Hallo liebe Forumsgemeinde,
wie verprochen und auch weil wir so viele gute Tipps hier im Norwegenforum bekommen habe, möchte ich ganz kurzen Abriss unserer Reise nochmals Revue passieren lassen. Nochmals DANKE für Euer tolles feedback, das wir bei der Reiseplanung von Euch erhalten haben.
Unsere Tour:
ab Kiel, geparkt haben mit einer P-Card im Parkhaus am Hauptbahnhof, der Kostenpunkt: 3,50 Euro pro Tag, alles ganz easy und der Fußweg war grad das Richtige nach unserer langen Fahrt von Bayern hier nach oben in den Norden.
18.00 Uhr legt das Schiff ab, wir haben eine Nacht, einen Seetag und dann nochmals eine Nacht, bis wir in Norwegen ankommen. Die AIDA-Bella ist ein schönes Schiff, sehr groß aber auch nicht sooooo groß, dass man sich verläuft. Etliche Restaurants, Pooldeck, Fkk-Deck usw. usw., halt all die nützlichen und unnützlichen Dinge, die man auf so einer Kreuzfahrt braucht. TIPP: wir haben uns für den ersten Seetag die Eintrittskarte zur Wellness-Lounge gegönnt, kostet 20 Euro p.P., dafür hat man absolute Ruhe, tolle Liegen, einen Riesenwhirlpool fast für sich alleine, keine Kinder und wenn man bestellen mag, sogar noch eine Flasche AIDA-Sekt für 27 Euro. Da hat meine bessere Hälfte gestaunt, als der Ober mit seinem Tablett daherkam, eine nette surprise (und ist gut angekommen !!!)
Zum
Schiff ein paar Worte: solche Cruises sind eigentlich überhaupt nicht das, was wir uns unter einem tollen Urlaub vorstellen, und unsere Vorurteile waren entsprechend eher negativ. Jetzt kann man sich natürlich fragen, wieso wir dannüberhaupt so eine Reise machen. Es war eine kleine Notlösung, denn eigentlich wollten wir was ganz was anderes machen, das hat sich aber zerschlagen. Und so kam es, dass wir mehr oder weniger last-minute-Bucher waren, wir haben sage und schreibe nur 829 Euro p.P. für diese Reise bezahlt, und das, wie auf AIDA-Schiffen üblich, zum (fast) all inclusive Preis. Das war ein Schnäppchen, und weil wir nach Norwegen schon immer mal reinschnuppern wollten, war das die beste und günstigste Variante.
Und - unsere Vorurteile waren nicht richtig. Denn all die Befürchtungen (Innenkabine, 2.000 Passagiere usw. usw.) haben sich zum Glück nicht bestätigt, wir haben uns rundum wohlgefühlt. Was uns allerding sehr gestört hat war das eher "einfache" Publikum, das, obwohl klar definiert, sich sehr wohl in Shorts, Achsel T-Shirt und Sandalen auf den Weg zum Dinner gemacht hat. So was finden wir nicht gut, denn wir meinen schon, dass eine Cruise, auch wenn sie "billig" ist, doch etwas besonderes sein soll.
Norwegen - und damit das Wichtigste, was wir sehen wollten: mit einem Wort - KLASSE !!!
Was ist das bloß für ein schönes Land. Wir werden wiederkommen, das ist gar keine Frage. Vielleicht irgendwann mal noch weiter rauf in den Norden (Hurtigruten?), oder vielleicht auch mit dem WOMO, aber dies alles erst in ein paar Jahren, wenn wir in der Rente sind. Und eins können wir wirklich sagen: es ist ein wahnsinniges Erlebnis, auf dem Schiff oben auf den Panoramadecks zu stehen, oder im Freibereich der Restaurants das Essen einzunehmen, die Landschaft vorbeiziehen zu lassen, wirklich sehr schön.
Wetter: einmalig, wir hatten nicht einen Regentropfen, die ersten Tage waren regelrecht HEIß, zum Ende zu war es dann vormittags bewölkt und nachmittags sonnig. Was für ein Glück. Wir haben von den 20 mal, die wir an Bord gefrühstückt, geluncht und gedinnert haben, mehr als die Hälfte im Freien sitzen können.
Ausflüge - der erste Anlaufstation war
Eidfjord, Ankunft morgens um 8.00 Uhr, Abfahrt abends um 18.00 Uhr. Man hat mehr oder weniger den ganzen Tag Zeit. Wir haben uns für´s Wandern entschieden und sind zum Eidfjordvatnet-See marschiert. Das war der gelbe Wanderweg, vielleicht etwas schlecht gemarkert, aber leicht zu finden. Bis zum See sind es ein paar Kilometer, aber alles ganz locker zu bewältigen, und ein bisschen geärgert haben wir uns, dass wir in unseren Rucksack kein Badetuch reingelegt haben, denn es war so heiß, dass einige Verwegen tatsächlich in den kalten See gesprungen sind. Am Nachmittag haben sind wir dann zur Info am Hafen, wo wir uns Bustickets zum Voringfossen-Wasserfall gekauft haben. Schöne Bilder haben wir nicht machen können, da der Wasserfall total im Gegenlicht war, trotzdem war´s schön und ungefähr um ein Drittel günstiger, als wenn wir bei Aida direkt gebucht hätten.
Alesund - hat uns sehr gut gefallen, wir sind den Aksla zu Fuß hoch, und zwar nicht vorne am Hauptweg, sondern hintenrum. Da waren zwar immer noch genügend Leute, aber doch deutlich weniger als auf der Hauptroute. Sehr schön war das dort oben, einen tollen Rundblick hatten wir auf Alesund, wir haben schöne Bilder gemacht und sind dann vorne wieder runter über den Hauptweg. Alesund selbst ist ein richtig nettes Kleinstädchen, man kann sich gut treiben lassen, allerdings mussten wir die Uhr immer im Blick haben, denn der Aufenthalt dort war nur nachmittags für 5 Stunden.
Aber - zum Reinschnuppern perfekt, mehr wollten wir nicht.
Andalsnes - hmmmm...., das haben wir irgendwie verplant und nicht richtig im Vorfeld ausgekundschaftet. Wir dachten uns, na ja, jetzt lass ma uns einfach treiben und schauen, wie das so weitergeht, aber dann sind wir irgendwie nicht dorthingekommen, wo´s vielleicht mehr an Aktionen gegeben hätte, und dass die Trollstigen (man möge uns verzeihen und Ihr dürft auch drüber lachen, was wir am Ende auch selbst gemacht haben) mehr oder weniger um die Ecke sind und wir mit einem Taxi locker diese Fahrt hätten machen können, ja, das haben wir einfach nicht auf dem Schirm gehabt. Blöd gelaufen, aber da waren wir selbst dran schuld. So sind wir ein wenig unschlüssig in Andalsnes herumgeirrt, sind zumindest zur einzigen Stabkirche in dieser Region gekommen und haben heftig Kalorien verbraucht.
Molde - wir haben aus der kleinen Pleite von Andalsnes gelernt und haben uns in der Rosenstadt Molde umgehend E-Bikes ausgeliehen. Mit dabei ein paar Leipziger (passt doch gut zusammen, 3 Leipziger und 2 Bayern), und das waren ganz liebe Leute und so haben wir einen Schnäppchenpreis beim Radlhändler raushandeln können, nämlich 300 Kronen pro Rad, und das für 3 1/2 Stunden. Wir sind dann gleich mal hoch auf den Hausberg Varden, von wo aus wir einen schönen Blick auf die Fjorde und den Hafen hatten. Kalt war´s dort oben, aber wir waren gut gekleidet. Ich wie immer kurzbehost, dafür aber eine warme Jacke. Wie wir dann wieder unten in der Stadt waren, sind wir noch die Atlantikstraße um die 15 Kilometer gefahren, das war insgesamt ein toller Ausflug. In Molde haben wir uns dann noch einen Kaffee gekauft und über die norwegischen Preise gesprochen. Aber gut, das weiß man und bringt uns nicht um.
Bergen - hat uns trotz der vielen vielen Leute gut gefallen. Brygge ist ein absolutes MUSS, gar keine Frage. Ebenso der Fischmarkt, wo wir uns für 60 oder 70 Euro einen kleinen Teller mit Schalentieren zusammengestellt haben. Auch viel zu teuer, vor allem das kaum alkoholhaltige norwegische Bier, das nochmals mit 8 Euro zu Buche geschlagen hat. Wir hätten natürlich auch auf´s Schiff zum Essen gehen können, das wollten wir aber nicht, schließlich ist man nicht jeden Tag in Bergen. Übrigens haben wir uns natürlich
vor dem Fischmarkt sportlich betätigt. Wir sind den Floyen hochgegangen, eine schweißtreibende Angelegenheit. Oben hat uns fast der Schlag getroffen, so viele Leute waren das auf einem Fleck. Mitpassagiere haben uns erzählt, sie haben fast eine Stunde an der Floyenbahn gewartet, bis es endlich nach oben ging. Da sind wir doch froh, dass wir das zu Fuß erledigt haben. Unbedingt empfehlenswert !!! Der Weg nach unten war natürlich nicht ganz so lang, und anschl. sind wir eben auf den Fischmarkt. Ein Schmaus nicht nur für den Magen, sondern insbesondere auch für´s Auge.
Später sind wir dann noch mit dem hop on hop off Bus gefahren. Ohne irgendwo auszusteigen sind wir die Runde gefahren, und haben so von Bergen nochmals einen kleinen Eindruck gewinnen können.
Und noch knapp, bevor wir wieder an Bord gehen mussten, sind wir noch in Brygge in die schmalen Gassen rein. Wunderschön, wirklich wahr, eine tolle Sache.
Insgesamt würden wir meinen, dass man für Bergen mind. 3 Nächte einplanen sollte, es gäb noch so viel zu sehen.
Dann gab´s nochmal einen Tag auf See, bevor wir am Sonntag pünktlichst in Kiel angelegt sind.
Wir können jedem diese Reise mit der Aida, grad wenn´s mal nur so zum Schnuppern ist, ans Herz legen. Wir haben keine Minute bereut, es war für uns ein sehr schönes Erlebnis. Norwegen ist große Klasse, das Wetter hat mitgemacht, es ist uns gut gegangen, keiner war krank, die Autofahrt von immerhin 2 x 857 Kilometer haben wir zu Zweit sehr gut gemeistert, und das einzige Problem, das wir heute haben, sind unsere "2 Kilo mehr auf der Waage", aber das kriegen wir auch noch hin.
In diesem Sinne und bestimmt bis auf ein ander mal,
Schorschi