2. Reisebericht unserer Skandinavien Rundreise 2022, 18.08. bis 21.08. 2022, vom Sognefjord zum NordfjordHallo zusammen,
Wir sind wieder weiter nach Nordwesten gefahren und stehen seit Samstag am Steinvik Camping in Maloy.
Zu allererst – uns geht’s gut, das Wetter macht was es will. Und ist hin und wieder gewöhnungsbedürftig.
Heute waren wir mit dem PKW unterwegs und sind zum West Cape gefahren, haben von 450 m Höhe hinaus auf den Atlantik geschaut. Bei bestimmt 5 bis 6 Bft Wind aus Südwest. Darüber mehr im nächsten Reisebericht.
Donnerstag, 18.08.2022, 08:30 Uhr, 14 Grad, bedeckt, etwas Sonne/Nebel bei 15 Grad wird heute erwartetAm frühen Morgen war es einmal richtig kalt, wir haben die Decken bis zur Nasenspitze hochgezogen. Sanitär in die Jahre gekommen, Dusche kostet 10 NOK.
Frühstücksfernsehen durch das Wohnwagenfenster in den Sognefjord, Fähren queren den Fjord, Sportfischer sitzen in Motorbooten und gehen auf Fischjagd, die Sonne blinzelt immer mal durch die Wolken.
Die Fahrwege des großen CP werden neu geteert, LKW und Walzen sind laut, wir könnten nicht abfahren. Bleiben aber noch bis Freitag.
Ich bin sehr froh, dass der erste Reisebericht gestern in die Fläche ging, es ist ja schon wieder lange her, seitdem ich das zu letzten Mal gemacht habe.
Beim Steinvik Camping in Maloy (Nordfjord) habe ich vom Samstag an einen Stellplatz reserviert, der auch bestätigt wurde.
Meine SIM-Karte für den Huawei Datenstick, um Internet-Verbindung zu haben, funktioniert noch nicht, weil ich keinen Netzwerksicherheitsschlüssel eingeben kann. Deshalb habe ich beim SimlyStore um Hilfe gebeten und warte nun auf Rückantwort.
Dass ich auch auf Microsoft Excel verzichten muss, wo ich meine Campingplätze gespeichert habe, sei angemerkt. Ich konnte die Tabellen aber in LibreOffice Calc, dem freien Programm öffnen.
Und so verging der Vormittag.
Bei einem Westwind von 3 – 4 Bft. habe ich am Nachmittag 3 Makrelen für das Abendessen gefischt, die vielen anderen verschenkt.
An den Klippen hat heute „Kinderarbeit“ stattgefunden. einige Buben haben um die Wette gefischt, die Eltern haben entsprechende Kommentare dazu gegeben und Erste Hilfe geleistet, wenn sich was verheddert hat.
Ein 10 l Wassereimer war nach ein paar Stunden randvoll, die Eltern haben nun was zu filetieren, einige werden auch geräuchert.
Einem Buben habe ich einen kleinen Makrelen-Pilker geschenkt, weil er mit seinem Blinker noch keine Makrele gefangen hat und tieftraurig darüber war.
Mit meinem Pilker hat er gleich mehrere Makrelen gefangen und war überglücklich.
Die Kinder werden heute Nacht gut schlafen, weil sie sich ausgearbeitet haben. Hier am Botnen Camping sind viele Familien aus Bayern und Baden -Württemberg und machen Ferien.
Jetzt um 20:00 Uhr haben wir zu Abend gegessen und abgespült, Country Music tönt aus dem DAB-Radio und über dem Sognefjord hängen graue Wolken, das Wasser kräuselt sich im Wind. Der kleine Heizlüfter läuft und wir beginnen unseren Abend.
Reisebericht schreiben, Bilder runterladen und bearbeiten, Gerti hält Kontakt über ihr Smartphone und ist immer online.
Mein Mnet-Vertrag scheint keine Auslandsoption zu haben, mein Smartphone liegt deshalb ausgeschaltet im Körbchen. Ich habe ja den Laptop zum Kommunizieren.
Gerti strickt nun und legt sich danach die Karten. Im Sognefjord fahren um 21:30 Uhr ein MSC Kreuzfahrer und ein AIDA Schiff durch.
Und später beginnt die Lesestunde.
Freitag, 19.08.2022, 08:45 Uhr, Regen und Wind, 14 GradNoch im Schlafanzug bin ich am frühen Morgen vor den Wohnwagen um die schlagende Markise zu bändigen und einzukurbeln.
Der Duschgang erfolgte mit Regenschirm, danach Frühstück.
Der Blick in den Sognefjord ist gräulich, Regen und Wind bei niedriger Wolkendecke.
Die Asphaltmacher sind schon aktiv und wir hoffen, dass sie heute fertig werden. Morgen wollen/müssen wir ja unsere Reise fortsetzen.
Heute werden wir nach Brekke zum Einkaufen fahren und die Vorräte auffrischen. Der kleine COOP – Markt war ein Gemischtwarenladen, bei dem man fast alles kaufen konnte, was man täglich braucht. Ich habe mit der Mitarbeiterin des Ladens geschäkert und immer wieder deutsche Wörter ins Gespräch eingebracht, sie hat uns mit „Tschüss“ verabschiedet und über beide Ohren gegrinst.
Nach dem Einkauf sind wir zum CP zurückgefahren und haben den teilweise sonnigen und windigen Tag genossen. Der Wind kam aus Süd-West und es war richtig warm bei 20 Grad.
Ich habe wieder für das Abendessen mit zwei größeren Makrelen gesorgt. Gerti hat mich auf den Klippen besucht und ist später zum WW zurückgegangen. Hat gehäkelt, die Wolken und das Treiben im Fjord beobachtet.
Nach dem Abendessen haben wir die Markise eingerollt, Tisch und Stühle verstaut, weil es Morgen zeitig nach Maloy weitergeht.
Mal schauen, wie der Samstagsverkehr in Norwegen ist und wer uns auf der schmalen Fjordstraße bis zur E 39 entgegenkommt.
Gerade um 20:50 Uhr ist ein wunderbares Lichtspektakel am Sognefjord zu sehen. Die Sonne geht im Westen unter und taucht die Berge und den Fjord in fantastisches Licht.
Im Osten Ist ein himmelhoher Regenbogen zu sehen. Mal sehen, ob die Bilder etwas werden.
Samstag, 20.08.2022, 6:45 Uhr, Sonnenaufgang im Fjord, Fahrt nach MaloyWeil die Sonne so schön scheint sind wir (ich) schon früher aus den Federn. Warmwasser und Heizung an und noch ein paar Minuten der zunehmenden Wärme im WW frönen. Dann ab in die Dusche, der CP schläft noch.
Zum Frühstück (Vorspeise) gab es heute Magnesium gegen die Verspannungen, die vom stundenlangen fischen kommen. Zum Abschluss des Frühstücks gab es Naturjoghurt mit selbst gepflückten Blaubeeren, die in unmittelbarer Nähe zum WW wachsen.
Das anspannen war schnell erledigt, um 08:15 Uhr sind wir abgefahren, die steile Auffahrt zum Sträßchen hat der Galaxy mit Bravour geschafft.
Die Fahrt zur E 39 wurde auf der Single Track Road, die mit unbeleuchteten Tunnels gespickt ist, 11 Kilometer lang ohne viel Gegenverkehr gemeistert.
So schöne Campingplätze haben halt auch einen Preis in Form von Herzklopfen, aber auch ggf. Rückwärtsfahren zur nächsten Ausweichstelle.
Wir erreichen die Fähre Oppedal – Lavik (Straßenersatz E 39) um 09:00 Uhr, nur wenige Fahrzeuge sind mit uns unterwegs.
Das Kennzeichen des Galaxy wurde gescannt, und schon ist das Geld abgebucht. Das ist Digitalisierung.
Nach 15 Minuten ist die Fähre in Lavik und wir reihen uns als Letzte in die kleine Kolonne ein, die auf der E 39 Richtung Alesund fährt.
Wir fahren durch Berg und Tal, entlang an Flüssen und Seen, sehen Berge auf denen noch Schneereste liegen und erreichen die Stadt Forde um 10:15 Uhr. Hier ist richtig was los, Handel und Gewerbebetriebe sind angesiedelt, auch eine Ampel gibt es.
Bis Nordfjordeid sind es weitere 100 Kilometer, die wir durch eine sehr schöne Landschaft, sie erinnert uns an die Schweiz, fahren. Die Norweger halten sich exakt auf den Kilometer an die vorgeschriebene Geschwindigkeit.
Viele kleine Gehöfte sind in den Tälern, die Heuernte ist im Gange, Kühe Schafe und Ziegen stehen auf Wiesen. An einem großen See haben Fischer lange Stellnetze gesetzt, so wie der See aussieht, gibt es Seeforellen und Saiblinge.
Wir fahren an der Rückseite des Jostedalgletschers entlang, ein Fluss mit Türkisfarbenem Gletscherwasser fließt neben der Straße. Ein großer Schwarm Stare sammelt sich auf Stromleitungen, Schwalben sausen durch die Luft.
Um 12:15 Uhr erreichen wir die Fähre Anda – Lote, die in 10 Minuten den Ulfjord überquert. Hier ist gar kein Personal mehr, um uns den Fahrpreis abzunehmen, wir werden vollautomatisch gescannt, Länge über 6 Meter konnte ich noch lesen. Rechnung folgt, wahrscheinlich nicht die letzte auf unserer Reise.
In Nordfjordeid stellen wir das Gespann am Hafen ab und machen einen Bummel durch das Centrum. Ein Einkaufsmarkt, Sportladen, Möbler, Optiker neben dem anderen. Einkaufszeiten beim REMA Lebensmittler: Mo – Sa 07:00 Uhr bis 23:00 Uhr.
Nach dem Bummel in Nordfjordeid sind wir auf die Straße 15 am Nordfjord entlang nach Maloy, unserem heutigen Ziel gefahren. Einmal ging es 3 Kilometer lang mit 9 % Steigung nach oben, später natürlich wieder runter. Die Straße 15 ist gut zu fahren, es war kaum Verkehr.
Um 14:00 Uhr sind wir am Steinvik CP in Maloy angekommen. Wir wurden freundlich empfangen, die Besitzer sprechen auch deutsch, und haben den Stellplatz 1, direkt am Nordfjord bezogen. Beim runterfahren zum Stellplatz hat der WW in einer engen/steilen Kurve hinten/unten geschrammt. Mal sehen, was es war, hoffentlich nur die Stütze.
Der Nordfjord liegt in Ost – West – Richtung, wir haben Sonne, wenn sie auch scheint, den ganzen Tag.
Jetzt um 16:00 Uhr habe ich einen kleinen Fischzug von der Pier abgebrochen, weil eine Regenwand über den Fjord reinzog. Natürlich habe ich später, das Wetter ändert sich ja alle Stunden aufs Neue, noch an der Pier gefischt und 3 Makrelen und einen kleinen Polack gefangen. Lediglich die größere Makrele habe ich behalten und alle anderen zurück ins Meer geworfen.
Zum Abendessen gab es Putenschnitzel mit Gemüsereis und Salat, endlich Fleisch, nicht Fisch.
Wir schauen um 20:35 Uhr in den Nordfjord, der bei 3-4 Bft. Wellen wirft, auf die Motoryachten, Fähren und Frachtschiffe, die durch den Fjord fahren.
Im Westen verschwindet die Sonne hinter den Berg bei Maloy, der Himmel leuchtet.
Und so sitzen wir noch lange im warmen Wohnwagen und genießen den ersten Abend am Nordfjord.
Sonntag, 21.08.2022, 08:45 Uhr, bewölkt, max. 18 Grad angesagtHeute Nacht sind einige Regenschauer durchgezogen. Noch vor dem Frühstück hat die OP-Schwester Gerti mir eine Zecke gezogen, wie die in meine Kniekehle kam, bleibt ihr Geheimnis.
Frühstücksfernsehen am Nordfjord mit vielen Schiffen und einem schönen Regenbogen. Und wo er entsteht gibt es auch Sonne, und wenn’s nur ein Fleckerl ist.
Heute sind wir schon 2 Wochen unterwegs, weitere 5 Wochen sind geplant.
Für heute haben wir einen PKW-Ausflug zum Krakenes Lighthouse geplant, Anoraks und Regenhosen, auch Regenschirme mitgenommen, das Wetter ist alle Stunden komplett anders.
Wir fahren nach Maloy und dann weiter auf der 617 nach Norden, bis wir bei Leikanger links auf eine kleine Straße abgebogen sind, die zum Krakenes fyr führt.
Wir fahren rauf und runter, es gibt kaum Bäume, gigantisch schöne Ausblicke aufs Meer und die Küste ergeben sich. Mehrere Male bleiben wir einfach auf der Straße stehen, fotografieren und bewundern die Landschaft.
Dann entdecken wir einen Seeadler, der im Hangaufwind gleitet und sich später in Richtung Meer verabschiedet.
Am Parkplatz stellen wir unseren Galaxy ab und wandern gemütlich zum Lighthouse hoch. Es wurde 1906 erbaut und 1986 automatisiert.
Der Blick aus 45m Höhe auf das Meer war imposant, weit draußen spritzt die Gischt über Untiefen.
Das Wetter war bisher richtig schön, kein Regen.
An der Pier beim Parkplatz habe ich drei Fischversuche unternommen, zu viel Kraut und Algen, da kann man die Pilker gleich ohne Schnur ins Meer werfen.
Dann sind wir zu dem kleinen Kirchlein mit Friedhof gefahren. Alle Verstorbenen heißen mit Nachnamen Krakenes.
Langsam sind wir die kleine Straße zurückgefahren, haben den Blick in die Ferne genossen.
In Maloy haben wir einen Spaziergang gemacht, Geld geholt und festgestellt, dass hier am Sonntag der Hund begraben ist.
Es war ein sehr schöner Ausflug bei gutem Wetter, den wir heute gemacht haben.
Am Steinvik Camping zurück habe ich mir die Angeln geschnappt und bin wieder auf die Pier zum Fischen gegangen. Eine größere Makrele hat angebissen, dann kam ein Wolkenbruch vom Feinsten und ich bin in den Wohnwagen geflüchtet.
Eine Tasse Früchtetee und ein paar Kekse später habe ich das Geschwister der großen Makrele gefangen und noch eine kleinere dazu. Und immer wieder hat es von oben geprasselt.
Die Wetterkapriolen zaubern aber auch sehr schöne Stimmungen in den Himmel und den Fjord. Und das stundenlang.
Jetzt nach dem Abendessen spitzt die Sonne unter den Wolken durch, ein gleißendes Licht zaubert im Osten einen Regenbogen in schönsten Farben.
Ich habe heute die Bilder der vergangenen Tage von der Kamera runtergeladen und mir einen Internetzugang besorgt und denke daran, die Bilder zu bearbeiten und einen zweiten Reisebericht zu kreieren.
Gerti pflegt gerade ihre Wunden, die die kleinen Knots/Midges ihr gezwickt haben, sie ist besonders beliebt bei den kleinen Miststücken. Aber auch das gehört zur Natur, die wir so schätzen.
Wenn das Lichtspektakel sich beruhigt, kann ich die Bilder für den Reisebericht bearbeiten, ohne ihm zuzusehen.
Jetzt um 21:30 Uhr geht der zwanzigste Regenschauer über uns hernieder, die Berge gegenüber im Fjord versinken im Dunst, ich habe die Bilder fertig, Gerti legt Karten auf und der Country Sender bringt Stimmung in den Wohnwagen. Soviel für heute.