syltetoy hat geschrieben:Danke für die schönen Fotos ....die Rauma ist mein absoluter Lieblingsfluss, zweimal durfte ich dort an privaten Strecken fischen, leider ist sie durch die Rotenonbehandlung zur Zeit nicht mehr befischbar.
Hallo Syltetoy, Danke für die Rückmeldung und schön, dass dir die Fotos gefallen!
Jetzt musste ich doch erst mal nachschauen, was "Rotenonbehandlung" bedeutet. Aber das scheint ja ein schwieriges Problem zu sein, wir haben öfter Schilder gesehen, die davor warnen zu fischen wegen irgendwelcher Parasiten.
Nun mache ich mal weiter mit meinem Reisebericht, ich denke dass es heute der vorletzte sein wird.
18.6 Mjelva Camping
So, das Wetter ist durchwachsen, aber es regnet nicht, also starten wir den Ausflug zum Trollstigen.
Ich find es wahnsinnig, in dieses enge Tal hineinzufahren und zu wissen, da hinten ist kein Tunnel, sondern es geht eine Strasse hinauf!
Bei der Fahrt nach oben fahren wir mehr oder weniger durch Wolken.
Der Parkplatz ist ziemlich voll. Wir gehen im Niesel zu allen Aussichtspunkten, würdigen das Panorama und die Strassenbaukunst, machen die üblichen Fotos und ein paar mehr.
Dann fahren wir wieder hinab und da die Wolken sich überwiegend aufgelöst haben, kann ich gut nachvollziehen, dass nicht schwindelfreie Menschen hier Probleme haben, ist schon eine irre Strasse!
Es geht an Molde vorbei zur nationalen Touristenstrasse Atlanterhavsvegen. Die ist natürlich ein Erlebnis, haut uns aber nicht so vom Hocker wie manche weniger intensiv beworbene Ecken Norwegens. Wahrscheinlich hat es auch mit dem Riesenandrang von Besuchern zu tun.So als Fazit stellen wir nach diesem Tag fest, dass es wahrscheinlich interessanter für uns gewesen wäre, die 63 Richtung Valldal weiterzufahren.
Auf diesem Abschnitt zwischen Vevang und Bud halten wir uns viel länger auf als auf dem ersten, wahrscheinlich bekannteren.
Das Wetter bleibt bescheiden und am Abend buchen wir auf dem CP die Fähre nach Dänemark für den 24.6.
19.6
8000km 11° Regen
Der nächste Morgen begrüßt uns sehr nass und es ist glaube ich das erste Mal, dass wir im Regen abbauen. Es geht zurück durchs Romsdalen, wo wir erst eine lange Strecke gar kein Navi haben, der GPS Empfang ist wohl wegen der vielen und tiefhängenden Wolken nicht möglich. Aber das macht eh nichts, es ist ja unwahrscheinlich, dass wir uns hier verfahren…
Kylling Bru von der Strasse aus gesehen.
Wieder fasziniert uns die Rauma mit ihrer, Farbe, Klarheit und Wildheit.
Je näher wir Dombas kommen, umso weiter treten die Berge zurück, wir sehen wieder ein saftig grünes Tal. Auch die Wolken werden weniger, es blitzt sogar ein wenig blauer Himmel.
Über die E6 geht es via Otta und den RV 15 am Vagavatnet vorbei wieder zur nationalen Touristenstrasse Valdresflye.
Den RV 55 trauen wir uns nicht zu fahren wegen der „komischen Geräusche“ am Wohnwagen, wir wollen jetzt lieber eine bekannte Strecke nehmen.
Ein Abstecher führt uns – denn doch über eine Schotterstrasse-, aber durch einen wunderbaren Kieferwald mit vielen Flechten
zur Ridderspanget hinunter, fantastisch! Es ist eine imposante Schlucht, die der wilde Bergfluss Sjoa passiert. Der Name geht auf eine Sage zurück, die davon berichtet, dass der Ritter Sigvart samt geraubter Braut mit seinem Pferd über die Schlucht gesprungen sei, was seinem Verfolger und eigentlichen Bräutigam der Holden nicht gelang.
Die Fahrt über die nationale Touristenstrasse Valdresflye übt genauso ein Fasziantion auf uns auf wie bei der Hinreise, obwohl sie sich inzwischen deutlich verändert hat.
Vom Rastplatz aus sehen wir eine Rentierherde. Ich gehe recht nahe an die Tiere heran.
Der "Rock on Top of Another Rock" war vor einem Monat noch eingeschneit,
hier waren rechts und links hohe Schneewände,
und was heute in der Sonne glitzert war eine weiße Fläche.
Es ist inzwischen zu spät, einen CP anzufahren, aber weil sehr kalt und stark windig, trauen wir uns nicht hier oben zu übernachten, sondern fahren weiter bis wir einen geeigneten Platz kurz vor Fagernes finden.
20.6
8306km 12° Sonne! Lofthus camping
Nachdem wir lange und gut geschlafen haben machen wir uns auf den Weg, vom RV 51 auf den RV 7 und via Gol über die Hardangervidda.
Zwischenstop an der Stabkirche Torpo mit ihrem wunderschönen Schieferdach. Bunte Blumen an den Gräbern lassen fast ein Gefühl von Sommer aufkommen!
Wir kreuzen die Bergenbahn und dann kommt sie, die Hardangervidda! Uns fehlen wirklich die Worte, so schön!
An diesem Parkplatz mit den vielen Steinhaufen pausieren wir als erstes.
Hinter uns steuert auch ein Reisebus den Platz an, aber nach der obligatorischen Fotosession der Reisenden fährt er schnell weiter.
Wir machen Brotzeit, inzwischen nur mit norwegischen Lebensmitteln, und laufen los. Keine Bäumer, keine Sträucher, aber eine Farbenvielfalt und Aussichten, Wahnsinn!
Die Strasse schlängelt sich weiter, aber wir halten bald nochmal, um ein paar Schritte tun.
Und weil das Wetter so klar geworden ist, können wir sogar bis zum Gletscher schauen!
Hinter dem Sysendamm das nächste Highlight- der Voringfoss. Wir parken oben am Hotel, die Aussicht ist klasse!
Wir versprechen uns eines Tages wieder zu kommen und über diese Brücke zu laufen.
Doch es geht für heute mit den Superlativen noch weiter: Die Tunnelfahrten- man wußte zwischendurch gar nicht, in welche Himmelsrichtung man schaut- die steilen Felswände des Mabodalen- Eidfjord mit seinen bestrickten“ Bäumen,
und dann gelangen wir an den Hardangerfjord mit seinen Ausläufern!
Über dem Simafjord thront die Alm Kjeåsen
wir sehen auf die Hardangerbru,
und hier schauen wir Richtung Osafjorden.
Am frühen Abend landen wir auf dem Lofthus CP (uiiii, ist der voll, es wird tatsächlich schwierig, an einen freien Stromanschluss zu kommen!!!) und stellen fest, dass wir ganz schön lange unterwegs waren- aus den Blüten sind nämlich Kirschen und Äpfel geworden,
doch die Aussicht auf den Platz und den Sorfjorden sind immer noch einmalig schön!
Was für eine supertolle und aussichtsreiche Fahrt war das heute, sie bescherte uns wieder unvergessliche Momente!!!!
Doch dafür
sind wir jetzt eindeutig zu müde!
gudrun55