Rapakiwi hat geschrieben:Was man nicht alles durch Butterknappheit dazulernt...
Du sagst es!
Ich werde selbstgemachte Butter auch mal probieren. Ich probier das auch mal mit Sauerrahm (vielleicht
).
Hier gibts noch ein paar Infos zu Ursachen und Hintergruenden der "Butterkrise":
Ich habe folgenden interessanten Artikel gefunden:
http://stavrum.nettavisen.no/?p=3887Tine hat im Auftrag des Staates die Funktion des Marktregulators.
Der Bedarf an Butter (u.a. wegen der Lavkarbo-Enthusiasten....) ist lediglich um 7% gestiegen. Ist also nur ein kleines Stueck im Butterkrisen-Puzzle.
Und bereits im Juni wusste Tine, dass die Milchproduktion die niedrigste der letzten 10 Jahre sein wird. Es war næmlich nicht nur der verregnete Sommer und das nicht so tolle Futter. Sondern es gibt einfach auch immer weniger Milch-Kuehe. Auch die Kælberanzahl geht immer weiter zurueck.
In einem anderen Artikel hatte ich auch schon mal gelesen, dass die Anzahl der Milchbauernhøfe sehr stark zurueck geht. Und die wenigen werden auch noch in ihrer Milchproduktion ueber die Milchquote stark begrenzt.
Eine Løsung wære also gewesen, sich rechtzeitig (!) darum zu kuemmern, dass Milch importiert werden kann.
Aber durch extrem hohe Zollsætze (400%) wird auslændische Milch fern gehalten.
Auf Butter liegt ein Zollsatz von 25,20 NOK pro Kilogramm.
(Dieser Butterzollsatz wurde ja vor kurzem fuer eine kurze begrenzte Zeit auf 4 NOK pro kg Butter reduziert, um den Import zu erleichtern.
Wenigstens etwas....)
http://www.bt.no/nyheter/okonomi/Kunne- ... 18018.htmlIn Norwegen gibt es eine Milchquote. Die Quoten kønnen gekauft, verkauft und geliehen - aber nicht ueberschritten werden.
Mit der Milchquote soll der Markt im Gleichgewicht gehalten werden. Damit die Preise nicht ueber die Schmerzgrenze der Bauern hinaus gedrueckt werden kann und eine so entstehende Ueberproduktion an Milch weg geschuettet werden muss. So gesehen ja ein gutes Mittel zur Regulierung.
Nur schlecht, wenn die Ueberwachung und Regelung dabei Tine ueberlassen wird...
Jeder Bauernhof darf maksimal 400.000 Liter Milch pro Jahr produzieren. Wenn er darueber hinaus produziert, muss er Strafe zahlen.
D.h. immer weniger Milchbauern duerfen nicht einmal produzieren, was sie kønnten (...sondern muessen statt dessen Kuehe schlachten, wenn ihre Quote erschøpft ist).
Heute morgen hab ich im norw. Fruehstuecksfernsehen erfahren, dass die Milchquote nun bis Ende des "Milchjahres" (also die Periode, fuer die die Quote gilt - d.h. bis Ende Februar) erhøht werden soll. (Ich habe allerdings nichts im Netz in Zeitungen etc. entdecken kønnen - so weiss ich jetzt nicht, ob die Quote bis dahin weg fællt, so dass die Bauern Milch liefern kønnen, soviel sie wollen und kønnen - oder, ob es lediglich erhøht wird...)
Und Aftenposten schreibt darueber, dass Tine im Oktober eine Importquote fuer 280 Tonnen Butter abgelehnt hat.
http://www.aftenposten.no/okonomi/innla ... 21203.htmlBereits im Sommer wurde Tine vor einem Buttermangel gewarnt.
Es wurden verschiedene Massnahmen beurteilt und nahmen so das Angebot einer 150-Tonnen-Importquote an.
Allerdings hat man das Ausmass des Mangels unterbewertet und eine andere Importquote ueber 280 Tonnen Butter abgelehnt.
Der Konkurrent Synnøve Finden meinte, angesichts der Situation kønnte Tine den grøsseren Bedarf an Import-Butter haben und als grøsster Butter-Verwerter wohl auch besser handtieren. Dieses Angebot kam Ende Oktober. Synnøve Finden meinte, Tine kønne diese Butter fuer Industriebutter verwenden und ihre Smør an die Verbraucher verkaufen. Aber Tine lehnte ab. Man war also so ueberzeugt von sich, dass man bei Tine nicht einmal den Preis wissen wollte.
So hat Synnøve Finden die Quote selbst zum Import von belgischer Butter verwendet. Diese Butter ("Beurre Gourmet") kam vorige Woche nach Norwegen - ist also noch das Resultat davon, dass Synnøve Finden in weiser Voraussicht von der erhøhten Importquote Gebrauch gemacht hat.
Allerdings befuerchtet Synnøve Finden nun, dass Ihnen dies teuer zu stehen kommt.
Denn Ende November, als die Butterkrise schon in Gang war und Tine pløtzlich aufwachte, konnten diese natuerlich (als Molkerei-Markt-Beherrscher) die Regierung entsprechend (und kurzfristig) beknien, den Importzollsatz fuer Butter auf 4 NOK pro kg zu reduzieren, damit sie mehr und wesentlich guenstiger importieren kønnen.
Jetzt befuerchtet logischerweise Synnøve Finden, auf ihrer belgischen Butter sitzen zu bleiben. Denn nun kann ja Tine wieder ihre Butter produzieren und verkaufen.....
Ich finde, das ist ein Unding.
Wenn ich irgendwo in norwegischen Geschæften belgische Butter von Synnøve finde, dann werde ich die bevorzugen.
Und auch sonst werde ich in Zukunft ganz sicher darauf achten, ob es Alternativen zu Tine-Produkten gibt und dann diese wæhlen - egal, ob Kæse, Joghurt usw.
Tja, und zu guter Letzt:
Die Welt lacht Norwegen aus.....