konzernzentrale im Laufe des nächsten Jahres insgesamt 200 Mitarbeiter im Verkaufsbereich entlassen.
120 (!) davon sollen in den ausländischen Agenturen gehen, d.h. nach meiner Meinung Mitarbeiter in London, Paris, New York und dann wohl leider auch in Hamburg. Genaueres wurde noch nicht bekannt gegeben. In der Online-Ausgabe der Narviker Zeitung FREMOVER (http://www.fremover.no) von heute wird darüber spekuliert, dass die Verkaufabteilung komplett in ein Billiglohnland - z. B. Estland - abgeschoben wird.

Vielleicht liest ja einer den Artikel mal nach und kann hier eine bessere Übersetzung liefern.

Gruß
Frank
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Re: Traditionsreederei Hurtigruten droht mit Aus

Beitragvon Vero » Mi, 26. Nov 2008, 23:39

Hallo Frank,
ja, Du hast Recht. Hurtigruten plant, 200 Arbeitsplätze in der Verwaltung abzubauen, 120 im Ausland und 80 in Norwegen. Es ist beabsichtigt, die Buchungsabteilung nach Tallinn zu verlagern wegen der geringeren Kosten und man hat dort nur nach Anzahl der getätigten Buchungen zu zahlen. Alle anderen Arbeitsplätze wären sicher.

Wollen wir also hoffen, daß Hurtigruten überleben wird. Obwohl es bestimmt nicht einfach wird, denn alles hängt doch an den Touristen im Sommer, die die neuen großen Schiffe füllen sollen. Jetzt steht aber allen Ländern in Europa und USA eine Rezession ins Haus. Ob sich dann noch viele eine Hurtigrutenreise leisten können?

Gruß
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Re: Traditionsreederei Hurtigruten droht mit Aus

Beitragvon Jobo » Do, 29. Jan 2009, 14:51

Hallo,

leider ist dieser alte Tread wieder aktueller denn je. Wie ich auf meiner Fahrt mit der MS Lofoten (Januar 2009) erfahren habe, soll die Reederei tief in den roten Zahlen stehen. Die Banken sollen sich weigern neue Kredite zu gewähren. Auch der Staat hat bisher keine Hilfsbereitschaft signalisiert. Da kann man nur hoffen, daß sich noch eine Lösung findet.
Sollte es weitergehen, ist aber spätestens ab 2012 für die alten Schiffe, MS Lofoten und MS Nordstjernen, die Fahrt zu Ende. Dann enden deren Schiffslizenzen. Eine neue Lizenz werden Sie nach aktuellen internationalen und norwegischen Zulassungsvoraussetzungen nicht bekommen. Es soll wohl so sein, das sich hier das Schiffahrtsrecht und der Denkmalschutz gegenseitig im weg stehen. So sind z. B. die offenen Rettungsboote nicht mehr zulässig, dürfen aber wegen des Denkmalschutzes nicht gegen geschlossene ausgetauscht werden.
Keine guten Nachrichten.

Gruss,
Joachim
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Re: Traditionsreederei Hurtigruten droht mit Aus

Beitragvon K-Lilly » Fr, 30. Jan 2009, 1:13

Hallo,

das Thema taucht doch seit Jahren immer wieder auf. Sowohl die roten Zahlen als auch das endgültige Ende der alten Schiffe. Vor einigen Jahren war es auch schon so, dass sich der Denkmalschutz und die Sicherheitsbestimmungen im Weg standen. Schließlich wurde MS Lofoten dann doch laut den aktuellen Bestimmungen nachgerüstet.
Es kann doch nicht Sinn des Denkmalschutzes sein, Schiffe zu verschrotten, nur weil man nichts umbauen darf.
Außerdem habe ich irgendwo mal gelesen, dass Ausnahmebestimmungen möglich sind sofern die Schiffe nur im Küstenverkehr von Norwegen fahren. Ob die Reederei das wirklich will und beantragt, ist natürlich eine ganz andere Frage. Vielleicht ist Hurtigruten 2012 sowieso schon pleite? Abwarten und überraschen lassen.

Bis dahin bleibt nur zu hoffen, dass weiterhin viele Passagiere Fahrten auf den Oldtimern buchen, denn ein erfolgreiches Produkt gibt man doch nicht so schnell auf.

Grüße
Sabine
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Re: Traditionsreederei Hurtigruten droht mit Aus

Beitragvon Jobo » Fr, 30. Jan 2009, 10:21

Hallo Sabine,

nur diesmal scheint das Thema sehr akut zu sein. Ich habe diese Information direkt von der Besatzung, wohlgemerkt von Besatzungsmitgliedern mit zwei und drei Sreifen, nicht etwa vom Kabinen-Personal. Hier spielt wohl die Finanzkrise auch eine entsprechende Rolle.
Ich denke mal, wenn die Hurtigrute weiter existieren will, muss Sie 'back to the roots' und benötigt sicherlich die Hilfe des Staates. Die haben sich wohl mit den vielen Neubauten und Übernahmen von Fährverbindungen (da fahren jetzt jede Menge mit dem Hurtigruten-Symbol am Schornstein) total übernommen. Auch hat wohl das Konzept, die Schiffe mehr in Richtung Kreuzfahrtschiffe zu bringen, nicht den gewünschten Erfolg gehabt, was nicht verwundert.
Wenn meine Informationen richtig sind, ist die Nordnorge bereits verkauft und gehört nicht mehr der Hurtigrute. Man kann wirklich nur hoffen, daß da noch eine Lösung gefunden wird, auch in Bezug auf die alten Schiffe.

Gruss,
Joachim
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Re: Traditionsreederei Hurtigruten droht mit Aus

Beitragvon Ronald » Fr, 30. Jan 2009, 12:19

Liebe Hurtigruten-Freunde,

Versucht doch einmal bitte bei der Diskussion um die Zukunft der Hurtigruten den Pfad der Spekulationen zu verlassen und zu zuverlässigen Informationen zurückzukehren, um somit Panik, Vermutungen, Angst, Hoffnungslosigkeit (!), eben Spekulationen zu vermeiden.

Nach Information der Equasis-Datenbank (http://www.equasis.org), ist Hurtigruten noch als Registered Owner (Eingetragener Eigentümer) eingetragen.

Wenn man die Diskussion aufmerksam verfolgt hat, dann sollte man auch wissen, dass Hurtigruten eben zum Zwecke der Konsolidierung die vielen Fähren und andere Zweige verkauft haben, um sich dem Kerngeschäft zu widmen.

Ob das Konzept "Richtung Kreuzfahrtschiffe" nun wirtschaftlichen Erfolg gehabt hat oder nicht, verschließt sich unserem Kenntnisstand, denn diese Informationen dürften höchstens bei der Reederei selbst vorhanden sein. Alles andere sind reine Spekulationen.

Letztlich: Auch die Träger von drei oder zwei Streifen müssen nicht Träger verlässlicher Information sein! Auch ich wußte als 2.Offizier (zwei Streifen) nicht, was die Reederei plante!

Also: Back to the truth.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes Wochenende und denen, die eine Reise mit Hurtigruten gebucht haben, einen ganzen Batzen Vorfreude.

Gruß aus Hamburg
Ronald
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Re: Traditionsreederei Hurtigruten droht mit Aus

Beitragvon Christoph Mayer » Fr, 30. Jan 2009, 16:47

Hallo Ronald,
Ich danke Dir für Deine letzte Nachricht, Du hast absolut recht. Spekulationen und Ge-
rüchte finde ich das Schlimmste.

Viele Grüsse aus der Schweiz
Christoph
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Re: Traditionsreederei Hurtigruten droht mit Aus

Beitragvon Jobo » Fr, 30. Jan 2009, 17:25

Hallo,

erstmal gebe ich dir grundsätzlich Recht, Ronald. Ich will hier auch keine Panik verbreiten, aber ebenso wenig verbreite ich hier nur Gerüchte und Spekulationen. Die Aussagen, die ich bekommen habe, machten durchaus nicht den Eindruck von Spekulationen. Da war schon absolut echte Besorgnis. Das es Hurtigruten finanziell nicht gut geht, konnte man ja auch in den letzten Monaten immer wieder nachlesen, nicht zuletzt in einem Interview mit Bernd Stolzenberg, dem Deutschland-Chef von Hurtigruten (Oktober 2008). Das der natürlich den Begriff Konkurs weit von sich sich weist, ist wohl verständlich.
Ich denke, daß jeder hier hofft, daß es nicht soweit kommt und die Hurtigruten weiterbestehen wird, nicht zuletzt spielt die Hurtigrute ja auch eine wichtige Rolle bei der Versorgung der Bevölkerung im nördlichen Norwegen, zumindest im Winter.

Gruss,
Joachim
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Re: Traditionsreederei Hurtigruten droht mit Aus

Beitragvon lajobay » Sa, 31. Jan 2009, 22:07

Ein sehr unschönes Thema ist das.Und leider ja nicht erst seit gestern.HURTIGRUTEN schieben seit Jahren einen immensen Schuldenberg vor sich her und die Lage wird nicht besser.Sicher schlagen da die Schiffsneubauten 2002-2004 und 2007 gewaltig zu Buche.Meines Wissens sind mind. zwei Schiffe der "Neuen Generation",Bj.Neunziger Jahre keineswegs im Besitz der Reederei,sondern gehören Investoren,Banken etc., sind nur an H. vermietet! Naja,und warum so viele Fähren in Norge jetzt das Hurtigrutenemblem tragen ,ist leicht erklärt: die Fusion von TFDS und OVDS hat sich keineswegs nur auf die Hurtigrutenschiffe (also "Postschiffe") beschränkt,sondern hat die GESAMTFLOTTE beider ehemals selbständigen Reedereien umfasst.Und beide waren eben vor allem und schwerpunktmässig im Sektor Fähren aktiv - somit sind beide grossen Fährenflotten an die neue Reederei Hurtigruten übergegangen.Das man sich nun davon trennt,wie ich hier lese, wusste ich aber auch noch nicht.
Ganz allgemein muss ich Jobo recht geben: dass die Hurtigruten-Crewmitglieder Angst um ihre Jobs haben (eben weil die Reederei ganz schlecht dasteht!) habe auch ich im Jan.2009 an Bord der LOFOTEN (vom deutschstämmigen Reiseleiter Harald W.) und an Bord der VESTERALEN (mein Lieblingsschiff,wo ich in Tromsö am 17.1. einige Stunden an Bord gehen konnte) aus "erster Hand" erfahren! Leider ist das so. Einzig die Tatsache,dass die HURTIGRUTE ein starkes Stück norweg.Geschichte ist,berechtigt noch zu der HOFFNUNG,dass die Norweger ihren Riksveien Nr.1 nicht sterben lassen.Genug Geld hätte Norge ja Gott sei Dank - die könnten sich das leisten.Woanders wären
Hurtigruten schon lange nur noch Vergangenheit...
Lars
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