Liebe Norwegen-Freunde,
mit Erschrecken und Scham habe ich feststellen müssen, dass ich Euch seit August 2016 (!!!) mit der Fortsetzung meines Berichtes der Reise nach Hamningberg habe hängen lassen. Asche auf mein Haupt!
Wahrscheinlich lag es dran, dass ich durch das versehentliche Löschen von zahlreichen Fotos mehr als demotiviert war. Zudem haben wir dann bei der Durchsicht unserer Aufzeichnungen auch einige unangenehme Erlebnisse lesen müssen, auf die ich noch eingehen werde.
Und dann hatten wir ja die zweite große Norwegen-Reise 2017 in Vorbereitung. Letztlich hatte ich mir auf der Frühjahrsreise 2017 nach Bayern drei Rippen gebrochen, so dass das auch nicht fördernd war für die Fortsetzung des Reiseberichtes.
Aber nun habe ich mich an die Fortsetzung gemacht und meine Frau hat netterweise Korrektur gelesen, damit nicht mehr so viele Fehler wie in den vorangegangenen Berichten vorkommen.
-
Es geht also los und wir haben noch fantastische Strecken vor uns.
Herzliche Grüße
Ronald
-
Teil 32
Sonntag, 23.06.2013
Lakselv – Fjelle – Alta – Helleristninger?
Alles nicht so einfach heute - Mücken ohne EndeDie Mückenzeit hat angefangen und es war gut, dass wir nunmehr die Finnmark so langsam verlassen. Allerdings lag noch Alta vor uns, bevor wir wieder in Troms landen würden. Um 10.30 Uhr verließen wir Lakselv und begaben uns noch einmal auf die E6 entlang des Porsangerfjords – das dritte Mal nordwärts.
Frühstück gab’s dieses Mal wieder an der Tanke, so eine Mischung aus Brötchen mit Bacon, Käse und Ei. Na ja, ab und zu ist das in Ordnung.
Bereits nach wenigen Kilometern machten wir einen Stopp am Stabbursnes Naturhaus und Museum, ein Informationszentrum über die Natur und Kultur der Finnmark. Es ist eines von 15 anerkannten Nationalparkzentren in Norwegen.
Stabbursnes Naturhaus und Nationalparkzentrum
Da wir keine Wanderer sind, erschloss sich das Stabbursdalen naturgemäß uns nicht. Hier oben soll es den – Achtung Superlativ! – weltweit nördlichsten Kiefernwald geben mit bis zu 500 Jahre alten Bäumen, den und die wir nicht gesehen haben. Dafür haben wir uns intensiv im Informationszentrum umgesehen und auch einen Film über die Natur und Geschichte angeschaut – sehenswert und informativ.
Im Souvenirgeschäft ist meine Frau dann endgültig zur Oma „mutiert“, denn sie fand ein Paar – wie sie schrieb – „ganz süße, selbstgemachte Babyschuhe.“ Die Verkäuferin erzählte uns, dass sie die Schuhe selbstgemacht hätte. Na ja, Made in China käme auch gar nicht in die Tüte. So hatten wir dann schon mal ein Geschenk für den im Oktober erwarteten Nachwuchs meines Sohnes und seiner Frau.
Vor dem Naturhaus haben wir uns die dort aufgestellte Gamme genauer angesehen. Der Boden ist komplett mit Reisig ausgelegt. In der Gamme hängen Rentierfelle und in der Mitte befindet sich eine kleine Feuerstelle. Über der Feuerstelle hängt eine Kette vom Dach der Gamme herab, an der wohl der Koch- oder Wassertopf aufgehängt wird. Auch steht dort am Naturhaus ein Lavvo, der jedoch geschlossen ist.
Erdgamme
Rentierfelle in der Erdgamme – In Deutschland wäre wohl ein großes Gitter vor den Fellen
Feuerstelle
Lavvo und Fischerboot
Das Wetter war gar nicht so schlecht, wir hatten hier oben wieder einmal 19 – 24° C.
Weiter ging die Fahrt zunächst nach Norden, um dann am Olderfjorden „den Kurs nach Westen zu ändern“ in Richtung Alta, unserer nächsten Übernachtungsstation. „Auf Wiedersehen Porsangerfjord“ – nicht ahnend, dass wir bald – zwar noch nicht so schnell – wiederkommen würden.
Manchmal war es von Vorteil, wenn man das eine oder andere Wort Norwegisch versteht. So bewahrte uns das Warnschild „Rein flyttning, senk farten“ vor einer vielleicht unliebsamen Bekanntschaft zwischen Auto und Rentier. Aber die waren wohl schon weiter gezogen, denn weit und breit war nichts zu sehen. Aber wir hatten ja nun genug Rentiere gesehen.
Wir fuhren wieder entlang der Repparfjordselva und anschließend durch das Sennalandet, wieder vorbei an der kleinen Kapelle Duottarsion (siehe 11. Juni).
Schon gegen 14.00 Uhr „landeten“ wir in Alta, der größten Stadt in der Finnmark. Alta wurde 1704 von eingewanderten Finnen, den Kvenen, gegründet. Die Stadt erstreckt sich mit ihren verschiedenen Siedlungskernen viele Kilometer entlang des Altafjords. Dass sie besonders attraktiv ist, fanden wir nicht. Kein Wunder, denn auch Alta wurde während des Zweiten Weltkrieges komplett, bis auf die Alta-Kirche, beim Rückzug der deutschen Soldaten zerstört. Nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau, der sich leider nicht an der ursprünglichen Bauweise orientierte, so dass man sich heute vielen profanen Betonbauen gegenüber sieht.
Robbenfänger
Gleich am Eingang zur Stadt fotografierten wir den Robbenfänger (Fangstmannen), der vom Bildhauer Per Ung geschaffen wurde. Er hat übrigens u.a. auch die Fischerfrau am Hafeneingang von Svolvær, das Kriegsmutterdenkmal in Kirkenes und viele andere bekannte Skulpturen geschaffen, die man hier sehen kann:
http://perung.com/gallery/default.aspx?aid=3Nordlichtkathedrale
Dann fiel uns die futuristische Nordlichtkathedrale auf, deren spiralförmiger Turm an das wabernde Polarlicht erinnern soll. Die Fassade besteht aus Titan und soll in den Wintermonaten die Nordlichter reflektieren und dadurch verstärken. Sie wurde erst im Februar 2013 fertiggestellt, allerdings war sie noch nicht zugänglich, so dass wir uns auf den Weg zum archäologischen Freilichtmuseum machten, um uns die auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerben stehenden 6.200 bis 2.500 Jahre alten Felszeichnungen anzusehen.
Vom Museum aus muss man dann aber noch ziemlich laufen, auch durch einen Wald und - wir hatten noch kein "Mückenparfüm" aufgelegt. Zudem fing es an zu regnen und unsere Regenjacken hatten wir im Auto. Also: Abbruch der Wanderung zum Weltkulturerbe.
Da unten irgendwo sind die Felszeichnungen
Dafür haben wir uns eingehend im Museum mit der Geschichte und der Entwicklung um Alta beschäftigt. Aber Felszeichnungen (auch fast so alte) hatten wir auf dieser Reise auf der Fahrt nach Tromsø und 2001 gegenüber Stavanger in der Ortschaft Sand gesehen.
Ein Boot aus Fellen hergestellt
Felszeichnung – Replik
Felszeichnung – Replik
Felszeichnung – Replik
Was haben wir daraus gelernt: Ende Juni fängt in der Finnmark die Mückenzeit an, so dass man sein Mückenparfüm stets dabei haben sollte und ein Blick auf die Wettervorhersage und nach oben auf die Wolken könnte dazu führen, dass man sich die Regenjacken schnappt und mitnimmt.
Altafjord vom Museum aus gesehen
Nachdem wir das Museum verlassen hatten, wollten wir unseren Bargeldvorrat „auffrischen“. Weder die Kreditkarten noch die EC-Karten wollte der Automat akzeptieren, was uns etwas ratlos machte. Na ja, etwas Bargeld hatten wir noch und wir wollten uns diesem Thema später noch einmal widmen.
Nun wollten wir dem Auto auch einmal eine Wäsche zukommen lassen, denn eine Dusche war angeraten. Autowaschanlagen scheinen in Norwegen spärlich gesät zu sein. Und als wir eine gefunden hatten, standen dort drei Autos. Es war aber nicht genau zu erkennen, ob die auch in die Waschanlage wollten. Also fragte ich einen „Wikinger“, ob er auch in die Anlage wollte. Die Antwort „yes“ erfolgte in einer Art, als wenn ich etwas Unerhörtes gefragt hatte. Gut, drehten wir wieder um und checken erst einmal im Hotel ein.
Die Begrüßung fiel auch hier nicht sonderlich freundlich aus. Allerdings funktionierte meine Kreditkarte beim Einchecken wieder. Ein Anruf aus der Finnmark bei der Bank in Bremen löste das Rätsel: Das vereinbarte Limit war erreicht. Kein Wunder bei den bisher erfolgen Ausgaben. Die Bank schaltete das Limit aber frei bzw. erhöhte es, so dass wir „sorgenfrei“ weiter fahren konnten.
Es sollten aber noch weitere „Barrieren des Tages“ auftauchen. Zunächst brauchten wir eine halbe Stunde, um in das Internet zu kommen. Nachdem das geklappt hatte, knurrte der Magen und wir versuchten einen Platz im Restaurant zu bekommen. Fehlanzeige, alles belegt! Machte aber nichts, denn der Geruch im Restaurant erinnerte mich an meine Seefahrtzeit, als der Koch sämtliche bratfähigen Speisen im sog. "Affenfett“ briet: In eine 5-Liter-Konservendose wurde alles Bratfett, was in der Pfanne übrig blieb, in diese Dose gekippt – leeecker.
Wir besorgten uns noch einen Eiskühler und verzogen uns auf das Zimmer, wo wir unsere „Notration“ anzapften: Chips und Erdnüsse.
Als wir uns die Videoaufnahmen ansehen wollten, kam der schlimmste Knaller des Tages: Ich wollte nur eine Szene löschen, habe dann aber fast alle Szenen des ersten Tages auf den Lofoten gelöscht, weil unglücklicherweise mehrere Szenen markiert waren. Meine Frau war mehr als traurig und ich mehr als nur sauer auf mich, so dass der Abend stimmungsmäßig nicht sehr gut zu Ende ging.
Das war unser Aufenthalt in der Metropolregion Alta, die einst als größte Stadt in Nordeuropa galt, bis Hammerfest immer weiter wuchs.
Am nächsten Tag soll es nach Sørkjosen gehen, aber vorher suchen wir noch den „Bahnhof“ von Øksfjord.
Montag, 24.06.2013
Alta – Øksfjord: Bahnhof suchen – SørkjosenNachdem sich ja gestern ein „Reisehindernis“ nach dem anderen aufgetan hatte, hofften wir heute auf einen schöneren Verlauf und einen besseren Abschluss.
Der Tag fing gut an, denn draußen schien die Sonne und beim Frühstück wurden wir mit frisch zubereiteten Eiern überrascht, vom Koch persönlich serviert. So konnte es weitergehen. Auch die Temperatur von 17° C war angenehm.
Auf geht’s
Bereits um kurz nach 10 Uhr saßen wir im Auto und los ging’s. Bei strahlend blauem Himmel ging es auf eine knapp 300 km lange Etappe, die uns zunächst am Altafjord und dann am Kafjord vorbei führte. Und der Langfjord ist – nomen est omen – nicht nur knapp 30 km lang, er ist auch einer der malerischsten Fjorde, an denen wir entlang gefahren sind.
Langfjord Storsandnes
Der Langfjord war während des Zweiten Weltkrieges zeitweiliger Ankerplatz des deutschen Schlachtschiffes SCHARNHORST.
Auch die Berge werden wieder höher, so z.B. der 831 m hohe Lasson fast am Ende des Langfjords. Das dahinter liegend Langfjordfjell ist schon wieder über 1.000 m hoch.
Langfjord – Lasson 831 m
Bei Langfjordbotn biegen wir nach rechts auf den FV 882 in Richtung Øksfjord ab. Die Abfahrt ist sehr gut ausgeschildert, auch der Hinweis zum Øksfjordjøkelen fehlt nicht. Gleich hinter dem Abzweig liegt auf der rechten Seite der „Gateway to Finnmark coffee shop“ mit angeschlossener Tourist-Information. Hier stärkten wir uns für die Weiterfahrt, denn es war bereits Mittag geworden.
Auf der Weiterfahrt erwartete uns eine kleine Herausforderung, der Øksfjordtunnel. Er wurde gebaut, weil die alte Straße extrem steinschlaggefährdet ist. Er ist einspurig mit Ausweichstellen und 4.252 m lang. An beiden Enden befinden sich Kältetore, um zu vermeiden, dass der Schnee sich im Tunnel häuft. Die Beleuchtung ist auch nur minimal. Also schön aufpassen bei einer Maximalgeschwindigkeit von 50 km/h und hoffen, dass uns kein Lkw oder Bus entgegen kommt.
Hier kann man sich ein Bild von der Einfahrt in den Tunnel machen:
https://www.youtube.com/watch?v=x4IxZtYp-W0Doch kaum waren wir aus dem Tunnel herausgekommen, bot sich für uns ein traumhafter Anblick auf den Øksfjordbotn und einen ersten Blick auf den Øksfjordjøkelen. Der 39 qkm große Plateaugletscher ist der neuntgrößte Gletscher Norwegens.
Øksfjordbotn - Øksfjordjøkelen
Øksfjordjøkelen
Hier können wir auch wieder die „Boten des Frühlings“ sehen (Wir haben Ende Juni!!!), die Bäume sind lindgrün. Dahinter liegt der weiße Gletscher und über allem wölbt sich der strahlendblaue Himmel – ach, was werde ich lyrisch.
Øksfjordjøkelen
„Frühling“ Ende Juni - Øksfjordjøkelen
Øksfjordjøkelen
Øksfjordjøkelen
Øksfjordjøkelen
Øksfjord
Øksfjordjøkelen
Der FV 882 ist zwar nicht „das Gelbe vom Ei“ – aber das hatten wir ja auch schon öfter.
Straße nach Øksfjord
Um kurz vor 14.00 Uhr erreichen wir Øksfjord und den „Bahnhof“ von Øksfjord: Fahren doch von hier drei verschiedene Fähren ab, nämlich nach Hasvik in der Fortführung des FV 882 sowie nach Nuvsvåg am Tverrfjord und nach Bergsfjord.
Øksfjord Fähr-Bahnhof
Tverrfjord gegenüber Øksfjord – die Berge sind über 900 m hoch
Von der am Nachmittag um 15.30 Uhr in Øksfjord ankommenden Fähre konnten wir jedes Mal die nach Tverrfjord abfahrende Fähre sehen, denn die Fähren sind ja in Norwegen in – für uns – hervorragender Weise mit den anderen Verkehrsmitteln wie Hurtigruten, Bus und Flugzeug getaktet.
Fähre Øksfjord
Øksfjordjøkelen
Die Einfahrt in den Øksfjord haben wir schon immer von der Hurtigrute traumhaft schön gefunden mit den massiven von Schnee bedeckten Bergen. Und wir hatten uns seinerzeit gesagt, dass wir diese Ecke doch einmal mit dem Auto abfahren müssen, was wir nun getan haben.
Eigentlich wollten wir noch eine Kleinigkeit essen, aber irgendwie war alles „tote Hose“ an diesem Montag in Øksfjord. Das Hotel Øksfjord hatte auch schon bessere Tage gesehen und war geschlossen. Eine „Tanke“ war auch nicht in der Nähe. Also griffen wir wieder auf unser „knekkebrød“ und Wasser zurück.
Øksfjord Hotell
Øksfjord
Für die Versorgung der kleinen Küstenorte unerlässlich - Küstenmotorschiff
Nach einem kurzen Aufenthalt und einigen Fotos ging es zurück in Richtung E6 und Sørkjosen.
Glockenblume am Wegesrand
Noch einmal der Øksfjordjøkelen
Nistkasten für Möwen
Der Stockfisch hängt noch auf den Gestellen – ungewöhnlich spät
Um 15.00 Uhr passierten wir bei Sopnes die Langfjord kapell aus dem Jahr 1891. Sie ist eine der wenigen Kirchen, die nicht von den deutschen Truppen abgebrannt wurde. Sopnes war in früherer Zeit eine Poststelle und gut besiedelt. Heute stehen hier nur noch versprengte Häuser; die Kirche wird aber immer noch benutzt.
Langfjord kapell
Im Café am Langfjordbotn tranken wir noch mal einen Kaffee und kamen hier mit einem Hamburger ins Gespräch, den wir am Abend im Hotel wiedertreffen sollten.
Alteidet – nach der Fylkesgrenze Troms
Fylkesgrenze Troms - Finnmarken
Um 15.30 Uhr erreichten wir die Fylkesgrenze von Troms, d.h. wir mussten Abschied von der Finnmark nehmen, die für uns wirklich, wegen ihrer landschaftlichen Reize und ihrer fast unendlichen Weite, eine – im positiven Sinn – Überraschung war
Stormyra – Troms – Hochmoor
Kurz vor Alteidet zweigt rechts der FV 365 nach Jøkelfjordeidet ab. Die Straße – auch hier mehr Buckelpiste – führt zunächst durch einen Mischwald und dann mit niedrigwachsenden Büschen durch ein kleines Hochmoorgebiet, bis man schließlich in Sandnes am Jøkelfjord landet.
Am Jøkelfjord
Wir parkten wieder dort, wo die Straße zu Ende ist und genossen nun den Ausblick auf den Ausläufer des Øksfjordjøkelen, den Isfjordjøkelen, dieses Mal aber bei Sonnenschein in den tollsten Farben.
Isfjordjøkelen
Isfjordjøkelen von Saltnes aus
Und als wir uns umdrehten, konnten wir die zackigen Umrisse der bis zu 1.178 m hohen Kvænangstinden ausmachen, die in 23 km Entfernung lagen. Dieser Abstecher hatte sich gelohnt!
Kvænangstinden, davor Spildra, von Jøkelfjorden gesehen
Kvænangstinden, davor Spildra, von Jøkelfjorden gesehen
Jetzt ging es zurück auf die E6 am Lille Altafjord und Bufjord vorbei und nach Passieren des Sørstraumen am Badderfjord hinauf in das Kvænangsfjell.
Schlagbaum zum Kvænangsfjell – bei Unwetter gesperrt
Regenbogen am Kvænangen
Die aufkommenden Wolken zogen sich zu und ein Regenschauer erwischte uns. Da die Sonne aber günstig stand, konnten wir zwei Regenbögen über Kvænangen einfangen.
Regenbogen am Kvænangen
Auch der Ausblick über den Fjordarm Kvænangen bis hin zum Øksfjordjøkelen zog uns in den Bann.
Über Kvænangen nach Langfjordjøkelen
Kvænangen und Spildra zum Langfjordjøkelen
Langfjordjøkelen – im Hintergrund Øksfjordjøkelen
Natürlich machten wir am Gildetun einen kurzen Halt und, wie nicht anders zu erwarten, kam auch wieder ein Bus mit einer Ladung Touristen. Also schnell die Toiletten besucht, bevor die Horde diese blockiert. Als wir wieder in die Gaststube kamen wieselten deutsche Touristen wie aufgescheuchte Hühner durcheinander, verstellten den Weg und machten auch noch abfällige Bemerkungen über die fällige Toilettengebühr für „nichtverzehrende Gäste.“ Wir sahen nun zu, dass wir Land gewinnen.
Gildetun
Die Kvænangstinden – ca. 1.100 m hoch – von Gildetun aus gesehen
Gegen 18.00 Uhr kamen wir am Reisafjord Hotel in Sørkjosen an. Als wir es uns nach dem Einchecken – wir hatten wieder ein Zimmer mit Blick auf den Reisafjord – bei einem Bier bequem machen wollten, entdeckten wir in einer Ecke einen Vogel: Eine Elster, die den Weg durch die geöffnete Hoteltür gefunden hatte. Der Rezeptionist und auch andere Gäste, die verschreckt beim Abendessen saßen, versuchten sich nun im Vogelfang. Schließlich wurde die Elster mittels Tuch gefangen und an die frische Luft gesetzt. Das Gelächter war aber groß. Und nun wurde die Tür geschlossen und wir konnten den Abend genießen.
Später trafen wir wieder auf den Hamburger, der mit seiner Frau, Schwägerin und Schwager (alles Finnen) unterwegs war. Schnell entdeckten wir gemeinsame berufliche Anknüpfungspunkte (Seeversicherung) und es ergaben sich angeregte Gespräche. Der finnische Schwager holte seinen Laptop, um uns seine bisher gemachten Fotos zu zeigen, aber irgendwie schweifte das Gespräch immer wieder ab, so dass er sich schließlich (etwas beleidigt?) verzog, wie auch dessen Frau. Zum Schluss saßen nur noch der Hamburger und wir im Restaurant, bis auch uns fast die Augen zufielen.
Reisafjord und der kleine Hafen von Sørkjosen um 22.52 Uhr
-
Fortsetzung folgt – ganz bestimmt!