Norwegenneulinge bitten um Unterstützung

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Norwegenneulinge bitten um Unterstützung

Beitragvon jo1946 » Do, 27. Dez 2012, 13:23

Hallo Norwegenfreunde
wir sind seit dem Jahr 2008 begeisterte Wohnmobilisten. Für das nächste Jahr planen wir Norwegen zu bereisen. Ein Land, das wir noch nicht kennen, von dem uns aber schon viele Urlaubsbekanntschaften vorgeschwärmt haben.
Bei der Vorbereitung auf die Reise, sind wir auf dieses Forum gestoßen und waren sofort von dessen Informationsgehalt beeindruckt.
Ehe wir zu unseren Fragen kommen, hier einige Eckpunkte zu unserer geplanten Reise:

Beginn: Mitte Juni
Dauer: 6 – 8 Wochen
Ausgangspunkt: Süddeutschland – Nähe Stuttgart
Fahrzeug: Wohnmobil - Länge 6.60m
Nördlichster Punkt in Norwegen: Lofoten ( das Nordkap wollen wir uns „schenken“)

Nun zu unseren Fragen:
Reiseroute: ist es besser, wenn wir uns 1. von Süden (z.B. Kristiansand) nach Norden hocharbeiten, oder ist es empfehlenswerter 2. recht zügig zu den Lofoten zu fahren (Erlebnis Mitternachtssonne) und dann allmählich gen Süden zu reisen ?
Wäre bei der Variante 2. die Anreise über Schweden sinnvoll?
Wie könnte aus der Sicht eines erfahrenen Norwegenkenners unsere grobe Gesamtroute aussehen?

Kartenmaterial: empfohlen wird ja häufig der Veitatlas Norge – allerdings mit über 30 Euro sehr teuer. Ein identisches Werk soll der Legind Veibok Norge sein, welches nur 19.80 Euro kostet-
Hat jemand damit Erfahrung bzw. gibt es weiteres empfehlenswertes Kartenmaterial?

Gasversorgung: wir reisen mit 2x11kg grauen deutschen Stahlflaschen. Witterungsbedingt (Heizung)
bzw. bei überwiegendem „ Freistehen“ ( Kühlschrank, Boiler, Kochen) könnte es mit dem Gasvorrat „eng“ werden. Gibt es die Möglichkeit, deutsche Gasflaschen aufzufüllen? Zu diesem Thema liest man ja die unterschiedlichsten Meinungen.

Begleitfahrzeug: Wir haben die Möglichkeit, durch einen ausziehbaren Träger an unserem Womo entweder 2 Fahrräder oder ein kleines Motorrad mitzunehmen.
Allerdings wird dadurch die Länge unseres Womo von 6.60m auf 7.20 erhöht. Hat dies Auswirkung auf die Fährpreise? Ist der Überhang (Böschungswinkel) bei kleineren Fähren ev. problematisch?
Derzeit neigen wir eher dazu, die 110 kg Mehrgewicht des Motorrades in einen größeren Lebensmittelvorrat zu investieren.

Straßenmaut: welche Variante ist besser 1. Vorherige Anmeldung über die Kreditkarte oder 2. Nachsendung der Rechnung an die Heimatadresse?

So, das wären vorläufig unsere Fragen.
Bedanken möchten wir uns jetzt schon bei allen Norwegenfreunden, die uns eine Antwort zukommen lassen.

Viele Grüße aus dem Schwabenland
Jo
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Re: Norwegenneulinge bitten um Unterstützung

Beitragvon Gudrun » Do, 27. Dez 2012, 14:23

Hallo Jo,

willkommen im Forum.

Ich will mal einige Deiner Fragen aus meiner Sicht beantworten.

8 Wochen fahren, wenn möglich. Wir konnten es bisher max. 6 Wochen ermöglichen. Die haben wir für die Reise bis zu den Lofoten und Vesteralen sowie Senja (unbedingt mitnehmen, noch nicht so voll) gebraucht. Das war aber eng.

Durch Schweden hochfahren und dann zurück bummeln. Nicht unbedingt wegen der Mitternachtssonne. Die gibt es nördlich des Polarkreises auch im Juli noch. Sondern wegen der Zeiteinteilung. Sonst kann es Euch passieren, dass Ihr die Tage schon für den Hinweg braucht. Wenn Ihr Pech habt, ist auf den Lofoten Schlechtwetter angesagt. Da finde ich es nett, wenn man einige Tage warten kann um dann auch wirklich Mitternachtssonne zu sehen und nicht nur Mitternachtsgrau.

zur Route: durch Schweden einfach mal einen Routenplaner bemühen und dann schauen, welche Punkte man ansehen will (Stockholm? , z.B. diese Route.

Von den Lofoten zurück so lange es Eure Zeit erlaubt möglichst küstennah fahren. Aber aufpassen: durch die vielen Fähren kommt man dann noch langsamer vorwärts - was uns nur insofern stört, dass zum Ende zu die Zeit knapp wird. Außerdem steigen natürlich die Kosten.

Autokarten: Wir haben den freytag & berndt supertouring, 1:400.000, Spiralbindung, ca. A5. Bin ich (als Beifahrer) sehr gut mit zurechtgekommen. Zusätzlich für den großen Überblick ein Tourset vom Automobilklub.

Fährpreise nach Norwegen und Schweden hängen von der Länge des Fahrzeuges ab. Bei Inlandsfähren ist mir das noch nicht aufgefallen. Da wird denke ich nur wischen PKW und WoMo unterschieden. Begleitfahrzeug ist günstig, wenn Ihr einige Tage an mehreren Orten bleiben wollt. Wir fahren regelmäßig Rad. Ich würde die Räder nicht bis zu den Lofoten mitnehmen. Da benutzt man sie eine Woche und zeigt ihnen die anderen 7 Wochen die Landschaft. Norwegen ist für mich kein ausgesprochenes Radfahrerland. Ist mir zu "hügelig". So groß ist Euer WoMo nicht, dass Ihr die üblichen Straßen nicht fahren könntet.

Bei der Einfuhr von Lebensmitteln die Grenzen beachten und keine Kartoffeln mitnehmen.

Straßenmaut ist reine Ansichtssache. Wenn Du mehr wissen willst, nimm mal die Suchfunktion hier im Forum.

Viel Spaß beim weiteren Planen.

Grüße Gudrun
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Re: Norwegenneulinge bitten um Unterstützung

Beitragvon Pfalzcamper » Do, 27. Dez 2012, 18:52

Eigentlich sollte man sich wiederholende Meinungen in einem Forum vermeiden, aber vielleicht hilft es Dir, wenn ich Gudruns Antworten in Auszuegen untermauere :D

8 Wochen: Super!

Kap schenken: hierzu gibt es fuer und wider. Ich wuerde auf jeden Fall bis in den Norden fahren, aber nicht ans Kap, sondern an die 3 oestlich davon gelegenen Halbinseln inklusive folgender Weiterfahrt bis Grense Jakobselv / Kirkenes.

Ob ihr eine laengere Passage ueber Schweden ab- oder anreist oder nicht ist dem persoenlichen Geschmack und der bisherigen Erfahrung ueberlassen. Da wir schon oefter in Schweden als in Norwegen waren, ist fuer unseren Geschmack rauf UND runter via Norwegen die beste Empfehlung.

Karten: freytag und berndt finden wir ebenfalls top!

Hilfreich ist fuer unseren Geschmack nach erster Skepsis auch die Reihe aus dem Womo-Verlag.

Gas: wir standen im Juni 18 Tage durchgehend frei und haben dabei nicht einmal 5 kg verbraucht. Mit 22 kg sollte man im Sommer auch 8 Wochen auskommen, aber die Versorgung ist trotzdem mittlerweile gut moeglich.

Maut: einfach mal ein wenig durchlesen und dann eine eigene Entscheidung treffen. Falsch machen kann man eigentlich so oder so nichts.

Begleitfahrzeug: Fahrraeder haben wir in Norwegen nie vermisst.
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Re: Norwegenneulinge bitten um Unterstützung

Beitragvon fcelch » Do, 27. Dez 2012, 20:26

jo1946 hat geschrieben:Nun zu unseren Fragen:
Reiseroute: ist es besser, wenn wir uns 1. von Süden (z.B. Kristiansand) nach Norden hocharbeiten, oder ist es empfehlenswerter 2. recht zügig zu den Lofoten zu fahren (Erlebnis Mitternachtssonne) und dann allmählich gen Süden zu reisen ?
Wäre bei der Variante 2. die Anreise über Schweden sinnvoll?

Variante 2 würde ich bevorzugen.
Durch Schweden in 4 bis 6 Tagen zu den Lofoten, dann langsam zurückbummeln.
Lofoten und Vesteralen kann man 14 Tage einplanen wenn man sich das intensiv anschauen möchte.

jo1946 hat geschrieben:Kartenmaterial: empfohlen wird ja häufig der Veitatlas Norge – allerdings mit über 30 Euro sehr teuer. Ein identisches Werk soll der Legind Veibok Norge sein, welches nur 19.80 Euro kostet-
Hat jemand damit Erfahrung bzw. gibt es weiteres empfehlenswertes Kartenmaterial?

Ich nehme lieber die Faltblätter von Kümmerley&Frey.
5 Blätter für ganz Norwegen.
Im Süden 1:325.000, die nördlichen 1:400.000
Da ist wirklich jeder Bauernhof, Campingplätze etc. eingezeichnet.
Kosten aber 20 Euro/Blatt.
Soweit ich weiss gleiches Material wie der Atlas, aber ich finde die Faltkarten besser zur Planung.
Kleineren Maßstab oder andere Karten würde ich nicht nehmen.

jo1946 hat geschrieben:Begleitfahrzeug: Wir haben die Möglichkeit, durch einen ausziehbaren Träger an unserem Womo entweder 2 Fahrräder oder ein kleines Motorrad mitzunehmen.
Allerdings wird dadurch die Länge unseres Womo von 6.60m auf 7.20 erhöht. Hat dies Auswirkung auf die Fährpreise? Ist der Überhang (Böschungswinkel) bei kleineren Fähren ev. problematisch?
Derzeit neigen wir eher dazu, die 110 kg Mehrgewicht des Motorrades in einen größeren Lebensmittelvorrat zu investieren.

Ich würde die Räder mitnehmen. Dann kann man morgens mal Brötchen holen oder am Abend mal durch die Gegend radeln ohne das Womo zu bewegen.

Ansonsten: treiben lassen, nur grob vorplanen und bloß nichts buchen.
Weniger Planung ist manchmal mehr. Mehr Abenteuer und Spannung sowieso.
.....sagt einer der auch immer zur Planung neigt und dann immer wieder überrascht ist wie es spontan anders wird.

Gruß,
FCElch
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Re: Norwegenneulinge bitten um Unterstützung

Beitragvon titho » Do, 27. Dez 2012, 21:03

Hallo Jo,

da kann man ja echt neidisch werden - wir haben leider nur knappe 4 Wochen nächstes Jahr Zeit, wollen auch in den Norden - den Süden haben wir in den letzten4 Jahren mit dem Womo abgeklappert.
Mit dem Gas wirst du meiner Meinung nach hin kommen, wir haben in 3,5 Wochen nicht mal eine 11 kg Flasche gebraucht und wir haben geheizt, gekocht usw. - bei unserem 1. Tripp haben waren wir etwas sparsam und als wir merkten, daß wir nicht mal eine Flasche leer bekommen haben wir dann bei den nächsten malen nicht mehr über den Gasverbrauch nachgedacht.

Die länge vom Womo ist nur bei den Inlandsfähren interessant - bis 6m sind die Kosten so wie beim PKW. Letztes Jahr hatten wir ein 7m-Womo und da sind die Fähren ganz schön teuer, über das doppelte, wie es nun bei 7-8m ist weiß ich nicht. Bei der Fähre Dänemark/Norge war der unterschied nicht sehr gravierend.

Welche Fahrvariante die bessere ist weiß ich auch nicht wirklich, wir sind auch am überlegen ob durchfahren bis Trondheim und dann gemütlich nach Norden treiben bis Lofoten od. Tromsö je nach Zeit, Wetter, Aktivitäten und dann über Schweden zurück oder doch erst über Schweden raufdüsen und langsam zurückfallen. Mal denk ich es ist besser so und dann mal wieder anders, ich denke wir werden es relativ kurzfristig entscheiden, da wir An- und Abreise über Pudgarden/Dänemark planen und dann eh keine Fähre vorbuchen müssen.

Woher aus der Nähe Stuggi kommt ihr??? Wir sind aus Weinstadt, also auch nicht so weit von Stuggi weg. Wir werden im Juli 2013 in Norge unterwegs sein und freuen uns schon tierisch.

LG aus Weinstadt
Bettina
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Re: Norwegenneulinge bitten um Unterstützung

Beitragvon titho » Do, 27. Dez 2012, 21:10

Ach, da fällt mir noch was zur Maut ein, also wir haben in diesem Jahr die Visa-Kart-Variante gewählt und das war echt klasse und easy - kein darauf achten, daß mann nicht versehentlich durch die Autopass-Spur fährt und die Abrechnung ist korrekt, also ich würde euch die Variante empfehlen, werden wir im nächsten Jahr auch wieder machen.
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Re: Norwegenneulinge bitten um Unterstützung

Beitragvon jo1946 » Sa, 29. Dez 2012, 19:03

Hallo Bettina, Gudrun, Pfalzcamper und FcElch

erstmal vielen Dank für Eure schnellen und auch hilfreichen Antworten.

zur Route: ich denke, dass wir über Schweden hochfahren werden. Dazu noch ne Frage:
wir kennen von Schweden nur den Süden bis Stockholm.
Um in den Norden zu kommen, gibt es ja einmal die Variante Göteborg, Mora, Östersund, Storuman, Kiruna, Narvik. Oder über Stockholm, Uppsala, Sundsvall, Töre, Kiruna, Narvik.
Hat jemand Erfahrung mit diesen Strecken und kann eine Empfehlung aussprechen?.

Maut: ich denke, dass wir uns vorher mit unserer Kreditkarte anmelden und so immer die Autopass-Spuren nehmen können.

Gas: ich denke, das Thema können wir abhaken

Begleitfahrzeug: wahrscheinlich "ohne".

Karten: werde von meinem Buchhändler mal den Straßenatlas von Freytag kommen lassen.

Planung: da kann ich Dir - FcElch - nur zustimmen. Es ist ja das Interessante an einem Individualurlaub, dass man jederzeit seine Pläne vor Ort ändern kann - was wir auch häufig tun. Das macht die Sache erst doch so richtig spannend.

Bettina zu Deiner Fragen, wo wir genau wohnen: Leider nicht in einer so "süffigen" Ecke wie Du.
Bei uns wächst kein Wein, aber dafür gibt es Kochgeschirr, Gläser (WMF) und dr Moscht.
Also um es nicht zu schwer zu machen. Kuchen bei Geislingen/Steige am Rande der Schwäbischen Alb.

Liebe Grüße
JO
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Re: Norwegenneulinge bitten um Unterstützung

Beitragvon Pfalzcamper » Sa, 29. Dez 2012, 21:52

Was die beiden Schwedenrouten betrifft wuerde ich die erste Variante bevorzugen.

Schau mal, wenn Du magst in unseren Reisebericht, wie wir die RUECKFAHRT gestaltet haben.

viewtopic.php?f=45&t=25032

Du koenntest naemlich mit ein wenig Umweg das wunderschoene Røros auf dem Weg nach Oestersund einbauen.
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Re: Norwegenneulinge bitten um Unterstützung

Beitragvon titho » Mo, 31. Dez 2012, 0:23

Aber ohne WMF kein Wein :D

Wohnst ja fast um die Ecke

Gruß
Bettina
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